Januar 2025
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Im Januar starten die Umbaumaßnahmen in der Breiten Gasse Nürnbergs. Ein Neustart soll gemacht werden. Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt hat in den letzten Jahren schwer gelitten. Nürnberg ist da nicht alleine. Der Einzelhandel steckt seit längerem in der Krise. Auch andere Städte haben damit zu kämpfen.

Nur, was nützen neue Bänke, mehr Grün und schönere Böden, wenn der Leerstand trotzdem da ist? In der Breiten Gasse ist die Situation besonders schlimm. Nur ganz wenige inhabergeführte Geschäfte sind hier noch übrig. Viel Ramsch und Fastfood macht sich breit.

Zu allem Überfluss stehen auch die großen Areale Kaufhof und CityPoint seit Jahren leer. Den Kaufhof hat nun die Stadt Nürnberg selbst erworben. Der CityPoint hat einen anderen potenten Käufer gefunden.

Nürnberg ist bemüht, den Gebäuden wieder Leben einzuhauchen. Sind solche Konsumtempel doch Anziehungspunkt und Frequenzbringer, die vom Einzelhandel gefordert werden. Aktuell wird das Kaufhof-Areal mit Kunst und Kultur bespielt. Ist das ein Konzept auch für andere Nutzungen?

Innenstädte wie Nürnberg oder Fürth suchen jedenfalls nach neuen Ideen zur Belebung ihrer Cities und Steigerung der Aufenthaltsqualität. Denn das Konsumverhalten hat sich in den letzten Jahren geändert. Onlinehandel und die wirtschaftlich schwierige Lage lässt Konsumenten ausbleiben. Was können Städte also noch dagegen tun?

Hier könnt Ihr die Reportage anschauen!
März 2023
Der Weinberg von Patrik Fritz unterhalb der Nürnberger Burg, am Ölberg, ist ein agrikultureller Ort. Hier wachsen nicht nur Rebstöcke, hier wächst im besten Fall auch immer Kunst und Kultur.

Begegnungen sind für den einzigen Winzer innerhalb der Stadtmauern wichtig. Er selbst ist stark an Künsten interessiert. Und so finden sich übers Jahr verteilt immer wieder Maler, Literaten und Musiker am Weinberg ein. Gemeinsam und oft mit Gästen oder Publikum wird der Weinberg so zum kreativen Ort.

Matthias Egersdörfer schreibt in seiner CURT-Kolumne über den Weinbau unter der Burg, der Zeichner Michael Jordan fertigt dazu die Illustrationen an. Die Künstlerin Lisa Wölfel portraitiert Menschen, die mit Fritz und seinem Wein in vielfältiger Weise in Verbindung stehen. Daraus entstehen dann die Etiketten für den Hauswein. Am Bardentreffen wird der Balkon von Patrik Fritz zur Bühne. Renommierte Bands sorgen für viel Betrieb am zwischen den Weinstöcken.

Wein wurde schon vor 500 Jahren unter der Burg gepflanzt. Der 30-jährige Krieg und eine kleine Eiszeit haben den Anbau ausgebremst. Nur ändert sich das Klima wieder. Der Wein profitiert davon. Auch der Nürnberger Peter Schmidt ist Weinbauer. Im Knoblauchsland will er sein Glück mit dem Weinanbau versuchen. Aber auch seine alten Lagen in Mainfranken müssen sich auf den Klimawandel einstellen.

Die Lese im Weinberg von Patrik Fritz bildet dann jedes Jahr den Höhepunkt des Jahres. Gemeinsam mit Freunden wird der Hauswein Clos Noris dann eingebracht.

Der Weinbau erlebt in Nürnberg also wieder eine Renaissance und könnte in Zukunft neben Bratwurst und Lebkuchen zum Exportschlager werden.

Februar 2023
Unterhalb der Nürnberger Burg, am Ölberg, wachsen seit ein paar Jahren auf einer Fläche von ca. 30 Quadratmetern sechs verschiedene Weinsorten. Für die Touristen, die vom Tiergärtner Tor hinauf zur Kaiserburg spazierten, ist das eine kleine Attraktion. Bringt man Nürnberg doch eher mit Bier als mit Wein in Verbindung.

Was die wenigsten wissen: Der Stadtwinzer Patrik Fritz produziert aus seinen 40 Rebstöcken einen alten Fränkischen Satz und lässt damit eine alte Tradition wieder aufleben. Denn vor rund 500 Jahren gab es schon einmal Weingärten in Nürnberg. Holzstiche und historische Chroniken aus der Zeit sind im Stadtarchiv noch vorhanden und zeigen, dass der Wein in Nürnberg einmal durchaus Konjunktur hatte.

Durch die veränderten klimatischen Verhältnisse ist es nun wieder zunehmend möglich, Wein im Stadtgebiet anzubauen. Nürnberg wird sich in Zukunft auf mehr Hitzetage einstellen müssen. Dementsprechend wird auch der Anbau von einst exotischen Pflanzen möglich werden.

Aus den Trauben von Patrik Fritz’ Reben entsteht Naturwein. Sein Weinberg ist ein natürliches Ökosystem. Diese Herangehensweise an den Weinanbau versucht er auch Interessierten bei den »Stadt(ver)»führungen näherzubringen.

Fritz ist zwar der einzige Nürnberger Winzer innerhalb der Stadtmauern, im Knoblauchsland entstand jedoch im Frühjahr 2022 ebenfalls ein Weinberg. Der Weinbauer Peter Schmidt aus Buch versucht sich im Norden Nürnbergs mit Weißem Burgunder und Sauvignon Blanc.

Der Weinbau erlebt in Nürnberg also wieder eine Renaissance und könnte in Zukunft neben Bratwurst und Lebkuchen zum Exportschlager werden. Der Klimawandel macht es möglich...
Juni 2021

2019 lag der Umsatz von biologischen Lebensmitteln in Deutschland bei 12 Milliarden Euro – das ist eine Steigerung um knapp 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch machen Bio-Produkte lediglich 6 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes in Deutschland aus. Nur 12 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe haben bisher auf Bio umgestellt.

Diese Zahl lässt sich auch auf das Knoblauchsland im Nürnberger Norden übertragen. Von den rund 130 Vollerwerbsbetrieben haben sich nur etwa 10 Prozent auf biologischen Anbau spezialisiert. Die Ökologische Landwirtschaft bleibt in einer Nische. Dabei hat sie mehr zu bieten als gesunde Lebensmittel: Sie erhält unsere Natur und läßt uns im Idealfall wissen, wo unsere Nahrung her kommt.

Dies ist beispielsweise beim Prinzip der Abokiste Hemhofen der Fall. Der Lieferservice hat ausschließlich Bioprodukte im Angebot. Viele werden sogar am Hof selbst produziert.

Die Solidarische Landwirtschaft geht noch einen Schritt weiter: Durch die Mitgliedschaft entsteht ein enges Verhältnis zwischen Landwirt und Verbraucher. Der kann sogar bestimmen, was auf dem Feld angebaut werden soll.

Im Münzinghof hat man sich schon lange der bio-dynamischen Landwirtschaft verschrieben. Ein wichtiger Bestandteil des landwirtschaftlichen Kreislaufs ist dort die natürliche und wesensgemäße Rinderhaltung.
März 2017
Der Künstler Fredder Wanoth beschäftigt sich seit über 20 Jahren auf ebenso eigenwillige wie phantasievolle Weise mit dem urbanen Raum, seinem Erscheinungsbild und seinen soziostrukturellen Bezügen. Systematisch bereist Wanoth seit vielen Jahren Ost- und Mitteleuropa – auf seinen Reisen nach Tschechien, Polen, Mazedonien und Russland erforscht der Künstler mit ethnologischem Gespür die mannigfaltigen Formen urbanen Lebens und urbaner Architektur.
Das Unterwegssein ist für den Städte-Sammler und Städte-Ergründer Wanoth eine Passion, die ihn abseits des touristischen Mainstreams in Städte und Ortschaften führt, die der globalen Nivellierung noch etwas entgegenzusetzen haben. Fredder Wanoth zieht es vor, ohne Navigation zu reisen, delegiert die schöne Aufgabe der Reise- und Routenplanung an kein satelliten-gestütztes Global Positioning System (GPS), sondern lässt sich treiben und von den Dingen, die ihm begegnen, berühren.
Die Reiseeindrücke werden mit einer einfachen Kompaktkamera festgehalten und später in Skizzen umgesetzt, die man dann in den zahlreichen Reisetagebüchern und Arbeitsjournalen des Künstlers bestaunen kann. Gleichzeitig dienen die Fotos als Material- und Ideenspeicher für seine visionären architektonischen Gegenentwürfe.
Häufiger Begleiter – speziell auf Zugreisen – ist der Schriftsteller Elmar Tannert. Gemeinsam fahren sie in die böhmische Kleinstadt Sokolov und werden dabei von der Filmemacherin Cherima Nasa begleitet.
Mai 2016
»Kuchen, Karteln, Kerzenschein« – so lautete der Slogan, mit dem die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in der Nürnberger Südstadt im Winter 2016 die Bevölkerung erstmals zur Vesperkirche einlud. Sechs Wochen lang sorgten fast 400 ehrenamtliche Mitarbeiter dafür, dass man sich im umgestalteten Kirchenraum zwanglos treffen konnte und für den symbolischen Preis von einem Euro ein warmes Essen erhielt. Dahinter steht für Pfarrer Bernd Reuther zum einen »ein stark diakonischer Gedanke«, zum anderen »bieten wir aber auch einen Raum, wo Menschen verschiedener Herkunft, verschiedener Einkommensstruktur sich treffen und zusammensitzen und die andere Wirklichkeit auch wahrnehmen.«
Das Projekt war innerhalb der Gemeinde nicht unumstritten. Karten oder Mensch ärgere dich nicht spielen, sich über profane Dinge unterhalten oder auch einfach nur Spaß haben in der Kirche, darin sahen einige auch eine Entweihung des kirchlichen Raumes. Aber was soll mit den vielen Kirchen geschehen, in einer Zeit, in der die Anzahl der Kirchenmitglieder ständig sinkt? Sollen wir sie leer stehen lassen, und wer übernimmt die Kosten für die Instandhaltung? Fragen, die nicht nur Pfarrer Bernd Reuther beschäftigen.
Das Projekt wird ein großer Erfolg: Schon nach wenigen Tagen sind viele Besucher zu Stammgästen geworden, die kulturellen Angebote werden gut angenommen und selbst die Gottesdienste sind gut besucht, manche fühlen sich an die »Urkirche« erinnert.
Aber wie ist das Verhältnis der Besucher zur Kirche im Allgemeinen? Was macht die Menschen so unzufrieden mit der Kirche, dass immer mehr Christen austreten? Weshalb kommen die wenigsten Vesperkirchenbesucher in den normalen Gottesdienst? Wie kommt es, dass sich Menschen, die der Kirche distanziert gegenüber stehen, für die Vesperkirche ehrenamtlich engagieren? Wohin muss sich Kirche entwickeln, wenn sie nicht weiter an gesellschaftlicher Bedeutung verlieren will?
Juni 2015
Die Fürther Straße in Nürnberg und die Nürnberger Straße in Fürth: Diese knapp sechs Kilometer der Bundesstraße 8 sind mehr als die wichtigste Verbindungsstraße zwischen zwei Nachbarstädten. Hier fanden die Nürnberger Prozesse statt und hier waren mit AEG, Triumph Adler, Grundig und der Quelle große, weit über die Region hinaus bedeutende Firmen angesiedelt.
Davon ist nicht viel geblieben und doch pocht das »Herz aus Asphalt« noch immer: Heute ist die Straße auf Nürnberger Seite vom Strukturwandel betroffen und zu einem multikulturellen geprägten Boulevard geworden. Hier kann man flanieren oder es sich in schönen Cafés und Kneipen gut gehen lassen kann. Und auf Fürther Seite: da führt die Straße direkt zur Michaelis-Kirchweih, der größten Straßenkirchweih Bayerns, und spätestens dann, wenn in Fürth die fünfte Jahreszeit ausgebrochen ist, kommen auch die Nürnberger nach Fürth...
April 2015
Im Sommer 2016 soll »Auf AEG« die Kulturwerkstatt eröffnet werden. Eine ehemalige Produktionshalle wird hierfür vollständig aus- und umgebaut. Vor Beginn der Sanierungsarbeiten bespielten 14 Tage lang Street Art-Künstler, Akademie- und Designstudenten und andere Kreative die Halle. Auf dem Betonfußboden, an Wänden, auf Paletten, Hartfaserplatten oder Fenstern – überall entstanden Bilder und Graffitis.
Ein Urban Art Event, das manche der Beteiligten an vergangene Zeiten erinnerte, in denen sich Skater und Sprayer in alten Fabrikhallen trafen, bevor man sich zum »Verschönern« von Hauswänden aufmachte. Andere kamen vorbei, weil sie einfach nur gemeinsam malen, sich einmal an einem 18qm großen Fenster austoben, neue Techniken ausprobieren oder mit Gleichgesinnten Spaß haben wollten.
Kunst mit Verfallsdatum, aber das störte niemanden. Was braucht es mehr als Farben, Sprühdosen, Pinsel, eine Couch mit ein paar Sesseln und guter Musik? Unsere Doku fängt Impressionen und Stimmungen von einem absolut unkommerziellen Projekt ein.
StadtLandWand waren: Julia Freisleben, Marie Gerstner, Chris Herrmann, Highner, Jeanette Niqué, Guy Palumbo (Guy the Guy), Johannes Stahl (JoeMadeThis) und Jenny Thich, ferner Antares, Blok, Dizko, Kid Crow, KL52, majilina, The Piff Paff Boys (Odour Odessa, Lucas Krieg, Bounty) und Julian Vogel.
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