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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Januar 2015

Mit­ein­an­der ler­nen, an­ein­an­der wach­sen – In­klu­si­on in ei­ner Part­ner­klas­se

Eine wichtige Rolle beim gemeinsamen Lernen spielen die Paten

Seit 2002 gibt es an der Für­ther Pe­sta­loz­zi­schu­le ei­ne so­ge­nann­te Part­ner­klas­se. Hier wer­den Re­gel­schü­ler und Kin­der mit be­son­de­rem För­der­be­darf aus der Hal­le­mann­schu­le der Le­bens­hil­fe von ei­ner Grund­schul­leh­re­rin und ei­ner Son­der­schul­leh­re­rin von der er­sten bis zur vier­ten Klas­se ge­mein­sam un­ter­rich­tet.

An der Pestalozzischule gibt es eine offene Ganztagesbetreuung, bei der die Kinder unter vielen Freizeitangeboten wählen können: Dienstags trifft sich die Ruder-AG am Rhein-Main-Donau Kanal

Hin­ter­grund ist ei­ne UN-Re­so­lu­ti­on, die 2009 von der Bun­des­re­gie­rung ra­ti­fi­ziert wur­de. Dort heißt es, dass Men­schen mit Han­di­cap die Teil­nah­me an al­len ge­sell­schaft­li­chen Be­lan­gen zu er­mög­li­chen ist. Dies hat un­ter an­de­rem da­zu ge­führt, dass auch Men­schen mit kör­per­li­chen oder gei­sti­gen Be­hin­de­run­gen an Re­gel­schu­len ein­ge­schult wer­den.

Gegenseitiges Vertrauen ist nicht nur beim Geburtstagsritual wichtig in der Partnerklasse

Die Idee, die In­klu­si­on in Form ei­ner Part­ner­klas­se zu rea­li­sie­ren, wur­de zu­nächst von al­len Sei­ten mit ei­ner ge­wis­sen Skep­sis be­ob­ach­tet: El­tern von För­der­schü­lern hat­ten Be­den­ken, dass ih­re Kin­der zu we­nig Auf­merk­sam­keit be­kä­men, El­tern von Re­gel­schü­lern be­fürch­te­ten, dass ih­re Kin­der nicht ge­nug ler­nen. Doch von den an­fäng­li­chen Be­den­ken ist in der Part­ner­klas­se we­nig ge­blie­ben. Man ist sich in­zwi­schen ei­nig, dass bei­de Sei­ten von­ein­an­der pro­fi­tie­ren. »Es ist nach den vier Jah­ren jetzt für al­le ein Ge­winn, wir ha­ben von den Be­hin­der­ten ge­lernt, und die Be­hin­der­ten eben von den nor­ma­len Kin­dern und das ist ei­gent­lich für al­le ei­ne Si­tua­ti­on, die schön ist, weil kei­ner ir­gend­wo Ver­lier ist, son­dern al­le da­durch ge­won­nen ha­ben«, so die Mut­ter ei­ner Re­gel­schü­le­rin.

Bei der letzten gemeinsamen Klassenfahrt auf Burg Trausnitz

Der Film be­glei­tet Schü­ler ei­ner Part­ner­klas­se wäh­rend ih­rer Grund­schul­zeit und zeigt, dass In­klu­si­on mehr sein kann als ei­ne ge­sell­schaft­li­che Rand­no­tiz, wenn der po­li­ti­sche Wil­le da­zu vor­han­den ist.

Wir be­dan­ken uns für die Un­ter­stüt­zung bei:
HERMANN GUTMANN STIFTUNG
Le­bens­hil­fe Fürth e. V.
För­der­ver­ein PESTA e. V.
Re­gie­rung von Mit­tel­fran­ken

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 64 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juni 2014

Kunst und Kul­tur »Auf AEG«

Der Bildhauer Sebastian Kuhn war der erste Künstler, der »Auf AEG« sein Atelier einrichtete – in der ehemaligen Staplerwerkstatt.

Als MIB das AEG-Ge­län­de nach der Werks­schlie­ßung 2007 kauf­te, setz­te Pro­jekt­ent­wick­ler Bert­ram Schult­ze bei dem Ver­such, dem Ge­län­de neu­es Le­ben ein­zu­hau­chen, ganz stark auf die Kar­te Kunst und Kul­tur. Schon bald hat­ten rund 80 Künst­ler auf dem Ge­län­de ei­ne neue Hei­mat ge­fun­den und auch die Stadt Nürn­berg ent­schied recht schnell, ei­ne der Hal­len zu kau­fen, um dar­in ei­ne 4800 qm gro­ße Kul­tur­werk­statt ein­zu­rich­ten.

Jedes Jahr im September findet »Offen Auf AEG« statt. An einem Wochenende können die Besucher das Gelände und die dort untergebrachten Einrichtungen und Firmen besichtigen. Gleichzeitig wird eine der noch nicht vermieteten Hallen für 14 Tage zur Galerie.

Mit ei­ner im Jah­res­rhyth­mus statt­fin­den­den gro­ßen Kunst­au­stel­lung, die maß­geb­lich durch Wer­ke der sich »Auf AEG« be­find­li­chen Künst­ler ge­prägt ist, ge­lingt es, Jahr für Jahr bis zu 20.000 Men­schen auf das Ge­län­de zu locken.

Während in fast allen Bereichen die Entwicklung positiv verläuft, ist es schwierig, das Gelände dauerhaft zu einem Galeriestandort zu entwickeln. Der Verein Zentrifuge wird im Spätsommer das Gelände verlassen.

Künst­ler­ate­liers, da­zu kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen und die Prä­sen­ta­ti­on von Kunst statt der Schal­tung teu­rer Wer­be­an­zei­gen – das Kon­zept geht auf. Heu­te, sie­ben Jah­re spä­ter, sind gro­ße Tei­le des Ge­län­des ver­mie­tet und bald wird der Platz auf dem Ge­län­de knapp.

Julia Frischmann, Fürther Kulturförderpreisträgerin, fasst die Situation der Künstler »Auf AEG« so zusammen: »AEG heißt ja auch: Auf eigene Gefahr.«

Aber was wird aus den Künst­lern, die maß­geb­lich da­zu bei­getra­gen ha­ben, dass sich kaum noch je­mand an das ehe­mals schlech­te Image des Ge­län­des er­in­nert? Wird der Er­folg des Ent­wick­lungs­kon­zep­tes für die Künst­ler zu ei­nem Bu­me­rang oder bleibt MIB sei­ner Idee treu? Wird das AEG-Ge­län­de auch in Zu­kunft ein Ort sein, an dem sich Kunst, Kul­tur und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ge­gen­sei­tig be­fruch­ten und so das Are­al auf Dau­er zu et­was Be­son­de­rem ma­chen?

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 52 Min.

Mai 2014

Neu­es Le­ben »Auf AEG«

Die 1892 ge­grün­de­te AEG ent­wickelt sich An­fang des 20. Jahr­hun­derts zum welt­weit größ­ten In­du­strie­kon­zern. Un­ter dem AEG-Lo­go wer­den der Farb­fern­se­her und das Bild­te­le­fon er­fun­den, die elek­tro­ni­sche Fern­seh­ka­me­ra und das Ton­band. Das Nürn­ber­ger Werk pro­du­ziert vor al­le »wei­ße Wa­re« – Wasch­ma­schi­nen, Trock­ner und Kühl­schrän­ke.

Rund 90 Jahre wurden auf dem Gelände der AEG in Nürnberg-Muggenhof Haushaltgeräte produziert. Foto: Deutsches Technikmuseum Berlin

Doch in den 1980er Jah­ren be­ginnt ei­ne stei­le Ab­wärts­spi­ra­le. Im Lau­fe von zwei Jahr­zehn­ten muss der ein­sti­ge Welt­kon­zern ei­nen Ver­gleich an­mel­den und wird von Elek­tro­lux auf­ge­kauft. Nach ei­ner kur­zen Er­ho­lungs­pha­se, in der die Mit­ar­bei­ter neue Hoff­nung schöp­fen, kommt dann 2007 für die Pro­duk­ti­ons­stät­te in Nürn­berg das end­gül­ti­ge Aus. Das Stamm­werk wird ge­schlos­sen und die Pro­duk­ti­on nach Po­len und Ita­li­en ver­la­gert.

In 2016 eröffnet hier im ehemaligen »Bau 3« die Kulturwerkstatt »Auf AEG« mit einem Kulturladen für den Stadtteil, der Zentrale der Musikschule, dem KinderKunstRaum, der Akademie für Schultheater und Theaterpädagogik sowie Räumen für das Centro Español.

Für vie­le Nürn­ber­ger ist dies ein Schock. Zum ei­nen ver­lie­ren die let­zen 1.700 Mit­ar­bei­ter ih­ren Ar­beits­platz, zum an­de­ren droht das 168.000 m² gro­ße Grund­stück zu ei­ner in­du­stri­el­len Bra­che zu wer­den. Da­zu ist es nicht ge­kom­men. Noch be­vor die letz­ten Ar­bei­ter das Ge­län­de ver­las­sen ha­ben, fin­det sich zur Über­ra­schung vie­ler mit MIB ein In­ve­stor, der sich für das Ge­län­de in­ter­es­siert und es Elek­tro­lux ab­kauft.

Seit 2007 ist Bertram Schultze als Projektentwickler »Auf AEG« tätig.

Zu­nächst wird fast ein Drit­tel der Ge­bäu­de ab­ge­ris­sen, um Raum und Licht zu schaf­fen, an­schlie­ßend wird mit der Sa­nie­rung der Ge­bäu­de be­gon­nen. Un­ter dem Ti­tel »Crea­ting com­mu­ni­ties« ver­sucht Pro­jekt­ent­wick­ler Bert­ram Schult­ze, die Flä­chen zu ver­mark­ten – mit Er­folg. »Auf AEG« hat sich ein Mix aus mit­tel­stän­di­schen Fir­men, Künst­lern so­wie uni­ver­si­tä­ren und kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen nie­der­ge­las­sen. Auch wenn noch im­mer ei­ni­ge Ge­bäu­de leer ste­hen, noch ei­ni­ges aus- und um­ge­baut wer­den muss – auf dem AEG-Ge­län­de ist neu­es Le­ben ein­ge­kehrt.

Anna Bittersohl bereitet ihre Arbeit für »OFFEN auf AEG« vor. Ca. 80 Künstler haben derzeit ihre Ateliers »Auf AEG« und tragen wesentlich zum positiven Image des Geländes bei.

Die Re­por­ta­ge gibt ei­nen Ein­blick in die Ent­wick­lun­gen der letz­ten sie­ben Jah­re.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

April 2014

Bio­han­del 2.0 – die Kah­les stei­gen aus

Inzwischen haben die Kahles auch ihren letzten Biomarkt geschlossen

Wolf­ram und Chri­sti­na Kah­le sind über­zeug­te Ver­fech­ter ei­ner öko­lo­gi­schen Le­bens­wei­se. 1980 macht Wolf­ram Kah­le sei­ne Über­zeu­gung zum Be­ruf und be­ginnt, auf Wo­chen­märk­ten in Nord­deutsch­land Na­tur­kost­wa­ren zu ver­kau­fen. Neun Jah­re spä­ter zieht er mit sei­ner Frau Chri­sti­na nach Mit­tel­fran­ken und er­öff­net in der hei­mi­schen Ga­ra­ge ei­nen er­sten Bio-La­den. Die alt­ein­ge­ses­se­ne hei­mi­sche Be­völ­ke­rung in der ca. 25 km von Nürn­berg ent­fernt ge­le­ge­nen Ge­mein­de Bai­er­s­dorf kann zu­nächst we­nig mit dem An­ge­bot an­fan­gen.

Qualität, möglichst aus der Region - darauf haben die Kahles immer Wert gelegt

Mit viel Ge­duld und gro­ßem Wer­be- und Über­zeu­gungs­auf­wand ge­lingt es, den La­den zu eta­blie­ren. Im Lau­fe der Jah­re ent­wickelt sich das Ge­schäft im­mer bes­ser – die bei­den ex­pan­die­ren. Ge­mein­sam mit Ge­schäfts­part­nern be­trei­ben sie zeit­wei­se fünf »BioMarkt«-Läden in Er­lan­gen und Um­ge­bung.

Regale befüllen, Kunden beraten, Wiegen und Kassieren: Die Arbeit eigenen Laden ist ebenso abwechslungsreich wie anstrengend

Noch im­mer mel­det die Na­tur­kost­bran­che je­des Jahr Um­satz­re­kor­de. Über­all schie­ßen Bio-Su­per­märk­te aus dem Bo­den, aber die Kah­les se­hen in die­sem Um­feld für sich und ihr Ge­schäfts­kon­zept kei­ne Zu­kunft: »Der Markt ver­langt, dass die Flä­chen im­mer grö­ßer wer­den, die Tak­tungs­zei­ten an der Kas­se im­mer schnel­ler wer­den, und da­mit ha­ben wir dann letzt­end­lich den kon­ven­tio­nel­len Su­per­markt kom­plett ko­piert und das, was wir an Le­bens­qua­li­tät in die­sen Ge­schäf­ten und mit die­sen Pro­duk­ten trans­por­tie­ren woll­ten, ver­ra­ten.«

Nach vielen Jahren als Vegetarier ernähren sich Wolfram und Christina Kahle inzwischen fast ausschließlich vegan

Für Wolf­ram Kah­le und sei­ne Frau hat die Na­tur­kost­be­we­gung im Lau­fe der Jah­re ih­re Idea­le aus dem Blick ver­lo­ren – Grund ge­nug für die bei­den, aus­zu­stei­gen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 54 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
November 2013

»Mit sich selbst im Grü­nen sein« – Netz­werk So­zia­le Land­wirt­schaft

Szenenfoto

Die Idee der Ver­bin­dung von Land­wirt­schaft und Sozialarbeit/Sozialpädagogik hat viel­fäl­ti­ge, von­ein­an­der un­ab­hän­gi­ge hi­sto­ri­sche Wur­zeln, u. a. das Wir­ken des ukrai­ni­schen Päd­ago­gen An­ton Sem­jo­no­witsch Ma­ka­ren­ko, aber auch die Im­pul­se Ru­dolf Stei­ners in der Heil­päd­ago­gik und Land­wirt­schaft. In den letz­ten Jah­ren er­lebt die­ser An­satz ei­ne neue Blü­te als Grü­ne So­zi­al­ar­beit und So­zia­le Land­wirt­schaft in ei­ner Viel­zahl von Ein­rich­tun­gen mit ganz un­ter­schied­li­chen Ziel­grup­pen.

Szenenfoto

Ihr ge­mein­sa­mes Ziel: Durch die Ver­bin­dung von Land­wirt­schaft, Gar­ten­bau und so­zia­ler Ar­beit Men­schen, die auf Grund ei­nes Han­di­caps auf dem er­sten Ar­beits­markt kei­ne Chan­ce ha­ben, Be­schäf­ti­gung zu ge­ben. Da­bei steht nicht die Ge­winn­ma­xi­mie­rung im Vor­der­grund, son­dern die Su­che nach ei­ner Tä­tig­keit, die Sinn stif­tet und Spaß macht, oh­ne zu über­for­dern.

Szenenfoto

Ob­wohl die­se Kon­zep­te schon seit Jah­ren er­folg­reich in der Ar­beit mit kör­per­lich und gei­stig be­hin­der­ten Men­schen, mit psy­chisch Kran­ken und ehe­mals Dro­gen­ab­hän­gi­gen an­ge­wandt wer­den, wird ih­nen in Deutsch­land ei­ne An­er­ken­nung als ei­gen­stän­di­ge The­ra­pie­form ver­wei­gert. Nicht zu­letzt um dies zu än­dern, ha­ben sich vie­le die­ser Ein­rich­tun­gen im Netz­werk »So­zia­le Land­wirt­schaft« zu­sam­men­ge­schlos­sen.

Szenenfoto

Der Film gibt Ein­blick in die Ar­beit von vier Ein­rich­tun­gen und zeigt auf, was sich die Be­tei­lig­ten von dem Netz­werk er­hof­fen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Oktober 2013

»Aben­teu­er für al­le« – Müh­len­kraft e. V.

Bis hier wieder Leben einkehrt, muss noch viel Geld in die Hand genommen werden

2009 kauf­te Müh­len­kraft e. V. in der Hers­brucker Schweiz die Harn­ba­cher Müh­le. Der Ver­ein will das 21 Hekt­ar gro­ße Ge­län­de in den näch­sten Jah­ren so ent­wickeln, dass Men­schen mit Han­di­cap hier nicht nur ei­ne sinn­vol­le Ar­beit fin­den, son­dern ih­nen auch ein mög­lichst frei­er Zu­gang zur Na­tur er­mög­licht wird.

»Abenteuer für alle« auf der Pegnitz

Un­ter dem Ti­tel »Aben­teu­er für al­le« or­ga­ni­siert der Ver­ein be­reits seit ei­ni­gen Jah­ren Frei­zei­ten in der Na­tur. Mit selbst­ge­bau­ten Roll­fiet­sen wer­den für geh­be­hin­der­te oder ge­lähm­te Men­schen Wald­we­ge zu­gäng­lich, mit ent­spre­chen­den Schlauch­boo­ten kön­nen sie so­gar an ei­ner Boots­fahrt teil­neh­men.

Man muss sich nur zu helfen wissen - mit einfachen Hilfsmitteln ist der Zugang zur Natur für alle möglich

Mit dem Aus­bau des Ge­län­des sol­len in den näch­sten Jah­ren die­se Ak­ti­vi­tä­ten wei­ter ent­wickelt wer­den. Gleich­zei­tig soll die Harn­ba­cher Müh­le zu ei­nem Ort der Be­geg­nung wer­den, der Men­schen mit Han­di­cap in­ter­es­san­te Ar­beits­plät­ze bie­tet. Hier­zu will der Ver­ein ei­ne Schu­le er­rich­ten, ga­stro­no­mi­sche An­ge­bo­te ma­chen und die Wald- und Wie­sen­flä­chen gärt­ne­risch be­wirt­schaf­ten.

Mit den selbstgebauten Rollfietsen auf Erkundungstour

Bis da­hin ist es al­ler­dings noch ein wei­ter Weg: Zu­nächst muss das nö­ti­ge Geld be­sorgt wer­den. Kei­ne ein­fa­che Auf­ga­be, zu­mal das Ge­län­de auch noch in ei­nem Na­tur­schutz­ge­biet liegt.

Studenten der Permakultur-Akademie diskutieren über eine möglichst naturfreundliche Umsetzung der geplanten Aktivitäten

Die Re­por­ta­ge zeigt zum ei­nen die er­sten Frei­zeit­an­ge­bo­te, die hier für Ju­gend­li­che mit und oh­ne Han­di­cap ge­macht wer­den, zeigt das eh­ren­amt­li­che En­ga­ge­ment des Netz­wer­kes »Un­ter­neh­men Eh­ren­sa­che«, die bei ei­nem Cor­po­ra­te Vol­un­tee­ring Day den Ver­ein bei Ar­bei­ten auf dem Ge­län­de un­ter­stützt ha­ben und be­glei­te­te ei­ne Grup­pe von an­ge­hen­den Per­ma­kul­tur­de­si­gnern, die sich ei­ne Wo­che da­mit be­schäf­tigt ha­ben, wie man die ge­plan­ten Ak­ti­vi­tä­ten des Ver­ei­nes an der Harn­ba­cher Müh­le so ver­wirk­li­chen kann, dass da­bei mög­lichst we­nig Ein­grif­fe in die Na­tur er­for­der­lich sind.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 27 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juli 2013

»Schü­ler fra­gen – Po­li­ti­ker ant­wor­ten« – ein Pro­jekt mit der 10c des Jo­han­nes-Schar­rer-Gym­na­si­ums

Mit­te Sep­tem­ber sind Bun­des­tags­wah­len. Ein The­ma, das auch in der Schu­le be­ar­bei­tet wird, aber bei Ju­gend­li­chen meist we­nig Be­gei­ste­rung aus­löst. Grund ge­nug für Me­di­en PRAXIS e. V., das The­ma ge­mein­sam mit Schü­lern des Nürn­ber­ger Jo­han­nes-Schar­rer-Gym­na­si­ums et­was ge­nau­er zu be­trach­ten.

Fast 40 Schulstunden lang haben die Schüler recherchiert, diskutiert und Fragen entworfen

In dem Pro­jekt »Schü­ler fra­gen – Po­li­ti­ker ant­wor­ten« mit der Klas­se 10c des Jo­han­nes-Schar­rer-Gym­na­si­ums ha­ben Mit­ar­bei­ter von Me­di­en PRAXIS e. V. in Zu­sam­men­ar­beit mit dem So­zi­al­kun­de­leh­rer von März bis Mit­te Ju­li die Schü­ler dar­auf vor­be­rei­tet, je­weils halb­stün­di­ge In­ter­views mit Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten bzw. –kan­di­da­ten der fünf im Bun­des­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en zu füh­ren, die dann auf un­se­rem Sen­de­platz in fünf point Spe­zi­al-Sen­dun­gen aus­ge­strahlt wer­den.

In der Nürnberger Fußgängerzone wurden Passanten nach ihrem Wahlverhalten befragt

Auch in der 10c war das In­ter­es­se an Po­li­tik zu­nächst eher ge­ring, die Aus­sa­gen der Schü­ler reich­ten von: »Oft­mals ver­wir­rend und kom­pli­ziert« bis zu »Für die mei­sten jun­gen Men­schen echt un­in­ter­es­sant und ei­gent­lich weiß kei­ner wirk­lich viel drü­ber«. Po­li­ti­ker wa­ren »Leu­te, die ver­su­chen, durch Ver­dre­hung der Er­eig­nis­se Sa­chen für sich bes­ser da­ste­hen zu las­sen«, »Leu­te, die viel re­den und ir­gend­wie nicht so viel ma­chen« oder »sie soll­ten ’nen ech­ten Dok­tor­ti­tel ha­ben, den sie sich wirk­lich ver­dient ha­ben und wenn nicht, dann soll­ten sie bes­ser lü­gen kön­nen«.

Höhepunkt des Projektes waren die Einzel-Interviews mit Mandatsträgern und Kandidaten für die Bundestagswahl

In Klein­grup­pen wur­de vier Mo­na­te und fast 40 Schul­stun­den lang re­cher­chiert und dis­ku­tiert. Ei­ne Schü­ler­grup­pe be­frag­te Pas­san­ten zu de­ren Po­li­tik­ver­ständ­nis und An­fang Ju­li führ­ten die Schü­ler die In­ter­views mit Bun­des­tags­kan­di­da­ten der fünf im Bun­des­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en.

Nach der ein­lei­ten­den Re­por­ta­ge am kom­men­den Sonn­tag se­hen Sie an den fol­gen­den fünf Sonn­ta­gen die In­ter­views mit den Po­li­ti­kern:

Sonn­tag, den 11. Aug. 2013:   Ha­rald Wein­berg, MdB, DIE LINKE
Sonn­tag, den 18. Aug. 2013:   Til­man Schü­rer, FDP
Sonn­tag, den 25. Aug. 2013:   Uwe Ke­ke­ritz, MdB, Bünd­nis 90/Die Grü­nen
Sonn­tag, den 01. Sep. 2013:   Ga­brie­la Hein­rich, SPD
Sonn­tag, den 08. Sep. 2013:   Mi­cha­el Frie­ser, MdB, CSU

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 18 Min.

Januar 2013

Le­bens­lust, Le­bens­frust – vom span­nungs­rei­chen Le­ben in der Gu­stav­stra­ße

Mit ih­ren 18 ga­stro­no­mi­schen Be­trie­ben, vie­len klei­nen Ge­schäf­ten und schön sa­nier­ten al­ten Häu­sern ist die in der Für­ther Alt­stadt ge­le­ge­ne Gu­stav­stra­ße ein Ort, der Men­schen weit über die Stadt­gren­zen hin­aus an­zieht. Doch wäh­rend die Be­su­cher den süd­län­disch wir­ken­den Charme ge­nie­ßen, hat sich die Stra­ße in den letz­ten Jah­ren für ei­ni­ge An­woh­ner zum Alb­traum ent­wickelt.

Das südländische Flair der Gustavstraße zieht vor allem in den Sommermonaten viele Gäste an

Die Aus­wei­tung der Frei­schank­flä­chen vor den Gast­stät­ten und die stei­gen­de An­zahl von Fe­sten mit der Mög­lich­keit, an den Som­mer­wo­chen­en­den bis 24.00 Uhr im Frei­en zu sit­zen, ha­ben da­zu ge­führt, dass sich im Jahr 2010 et­wa 80 An­woh­ner bei der Stadt über den zu­neh­men­den Lärm in ih­rem Wohn­um­feld be­schwe­ren. Zwi­schen Wir­ten und An­woh­nern wer­den Ver­ein­ba­run­gen ge­schlos­sen, die aber nach An­sicht letz­te­rer nicht wirk­lich ein­ge­hal­ten wer­den. An­woh­ner se­hen ih­re Ge­sund­heit be­droht. Wir­te hin­ge­gen be­kla­gen, dass ih­re wirt­schaft­li­che Exi­stenz auf dem Spiel ste­he.

Ein Anwohner beim Messen der Lärm-Emmissionen in der Gustavstraße

Im Som­mer 2012 es­ka­liert die Si­tua­ti­on: Ein An­woh­ner wird als psy­chisch krank dif­fa­miert, im In­ter­net wer­den T‑Shirts mit ehr­ver­let­zen­den Auf­drucken an­ge­bo­ten und die öf­fent­lich ge­hal­te­ne Re­de ei­nes Mu­si­kers führt zu sehr emo­tio­na­len Äu­ße­run­gen ge­gen die Be­schwer­de­füh­rer. Der Rechts­re­fe­rent der Stadt Fürth spricht von fa­schi­sto­iden Me­tho­den, das Kli­ma in der Gu­stavstra­sse scheint end­gül­tig ver­gif­tet. Droht der ga­stro­no­mi­schen Vor­zei­ge­stra­ße Fürths das Aus?

Der Grafflmarkt ist das erste und traditionsreichste Fest in der Gustavstraße

Der Film do­ku­men­tiert die Ent­wick­lun­gen der letz­ten Mo­na­te, gibt der Stadt Fürth, An­woh­nern, Wir­ten und Be­su­chern der Gu­stav­stra­ße die Mög­lich­keit, ih­re Sicht der Din­ge dar­zu­stel­len und stellt die Fra­ge, wie man dort wie­der zu ei­nem fried­li­chen Mit­ein­an­der fin­den kann.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: ca. 70 Min.

preisgekrönter Film Die­ser Film hat ei­ne Aus­zeich­nung be­kom­men.
auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
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