Lebenshilfen gibt es heute in fast jeder deutschen Stadt. Von betroffenen Eltern vor 50 Jahren gegründet, gibt es heute über 500 eigenständige Vereine, die 170.000 Menschen mit Handicap betreuen.
Die Angebote sind inzwischen sehr vielseitig und an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Sie sollen ein weitgehend selbstorganisiertes und selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Die Betreuer verstehen sich dabei als Assistenten und Begleiter, die unterstützen, aber nicht bevormunden. In den Anfängen, während der 1960er und 1970er Jahre, war die Situation noch eine ganz andere.
Am Beispiel der Lebenshilfe Fürth zeigt die Reportage auf, was sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat: Thematisiert wird unter anderem das gegen viele Widerstände erkämpfte Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität, die Stärkung der Persönlichkeitsrechte – die durch die 1992 erfolgte Abschaffung des Vormundschaftsrechts erfolgte und zu einem vollständig veränderten Selbstverständnis im Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung führte – und die bis heute andauernden Versuche einer Integration in unsere Gesellschaft.
Ein Film von Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 15 Min.
Dieser Film ist auf DVD erhältlich. |
Vielen Dank für diesen Film! Er erinnerte mich sehr an die 17 Jahre, die ich in Bethel in NRW lebte – von 1963 bis 1980. Es war die Zeit des Umbruchs – wir hatten nichts mit der Betreuung der dort lebenden Behinderten zu tun, lebten aber mitten unter ihnen mit vielen Kontakten im Alltag. In dieser Zeit kamen die Fragen zur Sprache, auf die dieser Film eingeht – zuerst noch von vielen Ängsten begleitet, aber als die Veränderungen ganz allmählich, tastend, experimentierend, durchgesetzt wurden, als große Befreiung erlebt – für die Behinderten selbst, aber ebenso für uns, die wir mit Staunen und Freude erlebten, was möglich ist. Schön, wie der Film den Rückblick und die jetzige Situation verbindet! Seien wir froh, dass wir in unserer Gesellschaft weitgehend ohne Vorbehalte Behinderten begegnen können – Vorbehalte und Herabwürdigung wirken zurück auf die Menschen, die solche Denkweisen pflegen!
#1
Liebe Frau Thomas, lieber Herr Steigerwald,
ihr habt einen sehr berührenden und gleichzeitig informativen Film über die Entwicklung der Geistigbehindertenhilfe geschaffen. Dafür vielen herzlichen Dank!
Georg Jordan
#2
Pressespiegel: »Kunst des glücklichen Lebens« (FN)
#3
Pressespiegel: »Auf festem Fundament« (FN)
#4