Ausstrahlung am Sonntag, dem 4. Juni (Teil 1) und Sonntag, dem 11. Juni 2023 (Teil 2), jeweils um 19:30, 21:30 und 23:30 Uhr über Kabel sowie um 21:45 Uhr über Satellit auf Franken Plus
Bei dem Versuch, Krieg, Armut und Verfolgung in ihren Heimatländern zu entkommen und über das Mittelmeer Europa zu erreichen, ertrinken im Jahr 2015 mehr als 3700 Menschen.
Um das Sterben vor Europas Küsten zu beenden, werden daraufhin in Deutschland und dem europäischen Ausland mehrere NGOs gegründet. Sie kaufen oder chartern Schiffe und entsenden sie ins zentrale Mittelmeer. Eine dieser Organisationen ist der Regensburger Verein »Sea-Eye«, für den auch der Nürnberger Klaus Stadler aktiv ist.
Für die einen stehen diese NGOs für den Erhalt abendländischer Werte und Kultur, – »schließlich kann man Menschen doch nicht ertrinken lassen« – andere sehen in ihnen Helfer von Schleppern und Kriminellen.
Klaus Stadler, der zwei Missionen von Sea-Eye als Kapitän geleitet hat, erzählt die Geschichte des Vereins, nimmt Stellung zur Kritik am Handeln der NGOs und schildert seine Beweggründe, warum er sich trotzdem ehrenamtlich in der Seenotrettung engagiert.
Ein Film von Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 62 Min.
Vom 12. bis 17. April 2022 lud Extinction Rebellion Klimaaktivisti zur Frühlingsrebellion in Berlin ein. Auch über 20 Menschen aus Nürnberg und Fürth reisten an, um gegen den Umgang der Politik mit der Klimakrise zu protestieren und sich für den Schutz der Biodiversität einzusetzen.
Auf dem Gelände des Invalidenparks wurde ein Klimacamp errichtet, von dem aus verschiedene Aktionen rund um den Potsdamer Platz und das Regierungsviertel geplant wurden.
Eine Woche lang setzte Extinction Rebellion mit kreativen und phantasievollen Aktionen ein Zeichen, um Bevölkerung und Politik für die Dringlichkeit der Erreichung der selbstgesteckten Klimaziele zu sensibilisieren.
Die Aktivisti organisierten Die-Ins und Flashmobs sowie Aktionen des Zivilen Ungehorsams, bei denen sie klimaschädliche Aktivitäten von Konzernen und Lobbyvereinen ins Zentrum ihrer Kritik rückten.
Zudem gab es eine »Demo der Superreichen«, in der sie auf sarkastische Weise deren Lebensstil anprangerten. »Wir können es uns nicht mehr leisten, dass 1% der Weltbevölkerung über 50% des Vermögens verfügt.«
Wir haben die Nürnberg-Fürther Ortsgruppe während dieser fünf Tage mit der Kamera begleitet und erlebt, mit wie viel Herzblut und Empathie sie für ihre Überzeugung kämpfen.
Ein Film von Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 30 Min.
Hier könnt Ihr den Film in ganzer Länge anschauen!
El Mago Masin, wohnhaft in Nürnberg und seit vielen Jahren auf so gut wie allen Comedy-Bühnen in Deutschland präsent, ist ein Allroundtalent. Der stolze Vater von Zwillingsmädchen besticht nicht nur mit virtuosem Gitarrenspiel und anarchistischem Wortwitz auf der Bühne.
Er hat auch unheimlich viel Lust aufs Basteln, was er unter anderem an seiner »LML«, einem Nachbau der legendären Vespa PX auslebt: »Wenn ich nicht auf der Bühne wäre, dann wär’ ich Bastelkönig... irgendwas mit Kabeln wahrscheinlich. Oder mit Bewegungsmeldern.«
El Mago Masin mag kein Schubladendenken – »Ich wüsste nicht, wie ich mich selbst bezeichnen sollte«. Seine Auftritte sind in den seltensten Fällen politisch, aber wenn er gebeten wird, Pate für eine Schule ohne Rassismus zu werden, ist er gerne dazu bereit, schreibt mit den Schülern ein Lied und produziert anschließend mit ihnen ein farbenfrohes Musikvideo.
Die Jahre der Pandemie sind aber auch für ihn eine harte Zeit. Abgesehen von einzelnen Auftritten auf Kreuzfahrtschiffen liegt auch für den Comedian das kulturelle Leben in Deutschland brach. Für El Mago Masin kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen: Er spielt für Frau und Kinder den Hausmann, wäscht die Wäsche oder kocht »nach Gefühl« das Mittagessen und fragt sich, ob das vielleicht auch auf Dauer Spaß machen könnte.
Schon bald findet er aber neue Betätigungsfelder: Er schreibt ein Kinderbuch, gründet nebenbei einen Buchverlag und kauft sich ein altes Wohnmobil, welches er herrichtet und damit anschließend nach Polen fährt. Um dort dem kleinsten Pferd der Welt ein Lied zu spielen – natürlich auf Polnisch.
Ein Film von Peter Romir, Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 30 Min.
Der Weinberg von Patrik Fritz unterhalb der Nürnberger Burg, am Ölberg, ist ein agrikultureller Ort. Hier wachsen nicht nur Rebstöcke, hier wächst im besten Fall auch immer Kunst und Kultur.
Begegnungen sind für den einzigen Winzer innerhalb der Stadtmauern wichtig. Er selbst ist stark an Künsten interessiert. Und so finden sich übers Jahr verteilt immer wieder Maler, Literaten und Musiker am Weinberg ein. Gemeinsam und oft mit Gästen oder Publikum wird der Weinberg so zum kreativen Ort.
Matthias Egersdörfer schreibt in seiner CURT-Kolumne über den Weinbau unter der Burg, der Zeichner Michael Jordan fertigt dazu die Illustrationen an. Die Künstlerin Lisa Wölfel portraitiert Menschen, die mit Fritz und seinem Wein in vielfältiger Weise in Verbindung stehen. Daraus entstehen dann die Etiketten für den Hauswein. Am Bardentreffen wird der Balkon von Patrik Fritz zur Bühne. Renommierte Bands sorgen für viel Betrieb am zwischen den Weinstöcken.
Wein wurde schon vor 500 Jahren unter der Burg gepflanzt. Der 30-jährige Krieg und eine kleine Eiszeit haben den Anbau ausgebremst. Nur ändert sich das Klima wieder. Der Wein profitiert davon. Auch der Nürnberger Peter Schmidt ist Weinbauer. Im Knoblauchsland will er sein Glück mit dem Weinanbau versuchen. Aber auch seine alten Lagen in Mainfranken müssen sich auf den Klimawandel einstellen.
Die Lese im Weinberg von Patrik Fritz bildet dann jedes Jahr den Höhepunkt des Jahres. Gemeinsam mit Freunden wird der Hauswein Clos Noris dann eingebracht.
Der Weinbau erlebt in Nürnberg also wieder eine Renaissance und könnte in Zukunft neben Bratwurst und Lebkuchen zum Exportschlager werden.
Unterhalb der Nürnberger Burg, am Ölberg, wachsen seit ein paar Jahren auf einer Fläche von ca. 30 Quadratmetern sechs verschiedene Weinsorten. Für die Touristen, die vom Tiergärtner Tor hinauf zur Kaiserburg spazierten, ist das eine kleine Attraktion. Bringt man Nürnberg doch eher mit Bier als mit Wein in Verbindung.
Was die wenigsten wissen: Der Stadtwinzer Patrik Fritz produziert aus seinen 40 Rebstöcken einen alten Fränkischen Satz und lässt damit eine alte Tradition wieder aufleben. Denn vor rund 500 Jahren gab es schon einmal Weingärten in Nürnberg. Holzstiche und historische Chroniken aus der Zeit sind im Stadtarchiv noch vorhanden und zeigen, dass der Wein in Nürnberg einmal durchaus Konjunktur hatte.
Durch die veränderten klimatischen Verhältnisse ist es nun wieder zunehmend möglich, Wein im Stadtgebiet anzubauen. Nürnberg wird sich in Zukunft auf mehr Hitzetage einstellen müssen. Dementsprechend wird auch der Anbau von einst exotischen Pflanzen möglich werden.
Aus den Trauben von Patrik Fritz’ Reben entsteht Naturwein. Sein Weinberg ist ein natürliches Ökosystem. Diese Herangehensweise an den Weinanbau versucht er auch Interessierten bei den »Stadt(ver)»führungen näherzubringen.
Fritz ist zwar der einzige Nürnberger Winzer innerhalb der Stadtmauern, im Knoblauchsland entstand jedoch im Frühjahr 2022 ebenfalls ein Weinberg. Der Weinbauer Peter Schmidt aus Buch versucht sich im Norden Nürnbergs mit Weißem Burgunder und Sauvignon Blanc.
Der Weinbau erlebt in Nürnberg also wieder eine Renaissance und könnte in Zukunft neben Bratwurst und Lebkuchen zum Exportschlager werden. Der Klimawandel macht es möglich...
Das Inklusionsprojekt LAUT aus Erlangen hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit psychischen und körperlichen Einschränkungen zu unterstützen und, soweit möglich, wieder ins Arbeitsleben zu integrieren.
Die Betroffenen werden nach einer Kennenlernphase mit Arbeitserprobungen in einem geschützten Umfeld Schritt für Schritt an den Arbeitsmarkt herangeführt. Dabei wird von den Mitarbeitern von LAUT darauf geachtet, dass sich die Betroffenen nicht überfordern. So sollen die Klient*innen wieder einen Sinn in ihrem Leben finden.
Die gelernte Friseurin Monika Smit war auf Grund psychischer Probleme und Alkoholabhängigkeit nicht mehr fähig, ihren Beruf auszuüben. Mit Unterstützung von Inklusionsberater Martin Federschmidt fand Frau Smit eine Teilzeitbeschäftigung im Wabene Cafe, die sie sieben Jahre ausübte. Inzwischen arbeitet sie in der Digitaldruckerei von Wabe und hat die Freude am Leben wieder gefunden.
Ähnlich geht es Uwe Fischer. Er hat sich bei einem Radunfall das Kniegelenk gebrochen. Drei Operationen und eine Reha-Maßnahme waren nötig, um seine Gehfähigkeit wiederherzustellen. Derzeit arbeitet er im Rahmen einer Arbeitserprobung in der Metallwerkstatt der Regnitz-Werkstätten der Lebenshilfe Erlangen. Die Arbeit macht ihm Spass. Schon nach kurzer Zeit wurde Uwe Fischer zum Anleiter von anderen Beschäftigten.
LAUT kann auf viele ähnlich gelungene Integrationshilfen verweisen. Bis April 2025 ist die Finanzierung, die sich Bund, Bezirk und die Stadt Erlangen teilen, gesichert. Ob bzw. wie es danach weitergeht, ist derzeit noch unklar.
Der Nürnberger Comedian und Liedermacher El Mago Masin möchte das kleinste Pferd der Welt besuchen, um ihm ein Lied zu spielen. Bombel, so heißt das Pferd, das als kleinstes seiner Art im Guinness Buch der Rekorde steht, lebt in Polen. Soviel weiß er. Mit seinem Oldtimer-Wohnmobil macht er sich auf den Weg.
Bevor es nach Polen geht, gibt es einen Zwischenstopp in Berlin, wo er bei einem Liedermacher Festival auftritt und das Publikum in seine Suche einbezieht.
Am nächsten Tag beginnt die Suche. Er versucht sich durchzufragen – allerdings: ab der Grenze wird polnisch gesprochen...
Mit Hilfe des Google-Translators versucht El Mago Masin sich verständlich zu machen, mit wechselndem Erfolg.
So kommt es auf der Fahrt kreuz und quer durch polnische Landschaften zu vielfältigen, manchmal skurrilen Situationen und Begegnungen.
Bei einer Zwischenstation in Breslau verdient er sich als Straßenmusiker ein paar Zloty und versucht, seine Sprachkenntnisse weiter zu verbessern. Aber die Aussagen, wo sich das kleinste Pferd der Welt befinden könnte, bleiben widersprüchlich.
Nach mehreren Tagen ist die Irrfahrt dann doch noch von Erfolg gekrönt. El Mago Masin kann dem weltkleinsten Pferd ein Lied singen – natürlich auf polnisch (oder so ähnlich).
Ein Roadmovie der besonderen Art.
Ein Film von Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 90 Min.
Der Nürnberger Fotograf Ludwig Olah kaufte sich auf Ebay ein altes Segelboot. Sein Plan: Er möchte das Schiff in seiner Freizeit restaurieren und wieder seetauglich machen. Bald stellt sich jedoch heraus, dass das Boot nicht mehr zu retten ist.
Aber Ludwig Olah gibt nicht auf. Er entschließt sich zu einem kühnen Plan: Das Schiff soll eine mobile Bootsbar auf Rädern werden. Aus einer Schnapsidee wird bald ein neues Geschäftsmodell.
Die Pandemie bremst den Theater-Fotografen dann wie viele seiner Kollegen in der kreativen Szene vollkommen aus. Er nutzt die Zeit ohne Aufträge und stürzt sich in die Umbauarbeiten am Boot, findet Mitstreiter und helfende Hände. Innerhalb von zwei Jahren wird so aus einem Bootswrack eine gastronomische Perle.
In dieser Zeit musste nicht nur das Boot dreimal umziehen: Auch das Studio des Fotografen in der Kohlenhofstraße wurde in dieser Zeit abgerissen und Olah musste sich beruflich eine neue Bleibe suchen.
Das Bootsprojekt zeigt auf diese Weise was möglich ist, wenn man seinen Träumen Raum gibt. Ludwig Olah hat nicht aufgegeben, auch als es scheinbar kein Weiterkommen gab.
Seit Black Lives Matter wird auch hierzulande darüber diskutiert, ob es Menschen mit dunklerer Hautfärbung schwerer haben als hellhäutige. Stimmt das? Was hat es mit dem »White Privilege« und dem »Racial Profiling« auf sich? point-Redakteur Peter Romir (visuell qualifiziert als »alter, weißer Mann«) macht sich auf die Suche nach Antworten. Heraus kommt eine Reise mit überraschenden Wendungen, musikalisch untermalt von YOHTO und mit hochkarätigen Begegnungen:
Kämpfer und Poet: Jonas Abou-Zaher findet sich als Deutscher, der stolz auf seine palästinensischen Wurzeln ist, oft zwischen allen Stühlen wieder.
Vermittlerin zwischen den Kulturen: Priscilla Hirschhausen, ehrenamtliche Vorsitzende beim Verein »we integrate«, diskutiert mit uns über strukturellen Rassismus, »White Privilege« und die Sternsinger.
Ist die Polizei divers genug für die Zukunft? Holger Plank, Leiter des Sachgebiets Verbrechensbekämpfung im Polizeipräsidium Mittelfranken spricht mit uns über »Racial Profiling« und strukturelle Herausforderungen.
Gibt es überhaupt »Rassen«: Der Humanbiologe Ulrich Kattmann erklärt uns den Stammbaum der Menschen und die biologischen Hintergründe unterschiedlicher Hautfarben.
Warum »WIR« immer besser ist als »Die Anderen«: Im Abschlußgespräch mit Sozialpsychologin Stefanie Hechler versuchen wir zu ergründen, warum Menschen dazu neigen, sich in verfeindete Gruppen aufzuteilen – und welche Lösungsansätze es gibt.
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