November 2020
Alle zwei Jahre findet die Verleihung der Kulturpreise der Stadt Fürth statt. In den letzten Jahren haben wir immer mal wieder Preisträger*innen und ihr Schaffen in kurzen Filmen bei der Preisverleihung vorstellen dürfen. So sind auch immer wieder längere Portraits der Künstler*innen entstanden, die wir dann bei point im Fernsehen gezeigt haben, bspw. zu Julia Frischmann, Andreas Oehlert, Kathrin Hausel, Ursula Kreutz und zuletzt Matthias Egersdörfer.
Für die diesjährige Verleihung des Kulturpreises war zunächst nur ein Kurzportrait Gisela Naomi Blumes, die den Kulturpreis der Stadt erhält, für den Festabend geplant. Bedingt durch Corona musste die Kulturpreisverleihung in ihrer bekannten Form in diesem Jahr abgesagt werden und auch ein geplanter Livestream konnte nicht stattfinden.
Um die Preisträgerinnen und ‑träger zu würdigen und ihr Wirken vorzustellen, hat uns das Kulturamt Fürth beauftragt, fünf Videos zu den einzelnen Preiskategorien zu erstellen. Diese stehen seit letzter Woche im Netz. Wir freuen uns sehr, mit diesem Auftrag spannende Menschen und ihr Schaffen kennengelernt zu haben, danken dem Kulturamt Fürth, den Laudator*innen und den Künstler*innen für die gute Zusammenarbeit und gratulieren den Preisträger*innen ganz herzlich zu den Auszeichnungen!
Der Musiker Moritz König und die Künstlerin Barbara Engelhard dürfen sich beide über den Kulturförderpreis freuen.
Die Leonhard und Ida Wolf Gedächtnispreise 2020 gingen an den Maler Jan Gemeinhardt, die Tänzerin Elena Trägler und die Musikerin Elena Steri.
Über ihre ehrenamtliche Arbeit berichten Mitglieder des kunstkeller o27 e.V., die sich über den Sonderpreis Kultur der Stadt Fürth freuen dürfen, in einem Video, das Maximilian Baumer realisiert hat.
Volker Heißmann, Martin Rassau, Marcel Gasde und Michael Urban haben mit der Comödie Fürth eines der erfolgreichsten Privattheater Deutschlands etabliert und erhalten dafür den erstmals verliehenen Stadtratspreis.
Für ihr beachtliches Engagement, das jüdische Erbe der Stadt Fürth sichtbar zu machen, erhält Gisela Naomi Blume den Kulturpreis der Stadt Fürth. Ein 30-minütiges Portrait der Kulturpreisträgerin können Sie am kommenden Sonntag auf dem point-Sendeplatz bei Franken Fernsehen sehen.
Juli 2020

Der Corona-Lockdown hat die Kunst- und Kulturszene kalt erwischt. Von einem auf den anderen Moment wurden Museen geschlossen, mussten Konzerte abgesagt werden, stand der Theaterbetrieb still. Viele Künstler und Kulturschaffende stehen vor einer mehr als ungewissen Zukunft. In der Corona-Krise müssen sie sich nun gezwungenermaßen neu erfinden.

Ein Weg aus der Krise scheint die Flucht ins Digitale zu sein. Auch das Nürnberger Regie-Team um Barish Karademir wagte diesen Schritt und nahm im April einen Auftrag des Staatstheaters Darmstadt an, dort ein Theaterstück als Film auf die Leinwand zu bringen.

Innerhalb von sechs Wochen wurde das postdramatische Stück »Ich schaue dich an« von Alexandra Badea im Kleinen Haus des Theaters und an verschiedenen Drehorten in Darmstadt und Frankfurt produziert. Am 24. Juni fand die Premiere unter strengen Hygienevorschriften vor einem kleinen Publikum statt.

Maskenpflicht und physische Distanz – wie probt und spielt es sich in einer Zeit, in der ein Virus die Kunst und Kultur ausbremst? Auf welche Experimente lassen sich die Theatermacher ein, um ihr Publikum zu erreichen? Wir begleiten den Probenprozess von »Ich schaue dich an« mit der Kamera bis zur Premiere. Wir sprechen mit Regisseur, Tänzern und Schauspielern und sind trotz Abstandsregeln nahe beim Geschehen, auf und neben der Bühne.
Juni 2020

Seit Mitte März haben wir Kleinunternehmer, Künstler und Kreative und eine soziale Einrichtung durch den Lockdown begleitet und mit ihnen Ängste und die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Einschränkungen geteilt.

Drei Monate, in denen die einen langsam wieder Mut geschöpft haben, einige sich über ihnen entgegengebrachte ideelle und finanzielle Unterstützung freuen durften oder Ideen entwickelt haben, die sie auch nach der Coronakrise beibehalten wollen.

Drei Monate, die für andere keine oder nur partielle Lösungsansätze gebracht haben und für die sich heute mehr denn je die Existenzfrage stellt.

Wir haben im fränkischen Fürth mehrere Künstler und Musiker getroffen, ein Konzert des Projekts Kultur vor dem Fenster miterlebt und das Kulturzentrum Kofferfabrik besucht.

Wir waren ferner in der TANZerei, im von der Fürther Lebenshilfe betriebenen Café Samocca, haben in der Buchandlung Edelmann vorbei geschaut, mit dem Pächter des Bistro Galerie in der Gustavstraße gesprochen und die Schaustellerfamilie Dölle nach deren Perspektiven befragt.

April 2020

Das Coronavirus hat Europa und die übrige Welt fest im Griff. In Deutschland sind Schulen, Kindergärten und die meisten Geschäfte geschlossen, alle Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt. Restaurants und Imbisse dürfen ausschließlich für den Straßenverkauf öffnen.

Der Aufenthalt im Freien ist nur noch für die Fahrt zur Arbeit, wichtige Besorgungen des täglichen Lebens, sportliche Aktivitäten und Spaziergänge im Kreis der Familie erlaubt. Europa erlebt ein Trauma mit nicht abschätzbaren Langzeitfolgen.

Die Gesundheitssysteme sind in vielen Ländern überfordert, die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Folgen sind frühestens in einigen Monaten abschätzbar.

Wir haben uns im fränkischen Fürth umgesehen und uns gefragt: Was bedeutet dies für soziale Einrichtungen wie die Lebenshilfe, was für kleine selbstständige Betriebe und was wird aus all den unabhängigen kulturellen Aktivitäten und Kulturschaffenden, wenn bis auf weiteres keine Auftritte und keine Veranstaltungen stattfinden können?

Wir haben einen studierten Musiker getroffen, das Kulturzentrum Kofferfabrik besucht, waren in der TANZerei, in der normalerweise Tanzkurse aller Art stattfinden, haben in der Buchandlung Edelmann vorbei geschaut und erfahren, mit welcher Strategie sie die Zeit der Schließung überstehen wollen, mit dem Pächter des Bistro Galerie in der Gustavstraße und mit Helmut Dölle, dem Sprecher der Fürther Schausteller, gesprochen.

November 2019
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Matthias Egersdörfer, für die einen »ein tückischer Griesgram«, ein »Kotzbrocken-Choleriker«, der »mit eingestanzt missmutigem Blick« »Fäkalhumor« auf die Bühne bringt, seine Bühnenpartnerin bis »an die Grenze der Erträglichkeit quält« und dazu noch das Publikum anschreit. Für andere »ein außergewöhnlicher Kabarettist«, »genialer Geschichtenerzähler und Provokateur«, der Dinge in Frage stellt und »mit seinem großen, offenen Herzen an der Welt verzweifelt«. Aber wer ist Matthias Egersdörfer wirklich?

Wir sind auf Spurensuche gegangen, zurück in die Zeit seiner Bühnenanfänge in einem Kuhstall in Winterstein, wo er sich vor 25 Jahren an Ernst Jandl versuchte und mit Freunden die fränkische Boyband »Fast zu Fürth« gründete, die noch immer mit »schlimmer Comedy und lustiger Musik« durch die Lande tourt. Wir fragten uns, was ist das für ein Mensch, der sich Schauspielpartner danach auszuwählen scheint, inwiefern sie ihm helfen können, »die Boshaftigkeit« seiner Bühnenfigur »noch mehr auszuwälzen« und der öffentliche Auftritte schon mal mit den Worten beendet »Vielen Dank, Adolf Hitler, du blödes Arschloch«?

Wer ist dieser Egersdörfer, der auf die Frage nach dem wichtigsten Menschen in seinem Leben einerseits den Herrgott nennt, andererseits auf der Bühne eine schwarze Messe feiert? Was ist das für ein Autor, der sich von einem renommierten Verlag jahrelang anbetteln lässt, bis er sich dann doch entschließt, seinen ersten Roman zu schreiben? Und was bringt ihn dazu, eine Kolumne in einem Blatt zu veröffentlichen, das er als »Discodeppenpostille« bezeichnete?

Wenn Sie sich diesen Film antun wollen, dann erhalten Sie eventuell ein paar Antworten auf diese Fragen und vielleicht können Sie danach den Menschen Egersdörfer und auch seine Bühnenfigur etwas besser verstehen.

Was Sie im Film nicht sehen werden, ist einiges. Definitiv werden sie weder einen Blick in den Kühlschrank des Egers werfen können, noch werden wir Sie zu einem Besuch seines Lieblingsmetzgers mitnehmen. Eventuell sieht man, wie er und seine Frau Natalie de Ligt sich einen Kuss geben und vielleicht erzählt Matthias auch, was für ihn im Leben wirklich wichtig ist.

Mai 2019

Richard Wagners Lohengrin feierte am 12. Mai im Opernhaus in Nürnberg eine fulminante Premiere. Regisseur David Hermann brachte eine außergewöhnliche Version der romantischen Oper auf die Bühne des Staatstheaters.

Joana Mallwitz, seit der aktuellen Spielzeit neue Generalmusikdirektorin, übernahm die musikalische Leitung. In den 30 Minuten blicken wir den Machern der Oper über die Schultern.

Wir begleiten den Entstehungsprozess und werfen einen Blick auf die beteiligten Personen, von der Kostümschneiderei über den Kulissenbau bis hin zur Maske und der Arbeit des Orchesters am Staatstheater.

Wir waren bei den Proben dabei und durften mit der Kamera auch auf der Bühne ganz nah am Geschehen sein. Gespräche mit Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz, Regisseur David Hermann, Sängerin Emily Newton und Mitarbeitern aus den verschiedenen Gewerken geben Einblick in die Arbeitsweise am Theater.

Entstanden ist eine Dokumentation des Schaffensprozesses, die ihren Abschluss im Schlussapplaus zur Premierenvorstellung findet.

Februar 2019
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Der Maler Manfred Hürlimann ist ein Wanderer durch die Zeiten und durch die Geschichte, die Geschichte der Kultur.

Er lässt sich dabei von keinem Trend verleiten, bleibt sperrig, aber erzählt gleichzeitig kleine Geschichten, die sich dem Betrachter oft erst auf den zweiten Blick erschließen.

Er streift den Mythos der Antike ebenso wie die Renaissance, das Barock, die Gegenwart, nahezu alles interessiert ihn. Der Mensch bleibt darin fast immer gleich, ein Archetypus, dem Leben ausgeliefert, ausgesetzt.

Hürlimanns großformatige Bilder bestechen durch das Prinzip der Leere. Nur an den beiden Eckpunkten der Bilder finden sich seine Figuren, oftmals Bilder wie uralte und zugleich surreale Rätsel, moderne Mirakel.

Manfred Hürlimann bringt in seinen Bildern phänomenale Widersprüche, wilde Abgründe und Ambivalenzen menschlicher Existenz zusammen, Lust und Verlust der Epochen und überträgt die Motive mühelos in die Gegenwart.

Wir haben die Kulturjournalistin Barbara Bogen bei einem Gespräch mit dem Künstler begleitet und seine jüngste Ausstellung in der »Galerie in der Promenade« in Fürth besucht, wo er, wie er es liebt, mit seinen Bildern auf die spezielle Situation des Ortes einging.

Hier könnt Ihr das Portrait von MANFRED HÜRLIMANN anschauen!
Oktober 2018

Im September 2018 kamen Kinder und Jugendliche aus 10 Ländern zu einer Gipfelkonferenz der Kinder nach Nürnberg in die Straße der Menschenrechte.

Bei dem von Johannes Volkmann und seinem Team vom Nürnberger Papiertheater initiierten Kunstprojekt geht es darum, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben. Dazu fanden im Vorfeld in den Heimatländern der Gipfelkonferenzteilnehmer Kinderkonferenzen statt, bei denen Themen und Fragen, die die Kinder bewegen, erarbeitet und anschließend in künstlerischer Form präsentiert wurden.

Rund 60 dieser Kinder kamen jetzt nach Nürnberg und überlegten gemeinsam, wie sie ihren Belangen mehr Gewicht verschaffen können.

Sie versuchten, Konsum neu zu denken, wollten Zeichen gegen die Gewalt in der Welt setzen, stellten sich und den Erwachsenen »die Geldfrage« und machten sich Gedanken darüber, wie sie ihre Botschaften in kreativer Form unter die Menschen bringen können.

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