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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Juni 2025

In ru­hi­gem Fahr­was­ser – Un­ter­wegs mit der Jo­han­nes von Ne­po­muk

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Tobias Zöller, Kapitän der Johannes von Nepomuk (rechts), im Gespräch mit einem der zwei Leichtmatrosen an einem Schleusenaufenthalt.

Er stammt aus ei­ner Fa­mi­lie mit sie­ben Ge­ne­ra­tio­nen Bin­nen­schiff­fahrt, hat Lo­gi­stik stu­diert, ist frisch­ge­backe­ner Va­ter – und lebt für sei­nen Job, der gleich­zei­tig Be­ru­fung ist:

Die 200 Meter lange Johannes von Nepomuk liegt bei Sonnenaufgang an der Schleuse Knetzgau, nordwestlich von Bamberg.

To­bi­as Zöl­ler ist Ka­pi­tän auf dem Schub­ver­band Jo­han­nes von Ne­po­muk, der Tau­sen­de Ton­nen Raps­schrot, So­ja­boh­nen oder Ei­sen­erz zwi­schen Rot­ter­dam, Bam­berg und Osi­jek in Kroa­ti­en be­wegt.

Der Main-Donau-Kanal verbindet die Wasserstraßen von der Nordsee bis zum schwarzen Meer miteinander.

Doch sein Be­ruf ist mehr als ein Trans­port­un­ter­neh­men: Es ist ei­ne Le­bens­art zwi­schen Tech­nik, Na­tur und fa­mi­liä­rer Ver­ant­wor­tung. Die Re­por­ta­ge be­glei­tet To­bi­as durch Schleu­sen, Werft­auf­ent­hal­te und lan­ge Fahr­ta­ge auf dem Main-Do­nau-Ka­nal.

An einer der vielen Schleusen zwischen Bamberg und Kelheim muss das Schiff sicher festgemacht werden.

Sie zeigt, wie aus ei­nem tra­di­tio­nel­len Hand­werk ein hoch­kom­ple­xer Be­ruf ge­wor­den ist, der mit Fach­kräf­te­man­gel, bü­ro­kra­ti­schen Hür­den und In­ve­sti­ti­ons­druck für grü­ne An­trie­be kämpft. Aber auch, wie ent­schleu­nig­ter Trans­port auf dem Was­ser ei­ne nach­hal­ti­ge Ant­wort auf ver­stopf­te Stra­ßen sein kann.

Auch das gehört zur Binnenschifffahrt: Die Nepomuk liegt an der Helling in der Werft in Erlenbach. Sie wird dort wird technisch überholt und wieder fit gemacht.

Der Bin­nen­schif­fer To­bi­as Zöl­ler be­rich­tet vom All­tag an Bord, von Leicht­ma­tro­sen aus der Ukrai­ne, von Re­hen, die durchs Was­ser schwim­men – und von Kind­heits­er­in­ne­run­gen auf dem Schiff, das frü­her für ihn auch Aben­teu­er­spiel­platz war. Er kennt die tech­ni­schen Fein­hei­ten sei­nes Mo­tors eben­so wie die Her­aus­for­de­run­gen ei­ner fa­mi­liä­ren Work-Life-Ba­lan­ce auf dem Was­ser.

Über 2000 Tonnen Rapsschrot werden am Hafen Nürnberg gelöscht.

Ein ein­drück­li­ches Por­trät ei­nes Man­nes zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Zu­kunft. Es zeigt, wie mo­der­ne Bin­nen­schiff­fahrt funk­tio­niert – und war­um das ru­hi­ge Fahr­was­ser zwi­schen hek­ti­schen Stra­ßen und oft ma­ro­den Glei­sen noch ei­ne Zu­kunft ha­ben kann.

Der Verkehr auf dem Main-Donau-Kanal ist eher überschaubar und mit den großen Binnenschifffahrtswegen beispielsweise auf dem Rhein nicht zu vergleichen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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Januar 2025

Ein­zel­han­del in der Kri­se – In­nen­städ­te auf der Su­che nach neu­en Kon­zep­ten

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Die Breite Gasse ist in die Jahre gekommen. Der Bodenbelag ist ein Flickenteppich und soll erneuert werden.

Im Ja­nu­ar star­ten die Um­bau­maß­nah­men in der Brei­ten Gas­se Nürn­bergs. Ein Neu­start soll ge­macht wer­den. Die Auf­ent­halts­qua­li­tät in der In­nen­stadt hat in den letz­ten Jah­ren schwer ge­lit­ten. Nürn­berg ist da nicht al­lei­ne. Der Ein­zel­han­del steckt seit län­ge­rem in der Kri­se. Auch an­de­re Städ­te ha­ben da­mit zu kämp­fen.

Im Januar 2025 starten die Umbaumaßnahmen, die laut Stadt einen Neustart für die Breite Gasse bedeuten sollen.

Nur, was nüt­zen neue Bän­ke, mehr Grün und schö­ne­re Bö­den, wenn der Leer­stand trotz­dem da ist? In der Brei­ten Gas­se ist die Si­tua­ti­on be­son­ders schlimm. Nur ganz we­ni­ge in­ha­ber­ge­führ­te Ge­schäf­te sind hier noch üb­rig. Viel Ramsch und Fast­food macht sich breit.

Die Nürnberger Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone gehört zu den größten in Europa und hat immer nach eine hohe Anziehungskraft.

Zu al­lem Über­fluss ste­hen auch die gro­ßen Area­le Kauf­hof und Ci­ty­Po­int seit Jah­ren leer. Den Kauf­hof hat nun die Stadt Nürn­berg selbst er­wor­ben. Der Ci­ty­Po­int hat ei­nen an­de­ren po­ten­ten Käu­fer ge­fun­den.

Der Leerstand in der Breiten Gasse gehört leider seit einigen Jahren zum Stadtbild.

Nürn­berg ist be­müht, den Ge­bäu­den wie­der Le­ben ein­zu­hau­chen. Sind sol­che Kon­sum­tem­pel doch An­zie­hungs­punkt und Fre­quenz­brin­ger, die vom Ein­zel­han­del ge­for­dert wer­den. Ak­tu­ell wird das Kauf­hof-Are­al mit Kunst und Kul­tur be­spielt. Ist das ein Kon­zept auch für an­de­re Nut­zun­gen?

Das leerstehende Kaufhof-Areal wird derzeit mit Kunst und Kultur bespielt. Die Stadt hat es gekauft und will es wieder ertüchtigen.

In­nen­städ­te wie Nürn­berg oder Fürth su­chen je­den­falls nach neu­en Ideen zur Be­le­bung ih­rer Ci­ties und Stei­ge­rung der Auf­ent­halts­qua­li­tät. Denn das Kon­sum­ver­hal­ten hat sich in den letz­ten Jah­ren ge­än­dert. On­line­han­del und die wirt­schaft­lich schwie­ri­ge La­ge lässt Kon­su­men­ten aus­blei­ben. Was kön­nen Städ­te al­so noch da­ge­gen tun?

In Fürth will man sich intensiv um die inhabergeführten Geschäfte kümmern und hat dafür drei Mitarbeiter eingestellt.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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Oktober 2024

Hän­de hoch, ihr Toys! Ein Künst­ler zwi­schen Är­ger­nis und Kunst

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Der Deutschen Bahn entstand im Jahr 2023 ein Schaden von rund 12 Millionen Euro durch illegales Graffiti.

Für die ei­nen ist es Kunst. Für die an­de­ren ist es Schmie­re­rei, Van­da­lis­mus, Sach­be­schä­di­gung. Lee­re Flä­chen auf dem Bahn­ge­län­de und an Zü­gen schei­nen Graf­fi­ti-Spray­er ma­gisch an­zu­zie­hen. Die Deut­sche Bahn ver­zeich­ne­te im Jahr 2023 über zwan­zig­tau­send Fäl­le von il­le­ga­lem Graf­fi­ti. Der fi­nan­zi­el­le Scha­den lag laut ei­ge­nen Aus­sa­gen bei rund zwölf Mil­lio­nen Eu­ro.

In Nürnberg versucht die Bundespolizei zusammen mit dem Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn die illegalen Schmierereien auf dem Bahngelände einzudämmen.

Für die Bun­des­po­li­zei in Nürn­berg sind die il­le­ga­len Schmie­re­rei­en an Zü­gen und im Be­reich der Gleis­an­la­gen kein Ka­va­liers­de­likt. Zu­mal man sich bei den meist nächt­li­chen Ak­tio­nen in gro­ße Ge­fahr be­gibt. Mehr­mals im Jahr ver­un­glücken Spray­er bei sol­chen Ak­tio­nen auch mit töd­li­chem Aus­gang. Das Be­tre­ten der Gleis­an­la­gen ist le­bens­ge­fähr­lich.

Julian Golkowsky ist Graffiti-Künstler und erkennt viele historische 'Tags' und 'Writings' entlang der S-Bahnstrecke.

Graf­fi­ti-Spray­er wie Ju­li­an Gol­kow­sky se­hen sich trotz­dem nicht als Straf­tä­ter. Er ist seit vie­len Jah­ren in der Com­mu­ni­ty ver­wur­zelt und kennt die Hot­spots mit den in der Sze­ne be­rühm­ten Tags und Wri­tin­gs an den Glei­sen und auf Häu­ser­wän­den in der Stadt. Graf­fi­ti ist für ihn Kunst, Life­style, Le­bens­eli­xier.

Julian studiert Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. Auch in seinen Arbeiten an der Hochschule beschäftigt er sich mit Zügen und dem öffentlichen Nahverkehr.

Auch in Ju­li­ans Kunst­stu­di­um an der Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste in Nürn­berg spielt Graf­fi­ti ei­ne gro­ße Rol­le. Dort macht er im näch­sten Jahr Di­plom. Es gibt sein Le­ben nicht oh­ne Wri­ting.

Der Sprayer möchte jungen Menschen die Graffiti-Kunst näher bringen. Bei einem Workshop an der Georg-Holzbauer-Schule werden Ideen der Schüler umgesetzt.

Äng­ste über­win­den, ein­fach mal ma­chen, nicht nach­den­ken. Ein­stel­lun­gen wie die­se hat Ju­li­an aus dem Spray­en her­aus ge­lernt. Er möch­te die­se Er­fah­run­gen auch wei­ter­ge­ben und bringt in Work­shops an Schu­len und Ju­gend­häu­sern den Kids dort das Graf­fi­ti-Wri­ting nä­her.

In den ersten Jahren seiner Sprayer-Karriere war Sonja eine Mentorin für Julian. Von ihrer Art zu Malen konnte er viel lernen.

Ju­li­ans Kunst muss ih­ren Raum im ur­ba­nen Span­nungs­feld im­mer aufs Neue su­chen. Sie ist im­mer auch Bot­schaft, hat im­mer Aus­drucks­kraft und wird im­mer auch miss­fal­len und an­ecken.

An der Hall of Fame im Stadtteilzentrum DESI gibt es eine legale Wand. Hier haben sich schon viele Generationen von Graffiti-Sprayern verewigt.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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Juni 2024

Bleibt al­les an­ders? Nürn­berg auf dem Weg zu mehr Nach­hal­tig­keit

Die Agen­da 2030 der Ver­ein­ten Na­tio­nen möch­te mit ih­ren 17 Nach­hal­tig­keits­zie­len zur Ver­wirk­li­chung ei­ner welt­wei­ten nach­hal­ti­gen Ge­sell­schaft bei­tra­gen. Doch wie funk­tio­niert Nach­hal­tig­keit? Wie ge­lingt ein res­sour­cen­scho­nen­des Le­ben?

Der Wald mit seinen regenerativen Fähigkeiten könnte für uns Vorbild in Sachen nachhaltiges Leben sein.

Der Wald ist in Sa­chen Nach­hal­tig­keit ein gu­tes Bei­spiel: In der Forst­wirt­schaft wird schon län­ger nach dem Prin­zip ge­wirt­schaf­tet, nach dem nicht mehr ver­braucht wer­den darf, als nach­wach­sen, sich re­ge­ne­rie­ren oder künf­tig wie­der be­reit­ge­stellt wer­den kann. Kann man die­ses Prin­zip auch auf Städ­te und Kom­mu­nen über­tra­gen?

KI-generierte Bilder zeigen eine visionäre Zukunft Nürnbergs voll von Zuversicht und Lebensfreude.

Nach­hal­tig­keit ist bei der Stadt Nürn­berg seit lan­gem ein The­ma. Im April 2024 fand da­zu in der Kul­tur­werk­statt Auf AEG ei­ne hoch­ran­gig be­setz­te Kon­fe­renz statt. Wis­sen­schafts­jour­na­list Ran­ga Yo­geshwar und die Kli­ma­ak­ti­vi­stin Car­la Reemts­ma wa­ren Gä­ste.

Prominent besetzt war die Nachhaltigkeitskonferenz auf AEG mit Ranga Yogeshwar und Carla Reemtsma.

Über Sinn und Un­sinn sol­cher Kon­fe­ren­zen lässt sich strei­ten. Nach­hal­tig­keit muss ge­lebt wer­den. Dass ein nach­hal­ti­ges Le­ben mög­lich ist und auch ge­wollt wird, zei­gen vie­le klei­ne In­itia­ti­ven und Ak­tio­nen. Nie­der­schwel­lig und aus der Ba­sis bil­det sich der Nähr­bo­den für Ver­än­de­rung.

Die Nachhaltigkeitskonferenz auf AEG war noch nicht beendet, da startete vor dem Opernhaus schon die Raddemo gegen den Ausbau des Frankenschnellwegs.

Das Bun­te Amt für Zu­kunft Nürn­berg bei­spiels­wei­se ent­wickelt ein vi­sio­nä­res Pro­jekt, in der die Zu­kunft Nürn­bergs in er­ster Li­nie bunt, voll von Zu­ver­sicht und Le­bens­freu­de ist und macht so gro­ße Lust auf Ver­än­de­rung. Der Nürn­ber­ger Welt­acker öff­net den Be­su­chern die Au­gen und zeigt den ver­schwen­de­ri­schen Um­gang mit un­se­ren Res­sour­cen und wie wir ge­rech­ter und da­durch nach­hal­ti­ger le­ben kön­nen. Und in Sa­chen nach­hal­ti­ge Klei­dung ist Nürn­berg schon seit län­ge­rem gut auf­ge­stellt.

Der Weltacker möchte das Wissen vermitteln wie nachhaltiges Leben funktionieren kann und keinem anderen Menschen durch unseren Konsum die Lebensgrundlage entziehen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Dezember 2023

King Kong an der Ho­hen Mar­ter – Die in­klu­si­ve Künst­ler­grup­pe Chro­ma Oma­da

Der künstlerische Leiter Wolfgang Zeilinger gibt die grobe Richtung vor. Er gibt professionelle Impulse, die von den Mitgliedern in ihrer Kunst Ausdruck finden.

Seit über 30 Jah­ren be­steht die Künst­ler­grup­pe Chro­ma Oma­da schon. Im Ate­lier an der Glo­gau­er Stra­ße in Nürn­berg Lang­was­ser trifft man auf krea­ti­ve Men­schen und span­nen­de Kunst in ei­ner gro­ßen Band­brei­te. Auf zwei Stock­wer­ken ver­teilt ste­hen, hän­gen oder lie­gen Wer­ke aus den ver­gan­gen Mo­na­ten und vie­le ge­ra­de im Ent­ste­hen. Über­all wird ge­malt, ge­schlif­fen, ge­schnit­ten und ge­sprüht. Die At­mo­sphä­re ist be­son­ders: fo­kus­siert, kon­zen­triert aber auch sehr ent­spannt, fast me­di­ta­tiv er­lebt man die Mit­glie­der von Chro­ma Oma­da bei der Ar­beit an ih­ren Wer­ken.

Im Atelier an der Glogauer Straße trifft man auf vielfältige Kunst und außergewöhnliche Künstler.

Die in­klu­si­ve Künst­ler­grup­pe der No­ris In­klu­si­on wid­met sich ak­tu­ell der Street­art und Graf­fi­ti-Kunst. Zum wie­der­hol­ten Mal wa­ren sie im Som­mer nun schon Gast beim Street­art-Fe­sti­val am Ge­mein­schafts­haus Lang­was­ser. Dort er­fah­ren sie An­er­ken­nung und be­ge­ben sich in ei­nen krea­ti­ven Aus­tausch mit an­de­ren Künst­lern. Ihr Bild von drei über­di­men­sio­nal gro­ßen Af­fen an ei­ner Wand beim Fe­sti­val vor vier Jah­ren war An­sa­ge und Aus­ru­fe­zei­chen zu­gleich. Seit­dem be­geg­nen sie sich mit an­de­ren Ver­tre­tern der Sze­ne auf Au­gen­hö­he.

Mit dem Ausschnitt von Schablonen fängt alles an. Die Bilder der Künstlergruppe Chroma Made beschäftigen sich aktuell mit Motiven aus der Streetart und Graffiti.

Der künst­le­ri­sche Lei­ter Wolf­gang Zei­lin­ger gibt den Men­schen Hil­fe­stel­lung in krea­ti­ven Fra­gen und un­ter­stützt bei Ideen­fin­dung und Mo­tiv­wahl. Zei­lin­ger, selbst frei­schaf­fen­der Künst­ler, gibt die Rich­tung vor, sorgt für den pro­fes­sio­nel­len Über­bau. Er hat Chro­ma Oma­da ins Le­bens ge­ru­fen und die Künst­ler­grup­pe mitt­ler­wei­le auch am re­gio­na­len Kunst­markt eta­bliert.

Bereits zum vierten Mal war die Künstlergruppe im Sommer beim Streetart-Festival am Gemeinschaftshaus Langwasser vertreten.

Die Wer­ke las­sen sich mitt­ler­wei­le gut ver­mark­ten. Auch gro­ße Un­ter­neh­men aus der Me­tro­pol­re­gi­on sind schon auf die Kunst auf­merk­sam ge­wor­den. Die VAG bei­spiels­wei­se stellt ak­tu­ell Bil­der in den U‑Bahnhöfen Lang­was­ser und Ho­he Mar­ter aus.

Die VAG gehört seit kurzem zum Kundenkreis der Künstlergruppe. Im U-Bahnhof Hohe Marter werden verschiedene Motive in Schaukästen präsentiert.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 18 Min.

August 2023

Mahl­zeit! – Fri­sche Ideen in Men­sa und Kan­ti­ne

Gutes Kantinen- oder Mensaessen muss heutzutage nicht zwangsläufig ein Schnitzel sein. Die Catering-Betriebe setzen zunehmend auf gesunde und biologische Kost.

17 Mil­lio­nen Men­schen es­sen in Deutsch­land re­gel­mä­ßig in Kan­ti­nen, Men­sas oder Schul­kü­chen. Die Au­ßer­haus­ver­pfle­gung ge­winnt im­mer mehr an Be­deu­tung. Auch die Spei­se­plä­ne pas­sen sich den neu­en Ess­ge­wohn­hei­ten an. Der Fo­kus liegt ver­stärkt auf bio­lo­gi­sche und re­gio­na­le Zu­ta­ten. Ge­sun­des Es­sen hat mit Le­bens­qua­li­tät und Ge­nuss zu tun. Ein wich­ti­ger Aspekt, ge­ra­de in den Ki­tas und Schu­len.

Im Schulgarten der Mittelschule Schlössleinsgasse machen die Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen beim dem Anbau von eigenen Lebensmitteln.

Die Stadt Nürn­berg, als aus­ge­wie­se­ne Bio­me­tro­po­le, hat sich da­bei ein ehr­gei­zi­ges Ziel ge­setzt: Sie möch­te den Bio­an­teil in Schu­len bis 2026 auf 75 Pro­zent stei­gern. Ak­tu­ell liegt die­ser noch bei 50 Pro­zent. Um die­sem Ziel nä­her zu kom­men, ist Nürn­berg ne­ben Es­sen beim EU-Pro­jekt »SchoolFood4Change« da­bei.

In der Adam-Kraft-Realschule werden täglich bis zu 330 Menüs für Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte zubereitet.

Fünf Schu­len sind schon im Boot. Un­ter an­de­rem die Mit­tel­schu­le Schlös­s­leins­gas­se und die Adam-Kraft-Re­al­schu­le. Hier wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ge­sun­des Es­sen nä­her ge­bracht. Da­bei hel­fen soll zum Bei­spiel ein Men­sa­rat, der bei der Aus­wahl der an­ge­bo­te­nen Ge­rich­te mit­be­stimmt.

Im Mensarat kann über den Speiseplan der Schule mitbestimmt werden. Neben Lehrern sind auch Schüler und Vertreter der Stadt Nürnberg eingebunden.

Den Ca­te­ring-Un­ter­neh­men kommt da­bei ei­ne wich­ti­ge Rol­le zu. Sie müs­sen für die Zu­be­rei­tung und Be­schaf­fung von ge­sun­den Zu­ta­ten sor­gen. Das ist oft nicht ganz ein­fach. In der Adam-Kraft-Re­al­schu­le bei­spiels­wei­se müs­sen täg­lich bis zu 330 Schu­les­sen zu­be­rei­tet wer­den. Ein Zu­lie­fe­rer, der sol­che Men­gen auch stem­men kann, ist wich­tig für die re­gel­mä­ßi­ge Ver­sor­gung mit Bioe­ssen.

Den Catering-Unternehmen kommt bei der Außerhausverpflegung eine wichtig Rolle zu. Sie müssen für gesundes Essen auf den Tellern sorgen.

Um die­se Wert­schöp­fungs­ket­ten vom An­bau über den Ver­trieb bis auf den Tel­ler der Kan­ti­nen­gä­ste zu ge­währ­lei­sten, hat sich An­fang 2023 die Re­gio­nal­wert AG Fran­ken ge­grün­det. Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher kön­nen Ak­ti­en der AG er­wer­ben und so die Pro­duk­ti­on von Bio­pro­duk­ten för­dern, re­gio­na­le Wert­schöp­fungs­ket­ten auf­bau­en und da­für sor­gen, dass auch in Men­sas und Kan­ti­nen ver­stärkt ge­sun­des Es­sen auf den Spei­se­plä­nen zu fin­den ist.

Dietrich Pax ist Landwirt aus Coburg und Vorstand der neu gegründeten Regionalwert AG Franken. Er möchte dazu beitragen, dass mehr regionale Bioprodukte zu den Konsumenten gelangen.

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März 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil II

Der Wein­berg von Pa­trik Fritz un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, ist ein agri­kul­tu­rel­ler Ort. Hier wach­sen nicht nur Reb­stöcke, hier wächst im be­sten Fall auch im­mer Kunst und Kul­tur.

Im Sommer finden sich immer wieder illustre Gäste am Weinberg ein. Matthias Egersdörfer schreibt in seiner CURT-Kolumne über Fritz und seinen Wein am Burgberg.

Be­geg­nun­gen sind für den ein­zi­gen Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern wich­tig. Er selbst ist stark an Kün­sten in­ter­es­siert. Und so fin­den sich übers Jahr ver­teilt im­mer wie­der Ma­ler, Li­te­ra­ten und Mu­si­ker am Wein­berg ein. Ge­mein­sam und oft mit Gä­sten oder Pu­bli­kum wird der Wein­berg so zum krea­ti­ven Ort.

Die Künstlerin Lisa Wölfel portraitiert Personen aus dem Umfeld des Winzers. Sie erscheinen später auf den Etiketten des Weins von Patrik Fritz.

Mat­thi­as Egers­dör­fer schreibt in sei­ner CURT-Ko­lum­ne über den Wein­bau un­ter der Burg, der Zeich­ner Mi­cha­el Jor­dan fer­tigt da­zu die Il­lu­stra­tio­nen an. Die Künst­le­rin Li­sa Wöl­fel por­trai­tiert Men­schen, die mit Fritz und sei­nem Wein in viel­fäl­ti­ger Wei­se in Ver­bin­dung ste­hen. Dar­aus ent­ste­hen dann die Eti­ket­ten für den Haus­wein. Am Bar­den­tref­fen wird der Bal­kon von Pa­trik Fritz zur Büh­ne. Re­nom­mier­te Bands sor­gen für viel Be­trieb am zwi­schen den Wein­stöcken.

Zum Bardentreffen wird der Balkon des Winzers zur Bühne.

Wein wur­de schon vor 500 Jah­ren un­ter der Burg ge­pflanzt. Der 30-jäh­ri­ge Krieg und ei­ne klei­ne Eis­zeit ha­ben den An­bau aus­ge­bremst. Nur än­dert sich das Kli­ma wie­der. Der Wein pro­fi­tiert da­von. Auch der Nürn­ber­ger Pe­ter Schmidt ist Wein­bau­er. Im Knob­lauchs­land will er sein Glück mit dem Wein­an­bau ver­su­chen. Aber auch sei­ne al­ten La­gen in Main­fran­ken müs­sen sich auf den Kli­ma­wan­del ein­stel­len.

Zwei Wochen vor der Weinlese prüft Fritz den Zuckergehalt der Trauben mit dem Refraktometer.

Die Le­se im Wein­berg von Pa­trik Fritz bil­det dann je­des Jahr den Hö­he­punkt des Jah­res. Ge­mein­sam mit Freun­den wird der Haus­wein Clos No­ris dann ein­ge­bracht.

Die Lese ist der Höhepunkt des Weinjahrs von Patrik Fritz. Gemeinsam mit Freunden werden die Trauben für den Fränkischen Satz gekeltert.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den.

Aus sechs verschiedenen Sorten besteht der Wein von Winzer Fritz: Weißer und grauer Burgunder, Bukettraube, Gewürztraminer, Blauer Silvaner und Adelfränkischer.

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Februar 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil I

Un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, wach­sen seit ein paar Jah­ren auf ei­ner Flä­che von ca. 30 Qua­drat­me­tern sechs ver­schie­de­ne Wein­sor­ten. Für die Tou­ri­sten, die vom Tier­gärt­ner Tor hin­auf zur Kai­ser­burg spa­zier­ten, ist das ei­ne klei­ne At­trak­ti­on. Bringt man Nürn­berg doch eher mit Bier als mit Wein in Ver­bin­dung.

Patrik Fritz ist der einzige Nürnberger Winzer innerhalb der Stadtmauern.

Was die we­nig­sten wis­sen: Der Stadt­win­zer Pa­trik Fritz pro­du­ziert aus sei­nen 40 Reb­stöcken ei­nen al­ten Frän­ki­schen Satz und lässt da­mit ei­ne al­te Tra­di­ti­on wie­der auf­le­ben. Denn vor rund 500 Jah­ren gab es schon ein­mal Wein­gär­ten in Nürn­berg. Holz­sti­che und hi­sto­ri­sche Chro­ni­ken aus der Zeit sind im Stadt­ar­chiv noch vor­han­den und zei­gen, dass der Wein in Nürn­berg ein­mal durch­aus Kon­junk­tur hat­te.

Der Weinberg von Fritz befindet sich unterhalb der Kaiserburg und wird im ökologischen Anbau betrieben. Schachtelhalm hilft gegen Schädlinge und macht die Rebstöcke widerstandsfähiger.

Durch die ver­än­der­ten kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se ist es nun wie­der zu­neh­mend mög­lich, Wein im Stadt­ge­biet an­zu­bau­en. Nürn­berg wird sich in Zu­kunft auf mehr Hit­ze­ta­ge ein­stel­len müs­sen. Dem­entspre­chend wird auch der An­bau von einst exo­ti­schen Pflan­zen mög­lich wer­den.

Im Stadtarchiv finden sich noch Zeugnisse vom Weinbau in Nürnberg, der vor 500 Jahren noch ein bedeutender Wirtschaftszweig war.

Aus den Trau­ben von Pa­trik Fritz’ Re­ben ent­steht Na­tur­wein. Sein Wein­berg ist ein na­tür­li­ches Öko­sy­stem. Die­se Her­an­ge­hens­wei­se an den Wein­an­bau ver­sucht er auch In­ter­es­sier­ten bei den »Stadt(ver)»führungen nä­her­zu­brin­gen.

Fritz öffnet bei den Stadt(ver)führungen gerne seine Pforten und erklärt den Gästen was in seinem Weinberg wächst und auf welche Weise angebaut wird.

Fritz ist zwar der ein­zi­ge Nürn­ber­ger Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern, im Knob­lauchs­land ent­stand je­doch im Früh­jahr 2022 eben­falls ein Wein­berg. Der Wein­bau­er Pe­ter Schmidt aus Buch ver­sucht sich im Nor­den Nürn­bergs mit Wei­ßem Bur­gun­der und Sau­vi­gnon Blanc.

Auch Peter Schmidt versucht sich mit Wein. Im Knoblauchsland hat er mit seiner Frau Weißen Burgunder und Sauvignon Blanc gepflanzt.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den. Der Kli­ma­wan­del macht es mög­lich...

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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