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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


April 2024

Mir­ja­mi Är­mä­nen – »Mein letz­tes Kunst­werk«

Aus­strah­lung am Sonn­tag, dem 28. April 2024, je­weils um 19:30, 21:30 und 23:30 Uhr auf Fran­ken Fern­se­hen im Ka­bel und im Live­stream, um 21:45 Uhr über Sa­tel­lit auf Fran­ken Plus

Mirjami deutet von einer Anhöhe in die Landschaft. Hier ist sie, als sie noch besser laufen konnte, viel unterwegs gewesen.

Mit 84 Jah­ren blickt die Künst­le­rin Mir­ja­mi Är­mä­nen ge­las­sen auf ihr Le­ben zu­rück: »Als ich ge­bo­ren wur­de, sag­te die Heb­am­me, dass ich viel Glück ha­be. Und ich muss sa­gen, ich hat­te nie Un­glück.« Mir­ja­mi Är­mä­nen wur­de vor dem Zwei­ten Welt­krieg in Ka­re­li­en ge­bo­ren und ließ sich nach ver­schie­de­nen Sta­tio­nen in Hel­sin­ki, Ber­lin und New York schließ­lich im frän­ki­schen Ecken­haid nie­der, wo sie nach dem Vor­bild ih­rer Hei­mat ein Block­haus bau­te.

In ihrem Garten finden sich viele, zum Teil lebensgroße Figuren. Darunter auch Königinnen aus gefundenen Materialien, wie Plastikverpackungen und bemalte Wurzelwesen.

Ein be­son­de­rer, ver­wun­sche­ner Ort ist die­ses rot be­mal­te An­we­sen mit dem wil­den Gar­ten. Mir­ja­mi führt uns durch ihr far­ben­fro­hes Zu­hau­se, in dem es so­viel zu ent­decken gibt: Ne­ben zahl­rei­chen ei­ge­nen Ge­mäl­den fin­den sich vie­le Ob­jek­te, die Mir­ja­mi selbst ge­stal­tet oder in der Na­tur ge­fun­den hat. Ihr Na­tur­gar­ten ist be­völ­kert von le­bens­gro­ßen Fi­gu­ren aus Re­cy­cling­ma­te­ria­li­en und skur­ri­len Krea­tio­nen, die sie aus na­tür­li­chen Fund­stücken ge­schaf­fen hat.

Eine Wicke aus dem Garten wird mit Bestimmtheit auf dem Wohnzimmertisch arrangiert. Mirjami Ärmänen hat einen ausgeprägten Schönheitssinn und liebt Farben.

Heu­te wid­met sich Mir­ja­mi zwar nicht mehr ak­tiv der Kunst – »nur, wenn mir et­was vor die Fü­ße kommt, stel­le ich es hin« – doch sie emp­fängt ger­ne Künstler­freund*innen und ver­an­stal­tet Som­mer­gar­ten­par­tys nach Art der Sa­lons ver­gan­ge­ner Ta­ge.

Früher hat Mirjami regelmäßig bei den Offenen Gartentagen teilgenommen und Kunstevents und Ausstellungen in Haus und Garten veranstaltet. Auch jetzt freut sie sich, wenn Künstlerkolleg:innen ihre Werke bei ihr präsentieren und Gäste vorbeikommen.

Die ehe­ma­li­ge Kunst­er­zie­he­rin lebt heu­te re­la­tiv zu­rück­ge­zo­gen mit ih­rer Kat­ze Ra­mo­na und hat kla­re Vor­stel­lun­gen da­von, wie sie ih­ren Ab­schied von die­ser Welt ge­stal­ten möch­te. Über ein Jahr hin­weg ha­ben wir Mir­ja­mi Är­mä­nen mit der Ka­me­ra be­glei­tet. Ent­stan­den ist das Por­trät ei­ner Frau, die mit Witz und Iro­nie dem na­hen­den Tod be­geg­net und den­noch je­den Tag das Le­ben und die klei­nen Freu­den ze­le­briert.

Gemeinsam mit ihrer Gärtnerin und Freundin Paula Engel schaut Mirjami eines ihrer liebevoll gestalteten Fotoalben aus ihrer Jugend an.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Cher­i­ma Na­sa  •  Län­ge: 30 Min.

März 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil II

Der Wein­berg von Pa­trik Fritz un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, ist ein agri­kul­tu­rel­ler Ort. Hier wach­sen nicht nur Reb­stöcke, hier wächst im be­sten Fall auch im­mer Kunst und Kul­tur.

Im Sommer finden sich immer wieder illustre Gäste am Weinberg ein. Matthias Egersdörfer schreibt in seiner CURT-Kolumne über Fritz und seinen Wein am Burgberg.

Be­geg­nun­gen sind für den ein­zi­gen Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern wich­tig. Er selbst ist stark an Kün­sten in­ter­es­siert. Und so fin­den sich übers Jahr ver­teilt im­mer wie­der Ma­ler, Li­te­ra­ten und Mu­si­ker am Wein­berg ein. Ge­mein­sam und oft mit Gä­sten oder Pu­bli­kum wird der Wein­berg so zum krea­ti­ven Ort.

Die Künstlerin Lisa Wölfel portraitiert Personen aus dem Umfeld des Winzers. Sie erscheinen später auf den Etiketten des Weins von Patrik Fritz.

Mat­thi­as Egers­dör­fer schreibt in sei­ner CURT-Ko­lum­ne über den Wein­bau un­ter der Burg, der Zeich­ner Mi­cha­el Jor­dan fer­tigt da­zu die Il­lu­stra­tio­nen an. Die Künst­le­rin Li­sa Wöl­fel por­trai­tiert Men­schen, die mit Fritz und sei­nem Wein in viel­fäl­ti­ger Wei­se in Ver­bin­dung ste­hen. Dar­aus ent­ste­hen dann die Eti­ket­ten für den Haus­wein. Am Bar­den­tref­fen wird der Bal­kon von Pa­trik Fritz zur Büh­ne. Re­nom­mier­te Bands sor­gen für viel Be­trieb am zwi­schen den Wein­stöcken.

Zum Bardentreffen wird der Balkon des Winzers zur Bühne.

Wein wur­de schon vor 500 Jah­ren un­ter der Burg ge­pflanzt. Der 30-jäh­ri­ge Krieg und ei­ne klei­ne Eis­zeit ha­ben den An­bau aus­ge­bremst. Nur än­dert sich das Kli­ma wie­der. Der Wein pro­fi­tiert da­von. Auch der Nürn­ber­ger Pe­ter Schmidt ist Wein­bau­er. Im Knob­lauchs­land will er sein Glück mit dem Wein­an­bau ver­su­chen. Aber auch sei­ne al­ten La­gen in Main­fran­ken müs­sen sich auf den Kli­ma­wan­del ein­stel­len.

Zwei Wochen vor der Weinlese prüft Fritz den Zuckergehalt der Trauben mit dem Refraktometer.

Die Le­se im Wein­berg von Pa­trik Fritz bil­det dann je­des Jahr den Hö­he­punkt des Jah­res. Ge­mein­sam mit Freun­den wird der Haus­wein Clos No­ris dann ein­ge­bracht.

Die Lese ist der Höhepunkt des Weinjahrs von Patrik Fritz. Gemeinsam mit Freunden werden die Trauben für den Fränkischen Satz gekeltert.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den.

Aus sechs verschiedenen Sorten besteht der Wein von Winzer Fritz: Weißer und grauer Burgunder, Bukettraube, Gewürztraminer, Blauer Silvaner und Adelfränkischer.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Februar 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil I

Un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, wach­sen seit ein paar Jah­ren auf ei­ner Flä­che von ca. 30 Qua­drat­me­tern sechs ver­schie­de­ne Wein­sor­ten. Für die Tou­ri­sten, die vom Tier­gärt­ner Tor hin­auf zur Kai­ser­burg spa­zier­ten, ist das ei­ne klei­ne At­trak­ti­on. Bringt man Nürn­berg doch eher mit Bier als mit Wein in Ver­bin­dung.

Patrik Fritz ist der einzige Nürnberger Winzer innerhalb der Stadtmauern.

Was die we­nig­sten wis­sen: Der Stadt­win­zer Pa­trik Fritz pro­du­ziert aus sei­nen 40 Reb­stöcken ei­nen al­ten Frän­ki­schen Satz und lässt da­mit ei­ne al­te Tra­di­ti­on wie­der auf­le­ben. Denn vor rund 500 Jah­ren gab es schon ein­mal Wein­gär­ten in Nürn­berg. Holz­sti­che und hi­sto­ri­sche Chro­ni­ken aus der Zeit sind im Stadt­ar­chiv noch vor­han­den und zei­gen, dass der Wein in Nürn­berg ein­mal durch­aus Kon­junk­tur hat­te.

Der Weinberg von Fritz befindet sich unterhalb der Kaiserburg und wird im ökologischen Anbau betrieben. Schachtelhalm hilft gegen Schädlinge und macht die Rebstöcke widerstandsfähiger.

Durch die ver­än­der­ten kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se ist es nun wie­der zu­neh­mend mög­lich, Wein im Stadt­ge­biet an­zu­bau­en. Nürn­berg wird sich in Zu­kunft auf mehr Hit­ze­ta­ge ein­stel­len müs­sen. Dem­entspre­chend wird auch der An­bau von einst exo­ti­schen Pflan­zen mög­lich wer­den.

Im Stadtarchiv finden sich noch Zeugnisse vom Weinbau in Nürnberg, der vor 500 Jahren noch ein bedeutender Wirtschaftszweig war.

Aus den Trau­ben von Pa­trik Fritz’ Re­ben ent­steht Na­tur­wein. Sein Wein­berg ist ein na­tür­li­ches Öko­sy­stem. Die­se Her­an­ge­hens­wei­se an den Wein­an­bau ver­sucht er auch In­ter­es­sier­ten bei den »Stadt(ver)»führungen nä­her­zu­brin­gen.

Fritz öffnet bei den Stadt(ver)führungen gerne seine Pforten und erklärt den Gästen was in seinem Weinberg wächst und auf welche Weise angebaut wird.

Fritz ist zwar der ein­zi­ge Nürn­ber­ger Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern, im Knob­lauchs­land ent­stand je­doch im Früh­jahr 2022 eben­falls ein Wein­berg. Der Wein­bau­er Pe­ter Schmidt aus Buch ver­sucht sich im Nor­den Nürn­bergs mit Wei­ßem Bur­gun­der und Sau­vi­gnon Blanc.

Auch Peter Schmidt versucht sich mit Wein. Im Knoblauchsland hat er mit seiner Frau Weißen Burgunder und Sauvignon Blanc gepflanzt.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den. Der Kli­ma­wan­del macht es mög­lich...

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Mai 2020

Ostern fei­ern in Zei­ten ei­ner Pan­de­mie – Zu Be­such in der Auf­er­ste­hungs­kir­che im Für­ther Stadt­park

Die Aufgaben des Mesners ändern sich auch in Zeiten der Pandemie nicht - das Fastentuch muss abgehängt werden

Ostern ist für Chri­sten das höch­ste Fest des Jah­res. Die Fei­er der Auf­er­ste­hung von Je­sus Chri­stus sorgt nor­ma­ler­wei­se für vol­le Got­tes­häu­ser. Dies war die­ses Jahr ganz an­ders. Co­ro­na hat­te das öf­fent­li­che Le­ben wei­test­ge­hend zum Still­stand ge­bracht. Got­tes­dien­ste zu be­su­chen, war ver­bo­ten. Für die christ­li­chen Kir­chen stell­te sich die Fra­ge: wie will man un­ter die­sen Be­din­gun­gen Ostern fei­ern?

Rund um die Auferstehungskirche entstehen Impulsstationen

Un­ter dem Mot­to: »Got­tes­dien­ste fal­len aus... Ostern fin­det statt!« ha­ben sich in Fürth meh­re­re evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­mein­den zu­sam­men­ge­schlos­sen, um das Fest co­ro­na­ge­recht zu be­ge­hen. Ei­ne die­ser Ge­mein­den ist die Auf­er­ste­hungs­kir­che im Für­ther Stadt­park.

Pfarrerin Irene Stooß-Heinzel legt eine Ostersonne aus Blumen - als Sinnbild der Auferstehung

Wir ha­ben sie be­sucht, die Vor­be­rei­tun­gen für ei­ne et­was an­de­re Oster­fei­er be­glei­tet und un­ter an­de­rem die Fra­ge ge­stellt, wie sie das Fest fei­ern wer­den und ob sie in der Pan­de­mie auch so et­was wie ei­ne Chan­ce für die Ge­sell­schaft und den Ein­zel­nen se­hen.

Im kleinen Kreis wurde die Osterkerze entzündet

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 19 Min.

April 2016

40 Jah­re KUNO – Vom Kul­tur­la­den Nord zum Kul­tur­zen­trum Nord

Als der KUNO ein Jahr nach seiner Gründung 1976 die Räumlichkeiten in der Wurzelbauerstraße bekam, mussten viele ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden in den Umbau gesteckt werden.

Das in der Nürn­ber­ger Nord­stadt ge­le­ge­ne Stadt­teil­zen­trum KUNO ist Teil der vor 40 Jah­ren ent­stan­de­nen Idee, in mög­lichst vie­len Stadt­tei­len klei­ne de­zen­tra­le Kul­tur­zen­tren ent­ste­hen zu las­sen. Die vom da­ma­li­gen Kul­tur­re­fe­ren­ten Her­mann Gla­ser ent­wickel­te Vor­stel­lung, nie­der­schwel­li­ge, al­le Be­völ­ke­rungs­grup­pen an­spre­chen­de kul­tu­rel­le An­ge­bo­te zu ma­chen, hat un­ter dem Stich­wort »So­zio­kul­tur« in den 1980er Jah­ren bun­des­wei­te Be­deu­tung er­langt.

Bei den berühmten Montagssitzungen rauchten nicht nur die Köpfe...

Aus der Auf­bruchs­stim­mung der 1968er Ge­ne­ra­ti­on her­aus fan­den sich im »Kul­tur­la­den Nord« Men­schen zu­sam­men, die in der Ge­sell­schaft et­was ver­än­dern woll­ten. In den 1980er Jah­ren gab es im KUNO vie­le In­itia­ti­ven, die sich kul­tu­rell, so­zi­al oder po­li­tisch en­ga­gier­ten. Ne­ben den »Müt­tern ge­gen Atom­kraft« nutz­ten un­ter an­de­rem Green­peace, die So­lar­ener­gie­initia­ti­ve und Ro­bin Wood die Räu­me. Ver­ei­ne, wie die die Schwan­ge­ren­be­ra­tung­stel­le oder Nürn­ber­ger Aids­hil­fe wur­den hier ge­grün­det. Pro­te­ste ge­gen Ein­schnit­te im Kul­tur­etat, ge­gen den zwei­ten Golf­krieg oder der Auf­ruf zum Volks­zäh­lungs­boy­kott wur­den von KU­NO-Mit­glie­dern maß­geb­lich mit­or­ga­ni­siert.

Margit Mohr, Leiterin des KUNO, hat Gründungsmitglieder des Vereins eingeladen, um sich mit ihnen über die ersten Jahre auszutauschen.

Die po­li­ti­schen Ak­ti­vi­tä­ten wur­den im Lau­fe der Jah­re we­ni­ger, die Zahl de­rer, die sich ak­tiv en­ga­gier­ten, nahm ab und die Haupt­ver­ant­wort­li­chen sa­hen sich mit sin­ken­den Be­su­cher­zah­len kon­fron­tiert. Da­her nahm man im Jah­re 2009 ei­nen Re­launch vor: aus dem Kul­tur­la­den Nord wur­de das Kul­tur­zen­trum Nord.

Künstler haben im Galeriehaus Präsentationsmöglichkeiten, die in kommerziellen Galerien eher selten geboten werden.

Mar­git Mohr, seit 25 Jah­ren Lei­te­rin des noch im­mer selbst­ver­wal­te­ten KUNO hielt ei­nen Neu­start für not­wen­dig: »Der Re­launch dien­te da­zu, dass wir uns auf un­se­re Kern­kom­pe­ten­zen be­sin­nen, und wir ha­ben dann her­aus­ge­fun­den, dass wir mit dem Ga­le­rie­haus die bil­den­de Kunst als den er­sten Kern­be­reich, als wei­te­ren Kern­be­reich die Li­te­ra­tur mit dem jet­zi­gen Li­te­ra­tur­zen­trum Nord ha­ben und der drit­te Kern­be­reich ist der Kul­tur­treff Nord, der sub­su­miert das Ca­fé Zeit­los, das Kurs- und Fort­bil­dungs­pro­gramm, die Rei­he Jazz­früh­stück, und al­le Grup­pen­treffs, die hier statt­fin­den.« Wenn­gleich sich die Schwer­punk­te der Ar­beit im Lau­fe der Jah­re ver­scho­ben ha­ben, fühlt man sich im KUNO dem Gla­ser­schen Ge­dan­ken der So­zio­kul­tur bis heu­te ver­pflich­tet.

Das alle sechs Wochen stattfindende Jazzfrühstück ist meist ausverkauft.

Seit Jahr­zehn­ten un­ver­än­dert fe­ster Be­stand­teil des KU­NO-Pro­gramms ist das 1. Mai-Fest. Hier kommt seit Jah­ren die Nürn­ber­ger Al­ter­na­tiv- und Po­lit­sze­ne zu­sam­men, schwelgt in Er­in­ne­run­gen oder schaut wie der Künst­ler Pe­ter Ham­mer vor­bei, um sich zu in­for­mie­ren: »Man muss doch wis­sen, wer noch am Le­ben ist und wie alt er ge­wor­den ist.«, um dann fest­zu­stel­len, »die sind al­le äl­ter ge­wor­den, wahr­schein­lich so­gar ich.«

Trotz Regen und schlechten Wetters kommen die Besucher am 1. Mai in den KUNO.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 65 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
April 2015

Lö­sung des Gu­stav­stra­ßen-Strei­tes durch ein neu­es Im­mis­si­ons­schutz­ge­setz?

Am 13. April 2015 lud der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te der SPD, Car­sten Trä­ger, ge­mein­sam mit Flo­ri­an Pro­nold, dem Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär im Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Um­welt, Na­tur­schutz, Bau und Re­ak­tor­si­cher­heit (BMUB) un­ter dem Ti­tel »Ein mo­der­nes Im­mis­si­ons­schutz­recht für un­se­re In­nen­städ­te« zu ei­nem Fach­ge­spräch mit Ver­tre­tern aus der Po­li­tik so­wie des Schau­stel­ler- und Ho­tel- und Gast­stät­ten­ver­ban­des ins Für­ther Kul­tur­fo­rum ein. Im An­schluss dar­an stell­ten sich Flo­ri­an Pro­nold, Car­sten Trä­ger, und der Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Fürth, Dr. Tho­mas Jung, der Öf­fent­lich­keit.

Carsten Träger (am Pult) und Florian Pronold

Da das The­ma nicht nur in Fürth in­ten­siv dis­ku­tiert wird, ha­ben wir uns ent­schlos­sen, ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der wich­tig­sten Ar­gu­men­te des öf­fent­li­chen Teils der Ver­an­stal­tung auf un­se­ren you­tube-Ka­nal zu stel­len. In der Fürth-Me­dia­thek von Me­di­en PRAXIS e. V. ist das Vi­deo ab so­fort ab­ruf­bar:

Video auf YouTube anschauen Zu­sam­men­fas­sung der Ver­an­stal­tung
Mai 2014

Neu­es Le­ben »Auf AEG«

Die 1892 ge­grün­de­te AEG ent­wickelt sich An­fang des 20. Jahr­hun­derts zum welt­weit größ­ten In­du­strie­kon­zern. Un­ter dem AEG-Lo­go wer­den der Farb­fern­se­her und das Bild­te­le­fon er­fun­den, die elek­tro­ni­sche Fern­seh­ka­me­ra und das Ton­band. Das Nürn­ber­ger Werk pro­du­ziert vor al­le »wei­ße Wa­re« – Wasch­ma­schi­nen, Trock­ner und Kühl­schrän­ke.

Rund 90 Jahre wurden auf dem Gelände der AEG in Nürnberg-Muggenhof Haushaltgeräte produziert. Foto: Deutsches Technikmuseum Berlin

Doch in den 1980er Jah­ren be­ginnt ei­ne stei­le Ab­wärts­spi­ra­le. Im Lau­fe von zwei Jahr­zehn­ten muss der ein­sti­ge Welt­kon­zern ei­nen Ver­gleich an­mel­den und wird von Elek­tro­lux auf­ge­kauft. Nach ei­ner kur­zen Er­ho­lungs­pha­se, in der die Mit­ar­bei­ter neue Hoff­nung schöp­fen, kommt dann 2007 für die Pro­duk­ti­ons­stät­te in Nürn­berg das end­gül­ti­ge Aus. Das Stamm­werk wird ge­schlos­sen und die Pro­duk­ti­on nach Po­len und Ita­li­en ver­la­gert.

In 2016 eröffnet hier im ehemaligen »Bau 3« die Kulturwerkstatt »Auf AEG« mit einem Kulturladen für den Stadtteil, der Zentrale der Musikschule, dem KinderKunstRaum, der Akademie für Schultheater und Theaterpädagogik sowie Räumen für das Centro Español.

Für vie­le Nürn­ber­ger ist dies ein Schock. Zum ei­nen ver­lie­ren die let­zen 1.700 Mit­ar­bei­ter ih­ren Ar­beits­platz, zum an­de­ren droht das 168.000 m² gro­ße Grund­stück zu ei­ner in­du­stri­el­len Bra­che zu wer­den. Da­zu ist es nicht ge­kom­men. Noch be­vor die letz­ten Ar­bei­ter das Ge­län­de ver­las­sen ha­ben, fin­det sich zur Über­ra­schung vie­ler mit MIB ein In­ve­stor, der sich für das Ge­län­de in­ter­es­siert und es Elek­tro­lux ab­kauft.

Seit 2007 ist Bertram Schultze als Projektentwickler »Auf AEG« tätig.

Zu­nächst wird fast ein Drit­tel der Ge­bäu­de ab­ge­ris­sen, um Raum und Licht zu schaf­fen, an­schlie­ßend wird mit der Sa­nie­rung der Ge­bäu­de be­gon­nen. Un­ter dem Ti­tel »Crea­ting com­mu­ni­ties« ver­sucht Pro­jekt­ent­wick­ler Bert­ram Schult­ze, die Flä­chen zu ver­mark­ten – mit Er­folg. »Auf AEG« hat sich ein Mix aus mit­tel­stän­di­schen Fir­men, Künst­lern so­wie uni­ver­si­tä­ren und kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen nie­der­ge­las­sen. Auch wenn noch im­mer ei­ni­ge Ge­bäu­de leer ste­hen, noch ei­ni­ges aus- und um­ge­baut wer­den muss – auf dem AEG-Ge­län­de ist neu­es Le­ben ein­ge­kehrt.

Anna Bittersohl bereitet ihre Arbeit für »OFFEN auf AEG« vor. Ca. 80 Künstler haben derzeit ihre Ateliers »Auf AEG« und tragen wesentlich zum positiven Image des Geländes bei.

Die Re­por­ta­ge gibt ei­nen Ein­blick in die Ent­wick­lun­gen der letz­ten sie­ben Jah­re.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

Juli 2013

Fürth Fe­sti­val 2013 in der Gu­stav­stra­ße – vom Um­gang mit ei­nem Kon­flikt

Me­di­en PRAXIS e. V. hat sich in den let­zen 12 Mo­na­ten aus­führ­lich mit der Für­ther Gu­stav­stra­ße be­schäf­tigt. Zum ei­nen ha­ben wir uns in dem Film »A biss­la wos vo Färdd – die Gu­stav­stra­ße« mit der Ge­schich­te der Stra­ße be­fasst, zum an­de­ren ha­ben wir uns in der Re­por­ta­ge »Le­bens­lust, Le­bens­frust – vom span­nungs­rei­chen Le­ben in der Gu­stav­stra­ße« mit dem seit ge­rau­mer Zeit an­dau­ern­den Kon­flikt zwi­schen ei­ni­gen An­woh­nern, Wir­ten und Be­su­chern der Gu­stav­stra­ße aus­ein­an­der­ge­setzt.

Und der Kon­flikt schwelt wei­ter: In­zwi­schen wur­den ei­ni­ge Pro­zes­se ge­führt, ein En­de ist nicht ab­zu­se­hen. So kam es im Vor­feld des Fürth Fe­sti­vals im In­ter­net zu Ge­walt­an­dro­hun­gen ge­gen ein­zel­ne An­woh­ner, als be­kannt wur­de, dass sich die Stadt auf Grund ei­nes Ge­richts­be­schlus­ses ge­zwun­gen sah, die Live­mu­sik in der Gu­stav­stra­ße ei­ne Stun­de frü­her zu be­en­den als in den Jah­ren zu­vor.

Das Fürth Festival zieht viele Menschen in die Gustavstraße

Wir wa­ren am Sams­tag vor Ort, ha­ben uns selbst ein Bild ge­macht und Ver­an­stal­ter Tho­mas Schier von Vi­si­on Fürth e. V. und Hel­mut Ell von den Tra­vel­ling Play­mates zu der Si­tua­ti­on be­fragt. In der Fürth-Me­dia­thek von Me­di­en PRAXIS e. V. ist das Vi­deo ab so­fort ab­ruf­bar:

Stimmen zum Konflikt in der Gustavstraße Video auf YouTube anschauen Stim­men zum Kon­flikt in der Gu­stav­stra­ße
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