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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


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Neue Mit­te Fürth: Denk­mal­schutz oder ein in­te­gra­ti­ves Ca­fé der Für­ther Le­bens­hil­fe?

Nach­dem sich die Wo­gen über den Ab­riss des Park­ho­tels mit dem dar­in be­find­li­chen und un­ter Denk­mal­schutz ste­hen­den Fest­saal et­was ge­legt ha­ben, be­schäf­tigt das Schick­sal des eben­falls für die Ent­wick­lung des Ein­kaufs­schwer­punk­tes »Neue Mit­te« be­nö­tig­ten Ge­bäu­des in der Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße 4 die Für­ther Bür­ger. Sol­len für das von der Le­bens­hil­fe Fürth zu be­trei­ben­de Ca­fé »Sam­oc­ca« be­stehen­de Denk­mal­schutz­auf­la­gen teil­wei­se auf­ge­ho­ben wer­den? Ei­ne aus­führ­li­che Zu­sam­men­fas­sung der Dis­kus­si­on im Für­ther Stadt­rat fin­den Sie hier:

Video auf YouTube anschauen Aus­schnitt aus der Für­ther Stadt­rat­sit­zung vom 18.12.2013

Diskussion

  1. Alexander Mayer  •  21. Dez. 2013, 10:31 Uhr

    An­ge­sichts der Fei­er­ta­ge von mei­ner Sei­te vor­erst nur drei Din­ge hier­zu:

    1. Ei­ni­ge Stadt­rä­te in­klu­si­ve Stadt­bau­rat Krau­ße mein­ten im Stadt­rat, dass die Ent­fer­nung der Decke u.a. den gro­ßen Vor­zug ha­be, dass so die Fas­sa­de er­hal­ten wer­den kön­ne. Zi­tat aus den Für­ther Nach­rich­ten vom 17.12.13 (»Wie­der Streit mit dem Denk­mal­schutz«): »Pro­ble­ma­tisch wird es, weil der MIB-Neu­bau, der auf dem Wöl­fel-Are­al von hin­ten an die al­ten Häu­ser an der Breit­scheids­tra­ße an­docken wird, ei­ne an­de­re Raum­hö­he hat. Der Fuß­bo­den des er­sten Stocks ist ex­akt um 76 Zen­ti­me­ter hö­her als im Alt­bau.« In ih­rer »fach­li­chen Stel­lung­nah­me« nennt ei­ne päd­ago­gi­sche Fach­kraft (die bei der Le­bens­hil­fe of­fen­sicht­lich auch gleich die ar­chi­tek­to­ni­sche Pla­nung mit über­nimmt) ei­ne Lö­sung: »Die Erd­ge­schoss­decke müss­te auf das Ni­veau des Neu­baus an­ge­ho­ben wer­den, was al­ler­dings zur Fol­ge hät­te, dass sich Be­su­cher die Köp­fe an der Decke des er­sten Stocks sto­ßen wür­den«. Die­se müss­te al­so raus, die Räu­me wür­den dann »durch die Decke der ehe­ma­li­gen zwei­ten Eta­ge ab­ge­schlos­sen«. »Wir wür­den trä­nen­den Au­ges den Ab­riss der Decke in Kauf neh­men, da­für aber die Fas­sa­de er­hal­ten«, so Krau­ße. – An­ge­sichts die­ser ein­fühl­sa­men Wor­te kom­men mir auch die Trä­nen der Rüh­rung, denn: Wenn der Bo­den des 1. OG um 76 cm an­ge­ho­ben wird, ist die Fen­ster­brü­stung le­dig­lich ca. 14 cm vom Fuß­bo­den ent­fernt, bei ei­ner Fen­ster­hö­he von ge­schätzt 1,2 bis 1,3 m. Es sä­he in ei­nem Ca­fé äu­ßerst selt­sam aus, wenn die Fen­ster auf Bauch­na­bel­hö­he en­den wür­den, ver­mut­lich ist das bau­recht­lich über­haupt nicht zu­läs­sig. Folg­lich müs­sen die Fen­ster ver­grö­ßert oder in der La­ge ver­än­dert und da­mit die Fas­sa­de auf­ge­ris­sen wer­den.

    2. Ei­ne ne­ga­ti­ve Stel­lung­nah­me der Un­te­ren Denk­mal­schutz­be­hör­de Fürth lag schon vor, wird aber nun für nich­tig, für nie da­ge­we­sen er­klärt, busi­ness as usu­al in Fürth. Die Pla­nung von MIB sah schon im­mer die Ent­fer­nung der Decke vor, von da­her ist es für den In­ve­stor schon ein Glücks­fall (Glücks-Zu­fall?), dass man die Le­bens­hil­fe mit ins Boot ho­len konn­te. In der jet­zi­gen Kon­stel­la­ti­on wird die per­fi­de Stim­mungs­ma­che ge­gen den Denk­mal­schutz in Fürth um die ef­fek­ti­ve Kom­po­nen­te »Denk­mal­schutz ge­gen Men­schen mit Be­hin­de­rung« er­gänzt. In­so­fern be­dan­ke ich mich bei Dr. Joa­chim Schmidt für sei­nen Re­de­bei­trag in der Stadt­rats­sit­zung (»Die­je­ni­gen, die sich mehr für den Denk­mal­schutz ent­schei­den, sind nicht ge­gen Men­schen mit Be­hin­de­rung«).

    3. Im Sep­tem­ber 1984 war ich bei der Er­öff­nung der in­te­gra­ti­ven Knei­pe »Lenny´s Hüt­te« in der Fried­rich-Ebert-Stra­ße (ge­schlos­sen im Ju­li 1993), weil ein Freund dort Zi­vil­dienst ab­lei­ste­te. Von den et­wa 100 zur Er­öff­nung ein­ge­la­de­nen Nach­barn kam kein ein­zi­ger. Die Hemm­schwel­le war ein­fach zu hoch. Ich bin Ca­fé-Lieb­ha­ber und ha­be auf der gan­zen Welt von Ka­li­for­ni­en bis Neu­see­land, von Ir­land bis Ne­pal, von Kai­ro bis Li­ma Ca­fés be­sucht. Ei­nem Ca­fé, das sich nicht im Erd­ge­schoss ein­la­dend öff­net, ge­be ich we­ni­ge Chan­cen. Ich glau­be nicht, dass das so ge­plan­te Sam­oc­ca-Ca­fé die In­te­gra­ti­on und In­klu­si­on in Fürth be­deu­tend wei­ter­brin­gen wird.

    #1 

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