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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


September 2012

Im Gleich­klang mit der Na­tur – die Dorf­ge­mein­schaft Hau­sen­hof

Präparatetag auf dem Hausenhof - ein Baustein im biologisch-dynamischen Anbau

In der Nä­he der mit­tel­frän­ki­schen Ge­mein­de Die­ters­heim liegt der Hau­sen­hof: Die von ei­ner El­tern­in­itia­ti­ve vor 25 Jah­ren ge­grün­de­te an­thro­po­so­phi­sche Le­bens­ge­mein­schaft hat den An­spruch, um­welt­be­wusst zu le­ben und Men­schen mit Un­ter­stüt­zungs­be­darf zu för­dern.

Klaus Hermannstädter arbeitet schon seit vielen Jahren in der Landwirtschaft des Hausenhofs und fühlt sich dabei sichtlich wohl

Der­zeit le­ben und ar­bei­ten auf dem Hau­sen­hof 122 Men­schen – die Hälf­te da­von mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung. Das Ge­mü­se wird in der Gärt­ne­rei und auf den Fel­dern an­ge­baut, Fleisch und Milch lie­fern die zum Hof ge­hö­ren­den Schwei­ne und Kü­he. Der be­nö­tig­te Strom kommt von den ei­ge­nen Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen, ei­ne Hack­schnit­zel­hei­zung sorgt im Win­ter für die nö­ti­ge Wär­me.

Im Dorfladen bekommt man die hofeigenen Produkte und trifft sich auf einen Plausch

Die Men­schen mit und oh­ne För­der­be­darf le­ben in groß­fa­mi­li­en­ähn­li­chen Struk­tu­ren zu­sam­men. Ar­beit fin­den die Be­woh­ner in der Land­wirt­schaft oder der Dorf­mei­ste­rei, in der Kä­se­rei oder Bäcke­rei, in der We­be­rei oder dem Dorf­la­den. Die Re­por­ta­ge ge­währt Ein­blicke in ei­ne Le­bens­form, die mit­un­ter an längst ver­gan­ge­ne Zei­ten er­in­nert und doch zu­kunfts­fä­hig zu sein scheint.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 38 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juni 2012

Hoch­be­ga­bung – Vom Schwim­men ge­gen den Strom

Schon in frühester Kindheit entdeckte Dominik seine Leidenschaft für Musik

Fa­mi­lie Ma­lowa­niec be­wohnt mit zwei Kin­dern, ei­ner Kat­ze und ei­nem ver­spiel­ten Hund ein Rei­hen­haus in ei­nem Nürn­ber­ger Vor­ort. Der Va­ter geht zur Ar­beit, die Mut­ter küm­mert sich um den Haus­halt und die Er­zie­hung der Kin­der. Ei­ne Fa­mi­lie, wie es un­zäh­li­ge gibt, und doch wer­den sie in der Nach­bar­schaft zum Ge­sprächs­stoff, als be­kannt wird, dass ih­re bei­den Kin­der hoch­be­gabt sind und ei­ne Klas­se über­sprin­gen. Frau Ma­lowa­niec er­in­nert sich: »Als wir dar­über ge­spro­chen ha­ben, weil wir ein­fach sel­ber die Freu­de mit­tei­len woll­ten, ha­ben wir ge­merkt, dass es in Neid aus­ge­ar­tet ist, und in Mob­bing.« – ei­ne Er­fah­rung, die El­tern hoch­be­gab­ter Kin­der im­mer wie­der ma­chen müs­sen.

Familie Malowaniec im Mathematikum: Das Interesse ihrer Kinder zu fördern, war den Eltern immer wichtig

Da­bei ist es meist we­der für die El­tern noch für die Kin­der ein­fach, mit die­ser be­son­de­ren Ga­be um­zu­ge­hen. Bei den ei­nen führt die Un­ter­for­de­rung an der Schu­le zur Lei­stungs­ver­wei­ge­rung, an­de­re füh­len sich als et­was Be­son­de­res, re­agie­ren mit Ar­ro­ganz und wer­den so zu Au­ßen­sei­tern.

Malen und Zeichnen gehört zu Verenas Lieblingsbeschäftigungen

Um der­ar­ti­ge Pro­ble­me zu ver­mei­den, set­zen sich die El­tern in­ten­siv mit dem The­ma aus­ein­an­der und in­ve­stie­ren viel Zeit in die Er­zie­hung: »Das wa­ren nicht Kin­der, die man in die Ecke set­zen konn­te, die ha­ben ei­nen im­mer wie­der her­aus­ge­for­dert.« Sie ver­su­chen, ih­ren Kin­dern ei­ne un­be­schwer­te Kind­heit, frei von Lei­stungs­druck zu er­mög­li­chen und ih­nen gleich­zei­tig ein ge­sun­des Selbst­wert­ge­fühl mit­zu­ge­ben: »Ich hab im­mer mit den Kin­dern ein Lied ge­sun­gen – sei ein le­ben­di­ger Fisch und schwim­me ge­gen den Strom, es ist manch­mal schwer, ge­gen den Strom zu schwim­men, aber es lohnt sich.«

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
April 2012

Bil­dung für al­le – Die Stra­ßen­kreu­zer Uni

Dr. Thomas Heyden vom Neuen Museum Nürnberg beim Vortrag: Schönheit in der Kunst

Für Men­schen, die auf­grund ih­rer Bio­gra­fie oder ih­rer so­zia­len Stel­lung kaum mit ei­nem uni­ver­si­tä­ren Bil­dungs­an­ge­bot in Be­rüh­rung kom­men, rief der Ver­ein Stra­ßen­kreu­zer e. V. 2010 die Stra­ßen­kreu­zer Uni ins Le­ben. Das Vor­le­sungs­an­ge­bot ist ko­sten­los und wen­det sich in er­ster Li­nie an Frau­en und Män­ner aus Ein­rich­tun­gen der Ob­dach­lo­sen­hil­fe. Der An­spruch der Or­ga­ni­sa­to­ren ist es, wis­sen­schaft­li­che Zu­sam­men­hän­ge ver­ständ­lich zu ver­mit­teln und In­ter­es­sier­te oh­ne Zu­gangs­schwel­le an span­nen­de Wis­sens­ge­bie­te her­an­zu­füh­ren. Da­bei soll nie­mand aus­ge­schlos­sen wer­den, doch vie­len Be­su­chern der Ver­an­stal­tun­gen fehlt es nicht nur am Geld, an­de­re Bil­dungs­an­ge­bo­te wahr­zu­neh­men, son­dern auch am da­zu nö­ti­gen Selbst­be­wusst­sein: »Es ist ein­fa­cher, zu so ei­ner Ver­an­stal­tung zu ge­hen, wenn man weiß, die Leu­te ha­ben al­le ei­ne ähn­li­che Ge­schich­te wie ich, ich muss mich da nicht ir­gend­wie vor­stel­len, recht­fer­ti­gen, ich werd’ nicht ir­gend­wie ko­misch an­ge­guckt.«

Zum Semesterabschluss gibt es Urkunden für erfolgreiche Teilnahme

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 25 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Februar 2012

Un­ter­stüt­zung in­be­grif­fen? – Chan­cen und Gren­zen der In­klu­si­on

Noch ist es die gro­ße Aus­nah­me, dass Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung die Grund­schu­le be­su­chen, in der frei­en Wirt­schaft ar­bei­ten oder mit­ten im Stadt­teil in ei­ner Wohn­ge­mein­schaft le­ben. Was vor we­ni­gen Jah­ren noch un­denk­bar war, soll, wenn es nach den Vor­ga­ben ei­ner von der Bun­des­re­gie­rung ra­ti­fi­zier­ten UN-Re­so­lu­ti­on geht, zum Nor­mal­fall wer­den. Ziel der In­klu­si­on ist es, Men­schen mit Han­di­cap an al­len ge­sell­schaft­li­chen Be­lan­gen gleich­be­rech­tigt teil­ha­ben zu las­sen.

Seit 2002 gibt es an der Für­ther Pe­sta­loz­zi­schu­le ei­ne in­klu­si­ve Part­ner­klas­se. Vom er­sten bis zum vier­ten Schul­jahr wer­den hier Kin­der mit be­son­de­rem För­der­be­darf im Be­reich »gei­sti­ge Ent­wick­lung« ge­mein­sam mit Grund­schul­kin­dern un­ter­rich­tet.

Gegenseitige Unterstützung ist in der inklusiven Partnerklasse mittlerweile selbstverständlich

Die Viel­falt der Be­ga­bun­gen stellt ho­he An­sprü­che an die Leh­rer und er­for­dert zu­sätz­li­ches Per­so­nal, um auch den schwä­che­ren Schü­lern ein ih­ren Fä­hig­kei­ten ad­äqua­tes Ler­nen zu er­mög­li­chen. Ein Auf­wand, der sich aus Sicht der Leh­re­rin Ga­bi Wil­le lohnt: »Ich fin­de es ei­ne ganz wun­der­ba­re Art des Mit­ein­an­ders, die­se Freu­de, ein Buch in die Hand zu neh­men, beim ei­nen Kind zu be­ob­ach­ten, wäh­rend ein an­de­res jetzt schon mit Zah­len um­ge­hen kann, aber nicht spre­chen kann, und die­ses Er­leb­nis ist je­den Tag ein Ge­schenk, aber je­der Tag ist un­plan­bar.«

Martin Truckenbrodt gefällt sein Außenarbeitsplatz

Seit Herbst 2010 bie­tet die Le­bens­hil­fe Fürth Mit­ar­bei­tern der Werk­stät­ten die Mög­lich­keit, auf ei­nen Ar­beits­platz in der frei­en Wirt­schaft zu wech­seln. Mit Un­ter­stüt­zung ei­nes In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­ten ha­ben bis­her acht Mit­ar­bei­ter die­sen Schritt ge­wagt. Mar­tin Trucken­brodt ist ei­ner von ih­nen: Er ar­bei­tet im Wa­ren­la­ger ei­ner Wer­be­mit­tel­fir­ma und sieht die Mehr­be­la­stung, die die neue Ar­beits­stel­le mit sich bringt, po­si­tiv: »In den Werk­stät­ten war ich dicker, da nehm ich we­nig­stens ab, weil ich so­viel Be­we­gung hab«. Fir­men­chef Ro­land Brom­ba­cher ist mit Mar­tin mehr als zu­frie­den: »Der hat ei­nen wahn­sin­ni­gen An­trieb, der Kerl hat ei­ne to­tal gu­te See­le. Das kann man sich gar nicht vor­stel­len.«

Die ambulant begleitete Wohngemeinschaft bespricht den Speiseplan für die nächste Woche

Seit dem Früh­jahr 2010 gibt es in Fürth für Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung ei­ne Al­ter­na­ti­ve zum Wohn­heim. Die Le­bens­hil­fe hat in der Für­ther Süd­stadt ei­ne Woh­nung an­ge­mie­tet, in der jun­ge Er­wach­se­ne die Mög­lich­keit ha­ben, zu­sam­men zu le­ben. Li­sa, To­bi­as, Flo­ri­an und Ste­fan ha­ben sich be­wusst für das am­bu­lant be­glei­te­te Woh­nen in ei­ner Wohn­ge­mein­schaft ent­schie­den, »weil wir halt sel­ber al­les ler­nen, es­sen, put­zen, ein­kau­fen...« Seit dem Ein­zug ha­ben die WG-Be­woh­ner gro­ße Fort­schrit­te ge­macht und viel­leicht wird ihr gro­ßer Traum, ganz oh­ne Be­treu­ung le­ben zu kön­nen, ei­nes Ta­ges Wirk­lich­keit.

Drei er­mu­ti­gen­de Bei­spie­le, aber die be­trof­fe­nen Leh­rer und Päd­ago­gen war­nen da­vor, aus sol­chen Bei­spie­len zu schlie­ßen, dass dies die Lö­sung für al­le Men­schen mit Han­di­cap sein kann.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Dezember 2011

50 Jah­re Le­bens­hil­fe Fürth – vom Ver­sor­gen zum Be­glei­ten

Betreuung in der Lebenshilfe heisst Begleiten und Unterstützen

Le­bens­hil­fen gibt es heu­te in fast je­der deut­schen Stadt. Von be­trof­fe­nen El­tern vor 50 Jah­ren ge­grün­det, gibt es heu­te über 500 ei­gen­stän­di­ge Ver­ei­ne, die 170.000 Men­schen mit Han­di­cap be­treu­en.

Die Förderstätte versucht, auch Menschen mit Mehrfachbehinderungen eine sinnvolle Beschäftigung anzubieten

Die An­ge­bo­te sind in­zwi­schen sehr viel­sei­tig und an den Be­dürf­nis­sen der Men­schen ori­en­tiert. Sie sol­len ein weit­ge­hend selbst­or­ga­ni­sier­tes und selbst­be­stimm­tes Le­ben er­mög­li­chen. Die Be­treu­er ver­ste­hen sich da­bei als As­si­sten­ten und Be­glei­ter, die un­ter­stüt­zen, aber nicht be­vor­mun­den. In den An­fän­gen, wäh­rend der 1960er und 1970er Jah­re, war die Si­tua­ti­on noch ei­ne ganz an­de­re.

Die integrative Disco - eines der beliebtesten Angebote der Offenen Hilfen

Am Bei­spiel der Le­bens­hil­fe Fürth zeigt die Re­por­ta­ge auf, was sich in den letz­ten Jahr­zehn­ten ver­än­dert hat: The­ma­ti­siert wird un­ter an­de­rem das ge­gen vie­le Wi­der­stän­de er­kämpf­te Recht auf ei­ne selbst­be­stimm­te Se­xua­li­tät, die Stär­kung der Per­sön­lich­keits­rech­te – die durch die 1992 er­folg­te Ab­schaf­fung des Vor­mund­schafts­rechts er­folg­te und zu ei­nem voll­stän­dig ver­än­der­ten Selbst­ver­ständ­nis im Um­gang mit Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung führ­te – und die bis heu­te an­dau­ern­den Ver­su­che ei­ner In­te­gra­ti­on in un­se­re Ge­sell­schaft.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 15 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Dezember 2011

Es war nicht im­mer nor­mal, ver­schie­den zu sein

Wil­helm Lö­he grün­de­te 1854 die Dia­ko­nis­sen­an­stalt Neu­en­det­tels­au und nahm dort ne­ben Al­ten und Kran­ken, erst­mals in Bay­ern, auch Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung auf. Lö­he ging da­von aus, dass gei­stig be­hin­der­te Men­schen bil­dungs­fä­hig sind. Von da­her liess er sie un­ter­rich­ten und sorg­te für Be­schäf­ti­gung.

Abtransport von Bewohnern aus einem Heim der Diakonissenanstalt Neuendettelsau, Frühjahr 1941

Doch die von Charles Dar­wins Evo­lu­ti­ons­theo­rie aus­ge­lö­ste Dis­kus­si­on über die so­ge­nann­te Ras­sen­hy­gie­ne führ­te be­reits in den 1920er Jah­ren zu er­sten Ir­ri­ta­tio­nen. Wis­sen­schaft­ler und Ärz­te dis­ku­tier­ten, ob man »un­wer­tes Le­ben«, und da­zu zähl­ten auch gei­stig be­hin­der­te Men­schen, aus­mer­zen müs­se. Wo­zu dies im Drit­ten Reich führ­te, ist be­kannt. Doch auch nach En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges wur­den Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung wei­ter dis­kri­mi­niert. Erst durch die von be­trof­fe­nen El­tern über­all in Deutsch­land ge­grün­de­ten »Le­bens­hil­fen« ver­bes­ser­te sich lang­sam die Si­tua­ti­on.

Jochen Kiener arbeitet seit 26 Jahren mit großer Begeisterung in den Dambacher Werkstätten der Lebenshilfe Fürth

Der Film zeigt, wie sich der Um­gang mit Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung seit der Mit­te des 19. Jahr­hun­derts bis heu­te ver­än­dert hat.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 18 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Dezember 2010

Die Laub­frö­sche – ein Jahr im Wald­kin­der­gar­ten

Ein Laubfrosch beim Abseilen vom Baum

In Deutsch­land gibt es be­reits mehr als 300 Wald­kin­der­gär­ten, da­von al­lein in Mit­tel­fran­ken acht. Die Idee der Na­tur­kin­der­gär­ten ent­stand in den 1950er Jah­ren in Skan­di­na­vi­en, in den 1990er Jah­ren wur­de das Kon­zept in Deutsch­land auf­ge­grif­fen. Seit­dem steigt die An­zahl der El­tern, die ih­re Kin­der lie­ber in ei­nen Wald­kin­der­gar­ten als in Re­gel­kin­der­gar­ten schicken, kon­ti­nu­ier­lich an. Fast al­le die­ser Ein­rich­tun­gen ha­ben lan­ge War­te­li­sten – trotz Zecken und Bor­re­lio­se. Im­mer mehr El­tern glau­ben, dass es für die Ent­wick­lung ih­rer Kin­der wich­tig ist, wenn sie die Vor­schul­zeit in der frei­en Na­tur ver­brin­gen, und das bei Wind und Wet­ter.

Der Platz der Laubfrösche im Wald

»Die Laub­frö­sche« ver­ste­hen sich als in­te­gra­ti­ver Kin­der­gar­ten. Sie ha­ben zwei Kin­der mit Han­di­cap in ih­rer Grup­pe. Je­den Mor­gen tref­fen sie sich am Wald­rand des Er­lan­ger Stadt­teils Kos­bach und ma­chen sich dann zu ih­rer im Wald ge­le­ge­nen Lich­tung auf. Mit 18 Kin­dern ist die Grup­pe sehr viel klei­ner als im Re­gel­kin­der­gar­ten. Und auch sonst gibt es ei­ni­ge Un­ter­schie­de. Ihr Spiel­zeug fin­den die Kin­der im Wald, Vor­ga­ben von Sei­ten der Er­zie­her gibt es nur an Pro­jekt­ta­gen. So bliebt viel Raum für das freie Spiel und Zeit für die Päd­ago­gen, die Kin­der zu be­ob­ach­ten und ge­zielt auf ih­re Pro­ble­me und Fra­gen ein­zu­ge­hen.

Singspiele halten warm bei -16 Grad

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
August 2010

Hoch­be­ga­bung – Fluch und Se­gen

Auf den er­sten Blick sind es ganz ge­wöhn­li­che Ju­gend­li­che und doch un­ter­schei­den sie sich von 98% der Be­völ­ke­rung – zu­min­dest durch ei­ne Zahl: Ihr IQ liegt über 130. Per De­fi­ni­ti­on be­deu­tet dies – sie sind hoch­be­gabt. Was zu­nächst nach ei­nem Ge­schenk der Na­tur klingt, emp­fin­den vie­le Hoch­be­gab­te als Be­la­stung. Wäh­rend die we­ni­gen so­ge­nann­ten Wun­der­kin­der un­ter den Hoch­be­gab­ten in den Me­di­en ge­fei­ert wer­den, ha­ben vie­le Hoch­be­gab­te oft mit gro­ßen Schwie­rig­kei­ten zu kämp­fen.

Hochbegabte Jugendliche bei einem Medienseminar mit den Kleverkids auf Kloster Banz

Vie­le ver­lie­ren be­reits an der Grund­schu­le die Lust am Un­ter­richt. Die ei­nen füh­len sich von dem dort Ge­bo­te­nen un­ter­for­dert oder von den Leh­rern ne­giert. An­de­re ver­su­chen, ihr wah­res Lei­stungs­ver­mö­gen zu ver­stecken, um nicht auf­zu­fal­len und als Stre­ber zu gel­ten. Das Er­geb­nis: Lan­ge­wei­le, Lei­stungs­ver­wei­ge­rung, Fru­stra­ti­on. Im Ex­trem­fall kann dies wie bei Con­ny G. zu dra­ma­ti­schen Si­tua­tio­nen füh­ren. So kam ihr Sohn ei­nes Ta­ges nach der Grund­schu­le mit den Wor­ten auf sie zu: »Ma­ma, wenn mich der lie­be Gott nicht von der Welt holt, dann mach ich es al­lei­ne.«

Fortbildung zum Thema Hochbegabung an der Grundschule

Der Film der Me­di­en PRAXIS e. V. zeigt die Schwie­rig­kei­ten von Hoch­be­gab­ten, mit sich und ih­ren in­tel­lek­tu­el­len Fä­hig­kei­ten klar zu kom­men. Hoch­be­gab­te er­zäh­len, was aus ih­rer Sicht bei ih­nen an­ders ist, war­um die mei­sten nur un­gern zur Schu­le ge­hen, ob­wohl sie sehr wiss­be­gie­rig sind, wes­halb man­che Pro­ble­me ha­ben, sich in der Welt der Nicht-Hoch­be­gab­ten zu­recht zu fin­den und wel­chen Um­gang mit Hoch­be­gab­ten sie sich von der Ge­sell­schaft wün­schen. Ei­ne Re­por­ta­ge, die die Fra­ge stellt, war­um wir au­ßer­ge­wöhn­li­che Lei­stun­gen in Sport und Kul­tur wert­schät­zen, uns aber so we­nig Mü­he ma­chen, Hoch­be­gab­te und ih­re Pro­ble­me ernst zu neh­men.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 35 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
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