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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


September 2024

IRFAN TAUFIK – Thea­ter­le­ben

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Der Baum des Lebens - diesen Gummibaum bekam Irfan kurz nach seiner Ankunft in Deutschland geschenkt. Er begleitet ihn seit über 25 Jahren.

Man sagt es so da­hin: Thea­ter – die Bret­ter, die die Welt be­deu­ten. Für Ir­fan Tau­fik trifft es aber zu. Für ihn ist das Thea­ter Be­ruf, Be­ru­fung und der An­ker­punkt in schwie­rig­sten Zei­ten.

Irfan probt mit seiner Partnerin Ulrike Reinhold für Die Brüder der Gerechtigkeit, einem Theaterstück vom thevo zum Thema Radikalisierung

Un­ser Por­trait zeigt ihn bei der Ar­beit mit sei­nen zwei Nürn­ber­ger Thea­ter­grup­pen. Da ist das The­vo (auch be­kannt als Thea­ter von Men­schen für Men­schen). Hier wer­den in­ter­ak­ti­ve Stücke ent­wickelt, die in Schu­len und Ju­gend­treffs auf­ge­führt wer­den. Bei die­sen geht es meist um Kon­flik­te, wie Mob­bing oder Ras­sis­mus – und die Zuschauer*innen ha­ben die Mög­lich­keit, in das Stück ein­zu­grei­fen und die Hand­lung zu ver­än­dern.

Interaktive Stücke, bei denen die Zuschauer*innen selbst in die Handlung eingreifen können sind die Spezialität des Theaters thevo

In sei­ner Frei­zeit lei­tet er zu­sätz­lich das Thea­ter­la­bor in der Kul­tur­werk­statt auf AEG. Hier kom­men be­wusst die un­ter­schied­lich­sten Leu­te zu­sam­men: Men­schen je­den Al­ters, je­der Her­kunft, mit und oh­ne Be­hin­de­rung. Die viel be­schwo­re­ne (und sel­ten er­reich­te) Di­ver­si­tät und Gleich­be­rech­ti­gung – hier scheint sie er­reicht.

Im Theaterlabor bringt Irfan Taufik Menschen aller Art zusammen, um gemeinsam auf der Bühne zu stehen

Der Film ver­sucht zu er­grün­den, wie Ir­fan das ge­lingt und fin­det Ant­wor­ten in Ir­fans ei­ge­ner Ge­schich­te: Ge­bo­ren in ei­ner Thea­ter­fa­mi­lie im Nord­irak, wuchs er prak­tisch auf der Büh­ne auf. Doch Dik­ta­tur, Krieg und Flucht mach­ten der Idyl­le ein En­de – zeig­ten ihm aber auch die hei­len­de Kraft der Kunst.

Der Wert der Kunst: Im Irak mussten 'verbotene Bücher' vor dem Regime versteckt werden.

Ein Film von Pe­ter Ro­mir •  Län­ge: 30 Min.

Hier könnt Ihr das Por­trait von IRFAN TAUFIK an­schau­en!

Juli 2024

Die Kof­fer­fa­brik – 30 Jah­re le­ben­di­ge Kul­tur in al­ten Ge­mäu­ern

JETZT ONLINE auf un­se­rem You­Tube Ka­nal

Der Eingangsbereich der Kofferfabrik wurde Anfang der 2000er künstlerisch umgestaltet

Im Ju­ni 2024 fei­er­te das Kul­tur­zen­trum Kof­fer­fa­brik 30-jäh­ri­ges Be­stehen. Grund ge­nug, ein­mal zu­rück­zu­schau­en auf die Ge­schich­te ei­nes in die­ser Form in Deutsch­land be­son­de­ren Stücks ge­leb­ter So­zio­kul­tur.

Die Künstler Fredder Wanoth, Erika Simon und Joseph Stephan Wurmer hatten und haben ihre Ateliers auf dem Gelände

Mit dem Ein­zug ei­ni­ger frei­schaf­fen­der Künst­le­rin­nen be­ginnt in den 1980er Jah­ren das künst­le­ri­sche und krea­ti­ve Le­ben auf dem Are­al der ehe­ma­li­gen BERMAS Kof­fer­fa­brik.

Ausstellung in der von Lothar Böhm betriebenen Galerie Brockovski

1994 be­an­tra­gen Lo­thar Böhm und »Mär­tel« Mar­tin Rei­chel ei­ne Aus­schank­li­zenz – die of­fi­zi­el­le Zeit­rech­nung der Kof­fer­fa­brik be­ginnt. Der frei­schaf­fen­de Künst­ler Lo­thar Böhm grün­det das »Fo­rum für Kunst und Be­geg­nung« und spä­ter dann die Ga­le­rie Brock­ov­ski. Sein Ziel: Künst­ler und kunst­in­ter­es­sier­te Men­schen zu­sam­men­zu­brin­gen.

Zum Ensemble der Döring’schen Theaterwerkstatt auf dem Koffergelände gehören sowohl Mitarbeitende als auch Stammgäste der Kofferfabrik

Nach ei­nem kur­zen Zwi­schen­spiel über­nimmt 2007 Udo Mar­tin die Ge­schäfts­füh­rung. Wäh­rend bis da­hin die bil­den­de Kunst im Mit­tel­punkt stand, ver­schiebt sich der Schwer­punkt der Ak­ti­vi­tä­ten zu Mu­sik und Thea­ter.

Al di Meola kam gleich zwei Jahre hintereinander für mehrere Konzerte in die Kofferfabrik

Die Kof­fer­fa­brik ent­wickelt sich in die­sen Jah­ren zu ei­nem ins­be­son­de­re im Mu­sik­be­reich über­re­gio­nal be­ach­te­ten Ver­an­stal­tungs­ort, in dem auch Mu­sik­grö­ßen wie Bri­an Au­ger, Ray Wil­son und Al di Meo­la auf­ge­tre­ten sind.

Beim Jubiläumsbrunch kommen Jung und Alt im Biergarten der Kofferfabrik zusammen

Trotz Pan­de­mie und im­mer wie­der dro­hen­der Kün­di­gung über­lebt das Pro­jekt. Bis heu­te steht die »Kof­fer« für ge­leb­te To­le­ranz zwi­schen al­len Al­ters- und so­zia­len Schich­ten.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 59 Min.

Hier könnt Ihr den Film über Die Kof­fer an­schau­en!

März 2023

KOMISCH – El Ma­go Ma­sin

»... der Meister der Anarchokomik... normal ist anders! ... virtuoses Gitarrenspiel und wahnwitzige Lieder«

El Ma­go Ma­sin, wohn­haft in Nürn­berg und seit vie­len Jah­ren auf so gut wie al­len Co­me­dy-Büh­nen in Deutsch­land prä­sent, ist ein All­round­ta­lent. Der stol­ze Va­ter von Zwil­lings­mäd­chen be­sticht nicht nur mit vir­tuo­sem Gi­tar­ren­spiel und an­ar­chi­sti­schem Wort­witz auf der Büh­ne.

»Äh, ach so, ja, rot ist ja plus, ne... Und wenns jetzt net scheppert, dann hab ich alles richtig gemacht.«

Er hat auch un­heim­lich viel Lust aufs Ba­steln, was er un­ter an­de­rem an sei­ner »LML«, ei­nem Nach­bau der le­gen­dä­ren Ves­pa PX aus­lebt: »Wenn ich nicht auf der Büh­ne wä­re, dann wär’ ich Ba­stel­kö­nig... ir­gend­was mit Ka­beln wahr­schein­lich. Oder mit Be­we­gungs­mel­dern.«

»Das einzige, wo ich mich dann über Wasser halten konnte... 30% der Passagiere durften fahren und dann konnte ich Auftritte auf einem Kreuzfahrtschiff machen.«

El Ma­go Ma­sin mag kein Schub­la­den­den­ken – »Ich wüss­te nicht, wie ich mich selbst be­zeich­nen soll­te«. Sei­ne Auf­trit­te sind in den sel­ten­sten Fäl­len po­li­tisch, aber wenn er ge­be­ten wird, Pa­te für ei­ne Schu­le oh­ne Ras­sis­mus zu wer­den, ist er ger­ne da­zu be­reit, schreibt mit den Schü­lern ein Lied und pro­du­ziert an­schlie­ßend mit ih­nen ein far­ben­fro­hes Mu­sik­vi­deo.

»Zur Zeit ist es so, dass ich aufstehe, die Mädels gehen dann in die Schule, meine Frau geht zur Arbeit. Dann mache ich tatsächlich e bissel hier so Haushaltsdinge... Und dann vielleicht bissel Emails, Social Media Zeug... Und dann schaue ich mal auf meine To Do-Liste und überlege mir, was ich davon vielleicht auch morgen machen könnte.«

Die Jah­re der Pan­de­mie sind aber auch für ihn ei­ne har­te Zeit. Ab­ge­se­hen von ein­zel­nen Auf­trit­ten auf Kreuz­fahrt­schif­fen liegt auch für den Co­me­di­an das kul­tu­rel­le Le­ben in Deutsch­land brach. Für El Ma­go Ma­sin kein Grund, die Hän­de in den Schoß zu le­gen: Er spielt für Frau und Kin­der den Haus­mann, wäscht die Wä­sche oder kocht »nach Ge­fühl« das Mit­tag­essen und fragt sich, ob das viel­leicht auch auf Dau­er Spaß ma­chen könn­te.

El Mago Masin hat seinen Zwillingstöchtern immer Geschichten von seinem Hund erzählt, den er als Kind hatte. Als die Geschichten ausgingen, hat er dazu erfunden. Im Lockdown hat er die Gelegenheit genutzt, ein Buch daraus zu machen und arbeitet derzeit an Teil 2.

Schon bald fin­det er aber neue Be­tä­ti­gungs­fel­der: Er schreibt ein Kin­der­buch, grün­det ne­ben­bei ei­nen Buch­ver­lag und kauft sich ein al­tes Wohn­mo­bil, wel­ches er her­rich­tet und da­mit an­schlie­ßend nach Po­len fährt. Um dort dem klein­sten Pferd der Welt ein Lied zu spie­len – na­tür­lich auf Pol­nisch.

Während der Pandemie hat sich El Mago Masin ein Oldtimerwohnmobil zugelegt. »Ein Stück Freiheit. Da kannste halt echt drin wohnen. Hast dein Warmwasser, Dusche, WC, Küche, Bad, Garage... Denkerzimmer, ...ist alles dabei.«

Ein Film von Pe­ter Ro­mir, Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

März 2022

Krea­ti­ve Per­spek­ti­ve – Die Si­tua­ti­on der frei­en Sze­ne in Nürn­berg

Die ehe­ma­li­ge Pin­sel­fa­brik Le­on­har­dy in der Jo­han­nis­stra­ße steht leer. Künst­ler aus dem Stadt­teil fra­gen sich, ob die wei­test­ge­hend in­tak­ten Räu­me der al­ten Fa­brik als Ate­liers ge­nutzt wer­den könn­ten. Doch die Stadt Nürn­berg als Ei­gen­tü­me­rin hat an­de­re Plä­ne: Das Ge­bäu­de wird wohl ab­ge­ris­sen wer­den, um die an­gren­zen­den Hes­pe­ri­den-Gär­ten er­wei­tern zu kön­nen. Für die Künstler*innen bleibt dann ver­mut­lich nur die Zwi­schen­nut­zung als mög­li­che Op­ti­on.

Die ehemalige Pinselfabrik im Nürnberger Stadtteil Johannis hat das Interesse dort ansässiger Künstler geweckt. Sie wird jedoch bald abgerissen.

Die freie Sze­ne hat es schwer: lang­fri­sti­ge Miet­ver­trä­ge sind die Aus­nah­me. Oft müs­sen Räum­lich­kei­ten schon nach we­ni­gen Jah­ren wie­der auf­ge­ge­ben wer­den, wie das »Auf AEG« und bei Quel­le be­reits ge­sche­hen ist. Aber Kunst braucht Raum und Krea­ti­ve ei­ne Per­spek­ti­ve. Tut die Stadt Nürn­berg ge­nug für ih­re Künstler*innen? Die Fra­ge steht seit län­ge­rem im Raum.

Künstler*innen des Nürnberger Atelierhauses »Auf AEG« schlossen sich auf der Suche nach einer neuen Heimat zusammen und fanden an der Tillystraße in Nürnberg eine neue kreative Bleibe.

Die neu ge­schaf­fe­nen Ate­liers in der Til­ly­stra­ße sind ein po­si­ti­ves Bei­spiel: Dort ha­ben vie­le ehe­ma­li­ge Künstler*innen Auf AEG durch tat­kräf­ti­ge Un­ter­stüt­zung des Kul­tur­re­fe­rats ei­ne neue Blei­be ge­fun­den. Na­tür­lich braucht es trotz­dem sehr viel Ei­gen­in­itia­ti­ve. Ein von den Krea­ti­ven ge­grün­de­ter Ver­ein sorgt für Struk­tur und küm­mert sich um die Ver­mie­tung des Ge­bäu­des.

Jeden Montag öffnet das Heizhaus seine Pforten für interessierte Besucher und bietet neben Werkstätten und Ateliers auch einen Markt mit regionalem Obst und Gemüse.

Auch im Heiz­haus auf dem al­ten Quel­le-Ge­län­de fin­det man viel En­ga­ge­ment: Dort fin­den sich schon seit meh­re­ren Jah­ren ne­ben Ate­liers auch Of­fe­ne Werk­stät­ten, klei­ne Un­ter­neh­men und ein wö­chent­li­cher Markt, der die An­woh­ner mit fri­schem Ge­mü­se aus dem Um­land ver­sorgt. Die­sen Sta­tus muss­te man sich aber hart er­kämp­fen. Auch die neu­en Mie­ter im Kes­sel­haus an der Für­ther Stadt­gren­ze ha­ben die­se Er­fah­rung ge­macht. Auch hier wa­ren es ehe­ma­li­ge Mieter*innen der Ate­liers Auf AEG, die sich dort in Ei­gen­re­gie oh­ne Un­ter­stüt­zung der Stadt ein neu­es krea­ti­ves Zu­hau­se ge­schaf­fen ha­ben.

Die Kreativen Kilian Reil und Sebastian Richter tüfteln zusammen im eigens geschaffenen Refugium im ehemaligen Kesselhaus einer alten Großwäscherei an neuen Projekten.

Fa­zit: Die freie Sze­ne hat in Nürn­berg gro­ßes Po­ten­zi­al, ist aber viel zu oft nicht sicht­bar.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer und Ka­tha­ri­na Was­mei­er  •  Län­ge: 30 Min.

November 2021

POP! ROT WEISS – Die Po­pu­lar­mu­sik­be­ra­ter

Die zwei von der Beratungsstelle: Julian Menz und Andreas Jäger sind die Popularmusikberater des Bezirks Mittelfranken.

Sie be­ra­ten Mu­si­ker, ver­an­stal­ten Kon­zer­te und küm­mern sich um Bar­rie­re­frei­heit: An­dre­as Jä­ger und Ju­li­an Menz sind die »Po­pu­lar­mu­sik­be­ra­ter« des Be­zirks Mit­tel­fran­ken.

Hirnen für Hilfe: Andi und Julian bearbeiten Anträge von Bands für Mikro-Förderungen.

In ih­rem Bü­ro im Kul­tur­haus Stein lau­fen die Fä­den zu­sam­men: Zwi­schen Schreib­tisch und Tee­kü­che wird über neu­en Pro­jek­ten ge­hirnt.

»Was tun, wenn YouTube das Video blockiert?« - die Popularmusikberater sind jeden Tag mit neuen Fragen konfrontiert.

Ge­ra­de für jun­ge Bands sind die bei­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le ge­wor­den – im Mit­tel­punkt steht da­bei oft die Fra­ge, wie man auch in Pan­de­mie­zei­ten die Mu­sik zum
Pu­bli­kum brin­gen kann. Da­bei hilft es, dass Ju­li­an und An­dre­as selbst Mu­si­ker sind und mit ih­ren Bands Pam Pam Ida und Me & Re­as vie­le der Schwie­rig­kei­ten – aber auch der cle­ve­ren Ideen – aus ei­ge­ner Hand ken­nen.

Jeder Auftritt hilft: »The Rockin' Lafayettes« freuen sich dank POPRW wieder auf einer Bühne stehen zu können.

»Pop für al­le!« lau­tet ihr An­spruch – und das be­zieht sich auch auf Men­schen mit Be­hin­de­run­gen. Ge­mein­sam mit dem blin­den Be­ra­ter Han­si Mühl­bau­er von der In­itia­ti­ve
»Bar­rie­re­frei fei­ern« wer­den Lo­ca­ti­ons auf ih­re Taug­lich­keit für Per­so­nen mit un­ter­schied­li­chen Han­di­caps ge­te­stet. Und schließ­lich wird so­gar ein Live-Kon­zert auf die Bei­ne ge­stellt....

Unterwegs mit Blindenhund: Hansi Mühlbauer berät POP! ROT WEISS beim Thema Barrierefreiheit.

Ein Film von Pe­ter Ro­mir  •  Län­ge: 29:30 Min.

Mai 2021

Ein wei­te­res Ka­pi­tel AEG-Ge­schich­te geht zu En­de

2014, sie­ben Jah­re nach der Schlie­ßung des Nürn­ber­ger AEG-Werks, ha­ben wir in zwei Fil­men die Ent­wick­lung »Auf AEG« do­ku­men­tiert.

Maß­geb­lich da­zu bei­getra­gen, dass sich kaum noch je­mand an das ehe­mals schlech­te Image des Ge­län­des er­in­nert, ha­ben die Künst­ler, die ih­re Ate­liers auf dem Ge­län­de ha­ben. »Auf AEG« wur­de zu ei­nem Ort, an dem sich Kunst, Kul­tur und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ge­gen­sei­tig be­fruch­te­ten und so das Are­al zu et­was Be­son­de­rem mach­ten. Wie­der­um sie­ben Jah­re spä­ter, zum 30. Ju­ni 2021 müs­sen die Künst­ler ih­re Ate­liers räu­men...

Aus die­sem An­lass zei­gen wir an den kom­men­den Sonn­ta­gen noch ein­mal un­se­re Bei­trä­ge zu »Auf AEG«.

 
16. Mai 2021

Neu­es Le­ben »Auf AEG«

 
23. Mai 2021

Kunst und Kul­tur »Auf AEG«, Teil 1

 
30. Mai 2021

Kunst und Kul­tur »Auf AEG«, Teil 2

April 2021

»Nichts zu tun, stand für uns nie zur Dis­kus­si­on!« – Kul­tur in pan­de­mi­schen Zei­ten

Im März 2020 muss­ten in Deutsch­land auf Grund von Co­vid 19 al­le Kul­tur­ein­rich­tun­gen schlie­ßen. Das kul­tu­rel­le Le­ben in Deutsch­land ist seit­dem fast voll­stän­dig lahm­ge­legt. Für Sa­bi­ne Tipp, Lei­te­rin des Ju­gend­kul­tur­ma­nage­ments con-ac­tion des Ju­gend­am­tes Fürth, ei­ne Si­tua­ti­on, mit der sie und ihr Team sich nicht ab­fin­den woll­ten. Ihr Ziel: ei­ne Ver­an­stal­tungs­rei­he im Frei­en in den Som­mer­mo­na­ten.

Mit viel Abstand konnte sich das Publikum beim Sommer am Lindenhain pandemiegerecht bewegen (Foto: © Arne Marenda).

Wäh­rend in ganz Deutsch­land Kon­zer­te und Fe­sti­vals ab­ge­sagt wur­den, be­gann man trotz al­ler Un­wäg­bar­kei­ten im Früh­som­mer 2020 mit den Vor­be­rei­tun­gen.

Insgesamt 16 Veranstaltungen haben Sabine Tipp und ihr Team organisiert und durchgeführt (Foto: © Arne Marenda).

Ge­plant wur­den Kon­zer­te mit Bands aus dem In- und Aus­land, Thea­ter­auf­füh­run­gen und ein Fa­mi­li­en­tag. Der »Som­mer am Lin­den­hain« soll­te an den Wo­chen­en­den von Ju­li bis Ok­to­ber statt­fin­den. Da­bei war es den Macher*innen wich­tig, dass die Band­auf­trit­te als »Steh­platz­kon­zer­te« statt­fin­den, um ein we­nig Fe­sti­val­fe­e­ling zu er­mög­li­chen.

Um nicht vergessen zu werden, produziert das Team immer wieder Beiträge für Facebook und Instagram – hier zu 1 Jahr Lockdown.

Mit viel Elan ging man die Sa­che an und muss­te fest­stel­len, dass die Rah­men­be­din­gun­gen, un­ter de­nen Ver­an­stal­tun­gen im Som­mer und Herbst 2020 durch­ge­führt wer­den durf­ten, sich zum Teil täg­lich än­der­ten. Für die Ver­ant­wort­li­chen ei­ne rie­si­ge Her­aus­for­de­rung, da nicht nur die ge­for­der­ten Hy­gie­ne­kon­zep­te, die man ge­ra­de aus­ge­ar­bei­tet hat­te, we­ni­ge Ta­ge spä­ter schon wie­der über­holt wa­ren.

Wie viele andere Veranstalter hat auch das con-action zunächst Konzerte aus dem Club gestreamt.

Trotz all die­ser Wid­rig­kei­ten konn­ten al­le Ver­an­stal­tun­gen durch­ge­führt wer­den. Für die Or­ga­ni­sie­ren­den ein gro­ßer Er­folg, für den sie von Pu­bli­kum, den Musiker*innen und son­sti­gen Akteur*innen auf der Büh­ne viel Bei­fall und Lob er­hiel­ten.

Sabine Tipp hat Veranstaltungen zum Teil 3 oder 4 mal verschoben bzw. ganz absagen müssen.

Grund ge­nug für Sa­bi­ne Tipp und ihr Team, um auch 2021 ei­ne Wie­der­ho­lung des »Som­mers am Lin­den­hain« an­zu­ge­hen.

Seit über einem Jahr ist der vom Fürther Jugendamt betriebene Club »Kopf und Kragen« bereits geschlossen.

Ei­ne Re­por­ta­ge, die zeigt, dass es sich auch in Pan­de­mie­zei­ten lohnt, sich mit viel En­ga­ge­ment und Ri­si­ko­be­reit­schaft für Künstler*innen, Kul­tur­schaf­fen­de und das Pu­bli­kum ein­zu­set­zen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

Februar 2021

Le­ben zwi­schen Hof­fen und Ban­gen – 1 Jahr Co­vid 19

Not macht erfinderisch: Helmut Dölle verkaufte seinen Eierpunsch nicht auf dem Weihnachtsmarkt, sondern verschickt auf Bestellung.

Im Früh­jahr 2020 ha­ben wir erst­mals Für­ther und Ein­rich­tun­gen, die von den Co­vid 19-Maß­nah­men be­son­ders be­trof­fen sind, be­sucht: Udo Mar­tin vom Kul­tur­zen­trum Kof­fer­fa­brik, Mi­cha­el Nie­der­mei­er, den Päch­ter des Bi­stro Ga­le­rie in der Gu­stav­stra­ße, das Ca­fé Sam­oc­ca, das Men­schen mit Han­di­cap be­schäf­tigt, die In­ha­ber der TAN­Ze­rei in der Für­ther Süd­stadt und Mit­ar­bei­ter der Buchand­lung Edel­mann. Wir ha­ben uns mit Schau­stel­ler Hel­mut Döl­le ge­trof­fen und die Mu­si­ke­rin Stef­fi Zach­mei­er zu ei­nem ih­rer sel­te­nen Auf­trit­te in 2020 be­glei­tet.

Weil sie coronabedingt kaum Auftritte hatte, hat Volksmusikantin Steffi Zachmeier sich einen Schrebergarten zugelegt.

Im Ja­nu­ar ha­ben wir die­se Men­schen noch ein­mal be­sucht und woll­ten wis­sen, wie es ih­nen im ver­gan­ge­nen Jahr er­gan­gen ist, wie sie Weih­nach­ten ver­bracht ha­ben und was sie vom Jahr 2021 er­hof­fen.

Ent­stan­den ist ei­ne Re­por­ta­ge über und mit Men­schen, die von ih­ren Ge­füh­len, Hoff­nun­gen und Äng­sten er­zäh­len, die sich fra­gen, ob sie ih­rem Be­ruf ir­gend­wann wie­der in der ge­wohn­ten Wei­se nach­ge­hen kön­nen (Schau­stel­ler Hel­mut Döl­le: »So, wie es ein­mal war, wird es nie wie­der wer­den.«) und sich auch Ge­dan­ken dar­über ma­chen, was Co­ro­na mit und aus un­se­rer Ge­sell­schaft macht. »Co­vid wird auf Dau­er un­se­re Ge­sell­schaft ver­än­dern, al­so da bin ab­so­lut da­von über­zeugt, das wird nicht mehr ver­schwin­den, wir wer­den ler­nen müs­sen, da­mit zu le­ben.« (Heinz Kre­ke­l­er von Bü­cher Edel­mann), »Die­se mo­ra­li­schen An­sprü­che, die vie­le Leu­te da ha­ben, ach die Ge­sell­schaft, die ist jetzt sen­si­bler, die ist jetzt so­li­da­ri­scher, das glau­be ich nicht.« (Mi­cha­el Nie­der­mei­er vom Bi­stro Ga­le­rie)

Nicht nur Kater Kasimir wartet darauf, dass endlich wieder Gäste in die Kofferfabrik kommen dürfen.

AKTUELL: Die Kün­di­gung der Kof­fer­fa­brik zum 1. Sep­tem­ber 2021 ist erst ein­mal zu­rück­ge­nom­men wor­den. Über das wei­te­re Schick­sal des un­ab­hän­gi­gen Kul­tur­zen­trums wird in der näch­sten Wo­che in ei­ner Vi­deo­kon­fe­renz zwi­schen Mie­ter, Ver­mie­ter und Stadt ver­han­delt.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 60 Min.

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