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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


März 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil II

Der Wein­berg von Pa­trik Fritz un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, ist ein agri­kul­tu­rel­ler Ort. Hier wach­sen nicht nur Reb­stöcke, hier wächst im be­sten Fall auch im­mer Kunst und Kul­tur.

Im Sommer finden sich immer wieder illustre Gäste am Weinberg ein. Matthias Egersdörfer schreibt in seiner CURT-Kolumne über Fritz und seinen Wein am Burgberg.

Be­geg­nun­gen sind für den ein­zi­gen Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern wich­tig. Er selbst ist stark an Kün­sten in­ter­es­siert. Und so fin­den sich übers Jahr ver­teilt im­mer wie­der Ma­ler, Li­te­ra­ten und Mu­si­ker am Wein­berg ein. Ge­mein­sam und oft mit Gä­sten oder Pu­bli­kum wird der Wein­berg so zum krea­ti­ven Ort.

Die Künstlerin Lisa Wölfel portraitiert Personen aus dem Umfeld des Winzers. Sie erscheinen später auf den Etiketten des Weins von Patrik Fritz.

Mat­thi­as Egers­dör­fer schreibt in sei­ner CURT-Ko­lum­ne über den Wein­bau un­ter der Burg, der Zeich­ner Mi­cha­el Jor­dan fer­tigt da­zu die Il­lu­stra­tio­nen an. Die Künst­le­rin Li­sa Wöl­fel por­trai­tiert Men­schen, die mit Fritz und sei­nem Wein in viel­fäl­ti­ger Wei­se in Ver­bin­dung ste­hen. Dar­aus ent­ste­hen dann die Eti­ket­ten für den Haus­wein. Am Bar­den­tref­fen wird der Bal­kon von Pa­trik Fritz zur Büh­ne. Re­nom­mier­te Bands sor­gen für viel Be­trieb am zwi­schen den Wein­stöcken.

Zum Bardentreffen wird der Balkon des Winzers zur Bühne.

Wein wur­de schon vor 500 Jah­ren un­ter der Burg ge­pflanzt. Der 30-jäh­ri­ge Krieg und ei­ne klei­ne Eis­zeit ha­ben den An­bau aus­ge­bremst. Nur än­dert sich das Kli­ma wie­der. Der Wein pro­fi­tiert da­von. Auch der Nürn­ber­ger Pe­ter Schmidt ist Wein­bau­er. Im Knob­lauchs­land will er sein Glück mit dem Wein­an­bau ver­su­chen. Aber auch sei­ne al­ten La­gen in Main­fran­ken müs­sen sich auf den Kli­ma­wan­del ein­stel­len.

Zwei Wochen vor der Weinlese prüft Fritz den Zuckergehalt der Trauben mit dem Refraktometer.

Die Le­se im Wein­berg von Pa­trik Fritz bil­det dann je­des Jahr den Hö­he­punkt des Jah­res. Ge­mein­sam mit Freun­den wird der Haus­wein Clos No­ris dann ein­ge­bracht.

Die Lese ist der Höhepunkt des Weinjahrs von Patrik Fritz. Gemeinsam mit Freunden werden die Trauben für den Fränkischen Satz gekeltert.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den.

Aus sechs verschiedenen Sorten besteht der Wein von Winzer Fritz: Weißer und grauer Burgunder, Bukettraube, Gewürztraminer, Blauer Silvaner und Adelfränkischer.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Februar 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil I

Un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, wach­sen seit ein paar Jah­ren auf ei­ner Flä­che von ca. 30 Qua­drat­me­tern sechs ver­schie­de­ne Wein­sor­ten. Für die Tou­ri­sten, die vom Tier­gärt­ner Tor hin­auf zur Kai­ser­burg spa­zier­ten, ist das ei­ne klei­ne At­trak­ti­on. Bringt man Nürn­berg doch eher mit Bier als mit Wein in Ver­bin­dung.

Patrik Fritz ist der einzige Nürnberger Winzer innerhalb der Stadtmauern.

Was die we­nig­sten wis­sen: Der Stadt­win­zer Pa­trik Fritz pro­du­ziert aus sei­nen 40 Reb­stöcken ei­nen al­ten Frän­ki­schen Satz und lässt da­mit ei­ne al­te Tra­di­ti­on wie­der auf­le­ben. Denn vor rund 500 Jah­ren gab es schon ein­mal Wein­gär­ten in Nürn­berg. Holz­sti­che und hi­sto­ri­sche Chro­ni­ken aus der Zeit sind im Stadt­ar­chiv noch vor­han­den und zei­gen, dass der Wein in Nürn­berg ein­mal durch­aus Kon­junk­tur hat­te.

Der Weinberg von Fritz befindet sich unterhalb der Kaiserburg und wird im ökologischen Anbau betrieben. Schachtelhalm hilft gegen Schädlinge und macht die Rebstöcke widerstandsfähiger.

Durch die ver­än­der­ten kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se ist es nun wie­der zu­neh­mend mög­lich, Wein im Stadt­ge­biet an­zu­bau­en. Nürn­berg wird sich in Zu­kunft auf mehr Hit­ze­ta­ge ein­stel­len müs­sen. Dem­entspre­chend wird auch der An­bau von einst exo­ti­schen Pflan­zen mög­lich wer­den.

Im Stadtarchiv finden sich noch Zeugnisse vom Weinbau in Nürnberg, der vor 500 Jahren noch ein bedeutender Wirtschaftszweig war.

Aus den Trau­ben von Pa­trik Fritz’ Re­ben ent­steht Na­tur­wein. Sein Wein­berg ist ein na­tür­li­ches Öko­sy­stem. Die­se Her­an­ge­hens­wei­se an den Wein­an­bau ver­sucht er auch In­ter­es­sier­ten bei den »Stadt(ver)»führungen nä­her­zu­brin­gen.

Fritz öffnet bei den Stadt(ver)führungen gerne seine Pforten und erklärt den Gästen was in seinem Weinberg wächst und auf welche Weise angebaut wird.

Fritz ist zwar der ein­zi­ge Nürn­ber­ger Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern, im Knob­lauchs­land ent­stand je­doch im Früh­jahr 2022 eben­falls ein Wein­berg. Der Wein­bau­er Pe­ter Schmidt aus Buch ver­sucht sich im Nor­den Nürn­bergs mit Wei­ßem Bur­gun­der und Sau­vi­gnon Blanc.

Auch Peter Schmidt versucht sich mit Wein. Im Knoblauchsland hat er mit seiner Frau Weißen Burgunder und Sauvignon Blanc gepflanzt.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den. Der Kli­ma­wan­del macht es mög­lich...

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

August 2022

Tha­ya geht an Land – Die Me­ta­mor­pho­se ei­nes al­ten Se­gel­boo­tes

Das Holzboot »Thaya« war ein klassischer Fehlkauf auf eBay. Der Fotograf Ludwig Olah wollte es ursprünglich restaurieren. Diesen Plan musste er aber schnell wieder aufgeben.

Der Nürn­ber­ger Fo­to­graf Lud­wig Olah kauf­te sich auf Ebay ein al­tes Se­gel­boot. Sein Plan: Er möch­te das Schiff in sei­ner Frei­zeit re­stau­rie­ren und wie­der see­taug­lich ma­chen. Bald stellt sich je­doch her­aus, dass das Boot nicht mehr zu ret­ten ist.

Auf den Bühnen in der Region fühlt sich der Theaterfotograf eigentlich pudelwohl. Die Pandemie bremste seine Arbeit aber gehörig aus.

Aber Lud­wig Olah gibt nicht auf. Er ent­schließt sich zu ei­nem küh­nen Plan: Das Schiff soll ei­ne mo­bi­le Boots­bar auf Rä­dern wer­den. Aus ei­ner Schnaps­idee wird bald ein neu­es Ge­schäfts­mo­dell.

Bald war ein neuer Plan für das Boot gefasst: Es sollte eine mobile Bar auf Rädern werden. Eine Computeranimation visualisiert Olafs Idee.

Die Pan­de­mie bremst den Thea­ter-Fo­to­gra­fen dann wie vie­le sei­ner Kol­le­gen in der krea­ti­ven Sze­ne voll­kom­men aus. Er nutzt die Zeit oh­ne Auf­trä­ge und stürzt sich in die Um­bau­ar­bei­ten am Boot, fin­det Mit­strei­ter und hel­fen­de Hän­de. In­ner­halb von zwei Jah­ren wird so aus ei­nem Boots­wrack ei­ne ga­stro­no­mi­sche Per­le.

Seine Freizeit verbringt Ludwig meist beim Boot. So viel wie möglich renoviert er in Eigenregie. Viele Arbeitsstunden kommen dabei im Laufe der Zeit zusammen.

In die­ser Zeit muss­te nicht nur das Boot drei­mal um­zie­hen: Auch das Stu­dio des Fo­to­gra­fen in der Koh­len­hof­stra­ße wur­de in die­ser Zeit ab­ge­ris­sen und Olah muss­te sich be­ruf­lich ei­ne neue Blei­be su­chen.

Ohne Mitstreiter und helfende Hände wäre der Traum von der Bootsbar aber wohl nicht zustande gekommen. Patrik ist Schreiner und Fachmann wenn es um Holzarbeiten geht.

Das Boots­pro­jekt zeigt auf die­se Wei­se was mög­lich ist, wenn man sei­nen Träu­men Raum gibt. Lud­wig Olah hat nicht auf­ge­ge­ben, auch als es schein­bar kein Wei­ter­kom­men gab.

Ein Traum ist wahr geworden: Ludwig steht in seiner Bar. Dort sollen bald Kühlschränke und Zapfenlage installiert werden. Die erste große Party mit Bootstaufe kann kommen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

März 2022

Krea­ti­ve Per­spek­ti­ve – Die Si­tua­ti­on der frei­en Sze­ne in Nürn­berg

Die ehe­ma­li­ge Pin­sel­fa­brik Le­on­har­dy in der Jo­han­nis­stra­ße steht leer. Künst­ler aus dem Stadt­teil fra­gen sich, ob die wei­test­ge­hend in­tak­ten Räu­me der al­ten Fa­brik als Ate­liers ge­nutzt wer­den könn­ten. Doch die Stadt Nürn­berg als Ei­gen­tü­me­rin hat an­de­re Plä­ne: Das Ge­bäu­de wird wohl ab­ge­ris­sen wer­den, um die an­gren­zen­den Hes­pe­ri­den-Gär­ten er­wei­tern zu kön­nen. Für die Künstler*innen bleibt dann ver­mut­lich nur die Zwi­schen­nut­zung als mög­li­che Op­ti­on.

Die ehemalige Pinselfabrik im Nürnberger Stadtteil Johannis hat das Interesse dort ansässiger Künstler geweckt. Sie wird jedoch bald abgerissen.

Die freie Sze­ne hat es schwer: lang­fri­sti­ge Miet­ver­trä­ge sind die Aus­nah­me. Oft müs­sen Räum­lich­kei­ten schon nach we­ni­gen Jah­ren wie­der auf­ge­ge­ben wer­den, wie das »Auf AEG« und bei Quel­le be­reits ge­sche­hen ist. Aber Kunst braucht Raum und Krea­ti­ve ei­ne Per­spek­ti­ve. Tut die Stadt Nürn­berg ge­nug für ih­re Künstler*innen? Die Fra­ge steht seit län­ge­rem im Raum.

Künstler*innen des Nürnberger Atelierhauses »Auf AEG« schlossen sich auf der Suche nach einer neuen Heimat zusammen und fanden an der Tillystraße in Nürnberg eine neue kreative Bleibe.

Die neu ge­schaf­fe­nen Ate­liers in der Til­ly­stra­ße sind ein po­si­ti­ves Bei­spiel: Dort ha­ben vie­le ehe­ma­li­ge Künstler*innen Auf AEG durch tat­kräf­ti­ge Un­ter­stüt­zung des Kul­tur­re­fe­rats ei­ne neue Blei­be ge­fun­den. Na­tür­lich braucht es trotz­dem sehr viel Ei­gen­in­itia­ti­ve. Ein von den Krea­ti­ven ge­grün­de­ter Ver­ein sorgt für Struk­tur und küm­mert sich um die Ver­mie­tung des Ge­bäu­des.

Jeden Montag öffnet das Heizhaus seine Pforten für interessierte Besucher und bietet neben Werkstätten und Ateliers auch einen Markt mit regionalem Obst und Gemüse.

Auch im Heiz­haus auf dem al­ten Quel­le-Ge­län­de fin­det man viel En­ga­ge­ment: Dort fin­den sich schon seit meh­re­ren Jah­ren ne­ben Ate­liers auch Of­fe­ne Werk­stät­ten, klei­ne Un­ter­neh­men und ein wö­chent­li­cher Markt, der die An­woh­ner mit fri­schem Ge­mü­se aus dem Um­land ver­sorgt. Die­sen Sta­tus muss­te man sich aber hart er­kämp­fen. Auch die neu­en Mie­ter im Kes­sel­haus an der Für­ther Stadt­gren­ze ha­ben die­se Er­fah­rung ge­macht. Auch hier wa­ren es ehe­ma­li­ge Mieter*innen der Ate­liers Auf AEG, die sich dort in Ei­gen­re­gie oh­ne Un­ter­stüt­zung der Stadt ein neu­es krea­ti­ves Zu­hau­se ge­schaf­fen ha­ben.

Die Kreativen Kilian Reil und Sebastian Richter tüfteln zusammen im eigens geschaffenen Refugium im ehemaligen Kesselhaus einer alten Großwäscherei an neuen Projekten.

Fa­zit: Die freie Sze­ne hat in Nürn­berg gro­ßes Po­ten­zi­al, ist aber viel zu oft nicht sicht­bar.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer und Ka­tha­ri­na Was­mei­er  •  Län­ge: 30 Min.

September 2021

Der Mann in Ber­lin – Haupt­stadt­kor­re­spon­dent Ha­rald Bau­mer im Por­trait

Berlin ist seit 20 Jahren die Wahlheimat von Harald Baumer. Von dort berichtet er fast täglich für die Heimatzeitungen Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung.

Als er als Kor­re­spon­dent nach Ber­lin ging, war Ger­hard Schrö­der noch Kanz­ler. Nun geht auch die Ära von An­ge­la Mer­kel für ihn vor­über und ei­ne drit­te Kanz­ler­schaft be­ginnt in Kür­ze. Ha­rald Bau­mer hat als Haupt­stadt­kor­re­spon­dent des Ver­lags Nürn­ber­ger Pres­se schon Ei­ni­ges er­lebt. Er ver­sorgt die Le­ser in der frän­ki­schen Hei­mat seit 20 Jah­ren fast täg­lich mit Neu­ig­kei­ten über das po­li­ti­sche Ge­sche­hen in Ber­lin.

Hintergrundgespräche mit Abgeordneten des Bundestages sind essentiell wichtig für die Arbeit eines Hauptstadtkorrespondenten.

Sei­ne Be­rich­te er­schei­nen in den Nürn­ber­ger Nach­rich­ten, der Nürn­ber­ger Zei­tung und dem On­line-Por­tal nordbayern.de. Aber nicht nur im po­li­ti­schen Ber­lin ist Ha­rald Bau­mer mit Stift und Block auf der Su­che nach Ge­schich­ten: Er zeigt den Le­sern auch die schö­nen und be­son­de­ren Or­te ab­seits der Par­tei­en und Mi­ni­ste­ri­en.

Nah dran am Geschehen: Harald Baumer folgt den Ausführungen des Kanzlerkandidaten Armin Laschet bei der Buchvorstellung einer Biografie über Angela Merkel im Auditorium in Berlin.

In vie­len Ko­lum­nen hat Ha­rald Bau­mer sein Ber­lin skiz­ziert. Mal ro­man­tisch me­lan­cho­lisch, mal bunt, schrill und ver­rückt. Wir durf­ten ihn in Ber­lin bei sei­ner Ar­beit be­glei­ten und er nahm uns mit ins Zen­trum der Macht, aber auch zu den Sehn­suchtsor­ten, an de­nen er uns er­zähl­te, was es be­deu­tet, für die Le­ser aus der Haupt­stadt zu be­rich­ten.

Kontakt hält Harald Baumer zur Heimatredaktion nach Nürnberg hauptsächlich über Videokonferenzen. Hier im Gespräch mit Chefredakteur Alexander Jungkunz.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Juni 2021

Vom Acker auf den Tel­ler – In­itia­ti­ven in der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft

Knoblauchsländer Obst und Gemüse findet am Nürnberger Hauptmarkt viele Abnehmer. Die Sensibilität der Verbraucher für Bioprodukte ist hier groß.

2019 lag der Um­satz von bio­lo­gi­schen Le­bens­mit­teln in Deutsch­land bei 12 Mil­li­ar­den Eu­ro – das ist ei­ne Stei­ge­rung um knapp 10 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr. Den­noch ma­chen Bio-Pro­duk­te le­dig­lich 6 Pro­zent des ge­sam­ten Le­bens­mit­tel­um­sat­zes in Deutsch­land aus. Nur 12 Pro­zent al­ler Land­wirt­schafts­be­trie­be ha­ben bis­her auf Bio um­ge­stellt.

Auch das ist Bio: Produktion von Gemüse unter Glas ist im Knoblauchsland auf dem Vormarsch.

Die­se Zahl lässt sich auch auf das Knob­lauchs­land im Nürn­ber­ger Nor­den über­tra­gen. Von den rund 130 Voll­erwerbs­be­trie­ben ha­ben sich nur et­wa 10 Pro­zent auf bio­lo­gi­schen An­bau spe­zia­li­siert. Die Öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft bleibt in ei­ner Ni­sche. Da­bei hat sie mehr zu bie­ten als ge­sun­de Le­bens­mit­tel: Sie er­hält un­se­re Na­tur und läßt uns im Ide­al­fall wis­sen, wo un­se­re Nah­rung her kommt.

Abokisten haben während des Corona-Lockdowns viele neue Abonnenten gewonnen. Per Mausklick erhält man seine individuelle Bio-Gemüsekiste nach Hause geliefert.

Dies ist bei­spiels­wei­se beim Prin­zip der Abo­ki­ste Hem­ho­fen der Fall. Der Lie­fer­ser­vice hat aus­schließ­lich Bio­pro­duk­te im An­ge­bot. Vie­le wer­den so­gar am Hof selbst pro­du­ziert.

Bei der Solidarischen Landwirtschaft wird ein enges Verhältnis zwischen Erzeuger und Verbraucher aufgebaut. Hier weiß der Stadtbewohner, wo sein Gemüse wächst.

Die So­li­da­ri­sche Land­wirt­schaft geht noch ei­nen Schritt wei­ter: Durch die Mit­glied­schaft ent­steht ein en­ges Ver­hält­nis zwi­schen Land­wirt und Ver­brau­cher. Der kann so­gar be­stim­men, was auf dem Feld an­ge­baut wer­den soll.

Viehzucht ist am Münzinghof ein wesentlicher Bestandteil der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Die Kühe sind hier nicht Nutztiere, sondern Kulturtiere.

Im Münz­ing­hof hat man sich schon lan­ge der bio-dy­na­mi­schen Land­wirt­schaft ver­schrie­ben. Ein wich­ti­ger Be­stand­teil des land­wirt­schaft­li­chen Kreis­laufs ist dort die na­tür­li­che und we­sens­ge­mä­ße Rin­der­hal­tung.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Oktober 2020

Lau­be, Lie­be, Lei­den­schaft – 100 Jah­re Schre­ber­gär­ten in Nürn­berg

Gottfried Sparber bewirtschaftet mit seiner Frau eine 400 qm große Laube im Kleingartenverein Waldfrieden. Seit knapp 25 Jahren liegt der Schwerpunkt bei ihm auf Obst und Gemüse.

Der Stadt­ver­band der Nürn­ber­ger Klein­gärt­ner wird in die­sem Jahr 100 Jah­re alt. Groß ge­fei­ert wird frei­lich nicht: Das Co­ro­na-Vi­rus hat den Ju­bi­la­ren ei­nen Strich durch die Rech­nung ge­macht.

Eher gemütlich läßt es das Ehepaar Amann angehen. In ihrem Garten herrscht das Prinzip: Leben und leben lassen. Unkraut wird hier meist nicht als solches angesehen.

Trotz­dem war das Gar­ten­jahr für die über 6000 Nürn­ber­ger Schre­ber­gärt­ner kein schlech­tes, konn­ten sie doch wäh­rend des Lock­downs viel Zeit in ih­rer Lau­be ver­brin­gen.

Als Vorstand des Vereins muss Charly Fischer zusammen mit seinen Mitgliedern die Anlage Gaismannshof II, im Nürnberger Westen, in Schuss halten.

Wir ha­ben ein paar von ih­nen in ih­ren Klein­gär­ten in Nürn­berg be­sucht und durf­ten ih­nen bei der Gar­ten­ar­beit über die Schul­ter blicken. Wir un­ter­hal­ten uns auch mit Jo­chen Ober­mei­er, dem Chef der Nürn­ber­ger Klein­gärt­ner, der zum Ge­burts­tag von der Stadt ein ganz be­son­de­res Ge­schenk er­hal­ten hat: Im Nürn­ber­ger Sü­den ent­ste­hen der­zeit 100 neue Par­zel­len, die im No­vem­ber dem Stadt­ver­band über­ge­ben wer­den.

Den grünen Daumen müssen sich Julian und Otto erst noch erarbeiten. Vielversprechende Ansätze kann man in ihren Gärten in der Anlage Eichendorffstraße jedoch schon erkennen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Juli 2020

Spiel auf Di­stanz – Thea­ter in den Zei­ten des Lock­downs

Regisseur Barish Karademir versucht, die physische Distanz während der Probenarbeit auf der Bühne durch intensive Gespräche mit Schauspielern und Tänzern zu überwinden.

Der Co­ro­na-Lock­down hat die Kunst- und Kul­tur­sze­ne kalt er­wischt. Von ei­nem auf den an­de­ren Mo­ment wur­den Mu­se­en ge­schlos­sen, muss­ten Kon­zer­te ab­ge­sagt wer­den, stand der Thea­ter­be­trieb still. Vie­le Künst­ler und Kul­tur­schaf­fen­de ste­hen vor ei­ner mehr als un­ge­wis­sen Zu­kunft. In der Co­ro­na-Kri­se müs­sen sie sich nun ge­zwun­ge­ner­ma­ßen neu er­fin­den.

Not macht erfinderisch und kreativ: Eine Glasscheibe isoliert die Tänzer Tatiana Diara und Kirill Berezovski voneinander.

Ein Weg aus der Kri­se scheint die Flucht ins Di­gi­ta­le zu sein. Auch das Nürn­ber­ger Re­gie-Team um Ba­rish Ka­ra­d­emir wag­te die­sen Schritt und nahm im April ei­nen Auf­trag des Staats­thea­ters Darm­stadt an, dort ein Thea­ter­stück als Film auf die Lein­wand zu brin­gen.

Die Kamera war bei allen Aktionen auf der Bühne mitten im Geschehen. Die Künstler ließen sich darauf ein.

In­ner­halb von sechs Wo­chen wur­de das post­dra­ma­ti­sche Stück »Ich schaue dich an« von Alex­an­dra Ba­dea im Klei­nen Haus des Thea­ters und an ver­schie­de­nen Dreh­or­ten in Darm­stadt und Frank­furt pro­du­ziert. Am 24. Ju­ni fand die Pre­mie­re un­ter stren­gen Hy­gie­ne­vor­schrif­ten vor ei­nem klei­nen Pu­bli­kum statt.

Masken als Stilmittel können den Mund-Nase-Schutz nicht ersetzen. Sie symbolisieren im Stück die soziale Distanz und Anonymität.

Mas­ken­pflicht und phy­si­sche Di­stanz – wie probt und spielt es sich in ei­ner Zeit, in der ein Vi­rus die Kunst und Kul­tur aus­bremst? Auf wel­che Ex­pe­ri­men­te las­sen sich die Thea­ter­ma­cher ein, um ihr Pu­bli­kum zu er­rei­chen? Wir be­glei­ten den Pro­ben­pro­zess von »Ich schaue dich an« mit der Ka­me­ra bis zur Pre­mie­re. Wir spre­chen mit Re­gis­seur, Tän­zern und Schau­spie­lern und sind trotz Ab­stands­re­geln na­he beim Ge­sche­hen, auf und ne­ben der Büh­ne.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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