März 2025
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Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in unseren Alltag – ob beim Schreiben, Recherchieren, Übersetzen oder Musikmachen. Doch was bedeutet dieser technologische Wandel für die Kunst? Wir haben uns an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg umgehört.

Constant Dullaart ist seit 2022 Professor an der AdBK. In seiner Klasse für Vernetzte Materialität geht es dem Konzeptkünstler, der schon lange mit und über KI arbeitet, darum, seinen Studierenden mitzugeben, wie Kunst im digitalen Raum entsteht, verteilt und wahrgenommen wird – zwischen Bildschirmen, Codes, Apps und klassischen Formaten. Für ihn leben wir »in einer ikonoklastischen Zeit, in der sich alles ändert.«

Wir haben Daniel Wessolek, den Leiter des Media Lab der AdBK besucht. Hier können Studierende mit analogen und digitalen Technologien experimentieren. Der Fokus liegt auf technischem Grundlagenwissen, eigenem Programmieren und auf der Frage, wie man als Künstler*in digitale Technologien aktiv mitgestalten kann. Der KI steht er ambivalent gegenüber. »Bisher haben mich die Ergebnisse nicht überzeugt.«

Wir haben den Studenten Robin kennen gelernt, der mit Hilfe von KI ein Musikvideo generiert hat, mit Paul gesprochen, der KI für Experimente mit Klang und Musik nutzt und den frisch gebackenen Absolventen Simon Schalle getroffen, der in seiner Abschlussarbeit den Zusammenhang zwischen KI, Raumfahrt und Ressourcenpolitik thematisiert.

Hier könnt Ihr die Reportage anschauen!
In den Sozialen Medien haben wir uns mit weiteren Aspekten des Themas Kunst und Künstliche Intelligenz beschäftigt:
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November 2024
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Seit 1987 organisiert die Initiative Mensch Mobil Motorradausflüge für Menschen mit Handicap. Möglich wurde dies, weil der ehemalige Leiter der Boxdorfer Werkstatt, Werner Kuba, selbst begeisterter Motorradfahrer, die Idee hatte, Menschen mit Handicap ein besonderes Freizeiterlebnis zu ermöglichen. Mit Hilfe der Marie-Hack-Stiftung wurden fünf Motorradgespanne angeschafft. Werner Kuba hat inzwischen aus Altersgründen das Projekt verlassen, aber die Idee lebt weiter.

Inzwischen nehmen einige der ehrenamtlichen Fahrer mit ihren eigenen Fahrzeugen an den Ausfahrten teil, so dass Mensch Mobil inzwischen mit bis zu 12 Gespannen unterwegs ist.

Höhepunkt der einmal im Monat stattfindenden Ausfahrten ist ein Gaststättenbesuch. Dabei steht für Fahrer und Mitfahrende das Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund. Für Max, einen der Mitfahrenden sind die Ausfahrten eine willkommene Abwechslung vom Alltag im Wohnheim »Hier ist was geboten, du kannst gut essen und du erlebst hier was.« Für die Fahrer spricht Thomas das aus, was alle denken. »Man spürt die Freude der Mitfahrenden und das überträgt sich auch auf uns.«

Um das Projekt am Leben zu erhalten, sind die ehrenamtlichen Fahrer über die monatliche Ausfahrt hinaus gefordert. Die Streckenführung für jede Tour muss auf ihre Eignung für einen Gespannkonvoi überprüft, Gaststätten danach ausgewählt werden, ob sie für Rollstuhlfahrer*innen geeignet sind.

Die Motorräder müssen vor jeder Ausfahrt gecheckt werden, der notwendige Service an den Maschinen durchgeführt werden. Da die Motorräder inzwischen über 40 Jahre alt sind, stehen auch immer wieder kleinere Reparaturen an.

Damit die Motorräder in absehbarer Zeit erneuert werden können, wird dringend ein Sponsor gesucht, denn der Wunsch, das Projekt weiter zu führen, ist nicht nur bei Wolfram vorhanden: »Ich habe eigentlich noch nie daran gedacht, aufzuhören, nur altersbedingt wird mir irgendwann eine Grenze gesetzt sein.«

Der Film bietet einen Einblick in ein Projekt, das es »gehandicapten und nicht gehandicapten Menschen ermöglicht, ihr Hobby Motorradfahren zusammen zu genießen und Spaß zu haben.«

Hier könnt Ihr die Reportage anschauen!
Juli 2024
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Im Juni 2024 feierte das Kulturzentrum Kofferfabrik 30-jähriges Bestehen. Grund genug, einmal zurückzuschauen auf die Geschichte eines in dieser Form in Deutschland besonderen Stücks gelebter Soziokultur.

Mit dem Einzug einiger freischaffender Künstlerinnen beginnt in den 1980er Jahren das künstlerische und kreative Leben auf dem Areal der ehemaligen BERMAS Kofferfabrik.

1994 beantragen Lothar Böhm und »Märtel« Martin Reichel eine Ausschanklizenz – die offizielle Zeitrechnung der Kofferfabrik beginnt. Der freischaffende Künstler Lothar Böhm gründet das »Forum für Kunst und Begegnung« und später dann die Galerie Brockovski. Sein Ziel: Künstler und kunstinteressierte Menschen zusammenzubringen.

Nach einem kurzen Zwischenspiel übernimmt 2007 Udo Martin die Geschäftsführung. Während bis dahin die bildende Kunst im Mittelpunkt stand, verschiebt sich der Schwerpunkt der Aktivitäten zu Musik und Theater.

Die Kofferfabrik entwickelt sich in diesen Jahren zu einem insbesondere im Musikbereich überregional beachteten Veranstaltungsort, in dem auch Musikgrößen wie Brian Auger, Ray Wilson und Al di Meola aufgetreten sind.

Trotz Pandemie und immer wieder drohender Kündigung überlebt das Projekt. Bis heute steht die »Koffer« für gelebte Toleranz zwischen allen Alters- und sozialen Schichten.
Hier könnt Ihr den Film über Die Koffer anschauen!
Februar 2024
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Seit mehr als einem Jahr begleiten wir die Nürnberg Fürther Ortsgruppe von Extinction Rebellion, kurz XR.

Die Klimaaktivist*innen versuchen, Politik, Wirtschaft und Bevölkerung davon zu überzeugen, dass unser derzeitiges Handeln nicht ausreicht, um die Erderwärmung, wie von der Weltgemeinschaft bereits 1997 im sogenannten Kyotoprotokoll beschlossen, auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Um auf die Dringlichkeit der Situation aufmerksam zu machen, organisiert XR phantasievolle Protestaktionen und greift dabei auch auf Formen des Zivilen Ungehorsams zurück.

Zwei Aktivist*innen möchten wir in diesem Portrait näher vorstellen: Sarah Kuhn ist 26 und hat vor kurzem ihr Musikstudium abgeschlossen. (Foto: Florian Henig)

Achim Scheidl ist 58, selbstständig und im Bereich Energietechnik tätig. (Foto: Stefan Müller/PIC ONE)
Vor gut einem Jahr standen die beiden erstmals vor Gericht. Sie hatten an einer Straßenblockade teilgenommen, um so der Forderung nach einem Essensrettengesetz Nachdruck zu verleihen. Das Gericht verurteilte sie und attestierte ihnen in der Urteilsbegründung »verwerfliches Handeln«. Das wollten die beiden und ihre Mitangeklagten nicht akzeptieren und gingen in Berufung. Sarah: »Es ist nicht verwerflich, sich für den Erhalt von Menschenleben und von der Artenvielfalt einzusetzen. Und genau das haben wir getan.« Achim: »Ich will einen Freispruch, weil ich nicht als verwerflich handelnd durchs Leben gehen möchte.«

Wir haben Sarah und Achim in der Zeit zwischen den beiden Prozessen bei ihren klimaaktivistischen Aktivitäten begleitet und mit Freunden von Sarah und Achims Ehefrau gesprochen.

Wir haben zwei Menschen kennen gelernt, die aus Verzweiflung über die Negierung der Klimakrise von Politik und Bevölkerung in ihrem Protest bewusst Gesetze brechen, um auf die Dringlichkeit des Handelns hinzuweisen und dabei hohe Geldstrafen und im Extremfall sogar eine Vorstrafe oder Gefängnis riskieren.

Achim: »Ich werde krank dabei, wenn ich mich einfach auf Sofa setzen würde und nichts mehr tue, ich muss da weitermachen.« Sarah: »Ich lasse mich jetzt nicht von einem Urteil abschrecken davon, Aktivisti zu sein. Das war richtig und ich habe es aus Überzeugung getan und meine Überzeugungen haben sich nicht geändert.«
Hier könnt Ihr alle 3 Teile in ganzer Länge anschauen!
Oktober 2023

Wer schon einmal im Internet etwas über die Stadt Fürth oder deren Lokalgeschichte gesucht hat, wird vermutlich auf den Seiten des FürthWiki gelandet sein. Seit 2007 gibt es eine eigene Online-Enzyklopädie über die Kleeblattstadt, bei der sich viele Ehrenamtliche mit der Aufarbeitung der Stadtgeschichte beschäftigen und dieses Wissen kostenlos im Internet zur Verfügung stellen.

Die Fürther Gustavstraße, durch die einst mit der B8 eine der wichtigsten Bundesstraßen der Region führte, hat eine lange und wechselvolle Geschichte hinter sich. So auch das Haus in der Gustavstraße 12. Als das große Ladenlokal im Erdgeschoss im Jahr 2020 wieder einmal leer stand, mietete sich FürthWiki hier ein.

Mit dem FürthWiki-Laden hat das Online-Nachschlagewerk jetzt auch eine analoge Anlaufstelle. Möglich macht dies Wikimedia Deutschland e. V., der deutsche Ableger der Wikimedia-Foundation, der das Projekt auf Grund seiner Sonderstellung in Deutschland fördert.

Trotz eingeschränkter Nutzungsmöglichkeiten, die die Corona-Pandemie im ersten Jahr mit sich brachte, haben hier inzwischen vielfältige Aktivitäten rund um die Fürther Enzyklopädie eine Heimat gefunden.

Vom Mitmach-Mittwoch, an dem sich aktive Mitarbeiter*innen zusammenfinden und gemeinsam an Projekten arbeiten, über einen reinen Frauentag, bei dem es darum geht, Fürther Frauenbiographien sichtbar zu machen über eine wöchentliche Sprechstunde, zu der Mensch geschichtsträchtige Dinge vorbeibringen kann oder auch Fragen beantwortet bekommt, bis hin zur Entwicklung von Kooperationsprojekten – ist hier alles möglich.

FürthWiki nimmt derzeit eine Sonderstellung unter den Regionalwikis in Deutschland ein. Damit dies auch so bleibt, macht man sich schon jetzt Gedanken über die Zukunft. So stellen sich die Aktiven beispielsweise auch die Frage, was die Vernetzung von Suchmaschinen mit KI für Auswirkungen auf die Auffindbarkeit von Hintergrundinformationen eines Regionalwikis haben wird.

Hier in voller Länge anzusehen:
Diese Reportage ist unter freier Lizenz CC BY-SA 4.0 veröffentlicht.
Juni 2023

Mit der Losung »Jetzt ist die Zeit« fand vom 7. bis 11. Juni 2023 der 38. Evangelische Kirchentag in Nürnberg statt. In über 2000 Veranstaltungen wurde gefeiert, diskutiert und reflektiert. Mit ca. 60 Veranstaltungen war der Klimawandel eines der zentralen Themen der Veranstaltung.

Wir wollten wissen, wie stehen die Veranstalter*innen und Kirchentagsbesucher*innen zur Klimakrise und was erwarten sie von ihrer Kirche? Darf, soll oder muss die Kirche zur Klimakrise klarer Stellung beziehen, wenn sie sich die Bewahrung der Schöpfung auf die Fahnen schreibt?

Auf verschiedenen Podien wurde darüber mit Wissenschaftler*innen, Theolog*innen, Politiker*innen und Aktivist*innen diskutiert. Mit Veranstaltungen wie einer Gehmeditation und einer Menschenkette wurde das Thema in die Stadt getragen.

Die Notwendigkeit, die klimapolitischen Aktivitäten zu intensivieren, wurde allgemein bejaht, über den Weg dahin gingen die Meinungen allerdings auseinander.

Reicht es, Petitionen zu schreiben, zu demonstrieren und zu diskutieren oder ist es notwendig, zu Mitteln des Zivilen Ungehorsams zu greifen? Ein Gruppe von Pfarrer*innen, kirchlich engagierten Laien und Mitgliedern von Extinction Rebellion und der Letzten Generation war der Meinung, dass aufgrund der Dringlichkeit des Handelns, Reden alleine nicht mehr ausreicht. Sie klebten sich während des Kirchentags vor dem Nürnberger Hauptbahnhof auf zwei Straßen fest…

Der Film beleuchtet den Umgang der evangelischen Kirche mit der Klimakrise. In einer Parallelmontage von offiziellen Veranstaltungen des Kirchentages und der Straßenblockadeaktion werden die verschiedenen Argumente, Vorstellungen und Beweggründe der Menschen erlebbar, so dass die Zuschauer*innen die Möglichkeit haben, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Hier könnt Ihr den Film in ganzer Länge anschauen!
Mai 2023

Vom 12. bis 17. April 2023 lud Extinction Rebellion Klimaaktivisti zur Frühlingsrebellion in Berlin ein. Auch über 20 Menschen aus Nürnberg und Fürth reisten an, um gegen den Umgang der Politik mit der Klimakrise zu protestieren und sich für den Schutz der Biodiversität einzusetzen.

Auf dem Gelände des Invalidenparks wurde ein Klimacamp errichtet, von dem aus verschiedene Aktionen rund um den Potsdamer Platz und das Regierungsviertel geplant wurden.

Eine Woche lang setzte Extinction Rebellion mit kreativen und phantasievollen Aktionen ein Zeichen, um Bevölkerung und Politik für die Dringlichkeit der Erreichung der selbstgesteckten Klimaziele zu sensibilisieren.

Die Aktivisti organisierten Die-Ins und Flashmobs sowie Aktionen des Zivilen Ungehorsams, bei denen sie klimaschädliche Aktivitäten von Konzernen und Lobbyvereinen ins Zentrum ihrer Kritik rückten.

Zudem gab es eine »Demo der Superreichen«, in der sie auf sarkastische Weise deren Lebensstil anprangerten. »Wir können es uns nicht mehr leisten, dass 1% der Weltbevölkerung über 50% des Vermögens verfügt.«

Wir haben die Nürnberg-Fürther Ortsgruppe während dieser fünf Tage mit der Kamera begleitet und erlebt, mit wie viel Herzblut und Empathie sie für ihre Überzeugung kämpfen.

Hier könnt Ihr den Film in ganzer Länge anschauen!
März 2023

El Mago Masin, wohnhaft in Nürnberg und seit vielen Jahren auf so gut wie allen Comedy-Bühnen in Deutschland präsent, ist ein Allroundtalent. Der stolze Vater von Zwillingsmädchen besticht nicht nur mit virtuosem Gitarrenspiel und anarchistischem Wortwitz auf der Bühne.

Er hat auch unheimlich viel Lust aufs Basteln, was er unter anderem an seiner »LML«, einem Nachbau der legendären Vespa PX auslebt: »Wenn ich nicht auf der Bühne wäre, dann wär’ ich Bastelkönig... irgendwas mit Kabeln wahrscheinlich. Oder mit Bewegungsmeldern.«

El Mago Masin mag kein Schubladendenken – »Ich wüsste nicht, wie ich mich selbst bezeichnen sollte«. Seine Auftritte sind in den seltensten Fällen politisch, aber wenn er gebeten wird, Pate für eine Schule ohne Rassismus zu werden, ist er gerne dazu bereit, schreibt mit den Schülern ein Lied und produziert anschließend mit ihnen ein farbenfrohes Musikvideo.

Die Jahre der Pandemie sind aber auch für ihn eine harte Zeit. Abgesehen von einzelnen Auftritten auf Kreuzfahrtschiffen liegt auch für den Comedian das kulturelle Leben in Deutschland brach. Für El Mago Masin kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen: Er spielt für Frau und Kinder den Hausmann, wäscht die Wäsche oder kocht »nach Gefühl« das Mittagessen und fragt sich, ob das vielleicht auch auf Dauer Spaß machen könnte.

Schon bald findet er aber neue Betätigungsfelder: Er schreibt ein Kinderbuch, gründet nebenbei einen Buchverlag und kauft sich ein altes Wohnmobil, welches er herrichtet und damit anschließend nach Polen fährt. Um dort dem kleinsten Pferd der Welt ein Lied zu spielen – natürlich auf Polnisch.

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