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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


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Der Egers – Auf Gei­ster­bahn­fahrt mit Mat­thi­as Egers­dör­fer

Derzeit ist Matthias Egersdörfer mit seinem mittlerweile neunten Solokabarettprogramm »Ein Ding der Unmöglichkeit« unterwegs.

Mat­thi­as Egers­dör­fer, für die ei­nen »ein tücki­scher Gries­gram«, ein »Kotz­brocken-Cho­le­ri­ker«, der »mit ein­ge­stanzt miss­mu­ti­gem Blick« »Fä­kal­hu­mor« auf die Büh­ne bringt, sei­ne Büh­nen­part­ne­rin bis »an die Gren­ze der Er­träg­lich­keit quält« und da­zu noch das Pu­bli­kum an­schreit. Für an­de­re »ein au­ßer­ge­wöhn­li­cher Ka­ba­ret­tist«, »ge­nia­ler Ge­schich­ten­er­zäh­ler und Pro­vo­ka­teur«, der Din­ge in Fra­ge stellt und »mit sei­nem gro­ßen, of­fe­nen Her­zen an der Welt ver­zwei­felt«. Aber wer ist Mat­thi­as Egers­dör­fer wirk­lich?

Seit 2015 spielt Matthias Egersdörfer den Leiter der Spurensicherung im Franken-Tatort. Wir waren bei den Dreharbeiten zur neuesten Ausgabe.

Wir sind auf Spu­ren­su­che ge­gan­gen, zu­rück in die Zeit sei­ner Büh­nen­an­fän­ge in ei­nem Kuh­stall in Win­ter­stein, wo er sich vor 25 Jah­ren an Ernst Jandl ver­such­te und mit Freun­den die frän­ki­sche Boy­band »Fast zu Fürth« grün­de­te, die noch im­mer mit »schlim­mer Co­me­dy und lu­sti­ger Mu­sik« durch die Lan­de tourt. Wir frag­ten uns, was ist das für ein Mensch, der sich Schau­spiel­part­ner da­nach aus­zu­wäh­len scheint, in­wie­fern sie ihm hel­fen kön­nen, »die Bos­haf­tig­keit« sei­ner Büh­nen­fi­gur »noch mehr aus­zu­wäl­zen« und der öf­fent­li­che Auf­trit­te schon mal mit den Wor­ten be­en­det »Vie­len Dank, Adolf Hit­ler, du blö­des Arsch­loch«?

Regelmäßig tourt Matthias Egersdörfer noch mit seiner vor über 25 Jahren entstandenen fränkischen Boygroup »Fast zu Fürth« durch die Lande.

Wer ist die­ser Egers­dör­fer, der auf die Fra­ge nach dem wich­tig­sten Men­schen in sei­nem Le­ben ei­ner­seits den Herr­gott nennt, an­de­rer­seits auf der Büh­ne ei­ne schwar­ze Mes­se fei­ert? Was ist das für ein Au­tor, der sich von ei­nem re­nom­mier­ten Ver­lag jah­re­lang an­bet­teln lässt, bis er sich dann doch ent­schließt, sei­nen er­sten Ro­man zu schrei­ben? Und was bringt ihn da­zu, ei­ne Ko­lum­ne in ei­nem Blatt zu ver­öf­fent­li­chen, das er als »Dis­codep­pen­po­stil­le« be­zeich­ne­te?

Meisterschüler Matthias Egersdörfer hat noch immer ein gutes Verhältnis zu seinem Kunstakademie-Professor Peter Angermann.

Wenn Sie sich die­sen Film an­tun wol­len, dann er­hal­ten Sie even­tu­ell ein paar Ant­wor­ten auf die­se Fra­gen und viel­leicht kön­nen Sie da­nach den Men­schen Egers­dör­fer und auch sei­ne Büh­nen­fi­gur et­was bes­ser ver­ste­hen.

Mit Claudia Schulz arbeitet Matthias Egersdörfer schon seit 2001 zusammen. Gemeinsam ist ihnen die Freude, menschliche Abgründe auf die Bühne zu bringen.

Was Sie im Film nicht se­hen wer­den, ist ei­ni­ges. De­fi­ni­tiv wer­den sie we­der ei­nen Blick in den Kühl­schrank des Egers wer­fen kön­nen, noch wer­den wir Sie zu ei­nem Be­such sei­nes Lieb­lings­metz­gers mit­neh­men. Even­tu­ell sieht man, wie er und sei­ne Frau Na­ta­lie de Ligt sich ei­nen Kuss ge­ben und viel­leicht er­zählt Mat­thi­as auch, was für ihn im Le­ben wirk­lich wich­tig ist.

»Der Privatmensch Matthias Egersdörfer, bei dem gabs immer zum Geburtstag Saure Zipfel zum Essen. Und das eigentlich jeden Geburtstag.«

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 75 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.

Diskussion

  1. Medien PRAXIS e. V.  •  12. Nov. 2019, 9:59 Uhr

    Pres­se­spie­gel: »Der ge­heim­nis­vol­le Herr Egers­dör­fer« (NN)

    #1 

  2. Corinna Mielke  •  13. Nov. 2019, 8:50 Uhr

    Und? Weiss mans jetzt? Wer und wie ist die­ser Egers­dör­fer wirk­lich, des­sen Dar­bie­tun­gen als ge­le­gent­li­cher Büh­nen­brüll­af­fe die Leu­te spal­tet in Fans und herz­li­che Ab­leh­ner?? Die­ser Film um­kreist un­auf­dring­lich und im­mer nä­her die (Kunst?)Figur, kommt dem Kühl­schrank­in­halt des pri­va­ten Egers­dör­fer bei­nah na­he, und dann ... haut der Prot­ago­nist der Ka­me­ra zum Schluss ent­ge­gen, – bätsch, das hier ist doch auch al­les nur ar­ran­giert. Baff. Ei­ne Do­ku sei auch nur ein or­ga­ni­sier­tes Fil­men und bil­de nicht das Wah­re ab. Vor­hang fällt, al­le Fra­gen of­fen... :-( Die­ser Schluss IST Mat­ti­as Egers­dör­fer. Nä­her ran als die­se be­hut­samst »ar­ran­gier­te« Do­ku kommt man ein­fach nicht an die­sen Künst­ler, – es sei denn man ist mit ihm ver­hei­ra­tet. Aber wer weiss...

    #2 

  3. Angelika Horenburg  •  14. Nov. 2019, 12:51 Uhr

    Der Egers­dör­fer in sei­nen viel­fäl­ti­gen und doch un­ver­wech­sel­ba­ren Ge­sich­tern – wie schön, ihn in ei­ner Zu­sam­men­fas­sung zu er­le­ben. Und noch schö­ner – den da­hin­ter ste­hen­den Men­schen, oh­ne Mas­ke, oh­ne Büh­ne, pri­vat se­hen zu kön­nen: das war ein Er­leb­nis der be­son­de­ren Art. So et­was kann nur ge­lin­gen, wenn Fil­mer wie Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald ei­ne Be­zie­hung auf­bau­en, in der sich der Ge­film­te wirk­lich öff­nen kann.

    #3 

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