Oktober 2023
![Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung bei der Eröffnungsfeier des FürthWiki-Ladens in der Gustavstraße Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung bei der Eröffnungsfeier des FürthWiki-Ladens in der Gustavstraße](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2023/10/2023-10_fuerthwiki-1-500x281.jpg)
Wer schon einmal im Internet etwas über die Stadt Fürth oder deren Lokalgeschichte gesucht hat, wird vermutlich auf den Seiten des FürthWiki gelandet sein. Seit 2007 gibt es eine eigene Online-Enzyklopädie über die Kleeblattstadt, bei der sich viele Ehrenamtliche mit der Aufarbeitung der Stadtgeschichte beschäftigen und dieses Wissen kostenlos im Internet zur Verfügung stellen.
![Kamran Salimi und Annette von Heissen übergeben einen fotografischen Nachlass nach dessen Digitalisierung an den Leiter des Stadtarchives Dr. Martin Schramm Kamran Salimi und Annette von Heissen übergeben einen fotografischen Nachlass nach dessen Digitalisierung an den Leiter des Stadtarchives Dr. Martin Schramm](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2023/10/2023-10_fuerthwiki-2-500x281.jpg)
Die Fürther Gustavstraße, durch die einst mit der B8 eine der wichtigsten Bundesstraßen der Region führte, hat eine lange und wechselvolle Geschichte hinter sich. So auch das Haus in der Gustavstraße 12. Als das große Ladenlokal im Erdgeschoss im Jahr 2020 wieder einmal leer stand, mietete sich FürthWiki hier ein.
![Hans Anderer digitalisiert jahrzehntealte Ausgaben der Schülerzeitung »Die Pennalen« Hans Anderer digitalisiert jahrzehntealte Ausgaben der Schülerzeitung »Die Pennalen«](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2023/10/2023-10_fuerthwiki-3-500x281.jpg)
Mit dem FürthWiki-Laden hat das Online-Nachschlagewerk jetzt auch eine analoge Anlaufstelle. Möglich macht dies Wikimedia Deutschland e. V., der deutsche Ableger der Wikimedia-Foundation, der das Projekt auf Grund seiner Sonderstellung in Deutschland fördert.
![Kamran Salimi fotografiert historische Artefakte auf dem großen Fototisch des FürthWiki-Ladens Kamran Salimi fotografiert historische Artefakte auf dem großen Fototisch des FürthWiki-Ladens](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2023/10/2023-10_fuerthwiki-4-500x281.jpg)
Trotz eingeschränkter Nutzungsmöglichkeiten, die die Corona-Pandemie im ersten Jahr mit sich brachte, haben hier inzwischen vielfältige Aktivitäten rund um die Fürther Enzyklopädie eine Heimat gefunden.
![Bernd Jesussek interviewt einen betagten Zeitzeugen, dessen Erzählungen später als Audio-Datei im thematisch passenden FürthWiki-Artikel zum Anhören auf Mausklick verfügbar gemacht werden Bernd Jesussek interviewt einen betagten Zeitzeugen, dessen Erzählungen später als Audio-Datei im thematisch passenden FürthWiki-Artikel zum Anhören auf Mausklick verfügbar gemacht werden](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2023/10/2023-10_fuerthwiki-5-500x281.jpg)
Vom Mitmach-Mittwoch, an dem sich aktive Mitarbeiter*innen zusammenfinden und gemeinsam an Projekten arbeiten, über einen reinen Frauentag, bei dem es darum geht, Fürther Frauenbiographien sichtbar zu machen über eine wöchentliche Sprechstunde, zu der Mensch geschichtsträchtige Dinge vorbeibringen kann oder auch Fragen beantwortet bekommt, bis hin zur Entwicklung von Kooperationsprojekten – ist hier alles möglich.
![Beim WomenEdit »Frauen sichtbar machen« geht es darum, vermehrt Artikel über Frauen von lokaler Relevanz zu verfassen Beim WomenEdit »Frauen sichtbar machen« geht es darum, vermehrt Artikel über Frauen von lokaler Relevanz zu verfassen](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2023/10/2023-10_fuerthwiki-6-500x281.jpg)
FürthWiki nimmt derzeit eine Sonderstellung unter den Regionalwikis in Deutschland ein. Damit dies auch so bleibt, macht man sich schon jetzt Gedanken über die Zukunft. So stellen sich die Aktiven beispielsweise auch die Frage, was die Vernetzung von Suchmaschinen mit KI für Auswirkungen auf die Auffindbarkeit von Hintergrundinformationen eines Regionalwikis haben wird.
![Ein Besucher der wöchentlichen offenen Sprechstunde zeigt Ralph Stenzel eine historische Druckplatte Ein Besucher der wöchentlichen offenen Sprechstunde zeigt Ralph Stenzel eine historische Druckplatte](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2023/10/2023-10_fuerthwiki-7-500x281.jpg)
Hier in voller Länge anzusehen:
Diese Reportage ist unter freier Lizenz CC BY-SA 4.0 veröffentlicht.
März 2022
Die ehemalige Pinselfabrik Leonhardy in der Johannisstraße steht leer. Künstler aus dem Stadtteil fragen sich, ob die weitestgehend intakten Räume der alten Fabrik als Ateliers genutzt werden könnten. Doch die Stadt Nürnberg als Eigentümerin hat andere Pläne: Das Gebäude wird wohl abgerissen werden, um die angrenzenden Hesperiden-Gärten erweitern zu können. Für die Künstler*innen bleibt dann vermutlich nur die Zwischennutzung als mögliche Option.
![Die ehemalige Pinselfabrik im Nürnberger Stadtteil Johannis hat das Interesse dort ansässiger Künstler geweckt. Sie wird jedoch bald abgerissen. Die ehemalige Pinselfabrik im Nürnberger Stadtteil Johannis hat das Interesse dort ansässiger Künstler geweckt. Sie wird jedoch bald abgerissen.](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2022/03/2022-03_freie-szene-nuernberg-1-500x281.jpg)
Die freie Szene hat es schwer: langfristige Mietverträge sind die Ausnahme. Oft müssen Räumlichkeiten schon nach wenigen Jahren wieder aufgegeben werden, wie das »Auf AEG« und bei Quelle bereits geschehen ist. Aber Kunst braucht Raum und Kreative eine Perspektive. Tut die Stadt Nürnberg genug für ihre Künstler*innen? Die Frage steht seit längerem im Raum.
![Künstler*innen des Nürnberger Atelierhauses »Auf AEG« schlossen sich auf der Suche nach einer neuen Heimat zusammen und fanden an der Tillystraße in Nürnberg eine neue kreative Bleibe. Künstler*innen des Nürnberger Atelierhauses »Auf AEG« schlossen sich auf der Suche nach einer neuen Heimat zusammen und fanden an der Tillystraße in Nürnberg eine neue kreative Bleibe.](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2022/03/2022-03_freie-szene-nuernberg-2-500x281.jpg)
Die neu geschaffenen Ateliers in der Tillystraße sind ein positives Beispiel: Dort haben viele ehemalige Künstler*innen Auf AEG durch tatkräftige Unterstützung des Kulturreferats eine neue Bleibe gefunden. Natürlich braucht es trotzdem sehr viel Eigeninitiative. Ein von den Kreativen gegründeter Verein sorgt für Struktur und kümmert sich um die Vermietung des Gebäudes.
![Jeden Montag öffnet das Heizhaus seine Pforten für interessierte Besucher und bietet neben Werkstätten und Ateliers auch einen Markt mit regionalem Obst und Gemüse. Jeden Montag öffnet das Heizhaus seine Pforten für interessierte Besucher und bietet neben Werkstätten und Ateliers auch einen Markt mit regionalem Obst und Gemüse.](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2022/03/2022-03_freie-szene-nuernberg-3-500x281.jpg)
Auch im Heizhaus auf dem alten Quelle-Gelände findet man viel Engagement: Dort finden sich schon seit mehreren Jahren neben Ateliers auch Offene Werkstätten, kleine Unternehmen und ein wöchentlicher Markt, der die Anwohner mit frischem Gemüse aus dem Umland versorgt. Diesen Status musste man sich aber hart erkämpfen. Auch die neuen Mieter im Kesselhaus an der Fürther Stadtgrenze haben diese Erfahrung gemacht. Auch hier waren es ehemalige Mieter*innen der Ateliers Auf AEG, die sich dort in Eigenregie ohne Unterstützung der Stadt ein neues kreatives Zuhause geschaffen haben.
![Die Kreativen Kilian Reil und Sebastian Richter tüfteln zusammen im eigens geschaffenen Refugium im ehemaligen Kesselhaus einer alten Großwäscherei an neuen Projekten. Die Kreativen Kilian Reil und Sebastian Richter tüfteln zusammen im eigens geschaffenen Refugium im ehemaligen Kesselhaus einer alten Großwäscherei an neuen Projekten.](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2022/03/2022-03_freie-szene-nuernberg-4-500x281.jpg)
Fazit: Die freie Szene hat in Nürnberg großes Potenzial, ist aber viel zu oft nicht sichtbar.
August 2019
![Auf überfüllten Gummibooten wie diesem werden die Migranten von den Schleppern auf die Reise über das Mittelmeer geschickt Auf überfüllten Gummibooten wie diesem werden die Migranten von den Schleppern auf die Reise über das Mittelmeer geschickt](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2019/08/2019-08_seenotrettung-1-500x281.jpg)
Bei dem Versuch, Krieg, Armut und Verfolgung in ihren Heimatländern zu entkommen und über das Mittelmeer Europa zu erreichen, ertrinken im Jahr 2015 mehr als 3700 Menschen.
![Ein NGO-Schiff bei einer Rettungsaktion Ein NGO-Schiff bei einer Rettungsaktion](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2019/08/2019-08_seenotrettung-2-500x281.jpg)
Um das Sterben vor Europas Küsten zu beenden, werden daraufhin in Deutschland und dem europäischen Ausland mehrere NGOs gegründet. Sie kaufen oder chartern Schiffe und entsenden sie ins zentrale Mittelmeer. Eine dieser Organisationen ist der Regensburger Verein »Sea-Eye«, für den auch der Nürnberger Klaus Stadler aktiv ist.
![Vereinsgründer Michael Buschheuer bei einem Vorbereitungstreffen für eine Mission in Regensburg Vereinsgründer Michael Buschheuer bei einem Vorbereitungstreffen für eine Mission in Regensburg](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2019/08/2019-08_seenotrettung-3-500x281.jpg)
Für die einen stehen diese NGOs für den Erhalt abendländischer Werte und Kultur, – »schließlich kann man Menschen doch nicht ertrinken lassen« – andere sehen in ihnen Helfer von Schleppern und Kriminellen.
![Die 'Seefuchs' mit Flüchtlingen an Bord auf der Suche nach einem 'port of safety' Die 'Seefuchs' mit Flüchtlingen an Bord auf der Suche nach einem 'port of safety'](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2019/08/2019-08_seenotrettung-4-500x281.jpg)
Klaus Stadler, der zwei Missionen von Sea-Eye als Kapitän geleitet hat, erzählt die Geschichte des Vereins, nimmt Stellung zur Kritik am Handeln der NGOs und schildert seine Beweggründe, warum er sich trotzdem ehrenamtlich in der Seenotrettung engagiert.
![Klaus Stadler bei der Ankunft im Hafen nach einer Mission Klaus Stadler bei der Ankunft im Hafen nach einer Mission](https://www.medienpraxis.tv/wp-content/uploads/2019/08/2019-08_seenotrettung-5-500x281.jpg)
Oktober 2017
Fahrrad fahren – das lernt man als Kind, das kann man einfach! So geht es den meisten Menschen. Für sie ist das Fahrrad ein Alltagsgegenstand, den sie nach Lust und Laune ganz selbstverständlich nutzen.
Es gibt allerdings auch Menschen, die das Fahrrad fahren nie gelernt haben oder sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr auf das Fahrrad trauen. Menschen wie die 75-jährige Linde, die sich nach einem Sturz nicht mehr aufs Rad gewagt hat, oder Heinz, dem die Ärzte nach einem Schlaganfall gesagt haben, dass er wohl nie mehr Fahrrad fahren kann, oder Susuana, die in ihrer ehemaligen Heimat das Fahrrad fahren nie gelernt hat, jetzt aber gerne mit ihrem Enkel gemeinsam etwas unternehmen möchte. Für sie bietet der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. in Nürnberg, kurz ADFC, seit einigen Jahren Fahrradkurse für Erwachsene an.
September 2017
1999 haben wir die Begegnungsstube Medina kennen gelernt und seitdem mehrmals über die Aktivitäten des Vereins berichtet. Seit 30 Jahren bemüht man sich hier um den kulturellen und interreligiösen Austausch.
Die meisten Mitglieder sind gläubige Muslime mit türkischen Wurzeln. In unserer neuesten Reportage haben wir mit vier von ihnen, alles deutsche Staatsbürger, gesprochen, über
- Akzeptanz und Integration
- die politische Situation in der Türkei und die Berichterstattung in den deutschen Medien und
- ihren Glauben und was es bedeutet, ihn zu leben in Zeiten von Terroranschlägen und wachsender Fremdenfeindlichkeit.
Eine, wie wir finden, berührende Situationsbeschreibung von Menschen, die hier geboren sind oder zumindest seit vielen Jahrzehnten hier leben, die sich für andere Menschen einsetzen und mit offenem Herzen auf jeden zugehen, egal, welche Religion oder Weltanschauung er hat. Die uns aber auch aufzeigen, dass wir heute, in Zeiten von Terror und wachsender Fremdenfeindlichkeit, sehr genau hinhören und hinschauen sollten, bevor wir uns ein Bild über Menschen machen.
November 2016
Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse von Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien können in Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen von Kommunen, Verbänden und Vereinen ein Freiwilliges Soziales Schuljahr (FSSJ) ableisten.
Die Einsatz-Möglichkeiten reichen von Kindergärten bis Altenheimen, von der Freiwilligen Feuerwehr zum Bund Naturschutz, vom Tierheim zum Sportverein. Das FSSJ beinhaltet über die Dauer eines Schuljahres außerhalb des Unterrichts eine zweistündige ehrenamtliche Tätigkeit in der Woche.
Dieses Projekt der Caritas bietet Schülerinnen und Schülern die Chance, sich sozial zu engagieren, Verantwortung zu übernehmen und wichtige soziale Kompetenzen zu trainieren. Zudem gibt es Anregungen für die berufliche Zukunft und ein Zeugnis.
September 2015
Dieser Tage feiert die Nürnberger AIDS-Hilfe ihr 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund wiederholen wir den Film »Nein, diese Pillen schluck‘ ich nicht« aus dem Jahr 2000. Es ist ein filmisches Portrait von Rainer Blank. Er lebte zu diesem Zeitpunkt bereits seit 15 Jahren mit dem HIV-Virus, verweigerte sich aber der damals relativ neuen Behandlung der Infektion durch die Kombi-Therapie.
point spricht im Anschluss mit Manfred Schmidt, dem Fachvorstand der Nürnberger AIDS-Hilfe, über die Veränderungen der Arbeit seiner Organisation im Laufe der letzten drei Jahrzehnte.
Moderation: Martina Hildebrand
Februar 2014
Sie sind Verkäufer des Sozialmagazins Straßenkreuzer, haben durch unglückliche Lebensumstände ihre Wohnung verloren oder sind durch lange Arbeitslosigkeit in Hartz IV gerutscht – so oder ähnlich lauten die Geschichten der Menschen, die sich im Rahmen der Straßenkreuzer Uni 2011 zu einem Theaterprojekt zusammen gefunden haben.
Unter Anleitung der Schauspielerin und Regisseurin Michaela Domes haben sie zweieinhalb Jahre geprobt und gemeinsam ein Theaterstück entwickelt, das den Zuschauern einen sehr persönlichen Einblick in die Lebenswelt der Akteure ermöglicht. Der Film begleitet die Teilnehmer bis zur öffentlichen Aufführung des Stückes und lässt sie darüber erzählen, warum sie an dieser Veranstaltung der Straßenkreuzer Uni teilgenommen haben, was das Projekt bei ihnen ausgelöst hat und was sie bewogen hat, ihre Situation ein Stück weit öffentlich zu machen. Eine Dokumentation, die zeigt, dass, wie es eine Teilnehmerin ausdrückt »wir nicht als Obdachlose geboren wurden, sondern dass uns halt etwas passiert ist und dass wir aber intelligente Menschen sind, wo es vielleicht wert ist, sich auch einmal drum zu kümmern, denen was anzubieten.«
Die zweiteilige Dokumentation über das Projekt zeigen wir am Sonntag, dem 4. Juli und Sonntag, dem 11. Juli. Am Sonntag, dem 18. Juli können Sie einen Zusammenschnitt der Aufführung des Stückes sehen.
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