November 2010
Im Spätsommer 2009 sind sie zusammen gezogen, 38 Senioren und 10 Alleinerziehende mit ihren Kindern. Eigentlich wollten sie sich gegenseitig unterstützen und so ein Mehr an Lebensqualität gewinnen, doch schon nach wenigen Wochen zeigte sich, dass es nicht so einfach ist mit einem friedlichen Zusammenleben, wenn unterschiedlichste Charaktere aufeinander treffen. Schnell stellte man fest, dass die Kommunikation untereinander zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führte. So drohte die Frage, ob das Projekt wachsen und ein zweites Haus gebaut werden soll, Bewohner, Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft in zwei Lager zu spalten. Statt Argumente auszutauschen, kam es zu persönlichen Angriffen. Einige fragten sich, ob sie »hier richtig« sind, zogen sich zurück oder dachten sogar darüber nach, das Projekt zu verlassen.
Der Film zeigt, wie steinig der Weg ist, wenn 74 Menschen mit unterschiedlichsten Lebensvorstellungen zu einer Gemeinschaft zusammen wachsen wollen. Er gibt aber auch Einblicke in die schönen Seiten des Wohnexperiments und zeigt Menschen, die miteinander Spaß haben und gemeinsam neue Erfahrungen machen.
Medien PRAXIS e. V. hat das Wohnprojekt von Beginn an begleitet und daraus eine Dokumentation erstellt, die nicht nach Schuldigen sucht, sondern vielmehr Menschen zeigt, die mit viel Engagement für eine schöne gemeinsame Zukunft kämpfen.
Oktober 2010
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lag die Säuglingssterblichkeit in Fürth bei fast 30%. Um diese Situation zu verbessern, spendete der in Fürth aufgewachsene Jude Alfred Nathan der Stadt 300.000 Goldmark zur Errichtung einer Stiftung. Damit wurde ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim gebaut, das vor allem ledigen und in ärmlichen Verhältnissen lebenden Frauen zu gute kam. Die 1909 fertiggestellte Einrichtung konnte bereits im ersten Jahr ihres Bestehens die Säuglingssterblichkeit auf 10% drücken. Das Nathanstift wurde zum bayernweiten Vorzeigeprojekt.
Viele Fürther sind stolz, im Nathanstift geboren zu sein. Zu Ehren des großen Stifters wird auch die neu erbaute Frauenklinik den Namen »Nathanstift« tragen. Für den Eingangsbereich hat der Grafiker Armin Stingl ein Fotomosaik entworfen. Der Film portraitiert den Menschen Alfred Nathan und sein segensreiches Handeln für die Stadt Fürth und begleitet die Entstehung des aus Fotos von im Nathanstift geborenen Menschen erstellten Mosaiks.
September 2010
Jan Kobow, ein international gefragter Tenor, hat vor gut zehn Jahren mit seiner Tante Schloss Seehaus in Markt Nordheim (Mittelfranken) geerbt. Nachdem er das Schloss weitgehend renoviert hat, sind den ganzen Sommer über bei ihm Musiker zu Gast, proben, machen CD- und Rundfunkaufnahmen und geben auch oft qualitativ hochrangige Konzerte auf dem Schloss. So ist es inzwischen ein Geheimtipp für Musikliebhaber weit über die engere Region hinaus geworden.
August 2010
Auf den ersten Blick sind es ganz gewöhnliche Jugendliche und doch unterscheiden sie sich von 98% der Bevölkerung – zumindest durch eine Zahl: Ihr IQ liegt über 130. Per Definition bedeutet dies – sie sind hochbegabt. Was zunächst nach einem Geschenk der Natur klingt, empfinden viele Hochbegabte als Belastung. Während die wenigen sogenannten Wunderkinder unter den Hochbegabten in den Medien gefeiert werden, haben viele Hochbegabte oft mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Viele verlieren bereits an der Grundschule die Lust am Unterricht. Die einen fühlen sich von dem dort Gebotenen unterfordert oder von den Lehrern negiert. Andere versuchen, ihr wahres Leistungsvermögen zu verstecken, um nicht aufzufallen und als Streber zu gelten. Das Ergebnis: Langeweile, Leistungsverweigerung, Frustration. Im Extremfall kann dies wie bei Conny G. zu dramatischen Situationen führen. So kam ihr Sohn eines Tages nach der Grundschule mit den Worten auf sie zu: »Mama, wenn mich der liebe Gott nicht von der Welt holt, dann mach ich es alleine.«
Der Film der Medien PRAXIS e. V. zeigt die Schwierigkeiten von Hochbegabten, mit sich und ihren intellektuellen Fähigkeiten klar zu kommen. Hochbegabte erzählen, was aus ihrer Sicht bei ihnen anders ist, warum die meisten nur ungern zur Schule gehen, obwohl sie sehr wissbegierig sind, weshalb manche Probleme haben, sich in der Welt der Nicht-Hochbegabten zurecht zu finden und welchen Umgang mit Hochbegabten sie sich von der Gesellschaft wünschen. Eine Reportage, die die Frage stellt, warum wir außergewöhnliche Leistungen in Sport und Kultur wertschätzen, uns aber so wenig Mühe machen, Hochbegabte und ihre Probleme ernst zu nehmen.
Juli 2010
Jugendliche beim engagierten Arbeiten und Tüfteln – und das an der Schule? Normalerweise ein eher seltenes Bild, aber im Rahmen von Vision-Ing21 ist genau das gewollt. 23 Teams aus 20 Bayerischen Schulen haben in diesem Schuljahr gemeinsam mit Partnern aus der Industrie an verschiedenen Projekten gearbeitet. Medien PRAXIS e. V. hat zwei dieser Gruppen mit der Kamera begleitet.
Initiator und Ausrichter dieses ambitionierten Wettbewerbs ist der Förderkreis Ingenieurstudium e. V.; Ziel des Wettbewerbs ist auf der einen Seite, Schülern erste »Hands on«-Erfahrungen im Bereich Naturwissenschaft und Technik zu vermitteln und ihnen durch die Zusammenarbeit mit Azubis und Technikern einen Einblick in Unternehmensstrukturen zu geben. Andererseits möchten die beteiligten Unternehmen den Schülern das Berufsbild des Ingenieurs näher bringen, da viele mittelfränkische Firmen in den nächsten Jahren eine Unterversorgung mit gut ausgebildeten Ingenieuren befürchten.
Juni 2010
Ralph Stenzel, der als 1. Vorstand unseres Vereins Medien PRAXIS e. V. seine langjährige Erfahrung als privater Blogger »zonebattler« einbringt und für Erstellung und Pflege unserer Webpräsenz verantwortlich zeichnet, hat jetzt ein drittes Netz-Projekt gestartet: Mit dem virtuellen Mitmach-Magazin »Fürther Freiheit« versucht er ein zeitgemäßes Ergänzungsangebot zur Lokalpresse zu etablieren, in dem auch die unbequemen Themen und Meinungen nicht unter den Tisch fallen sollen. Das Filmer-Team der Medien PRAXIS wünscht dem neuen (und neuartigen) Bürger-Blog viel aktiven Zuspruch aus der Fürther Bevölkerung!
Juni 2010
Ein Imker kämpft für das Überleben der Bienen – In der Region als polarisierender Unruhestifter umstritten, in seiner Fachkenntnis aber von allen anerkannt: Matthias Rühl, Vorsitzender der Imker des Landkreises Neustadt/Aisch. Sein Alltag ist geprägt vom zunehmenden Überlebenskampf seiner Bienen, denen landwirtschaftliche Naturverwertung und dekoratives Naturverständnis schwer zu schaffen machen.
Mai 2010
Mit ihrem Film »Ich glaube, meine Aufgabe ist es, den Menschen Freude zu bringen« haben Julia Thomas und Thomas Steigerwald den 3. Platz bei der Verleihung des Medienpreises für privaten Rundfunk in der Metropolregion Nürnberg, Kategorie Fernsehen Reportage/Feature belegt.
Der Film zeichnet auf sehr einfühlsame Weise ein Portrait des Fürther Künstlers und Komödianten Volker Heißmann. Dem Medien PRAXIS-Team sei es auf »hervorragende Weise« gelungen, so die Laudatorin Petra Seel, den weitgehend unbekannten Menschen hinter dem Spaßvogel Heißmann in den Mittelpunkt zu rücken.
Insgesamt waren aus der Metropolregion 67 Bewerbungen eingegangen. Ausgeschrieben waren die Preise sowohl für Radio und für Fernsehen jeweils in den drei Kategorien Reportage/Feature, tagesaktuelle Produktionen und Humor. Preisgelder in Höhe von 15.000 Euro wurden hierbei vergeben.
Die preisgekrönte, 5‑teilige Reportage wird demächst auf dem Sendeplatz der Medien PRAXIS e. V. wiederholt.
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