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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


September 2024

IRFAN TAUFIK – Thea­ter­le­ben

JETZT ONLINE auf un­se­rem You­Tube Ka­nal

Der Baum des Lebens - diesen Gummibaum bekam Irfan kurz nach seiner Ankunft in Deutschland geschenkt. Er begleitet ihn seit über 25 Jahren.

Man sagt es so da­hin: Thea­ter – die Bret­ter, die die Welt be­deu­ten. Für Ir­fan Tau­fik trifft es aber zu. Für ihn ist das Thea­ter Be­ruf, Be­ru­fung und der An­ker­punkt in schwie­rig­sten Zei­ten.

Irfan probt mit seiner Partnerin Ulrike Reinhold für Die Brüder der Gerechtigkeit, einem Theaterstück vom thevo zum Thema Radikalisierung

Un­ser Por­trait zeigt ihn bei der Ar­beit mit sei­nen zwei Nürn­ber­ger Thea­ter­grup­pen. Da ist das The­vo (auch be­kannt als Thea­ter von Men­schen für Men­schen). Hier wer­den in­ter­ak­ti­ve Stücke ent­wickelt, die in Schu­len und Ju­gend­treffs auf­ge­führt wer­den. Bei die­sen geht es meist um Kon­flik­te, wie Mob­bing oder Ras­sis­mus – und die Zuschauer*innen ha­ben die Mög­lich­keit, in das Stück ein­zu­grei­fen und die Hand­lung zu ver­än­dern.

Interaktive Stücke, bei denen die Zuschauer*innen selbst in die Handlung eingreifen können sind die Spezialität des Theaters thevo

In sei­ner Frei­zeit lei­tet er zu­sätz­lich das Thea­ter­la­bor in der Kul­tur­werk­statt auf AEG. Hier kom­men be­wusst die un­ter­schied­lich­sten Leu­te zu­sam­men: Men­schen je­den Al­ters, je­der Her­kunft, mit und oh­ne Be­hin­de­rung. Die viel be­schwo­re­ne (und sel­ten er­reich­te) Di­ver­si­tät und Gleich­be­rech­ti­gung – hier scheint sie er­reicht.

Im Theaterlabor bringt Irfan Taufik Menschen aller Art zusammen, um gemeinsam auf der Bühne zu stehen

Der Film ver­sucht zu er­grün­den, wie Ir­fan das ge­lingt und fin­det Ant­wor­ten in Ir­fans ei­ge­ner Ge­schich­te: Ge­bo­ren in ei­ner Thea­ter­fa­mi­lie im Nord­irak, wuchs er prak­tisch auf der Büh­ne auf. Doch Dik­ta­tur, Krieg und Flucht mach­ten der Idyl­le ein En­de – zeig­ten ihm aber auch die hei­len­de Kraft der Kunst.

Der Wert der Kunst: Im Irak mussten 'verbotene Bücher' vor dem Regime versteckt werden.

Ein Film von Pe­ter Ro­mir •  Län­ge: 30 Min.

Hier könnt Ihr das Por­trait von IRFAN TAUFIK an­schau­en!

Dezember 2023

King Kong an der Ho­hen Mar­ter – Die in­klu­si­ve Künst­ler­grup­pe Chro­ma Oma­da

Der künstlerische Leiter Wolfgang Zeilinger gibt die grobe Richtung vor. Er gibt professionelle Impulse, die von den Mitgliedern in ihrer Kunst Ausdruck finden.

Seit über 30 Jah­ren be­steht die Künst­ler­grup­pe Chro­ma Oma­da schon. Im Ate­lier an der Glo­gau­er Stra­ße in Nürn­berg Lang­was­ser trifft man auf krea­ti­ve Men­schen und span­nen­de Kunst in ei­ner gro­ßen Band­brei­te. Auf zwei Stock­wer­ken ver­teilt ste­hen, hän­gen oder lie­gen Wer­ke aus den ver­gan­gen Mo­na­ten und vie­le ge­ra­de im Ent­ste­hen. Über­all wird ge­malt, ge­schlif­fen, ge­schnit­ten und ge­sprüht. Die At­mo­sphä­re ist be­son­ders: fo­kus­siert, kon­zen­triert aber auch sehr ent­spannt, fast me­di­ta­tiv er­lebt man die Mit­glie­der von Chro­ma Oma­da bei der Ar­beit an ih­ren Wer­ken.

Im Atelier an der Glogauer Straße trifft man auf vielfältige Kunst und außergewöhnliche Künstler.

Die in­klu­si­ve Künst­ler­grup­pe der No­ris In­klu­si­on wid­met sich ak­tu­ell der Street­art und Graf­fi­ti-Kunst. Zum wie­der­hol­ten Mal wa­ren sie im Som­mer nun schon Gast beim Street­art-Fe­sti­val am Ge­mein­schafts­haus Lang­was­ser. Dort er­fah­ren sie An­er­ken­nung und be­ge­ben sich in ei­nen krea­ti­ven Aus­tausch mit an­de­ren Künst­lern. Ihr Bild von drei über­di­men­sio­nal gro­ßen Af­fen an ei­ner Wand beim Fe­sti­val vor vier Jah­ren war An­sa­ge und Aus­ru­fe­zei­chen zu­gleich. Seit­dem be­geg­nen sie sich mit an­de­ren Ver­tre­tern der Sze­ne auf Au­gen­hö­he.

Mit dem Ausschnitt von Schablonen fängt alles an. Die Bilder der Künstlergruppe Chroma Made beschäftigen sich aktuell mit Motiven aus der Streetart und Graffiti.

Der künst­le­ri­sche Lei­ter Wolf­gang Zei­lin­ger gibt den Men­schen Hil­fe­stel­lung in krea­ti­ven Fra­gen und un­ter­stützt bei Ideen­fin­dung und Mo­tiv­wahl. Zei­lin­ger, selbst frei­schaf­fen­der Künst­ler, gibt die Rich­tung vor, sorgt für den pro­fes­sio­nel­len Über­bau. Er hat Chro­ma Oma­da ins Le­bens ge­ru­fen und die Künst­ler­grup­pe mitt­ler­wei­le auch am re­gio­na­len Kunst­markt eta­bliert.

Bereits zum vierten Mal war die Künstlergruppe im Sommer beim Streetart-Festival am Gemeinschaftshaus Langwasser vertreten.

Die Wer­ke las­sen sich mitt­ler­wei­le gut ver­mark­ten. Auch gro­ße Un­ter­neh­men aus der Me­tro­pol­re­gi­on sind schon auf die Kunst auf­merk­sam ge­wor­den. Die VAG bei­spiels­wei­se stellt ak­tu­ell Bil­der in den U‑Bahnhöfen Lang­was­ser und Ho­he Mar­ter aus.

Die VAG gehört seit kurzem zum Kundenkreis der Künstlergruppe. Im U-Bahnhof Hohe Marter werden verschiedene Motive in Schaukästen präsentiert.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 18 Min.

November 2022

Das In­klu­si­ons­pro­jekt LAUT – Le­ben, Ar­bei­ten und Teil­ha­ben

Das In­klu­si­ons­pro­jekt LAUT aus Er­lan­gen hat sich zur Auf­ga­be ge­macht, Men­schen mit psy­chi­schen und kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen zu un­ter­stüt­zen und, so­weit mög­lich, wie­der ins Ar­beits­le­ben zu in­te­grie­ren.

Die Be­trof­fe­nen wer­den nach ei­ner Ken­nen­lern­pha­se mit Ar­beits­er­pro­bun­gen in ei­nem ge­schütz­ten Um­feld Schritt für Schritt an den Ar­beits­markt her­an­ge­führt. Da­bei wird von den Mit­ar­bei­tern von LAUT dar­auf ge­ach­tet, dass sich die Be­trof­fe­nen nicht über­for­dern. So sol­len die Klient*innen wie­der ei­nen Sinn in ih­rem Le­ben fin­den.

Monika Smit bei der Arbeit in der Wabe Druckerei

Die ge­lern­te Fri­seu­rin Mo­ni­ka Smit war auf Grund psy­chi­scher Pro­ble­me und Al­ko­hol­ab­hän­gig­keit nicht mehr fä­hig, ih­ren Be­ruf aus­zu­üben. Mit Un­ter­stüt­zung von In­klu­si­ons­be­ra­ter Mar­tin Fe­der­schmidt fand Frau Smit ei­ne Teil­zeit­be­schäf­ti­gung im Wa­be­ne Ca­fe, die sie sie­ben Jah­re aus­üb­te. In­zwi­schen ar­bei­tet sie in der Di­gi­tal­drucke­rei von Wa­be und hat die Freu­de am Le­ben wie­der ge­fun­den.

Uwe Fischer bei Arbeit in der Metallwerkstatt der Lebenshilfe Erlangen

Ähn­lich geht es Uwe Fi­scher. Er hat sich bei ei­nem Rad­un­fall das Knie­ge­lenk ge­bro­chen. Drei Ope­ra­tio­nen und ei­ne Re­ha-Maß­nah­me wa­ren nö­tig, um sei­ne Geh­fä­hig­keit wie­der­her­zu­stel­len. Der­zeit ar­bei­tet er im Rah­men ei­ner Ar­beits­er­pro­bung in der Me­tall­werk­statt der Reg­nitz-Werk­stät­ten der Le­bens­hil­fe Er­lan­gen. Die Ar­beit macht ihm Spass. Schon nach kur­zer Zeit wur­de Uwe Fi­scher zum An­lei­ter von an­de­ren Be­schäf­tig­ten.

LAUT kann auf vie­le ähn­lich ge­lun­ge­ne In­te­gra­ti­ons­hil­fen ver­wei­sen. Bis April 2025 ist die Fi­nan­zie­rung, die sich Bund, Be­zirk und die Stadt Er­lan­gen tei­len, ge­si­chert. Ob bzw. wie es da­nach wei­ter­geht, ist der­zeit noch un­klar.

Ein Film von Ger­hard Faul  •  Län­ge: 27 Min.

November 2021

POP! ROT WEISS – Die Po­pu­lar­mu­sik­be­ra­ter

Die zwei von der Beratungsstelle: Julian Menz und Andreas Jäger sind die Popularmusikberater des Bezirks Mittelfranken.

Sie be­ra­ten Mu­si­ker, ver­an­stal­ten Kon­zer­te und küm­mern sich um Bar­rie­re­frei­heit: An­dre­as Jä­ger und Ju­li­an Menz sind die »Po­pu­lar­mu­sik­be­ra­ter« des Be­zirks Mit­tel­fran­ken.

Hirnen für Hilfe: Andi und Julian bearbeiten Anträge von Bands für Mikro-Förderungen.

In ih­rem Bü­ro im Kul­tur­haus Stein lau­fen die Fä­den zu­sam­men: Zwi­schen Schreib­tisch und Tee­kü­che wird über neu­en Pro­jek­ten ge­hirnt.

»Was tun, wenn YouTube das Video blockiert?« - die Popularmusikberater sind jeden Tag mit neuen Fragen konfrontiert.

Ge­ra­de für jun­ge Bands sind die bei­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le ge­wor­den – im Mit­tel­punkt steht da­bei oft die Fra­ge, wie man auch in Pan­de­mie­zei­ten die Mu­sik zum
Pu­bli­kum brin­gen kann. Da­bei hilft es, dass Ju­li­an und An­dre­as selbst Mu­si­ker sind und mit ih­ren Bands Pam Pam Ida und Me & Re­as vie­le der Schwie­rig­kei­ten – aber auch der cle­ve­ren Ideen – aus ei­ge­ner Hand ken­nen.

Jeder Auftritt hilft: »The Rockin' Lafayettes« freuen sich dank POPRW wieder auf einer Bühne stehen zu können.

»Pop für al­le!« lau­tet ihr An­spruch – und das be­zieht sich auch auf Men­schen mit Be­hin­de­run­gen. Ge­mein­sam mit dem blin­den Be­ra­ter Han­si Mühl­bau­er von der In­itia­ti­ve
»Bar­rie­re­frei fei­ern« wer­den Lo­ca­ti­ons auf ih­re Taug­lich­keit für Per­so­nen mit un­ter­schied­li­chen Han­di­caps ge­te­stet. Und schließ­lich wird so­gar ein Live-Kon­zert auf die Bei­ne ge­stellt....

Unterwegs mit Blindenhund: Hansi Mühlbauer berät POP! ROT WEISS beim Thema Barrierefreiheit.

Ein Film von Pe­ter Ro­mir  •  Län­ge: 29:30 Min.

Dezember 2020

Ca­fé Sam­oc­ca, ge­leb­te In­klu­si­on in der Für­ther In­nen­stadt – doch dann kam Co­vid 19…

Szenenfoto

Seit März 2015 be­treibt die Le­bens­hil­fe in der Für­ther In­nen­stadt das Ca­fé Sam­oc­ca. 20 Men­schen mit Be­hin­de­rung ha­ben hier ei­ne eben­so an­spruchs­vol­le wie ab­wechs­lungs­rei­che Ar­beit ge­fun­den. Nach oft­mals vie­len Jah­ren im ge­schütz­ten Rah­men der Werk­stät­ten hat­ten sie sich ent­schie­den, den Schritt an ei­nen neu­en an­spruchs­vol­len Ar­beits­platz zu wa­gen. Im Lau­fe der Jah­re ha­ben sie im­mer mehr Ver­ant­wor­tung, auch für kom­ple­xe Auf­ga­ben, über­nom­men und da­bei viel Rou­ti­ne und Selbst­si­cher­heit ent­wickelt. »Es war ne gu­te Ent­schei­dung, im Sam­oc­ca an­zu­fan­gen, du hast das dann im Blut in­nen­drin, und der Kör­per weiß, wie musst du es ma­chen. Die Ner­vö­sig­keit ist weg und das ist das Be­ste.«

Szenenfoto

Im März die­sen Jah­res woll­te man das fünf­jäh­ri­ge Be­stehen des Pro­jekts fei­ern, doch dann er­reich­te die Co­ro­na-Pan­de­mie Deutsch­land und das Sam­oc­ca muss­te wie al­le ga­stro­no­mi­schen Be­trie­be schlie­ßen. Man be­half sich, in­dem man in den Ca­fé­räu­men Werk­statt­ar­beits­plät­ze für die Sam­oc­ca-Be­schäf­tig­ten ein­rich­te­te. Im Ju­ni er­öff­ne­te das Sam­oc­ca wie­der mit ei­nem mit neu er­ar­bei­te­ten, auf­wän­di­gen Hy­gie­ne­kon­zept und Be­schäf­tig­ten, die froh wa­ren, wie­der ar­bei­ten zu dür­fen. Der Gä­ste­zu­spruch hielt sich al­ler­dings in Gren­zen. »Wir sind jetzt un­ge­fähr bei 50% im Ver­gleich zum Vor­jahr, den­noch bin ich sehr stolz auf die Be­schäf­tig­ten, die sich wirk­lich ganz kon­se­quent an die Hy­gie­ne­re­geln hal­ten, 8 Stun­den mit dem Mund-Na­sen-Schutz hier die Gä­ste be­die­nen, die halt noch da sind, da zieh ich echt den Hut.«, so Kaf­fee­haus­lei­tung Ste­phan Har­rer.

Szenenfoto

Als im No­vem­ber der zwei­te Lock­down kommt und wie­der Werk­statt­ar­beit im Sam­oc­ca ge­macht wer­den muss, se­hen sich die Ver­ant­wort­li­chen mit der Fra­ge kon­fron­tiert, ob und wie das Ca­fé un­ter die­sen Um­stän­den wei­ter ge­führt wer­den kann. Doch dass das Sam­oc­ca für im­mer schließt, kön­nen und wol­len sich die Be­schäf­tig­ten nicht vor­stel­len. »In die Werk­statt zu­rück­ge­hen? Kann ich net. Das will ich auch net.« (Fe­lix Schnei­der), »Ich ha­be so ei­nen gro­ßen Sprung ge­macht und den möch­te ich nicht wie­der ka­putt ma­chen.« (Li­sa Dah­l­mann)

Szenenfoto

Der Film zeigt, wie wich­tig den Be­schäf­tig­ten die Ar­beit im Sam­oc­ca ge­wor­den ist – »Sam­oc­ca ist mei­ne Fa­mi­lie und mei­ne Freun­de!« – wel­che Ent­wick­lung sie in den fast sechs Jah­ren ge­leb­ter In­klu­si­on ge­macht ha­ben – »Was mein­ste, wie lan­ge ich ge­braucht ha­be, bis ich fit hier drin war … jetzt ist der Kno­ten ge­platzt!« und wel­che Ge­dan­ken sie sich zur Co­ro­na-Pan­de­mie ma­chen.

Das Samocca-Team (Foto: Daniel Duve, www.danielduve.com)

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 65 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
August 2019

10 Jah­re UN-Be­hin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on – ei­ne Be­stands­auf­nah­me in den Werk­stät­ten

Zehn Jah­re nach In­kraft­tre­ten der UN-Be­hin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on stellt sich die Fra­ge, ob In­klu­si­on am Ar­beits­markt ei­nen ent­schei­den­den Schritt vor­an ge­kom­men ist.

Roland Buchner hat über 24 Jahre gebraucht, um gemeinsam mit der Boxdorfer Werkstatt einen für ihn geeigneten Arbeitsplatz zu finden.

300.000 Men­schen ar­bei­ten in Deutsch­land in Werk­stät­ten für be­hin­der­te Men­schen. Sie er­hal­ten für ih­re Ar­beit nur ein Ta­schen­geld. Auf dem all­ge­mei­nen Ar­beits­markt ha­ben sie kaum Chan­cen. So­lan­ge das so ist, kann von ei­ner Ver­wirk­li­chung des Rechts auf Ar­beit und Be­schäf­ti­gung im Sin­ne der UN-Be­hin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on nicht die Re­de sein. Aber muss man die Ar­beit der Werk­stät­ten da­her in Fra­ge stel­len? Wie müs­sen sich Werk­stät­ten in Zu­kunft auf­stel­len, um mehr Men­schen mit Be­hin­de­rung ei­nen Zu­gang zum er­sten Ar­beits­markt zu er­mög­li­chen? Und was muss auf Sei­ten der Wirt­schaft und der öf­fent­li­chen Hand pas­sie­ren, um dort mehr Ar­beits­ver­hält­nis­se für Men­schen mit Be­hin­de­rung zu schaf­fen?

Inklusions-Cafés schaffen Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung.

Aus­ge­hend von die­sen Fra­ge­stel­lun­gen, die auf der Werk­stät­ten-Mes­se in Nürn­berg dis­ku­tiert wur­den, be­su­chen wir zwei Ein­rich­tun­gen in Nürn­berg, die ver­su­chen, be­hin­der­te Men­schen am Ar­beits­le­ben teil­ha­ben zu las­sen. Wir spre­chen mit Un­ter­neh­mern, die sich für die Be­schäf­ti­gung be­hin­der­ter Men­schen ent­schie­den ha­ben und zei­gen auf, wel­che fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten be­stehen, um ei­ne Ein­glie­de­rung von Men­schen mit Be­hin­de­rung in den er­sten Ar­beits­markt zu rea­li­sie­ren.

Die Arbeitsagentur versucht Lohnkostenzuschüsse an Arbeitgeber zu vermitteln, die mit behinderten Menschen arbeiten möchten.

Letzt­lich zeigt die Re­por­ta­ge aber auch, dass es noch viel zu tun gibt, will man der UN-Be­hin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on in al­len Punk­ten ge­recht wer­den. Wirk­li­che In­klu­si­on wür­de un­se­re Ge­sell­schaft ge­rech­ter und hu­ma­ner ma­chen. Sie wür­de den Men­schen er­mög­li­chen, ihr Po­ten­ti­al voll zu ent­fal­ten.

Die Hühner des Projekts 'Rent a Huhn' leben artgerecht im Freilandgehege auf dem Gelände der noris inklusion am Marienberg.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

April 2018

In­klu­si­ons­preis 2018 für Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald

Am Don­ners­tag, dem 19. April 2018 wur­de im Für­ther Ca­fé Sam­oc­ca der dies­jäh­ri­ge In­klu­si­ons­preis ver­lie­hen. Mit die­ser Aus­zeich­nung wür­digt die Le­bens­hil­fe Fürth au­ßer­ge­wöhn­li­chen und rich­tungs­wei­sen­den Ein­satz für Men­schen mit Be­hin­de­run­gen. In­klu­si­on ver­folgt das Ziel, dass al­le Men­schen mit und oh­ne Be­hin­de­rung gleich­be­rech­tigt und gleich­ge­stellt in­mit­ten un­se­rer Ge­sell­schaft le­ben kön­nen. Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald ha­ben, so Dr. Tho­mas Jung, Fürths Ober­bür­ger­mei­ster und 1. Vor­sit­zen­der der Le­bens­hil­fe Fürth, in sei­ner Lau­da­tio »die Vor­stands­mit­glie­der durch ih­re ein­fühl­sa­men und prä­zi­sen Do­ku­men­ta­tio­nen zum The­ma In­klu­si­on über­zeugt«.

Verleihungsfeier Inklusionspreis 2018 (Foto: Lebenshilfe Fürth / M. Tatka)

Die bei­den Fil­me­ma­cher ha­ben sich in vie­len Re­por­ta­gen und Do­ku­men­ta­tio­nen mit dem The­ma »Men­schen mit Be­hin­de­rung« aus­ein­an­der­ge­setzt, zu­nächst in zwei Re­por­ta­gen die Ge­schich­te des Um­gangs mit Men­schen mit Han­di­cap auf­ge­ar­bei­tet (Es war nicht im­mer nor­mal, ver­schie­den zu sein und 50 Jah­re Le­bens­hil­fe Fürth – vom Ver­sor­gen zum Be­glei­ten) und sich dann mit der Um­set­zung der 2009 von der Bun­des­re­gie­rung ra­ti­fi­zier­ten UN-Be­hin­der­ten­rechts­kon­ven­ti­on be­fasst, die klar­stellt, dass ge­sell­schaft­li­che Teil­ha­be ein Men­schen­recht ist, das oh­ne Ein­schrän­kun­gen auch für be­hin­der­te Men­schen gilt. Zen­tra­ler Leit­ge­dan­ke bei der Um­set­zung der Kon­ven­ti­on ist das Prin­zip der In­klu­si­on, wo­nach Men­schen mit Be­hin­de­run­gen von An­fang an und in al­len Le­bens­be­rei­chen an der Ge­sell­schaft teil­ha­ben sol­len.

Verleihungsfeier Inklusionspreis 2018 (Foto: Lebenshilfe Fürth / M. Tatka)

In wei­te­ren Re­por­ta­gen stel­len Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald zum ei­nen schon gut ge­lin­gen­de In­klu­si­ons­pro­jek­te vor (Un­ter­stüt­zung in­be­grif­fen? – Chan­cen und Gren­zen der In­klu­si­on, Mit­ein­an­der ler­nen, an­ein­an­der wach­sen – In­klu­si­on in ei­ner Part­ner­klas­se), zei­gen in an­de­ren Re­por­ta­gen aber auch, dass der Weg zur In­klu­si­on, ins­be­son­de­re, was den schu­li­schen Be­reich an­geht, noch ein wei­ter ist (»Wir sind bunt« – Ein­blicke in ei­ne »ganz nor­ma­le« Grund- und Mit­tel­schu­le).

Verleihungsfeier Inklusionspreis 2018 (Foto: Lebenshilfe Fürth / M. Tatka)

Den Ort der Preis­ver­lei­hung, das Sam­oc­ca, ein im Fran­chise von der Für­ther Le­bens­hil­fe be­trie­be­nes Ca­fé, das rund 15 Men­schen mit Han­di­cap ei­nen Ar­beits­platz in der Mit­te Fürths bie­tet, ha­ben Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald über vie­le Mo­na­te, von den er­sten Trai­nings bis über die Er­öff­nung hin be­glei­tet. Die Fei­er zur Ver­ga­be des In­klu­si­ons­prei­ses, den sich die bei­den Fil­me­ma­cher mit An­ne Probst tei­len, die seit über 10 Jah­ren Golf­kur­se für Schü­ler mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung in­iti­iert, fand al­so in ei­nem zum The­ma sehr pas­sen­den Rah­men statt.

Verleihungsfeier Inklusionspreis 2018 (Foto: Lebenshilfe Fürth / M. Tatka)

Die bei­den Fil­me­ma­cher be­dan­ken sich sehr herz­lich für die­se Aus­zeich­nung. Tho­mas Stei­ger­wald wünsch­te sich in sei­ner Dan­kes­re­de, dass sich die im Be­reich der Men­schen mit Be­hin­de­rung schon ganz gut ge­lin­gen­de In­klu­si­on auf al­le Men­schen aus­dehnt, ins­be­son­de­re auf in Deutsch­land le­ben­de Men­schen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund. Und Ju­lia Tho­mas freut sich, dem­nächst in ei­nem Ge­mein­schafts­wohn­pro­jekt zu le­ben, in dem es auch ei­ne am­bu­lant be­glei­te­te Wohn­ge­mein­schaft der Für­ther Le­bens­hil­fe ge­ben wird. (Fo­tos: Le­bens­hil­fe Fürth / M. Tat­ka)

Ih­re point-Re­dak­ti­on

September 2017

Für im­mer fremd? Vier deut­sche Mus­li­me er­zäh­len über ihr Le­ben in Zei­ten von Ter­ror und wach­sen­der Is­lam­feind­lich­keit

1999 ha­ben wir die Be­geg­nungs­stu­be Me­di­na ken­nen ge­lernt und seit­dem mehr­mals über die Ak­ti­vi­tä­ten des Ver­eins be­rich­tet. Seit 30 Jah­ren be­müht man sich hier um den kul­tu­rel­len und in­ter­re­li­giö­sen Aus­tausch.

Szenenfoto

Die mei­sten Mit­glie­der sind gläu­bi­ge Mus­li­me mit tür­ki­schen Wur­zeln. In un­se­rer neue­sten Re­por­ta­ge ha­ben wir mit vier von ih­nen, al­les deut­sche Staats­bür­ger, ge­spro­chen, über

- Ak­zep­tanz und In­te­gra­ti­on

- die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in der Tür­kei und die Be­richt­erstat­tung in den deut­schen Me­di­en und

- ih­ren Glau­ben und was es be­deu­tet, ihn zu le­ben in Zei­ten von Ter­ror­an­schlä­gen und wach­sen­der Frem­den­feind­lich­keit.

Szenenfoto

Ei­ne, wie wir fin­den, be­rüh­ren­de Si­tua­ti­ons­be­schrei­bung von Men­schen, die hier ge­bo­ren sind oder zu­min­dest seit vie­len Jahr­zehn­ten hier le­ben, die sich für an­de­re Men­schen ein­set­zen und mit of­fe­nem Her­zen auf je­den zu­ge­hen, egal, wel­che Re­li­gi­on oder Welt­an­schau­ung er hat. Die uns aber auch auf­zei­gen, dass wir heu­te, in Zei­ten von Ter­ror und wach­sen­der Frem­den­feind­lich­keit, sehr ge­nau hin­hö­ren und hin­schau­en soll­ten, be­vor wir uns ein Bild über Men­schen ma­chen.

Szenenfoto

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 60 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
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