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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Dezember 2023

King Kong an der Ho­hen Mar­ter – Die in­klu­si­ve Künst­ler­grup­pe Chro­ma Oma­da

Der künstlerische Leiter Wolfgang Zeilinger gibt die grobe Richtung vor. Er gibt professionelle Impulse, die von den Mitgliedern in ihrer Kunst Ausdruck finden.

Seit über 30 Jah­ren be­steht die Künst­ler­grup­pe Chro­ma Oma­da schon. Im Ate­lier an der Glo­gau­er Stra­ße in Nürn­berg Lang­was­ser trifft man auf krea­ti­ve Men­schen und span­nen­de Kunst in ei­ner gro­ßen Band­brei­te. Auf zwei Stock­wer­ken ver­teilt ste­hen, hän­gen oder lie­gen Wer­ke aus den ver­gan­gen Mo­na­ten und vie­le ge­ra­de im Ent­ste­hen. Über­all wird ge­malt, ge­schlif­fen, ge­schnit­ten und ge­sprüht. Die At­mo­sphä­re ist be­son­ders: fo­kus­siert, kon­zen­triert aber auch sehr ent­spannt, fast me­di­ta­tiv er­lebt man die Mit­glie­der von Chro­ma Oma­da bei der Ar­beit an ih­ren Wer­ken.

Im Atelier an der Glogauer Straße trifft man auf vielfältige Kunst und außergewöhnliche Künstler.

Die in­klu­si­ve Künst­ler­grup­pe der No­ris In­klu­si­on wid­met sich ak­tu­ell der Street­art und Graf­fi­ti-Kunst. Zum wie­der­hol­ten Mal wa­ren sie im Som­mer nun schon Gast beim Street­art-Fe­sti­val am Ge­mein­schafts­haus Lang­was­ser. Dort er­fah­ren sie An­er­ken­nung und be­ge­ben sich in ei­nen krea­ti­ven Aus­tausch mit an­de­ren Künst­lern. Ihr Bild von drei über­di­men­sio­nal gro­ßen Af­fen an ei­ner Wand beim Fe­sti­val vor vier Jah­ren war An­sa­ge und Aus­ru­fe­zei­chen zu­gleich. Seit­dem be­geg­nen sie sich mit an­de­ren Ver­tre­tern der Sze­ne auf Au­gen­hö­he.

Mit dem Ausschnitt von Schablonen fängt alles an. Die Bilder der Künstlergruppe Chroma Made beschäftigen sich aktuell mit Motiven aus der Streetart und Graffiti.

Der künst­le­ri­sche Lei­ter Wolf­gang Zei­lin­ger gibt den Men­schen Hil­fe­stel­lung in krea­ti­ven Fra­gen und un­ter­stützt bei Ideen­fin­dung und Mo­tiv­wahl. Zei­lin­ger, selbst frei­schaf­fen­der Künst­ler, gibt die Rich­tung vor, sorgt für den pro­fes­sio­nel­len Über­bau. Er hat Chro­ma Oma­da ins Le­bens ge­ru­fen und die Künst­ler­grup­pe mitt­ler­wei­le auch am re­gio­na­len Kunst­markt eta­bliert.

Bereits zum vierten Mal war die Künstlergruppe im Sommer beim Streetart-Festival am Gemeinschaftshaus Langwasser vertreten.

Die Wer­ke las­sen sich mitt­ler­wei­le gut ver­mark­ten. Auch gro­ße Un­ter­neh­men aus der Me­tro­pol­re­gi­on sind schon auf die Kunst auf­merk­sam ge­wor­den. Die VAG bei­spiels­wei­se stellt ak­tu­ell Bil­der in den U‑Bahnhöfen Lang­was­ser und Ho­he Mar­ter aus.

Die VAG gehört seit kurzem zum Kundenkreis der Künstlergruppe. Im U-Bahnhof Hohe Marter werden verschiedene Motive in Schaukästen präsentiert.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 18 Min.

August 2023

Mahl­zeit! – Fri­sche Ideen in Men­sa und Kan­ti­ne

Gutes Kantinen- oder Mensaessen muss heutzutage nicht zwangsläufig ein Schnitzel sein. Die Catering-Betriebe setzen zunehmend auf gesunde und biologische Kost.

17 Mil­lio­nen Men­schen es­sen in Deutsch­land re­gel­mä­ßig in Kan­ti­nen, Men­sas oder Schul­kü­chen. Die Au­ßer­haus­ver­pfle­gung ge­winnt im­mer mehr an Be­deu­tung. Auch die Spei­se­plä­ne pas­sen sich den neu­en Ess­ge­wohn­hei­ten an. Der Fo­kus liegt ver­stärkt auf bio­lo­gi­sche und re­gio­na­le Zu­ta­ten. Ge­sun­des Es­sen hat mit Le­bens­qua­li­tät und Ge­nuss zu tun. Ein wich­ti­ger Aspekt, ge­ra­de in den Ki­tas und Schu­len.

Im Schulgarten der Mittelschule Schlössleinsgasse machen die Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen beim dem Anbau von eigenen Lebensmitteln.

Die Stadt Nürn­berg, als aus­ge­wie­se­ne Bio­me­tro­po­le, hat sich da­bei ein ehr­gei­zi­ges Ziel ge­setzt: Sie möch­te den Bio­an­teil in Schu­len bis 2026 auf 75 Pro­zent stei­gern. Ak­tu­ell liegt die­ser noch bei 50 Pro­zent. Um die­sem Ziel nä­her zu kom­men, ist Nürn­berg ne­ben Es­sen beim EU-Pro­jekt »SchoolFood4Change« da­bei.

In der Adam-Kraft-Realschule werden täglich bis zu 330 Menüs für Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte zubereitet.

Fünf Schu­len sind schon im Boot. Un­ter an­de­rem die Mit­tel­schu­le Schlös­s­leins­gas­se und die Adam-Kraft-Re­al­schu­le. Hier wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern ge­sun­des Es­sen nä­her ge­bracht. Da­bei hel­fen soll zum Bei­spiel ein Men­sa­rat, der bei der Aus­wahl der an­ge­bo­te­nen Ge­rich­te mit­be­stimmt.

Im Mensarat kann über den Speiseplan der Schule mitbestimmt werden. Neben Lehrern sind auch Schüler und Vertreter der Stadt Nürnberg eingebunden.

Den Ca­te­ring-Un­ter­neh­men kommt da­bei ei­ne wich­ti­ge Rol­le zu. Sie müs­sen für die Zu­be­rei­tung und Be­schaf­fung von ge­sun­den Zu­ta­ten sor­gen. Das ist oft nicht ganz ein­fach. In der Adam-Kraft-Re­al­schu­le bei­spiels­wei­se müs­sen täg­lich bis zu 330 Schu­les­sen zu­be­rei­tet wer­den. Ein Zu­lie­fe­rer, der sol­che Men­gen auch stem­men kann, ist wich­tig für die re­gel­mä­ßi­ge Ver­sor­gung mit Bioe­ssen.

Den Catering-Unternehmen kommt bei der Außerhausverpflegung eine wichtig Rolle zu. Sie müssen für gesundes Essen auf den Tellern sorgen.

Um die­se Wert­schöp­fungs­ket­ten vom An­bau über den Ver­trieb bis auf den Tel­ler der Kan­ti­nen­gä­ste zu ge­währ­lei­sten, hat sich An­fang 2023 die Re­gio­nal­wert AG Fran­ken ge­grün­det. Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher kön­nen Ak­ti­en der AG er­wer­ben und so die Pro­duk­ti­on von Bio­pro­duk­ten för­dern, re­gio­na­le Wert­schöp­fungs­ket­ten auf­bau­en und da­für sor­gen, dass auch in Men­sas und Kan­ti­nen ver­stärkt ge­sun­des Es­sen auf den Spei­se­plä­nen zu fin­den ist.

Dietrich Pax ist Landwirt aus Coburg und Vorstand der neu gegründeten Regionalwert AG Franken. Er möchte dazu beitragen, dass mehr regionale Bioprodukte zu den Konsumenten gelangen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

März 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil II

Der Wein­berg von Pa­trik Fritz un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, ist ein agri­kul­tu­rel­ler Ort. Hier wach­sen nicht nur Reb­stöcke, hier wächst im be­sten Fall auch im­mer Kunst und Kul­tur.

Im Sommer finden sich immer wieder illustre Gäste am Weinberg ein. Matthias Egersdörfer schreibt in seiner CURT-Kolumne über Fritz und seinen Wein am Burgberg.

Be­geg­nun­gen sind für den ein­zi­gen Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern wich­tig. Er selbst ist stark an Kün­sten in­ter­es­siert. Und so fin­den sich übers Jahr ver­teilt im­mer wie­der Ma­ler, Li­te­ra­ten und Mu­si­ker am Wein­berg ein. Ge­mein­sam und oft mit Gä­sten oder Pu­bli­kum wird der Wein­berg so zum krea­ti­ven Ort.

Die Künstlerin Lisa Wölfel portraitiert Personen aus dem Umfeld des Winzers. Sie erscheinen später auf den Etiketten des Weins von Patrik Fritz.

Mat­thi­as Egers­dör­fer schreibt in sei­ner CURT-Ko­lum­ne über den Wein­bau un­ter der Burg, der Zeich­ner Mi­cha­el Jor­dan fer­tigt da­zu die Il­lu­stra­tio­nen an. Die Künst­le­rin Li­sa Wöl­fel por­trai­tiert Men­schen, die mit Fritz und sei­nem Wein in viel­fäl­ti­ger Wei­se in Ver­bin­dung ste­hen. Dar­aus ent­ste­hen dann die Eti­ket­ten für den Haus­wein. Am Bar­den­tref­fen wird der Bal­kon von Pa­trik Fritz zur Büh­ne. Re­nom­mier­te Bands sor­gen für viel Be­trieb am zwi­schen den Wein­stöcken.

Zum Bardentreffen wird der Balkon des Winzers zur Bühne.

Wein wur­de schon vor 500 Jah­ren un­ter der Burg ge­pflanzt. Der 30-jäh­ri­ge Krieg und ei­ne klei­ne Eis­zeit ha­ben den An­bau aus­ge­bremst. Nur än­dert sich das Kli­ma wie­der. Der Wein pro­fi­tiert da­von. Auch der Nürn­ber­ger Pe­ter Schmidt ist Wein­bau­er. Im Knob­lauchs­land will er sein Glück mit dem Wein­an­bau ver­su­chen. Aber auch sei­ne al­ten La­gen in Main­fran­ken müs­sen sich auf den Kli­ma­wan­del ein­stel­len.

Zwei Wochen vor der Weinlese prüft Fritz den Zuckergehalt der Trauben mit dem Refraktometer.

Die Le­se im Wein­berg von Pa­trik Fritz bil­det dann je­des Jahr den Hö­he­punkt des Jah­res. Ge­mein­sam mit Freun­den wird der Haus­wein Clos No­ris dann ein­ge­bracht.

Die Lese ist der Höhepunkt des Weinjahrs von Patrik Fritz. Gemeinsam mit Freunden werden die Trauben für den Fränkischen Satz gekeltert.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den.

Aus sechs verschiedenen Sorten besteht der Wein von Winzer Fritz: Weißer und grauer Burgunder, Bukettraube, Gewürztraminer, Blauer Silvaner und Adelfränkischer.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Februar 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil I

Un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, wach­sen seit ein paar Jah­ren auf ei­ner Flä­che von ca. 30 Qua­drat­me­tern sechs ver­schie­de­ne Wein­sor­ten. Für die Tou­ri­sten, die vom Tier­gärt­ner Tor hin­auf zur Kai­ser­burg spa­zier­ten, ist das ei­ne klei­ne At­trak­ti­on. Bringt man Nürn­berg doch eher mit Bier als mit Wein in Ver­bin­dung.

Patrik Fritz ist der einzige Nürnberger Winzer innerhalb der Stadtmauern.

Was die we­nig­sten wis­sen: Der Stadt­win­zer Pa­trik Fritz pro­du­ziert aus sei­nen 40 Reb­stöcken ei­nen al­ten Frän­ki­schen Satz und lässt da­mit ei­ne al­te Tra­di­ti­on wie­der auf­le­ben. Denn vor rund 500 Jah­ren gab es schon ein­mal Wein­gär­ten in Nürn­berg. Holz­sti­che und hi­sto­ri­sche Chro­ni­ken aus der Zeit sind im Stadt­ar­chiv noch vor­han­den und zei­gen, dass der Wein in Nürn­berg ein­mal durch­aus Kon­junk­tur hat­te.

Der Weinberg von Fritz befindet sich unterhalb der Kaiserburg und wird im ökologischen Anbau betrieben. Schachtelhalm hilft gegen Schädlinge und macht die Rebstöcke widerstandsfähiger.

Durch die ver­än­der­ten kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se ist es nun wie­der zu­neh­mend mög­lich, Wein im Stadt­ge­biet an­zu­bau­en. Nürn­berg wird sich in Zu­kunft auf mehr Hit­ze­ta­ge ein­stel­len müs­sen. Dem­entspre­chend wird auch der An­bau von einst exo­ti­schen Pflan­zen mög­lich wer­den.

Im Stadtarchiv finden sich noch Zeugnisse vom Weinbau in Nürnberg, der vor 500 Jahren noch ein bedeutender Wirtschaftszweig war.

Aus den Trau­ben von Pa­trik Fritz’ Re­ben ent­steht Na­tur­wein. Sein Wein­berg ist ein na­tür­li­ches Öko­sy­stem. Die­se Her­an­ge­hens­wei­se an den Wein­an­bau ver­sucht er auch In­ter­es­sier­ten bei den »Stadt(ver)»führungen nä­her­zu­brin­gen.

Fritz öffnet bei den Stadt(ver)führungen gerne seine Pforten und erklärt den Gästen was in seinem Weinberg wächst und auf welche Weise angebaut wird.

Fritz ist zwar der ein­zi­ge Nürn­ber­ger Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern, im Knob­lauchs­land ent­stand je­doch im Früh­jahr 2022 eben­falls ein Wein­berg. Der Wein­bau­er Pe­ter Schmidt aus Buch ver­sucht sich im Nor­den Nürn­bergs mit Wei­ßem Bur­gun­der und Sau­vi­gnon Blanc.

Auch Peter Schmidt versucht sich mit Wein. Im Knoblauchsland hat er mit seiner Frau Weißen Burgunder und Sauvignon Blanc gepflanzt.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den. Der Kli­ma­wan­del macht es mög­lich...

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

August 2022

Tha­ya geht an Land – Die Me­ta­mor­pho­se ei­nes al­ten Se­gel­boo­tes

Das Holzboot »Thaya« war ein klassischer Fehlkauf auf eBay. Der Fotograf Ludwig Olah wollte es ursprünglich restaurieren. Diesen Plan musste er aber schnell wieder aufgeben.

Der Nürn­ber­ger Fo­to­graf Lud­wig Olah kauf­te sich auf Ebay ein al­tes Se­gel­boot. Sein Plan: Er möch­te das Schiff in sei­ner Frei­zeit re­stau­rie­ren und wie­der see­taug­lich ma­chen. Bald stellt sich je­doch her­aus, dass das Boot nicht mehr zu ret­ten ist.

Auf den Bühnen in der Region fühlt sich der Theaterfotograf eigentlich pudelwohl. Die Pandemie bremste seine Arbeit aber gehörig aus.

Aber Lud­wig Olah gibt nicht auf. Er ent­schließt sich zu ei­nem küh­nen Plan: Das Schiff soll ei­ne mo­bi­le Boots­bar auf Rä­dern wer­den. Aus ei­ner Schnaps­idee wird bald ein neu­es Ge­schäfts­mo­dell.

Bald war ein neuer Plan für das Boot gefasst: Es sollte eine mobile Bar auf Rädern werden. Eine Computeranimation visualisiert Olafs Idee.

Die Pan­de­mie bremst den Thea­ter-Fo­to­gra­fen dann wie vie­le sei­ner Kol­le­gen in der krea­ti­ven Sze­ne voll­kom­men aus. Er nutzt die Zeit oh­ne Auf­trä­ge und stürzt sich in die Um­bau­ar­bei­ten am Boot, fin­det Mit­strei­ter und hel­fen­de Hän­de. In­ner­halb von zwei Jah­ren wird so aus ei­nem Boots­wrack ei­ne ga­stro­no­mi­sche Per­le.

Seine Freizeit verbringt Ludwig meist beim Boot. So viel wie möglich renoviert er in Eigenregie. Viele Arbeitsstunden kommen dabei im Laufe der Zeit zusammen.

In die­ser Zeit muss­te nicht nur das Boot drei­mal um­zie­hen: Auch das Stu­dio des Fo­to­gra­fen in der Koh­len­hof­stra­ße wur­de in die­ser Zeit ab­ge­ris­sen und Olah muss­te sich be­ruf­lich ei­ne neue Blei­be su­chen.

Ohne Mitstreiter und helfende Hände wäre der Traum von der Bootsbar aber wohl nicht zustande gekommen. Patrik ist Schreiner und Fachmann wenn es um Holzarbeiten geht.

Das Boots­pro­jekt zeigt auf die­se Wei­se was mög­lich ist, wenn man sei­nen Träu­men Raum gibt. Lud­wig Olah hat nicht auf­ge­ge­ben, auch als es schein­bar kein Wei­ter­kom­men gab.

Ein Traum ist wahr geworden: Ludwig steht in seiner Bar. Dort sollen bald Kühlschränke und Zapfenlage installiert werden. Die erste große Party mit Bootstaufe kann kommen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

März 2022

Krea­ti­ve Per­spek­ti­ve – Die Si­tua­ti­on der frei­en Sze­ne in Nürn­berg

Die ehe­ma­li­ge Pin­sel­fa­brik Le­on­har­dy in der Jo­han­nis­stra­ße steht leer. Künst­ler aus dem Stadt­teil fra­gen sich, ob die wei­test­ge­hend in­tak­ten Räu­me der al­ten Fa­brik als Ate­liers ge­nutzt wer­den könn­ten. Doch die Stadt Nürn­berg als Ei­gen­tü­me­rin hat an­de­re Plä­ne: Das Ge­bäu­de wird wohl ab­ge­ris­sen wer­den, um die an­gren­zen­den Hes­pe­ri­den-Gär­ten er­wei­tern zu kön­nen. Für die Künstler*innen bleibt dann ver­mut­lich nur die Zwi­schen­nut­zung als mög­li­che Op­ti­on.

Die ehemalige Pinselfabrik im Nürnberger Stadtteil Johannis hat das Interesse dort ansässiger Künstler geweckt. Sie wird jedoch bald abgerissen.

Die freie Sze­ne hat es schwer: lang­fri­sti­ge Miet­ver­trä­ge sind die Aus­nah­me. Oft müs­sen Räum­lich­kei­ten schon nach we­ni­gen Jah­ren wie­der auf­ge­ge­ben wer­den, wie das »Auf AEG« und bei Quel­le be­reits ge­sche­hen ist. Aber Kunst braucht Raum und Krea­ti­ve ei­ne Per­spek­ti­ve. Tut die Stadt Nürn­berg ge­nug für ih­re Künstler*innen? Die Fra­ge steht seit län­ge­rem im Raum.

Künstler*innen des Nürnberger Atelierhauses »Auf AEG« schlossen sich auf der Suche nach einer neuen Heimat zusammen und fanden an der Tillystraße in Nürnberg eine neue kreative Bleibe.

Die neu ge­schaf­fe­nen Ate­liers in der Til­ly­stra­ße sind ein po­si­ti­ves Bei­spiel: Dort ha­ben vie­le ehe­ma­li­ge Künstler*innen Auf AEG durch tat­kräf­ti­ge Un­ter­stüt­zung des Kul­tur­re­fe­rats ei­ne neue Blei­be ge­fun­den. Na­tür­lich braucht es trotz­dem sehr viel Ei­gen­in­itia­ti­ve. Ein von den Krea­ti­ven ge­grün­de­ter Ver­ein sorgt für Struk­tur und küm­mert sich um die Ver­mie­tung des Ge­bäu­des.

Jeden Montag öffnet das Heizhaus seine Pforten für interessierte Besucher und bietet neben Werkstätten und Ateliers auch einen Markt mit regionalem Obst und Gemüse.

Auch im Heiz­haus auf dem al­ten Quel­le-Ge­län­de fin­det man viel En­ga­ge­ment: Dort fin­den sich schon seit meh­re­ren Jah­ren ne­ben Ate­liers auch Of­fe­ne Werk­stät­ten, klei­ne Un­ter­neh­men und ein wö­chent­li­cher Markt, der die An­woh­ner mit fri­schem Ge­mü­se aus dem Um­land ver­sorgt. Die­sen Sta­tus muss­te man sich aber hart er­kämp­fen. Auch die neu­en Mie­ter im Kes­sel­haus an der Für­ther Stadt­gren­ze ha­ben die­se Er­fah­rung ge­macht. Auch hier wa­ren es ehe­ma­li­ge Mieter*innen der Ate­liers Auf AEG, die sich dort in Ei­gen­re­gie oh­ne Un­ter­stüt­zung der Stadt ein neu­es krea­ti­ves Zu­hau­se ge­schaf­fen ha­ben.

Die Kreativen Kilian Reil und Sebastian Richter tüfteln zusammen im eigens geschaffenen Refugium im ehemaligen Kesselhaus einer alten Großwäscherei an neuen Projekten.

Fa­zit: Die freie Sze­ne hat in Nürn­berg gro­ßes Po­ten­zi­al, ist aber viel zu oft nicht sicht­bar.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer und Ka­tha­ri­na Was­mei­er  •  Län­ge: 30 Min.

September 2021

Der Mann in Ber­lin – Haupt­stadt­kor­re­spon­dent Ha­rald Bau­mer im Por­trait

Berlin ist seit 20 Jahren die Wahlheimat von Harald Baumer. Von dort berichtet er fast täglich für die Heimatzeitungen Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung.

Als er als Kor­re­spon­dent nach Ber­lin ging, war Ger­hard Schrö­der noch Kanz­ler. Nun geht auch die Ära von An­ge­la Mer­kel für ihn vor­über und ei­ne drit­te Kanz­ler­schaft be­ginnt in Kür­ze. Ha­rald Bau­mer hat als Haupt­stadt­kor­re­spon­dent des Ver­lags Nürn­ber­ger Pres­se schon Ei­ni­ges er­lebt. Er ver­sorgt die Le­ser in der frän­ki­schen Hei­mat seit 20 Jah­ren fast täg­lich mit Neu­ig­kei­ten über das po­li­ti­sche Ge­sche­hen in Ber­lin.

Hintergrundgespräche mit Abgeordneten des Bundestages sind essentiell wichtig für die Arbeit eines Hauptstadtkorrespondenten.

Sei­ne Be­rich­te er­schei­nen in den Nürn­ber­ger Nach­rich­ten, der Nürn­ber­ger Zei­tung und dem On­line-Por­tal nordbayern.de. Aber nicht nur im po­li­ti­schen Ber­lin ist Ha­rald Bau­mer mit Stift und Block auf der Su­che nach Ge­schich­ten: Er zeigt den Le­sern auch die schö­nen und be­son­de­ren Or­te ab­seits der Par­tei­en und Mi­ni­ste­ri­en.

Nah dran am Geschehen: Harald Baumer folgt den Ausführungen des Kanzlerkandidaten Armin Laschet bei der Buchvorstellung einer Biografie über Angela Merkel im Auditorium in Berlin.

In vie­len Ko­lum­nen hat Ha­rald Bau­mer sein Ber­lin skiz­ziert. Mal ro­man­tisch me­lan­cho­lisch, mal bunt, schrill und ver­rückt. Wir durf­ten ihn in Ber­lin bei sei­ner Ar­beit be­glei­ten und er nahm uns mit ins Zen­trum der Macht, aber auch zu den Sehn­suchtsor­ten, an de­nen er uns er­zähl­te, was es be­deu­tet, für die Le­ser aus der Haupt­stadt zu be­rich­ten.

Kontakt hält Harald Baumer zur Heimatredaktion nach Nürnberg hauptsächlich über Videokonferenzen. Hier im Gespräch mit Chefredakteur Alexander Jungkunz.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Juni 2021

Vom Acker auf den Tel­ler – In­itia­ti­ven in der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft

Knoblauchsländer Obst und Gemüse findet am Nürnberger Hauptmarkt viele Abnehmer. Die Sensibilität der Verbraucher für Bioprodukte ist hier groß.

2019 lag der Um­satz von bio­lo­gi­schen Le­bens­mit­teln in Deutsch­land bei 12 Mil­li­ar­den Eu­ro – das ist ei­ne Stei­ge­rung um knapp 10 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr. Den­noch ma­chen Bio-Pro­duk­te le­dig­lich 6 Pro­zent des ge­sam­ten Le­bens­mit­tel­um­sat­zes in Deutsch­land aus. Nur 12 Pro­zent al­ler Land­wirt­schafts­be­trie­be ha­ben bis­her auf Bio um­ge­stellt.

Auch das ist Bio: Produktion von Gemüse unter Glas ist im Knoblauchsland auf dem Vormarsch.

Die­se Zahl lässt sich auch auf das Knob­lauchs­land im Nürn­ber­ger Nor­den über­tra­gen. Von den rund 130 Voll­erwerbs­be­trie­ben ha­ben sich nur et­wa 10 Pro­zent auf bio­lo­gi­schen An­bau spe­zia­li­siert. Die Öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft bleibt in ei­ner Ni­sche. Da­bei hat sie mehr zu bie­ten als ge­sun­de Le­bens­mit­tel: Sie er­hält un­se­re Na­tur und läßt uns im Ide­al­fall wis­sen, wo un­se­re Nah­rung her kommt.

Abokisten haben während des Corona-Lockdowns viele neue Abonnenten gewonnen. Per Mausklick erhält man seine individuelle Bio-Gemüsekiste nach Hause geliefert.

Dies ist bei­spiels­wei­se beim Prin­zip der Abo­ki­ste Hem­ho­fen der Fall. Der Lie­fer­ser­vice hat aus­schließ­lich Bio­pro­duk­te im An­ge­bot. Vie­le wer­den so­gar am Hof selbst pro­du­ziert.

Bei der Solidarischen Landwirtschaft wird ein enges Verhältnis zwischen Erzeuger und Verbraucher aufgebaut. Hier weiß der Stadtbewohner, wo sein Gemüse wächst.

Die So­li­da­ri­sche Land­wirt­schaft geht noch ei­nen Schritt wei­ter: Durch die Mit­glied­schaft ent­steht ein en­ges Ver­hält­nis zwi­schen Land­wirt und Ver­brau­cher. Der kann so­gar be­stim­men, was auf dem Feld an­ge­baut wer­den soll.

Viehzucht ist am Münzinghof ein wesentlicher Bestandteil der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Die Kühe sind hier nicht Nutztiere, sondern Kulturtiere.

Im Münz­ing­hof hat man sich schon lan­ge der bio-dy­na­mi­schen Land­wirt­schaft ver­schrie­ben. Ein wich­ti­ger Be­stand­teil des land­wirt­schaft­li­chen Kreis­laufs ist dort die na­tür­li­che und we­sens­ge­mä­ße Rin­der­hal­tung.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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