Januar 2025
Ausstrahlung am Sonntag, dem 26. Januar 2024 um 19:30, 21:30 und 23:30 Uhr auf Franken Fernsehen und im Livestream und um 21:45 Uhr über Satellit auf Franken Plus
Im Januar starten die Umbaumaßnahmen in der Breiten Gasse Nürnbergs. Ein Neustart soll gemacht werden. Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt hat in den letzten Jahren schwer gelitten. Nürnberg ist da nicht alleine. Der Einzelhandel steckt seit längerem in der Krise. Auch andere Städte haben damit zu kämpfen.
Nur, was nützen neue Bänke, mehr Grün und schönere Böden, wenn der Leerstand trotzdem da ist? In der Breiten Gasse ist die Situation besonders schlimm. Nur ganz wenige inhabergeführte Geschäfte sind hier noch übrig. Viel Ramsch und Fastfood macht sich breit.
Zu allem Überfluss stehen auch die großen Areale Kaufhof und CityPoint seit Jahren leer. Den Kaufhof hat nun die Stadt Nürnberg selbst erworben. Der CityPoint hat einen anderen potenten Käufer gefunden.
Nürnberg ist bemüht, den Gebäuden wieder Leben einzuhauchen. Sind solche Konsumtempel doch Anziehungspunkt und Frequenzbringer, die vom Einzelhandel gefordert werden. Aktuell wird das Kaufhof-Areal mit Kunst und Kultur bespielt. Ist das ein Konzept auch für andere Nutzungen?
Innenstädte wie Nürnberg oder Fürth suchen jedenfalls nach neuen Ideen zur Belebung ihrer Cities und Steigerung der Aufenthaltsqualität. Denn das Konsumverhalten hat sich in den letzten Jahren geändert. Onlinehandel und die wirtschaftlich schwierige Lage lässt Konsumenten ausbleiben. Was können Städte also noch dagegen tun?
Dezember 2024
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Der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) ist mehr als nur ein Verkehrsknotenpunkt. Er ist ein Ort voller Begegnungen, ein Mikrokosmos menschlicher Geschichten. In knapp 30 Minuten erzählt der Film von jenen, die diesen Ort prägen – ob als Reisende oder dort Arbeitende.
Zu den Protagonisten gehören eine kroatische Pflegekraft, die zwischen Zagreb und Deutschland pendelt, um ihre Familie zu unterstützen, ein Akrobatentrio aus Kenia auf dem Weg zum nächsten Auftritt und ein serbisches Paar, das nach Jahren wieder zueinander gefunden hat.
Ihre persönlichen Geschichten geben Einblick in die Herausforderungen und Hoffnungen, die sie auf ihre Reisen mitnehmen.
Auch die Arbeit hinter den Kulissen wird beleuchtet: Herr Werdermann, ein Mitarbeiter der NOA, sorgt mit großem Engagement dafür, dass alles reibungslos abläuft – vom Kassieren der Busgebühren, der Kontrolle der Toiletten oder Hilfestellung für Reisende, die Orientierung suchen.
Eine Ode an die kleinen und großen Momente, die den ZOB zu einem besonderen Schauplatz machen.
Hier könnt Ihr die Doku anschauen!
November 2024
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Seit 1987 organisiert die Initiative Mensch Mobil Motorradausflüge für Menschen mit Handicap. Möglich wurde dies, weil der ehemalige Leiter der Boxdorfer Werkstatt, Werner Kuba, selbst begeisterter Motorradfahrer, die Idee hatte, Menschen mit Handicap ein besonderes Freizeiterlebnis zu ermöglichen. Mit Hilfe der Marie-Hack-Stiftung wurden fünf Motorradgespanne angeschafft. Werner Kuba hat inzwischen aus Altersgründen das Projekt verlassen, aber die Idee lebt weiter.
Inzwischen nehmen einige der ehrenamtlichen Fahrer mit ihren eigenen Fahrzeugen an den Ausfahrten teil, so dass Mensch Mobil inzwischen mit bis zu 12 Gespannen unterwegs ist.
Höhepunkt der einmal im Monat stattfindenden Ausfahrten ist ein Gaststättenbesuch. Dabei steht für Fahrer und Mitfahrende das Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund. Für Max, einen der Mitfahrenden sind die Ausfahrten eine willkommene Abwechslung vom Alltag im Wohnheim »Hier ist was geboten, du kannst gut essen und du erlebst hier was.« Für die Fahrer spricht Thomas das aus, was alle denken. »Man spürt die Freude der Mitfahrenden und das überträgt sich auch auf uns.«
Um das Projekt am Leben zu erhalten, sind die ehrenamtlichen Fahrer über die monatliche Ausfahrt hinaus gefordert. Die Streckenführung für jede Tour muss auf ihre Eignung für einen Gespannkonvoi überprüft, Gaststätten danach ausgewählt werden, ob sie für Rollstuhlfahrer*innen geeignet sind.
Die Motorräder müssen vor jeder Ausfahrt gecheckt werden, der notwendige Service an den Maschinen durchgeführt werden. Da die Motorräder inzwischen über 40 Jahre alt sind, stehen auch immer wieder kleinere Reparaturen an.
Damit die Motorräder in absehbarer Zeit erneuert werden können, wird dringend ein Sponsor gesucht, denn der Wunsch, das Projekt weiter zu führen, ist nicht nur bei Wolfram vorhanden: »Ich habe eigentlich noch nie daran gedacht, aufzuhören, nur altersbedingt wird mir irgendwann eine Grenze gesetzt sein.«
Der Film bietet einen Einblick in ein Projekt, das es »gehandicapten und nicht gehandicapten Menschen ermöglicht, ihr Hobby Motorradfahren zusammen zu genießen und Spaß zu haben.«
Hier könnt Ihr die Reportage anschauen!
Oktober 2024
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Für die einen ist es Kunst. Für die anderen ist es Schmiererei, Vandalismus, Sachbeschädigung. Leere Flächen auf dem Bahngelände und an Zügen scheinen Graffiti-Sprayer magisch anzuziehen. Die Deutsche Bahn verzeichnete im Jahr 2023 über zwanzigtausend Fälle von illegalem Graffiti. Der finanzielle Schaden lag laut eigenen Aussagen bei rund zwölf Millionen Euro.
Für die Bundespolizei in Nürnberg sind die illegalen Schmierereien an Zügen und im Bereich der Gleisanlagen kein Kavaliersdelikt. Zumal man sich bei den meist nächtlichen Aktionen in große Gefahr begibt. Mehrmals im Jahr verunglücken Sprayer bei solchen Aktionen auch mit tödlichem Ausgang. Das Betreten der Gleisanlagen ist lebensgefährlich.
Graffiti-Sprayer wie Julian Golkowsky sehen sich trotzdem nicht als Straftäter. Er ist seit vielen Jahren in der Community verwurzelt und kennt die Hotspots mit den in der Szene berühmten Tags und Writings an den Gleisen und auf Häuserwänden in der Stadt. Graffiti ist für ihn Kunst, Lifestyle, Lebenselixier.
Auch in Julians Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg spielt Graffiti eine große Rolle. Dort macht er im nächsten Jahr Diplom. Es gibt sein Leben nicht ohne Writing.
Ängste überwinden, einfach mal machen, nicht nachdenken. Einstellungen wie diese hat Julian aus dem Sprayen heraus gelernt. Er möchte diese Erfahrungen auch weitergeben und bringt in Workshops an Schulen und Jugendhäusern den Kids dort das Graffiti-Writing näher.
Julians Kunst muss ihren Raum im urbanen Spannungsfeld immer aufs Neue suchen. Sie ist immer auch Botschaft, hat immer Ausdruckskraft und wird immer auch missfallen und anecken.
Hier könnt Ihr die Reportage anschauen!
September 2024
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Man sagt es so dahin: Theater – die Bretter, die die Welt bedeuten. Für Irfan Taufik trifft es aber zu. Für ihn ist das Theater Beruf, Berufung und der Ankerpunkt in schwierigsten Zeiten.
Unser Portrait zeigt ihn bei der Arbeit mit seinen zwei Nürnberger Theatergruppen. Da ist das Thevo (auch bekannt als Theater von Menschen für Menschen). Hier werden interaktive Stücke entwickelt, die in Schulen und Jugendtreffs aufgeführt werden. Bei diesen geht es meist um Konflikte, wie Mobbing oder Rassismus – und die Zuschauer*innen haben die Möglichkeit, in das Stück einzugreifen und die Handlung zu verändern.
In seiner Freizeit leitet er zusätzlich das Theaterlabor in der Kulturwerkstatt auf AEG. Hier kommen bewusst die unterschiedlichsten Leute zusammen: Menschen jeden Alters, jeder Herkunft, mit und ohne Behinderung. Die viel beschworene (und selten erreichte) Diversität und Gleichberechtigung – hier scheint sie erreicht.
Der Film versucht zu ergründen, wie Irfan das gelingt und findet Antworten in Irfans eigener Geschichte: Geboren in einer Theaterfamilie im Nordirak, wuchs er praktisch auf der Bühne auf. Doch Diktatur, Krieg und Flucht machten der Idylle ein Ende – zeigten ihm aber auch die heilende Kraft der Kunst.
Hier könnt Ihr das Portrait von IRFAN TAUFIK anschauen!
Juli 2024
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Im Juni 2024 feierte das Kulturzentrum Kofferfabrik 30-jähriges Bestehen. Grund genug, einmal zurückzuschauen auf die Geschichte eines in dieser Form in Deutschland besonderen Stücks gelebter Soziokultur.
Mit dem Einzug einiger freischaffender Künstlerinnen beginnt in den 1980er Jahren das künstlerische und kreative Leben auf dem Areal der ehemaligen BERMAS Kofferfabrik.
1994 beantragen Lothar Böhm und »Märtel« Martin Reichel eine Ausschanklizenz – die offizielle Zeitrechnung der Kofferfabrik beginnt. Der freischaffende Künstler Lothar Böhm gründet das »Forum für Kunst und Begegnung« und später dann die Galerie Brockovski. Sein Ziel: Künstler und kunstinteressierte Menschen zusammenzubringen.
Nach einem kurzen Zwischenspiel übernimmt 2007 Udo Martin die Geschäftsführung. Während bis dahin die bildende Kunst im Mittelpunkt stand, verschiebt sich der Schwerpunkt der Aktivitäten zu Musik und Theater.
Die Kofferfabrik entwickelt sich in diesen Jahren zu einem insbesondere im Musikbereich überregional beachteten Veranstaltungsort, in dem auch Musikgrößen wie Brian Auger, Ray Wilson und Al di Meola aufgetreten sind.
Trotz Pandemie und immer wieder drohender Kündigung überlebt das Projekt. Bis heute steht die »Koffer« für gelebte Toleranz zwischen allen Alters- und sozialen Schichten.
Hier könnt Ihr den Film über Die Koffer anschauen!
Juni 2024
Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen möchte mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen zur Verwirklichung einer weltweiten nachhaltigen Gesellschaft beitragen. Doch wie funktioniert Nachhaltigkeit? Wie gelingt ein ressourcenschonendes Leben?
Der Wald ist in Sachen Nachhaltigkeit ein gutes Beispiel: In der Forstwirtschaft wird schon länger nach dem Prinzip gewirtschaftet, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als nachwachsen, sich regenerieren oder künftig wieder bereitgestellt werden kann. Kann man dieses Prinzip auch auf Städte und Kommunen übertragen?
Nachhaltigkeit ist bei der Stadt Nürnberg seit langem ein Thema. Im April 2024 fand dazu in der Kulturwerkstatt Auf AEG eine hochrangig besetzte Konferenz statt. Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar und die Klimaaktivistin Carla Reemtsma waren Gäste.
Über Sinn und Unsinn solcher Konferenzen lässt sich streiten. Nachhaltigkeit muss gelebt werden. Dass ein nachhaltiges Leben möglich ist und auch gewollt wird, zeigen viele kleine Initiativen und Aktionen. Niederschwellig und aus der Basis bildet sich der Nährboden für Veränderung.
Das Bunte Amt für Zukunft Nürnberg beispielsweise entwickelt ein visionäres Projekt, in der die Zukunft Nürnbergs in erster Linie bunt, voll von Zuversicht und Lebensfreude ist und macht so große Lust auf Veränderung. Der Nürnberger Weltacker öffnet den Besuchern die Augen und zeigt den verschwenderischen Umgang mit unseren Ressourcen und wie wir gerechter und dadurch nachhaltiger leben können. Und in Sachen nachhaltige Kleidung ist Nürnberg schon seit längerem gut aufgestellt.
April 2024
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Mit 84 Jahren blickt die Künstlerin Mirjami Ärmänen gelassen auf ihr Leben zurück: »Als ich geboren wurde, sagte die Hebamme, dass ich viel Glück habe. Und ich muss sagen, ich hatte nie Unglück.« Mirjami Ärmänen wurde vor dem Zweiten Weltkrieg in Karelien geboren und ließ sich nach verschiedenen Stationen in Helsinki, Berlin und New York schließlich im fränkischen Eckenhaid nieder, wo sie nach dem Vorbild ihrer Heimat ein Blockhaus baute.
Ein besonderer, verwunschener Ort ist dieses rot bemalte Anwesen mit dem wilden Garten. Mirjami führt uns durch ihr farbenfrohes Zuhause, in dem es soviel zu entdecken gibt: Neben zahlreichen eigenen Gemälden finden sich viele Objekte, die Mirjami selbst gestaltet oder in der Natur gefunden hat. Ihr Naturgarten ist bevölkert von lebensgroßen Figuren aus Recyclingmaterialien und skurrilen Kreationen, die sie aus natürlichen Fundstücken geschaffen hat.
Heute widmet sich Mirjami zwar nicht mehr aktiv der Kunst – »nur, wenn mir etwas vor die Füße kommt, stelle ich es hin« – doch sie empfängt gerne Künstlerfreund*innen und veranstaltet Sommergartenpartys nach Art der Salons vergangener Tage.
Die ehemalige Kunsterzieherin lebt heute relativ zurückgezogen mit ihrer Katze Ramona und hat klare Vorstellungen davon, wie sie ihren Abschied von dieser Welt gestalten möchte. Über ein Jahr hinweg haben wir Mirjami Ärmänen mit der Kamera begleitet. Entstanden ist das Porträt einer Frau, die mit Witz und Ironie dem nahenden Tod begegnet und dennoch jeden Tag das Leben und die kleinen Freuden zelebriert.
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