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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


November 2012

»A biss­la wos vo Färdd« – Die Gu­stav­stra­ße

Die Für­ther Stadt­ge­schich­te ist mit der Gu­stav­stra­ße un­trenn­bar ver­bun­den: Bis 1827 noch Bau­ern­gas­se ge­nannt, ist sie schon zu Zei­ten, als Fürth noch ein Markt­flecken war, von zen­tra­ler Be­deu­tung. Ent­lang der Ver­bin­dungs­stra­ße nach Würz­burg, Re­gens­burg und Bam­berg sie­deln sich vor al­lem Wirts­häu­ser und Ge­schäf­te an. Im 19. Jahr­hun­dert ent­steht so Fürths er­ste Ein­kaufs­stra­ße.

Jahrhunderte lang war die Gustavstraße Fürths bedeutende Geschäftsstraße. »Die Gustavstraße war ein Selbstversorgungszentrum. Da hats alles geben, vom Bäcker übern Metzger bis Milchhändler, Gemüshändler, Lebensmittelhändler, … sogar n Goldschmied hammer da gehabt.« Foto: Ferdinand Vitzethum

In den Nach­kriegs­jah­ren ent­decken die in Fürth sta­tio­nier­ten Sol­da­ten der U.S. Ar­my die Alt­stadt. Doch de­ren nächt­li­che Es­ka­pa­den las­sen die An­woh­ner nicht zur Ru­he kom­men: Sie weh­ren sich, und wenn man den Er­zäh­lun­gen und der Pres­se glau­ben darf, kam da­bei auch der ei­ne oder an­de­re Ei­mer mit kal­tem Was­ser zum Ein­satz...

Frieda Müller lebt seit ihrer Geburt in der Gustavstraße. Sie erinnert sich besonders gern an das Miteinander unter den Anwohnern: »Das war wunderbar. In der Zeit hat man ja jeden gekannt, das, was heute überhaupt nemmer ist. Streit und des, dass mir irgendwie in der Straß, dass da Feinde geben hat, hats überhaupt net geben.«

Letzt­end­lich en­det das Gan­ze mit ei­nem »Off li­mits« durch den Für­ther Stadt­rat. Von da an geht es mit der Gu­stav­stra­ße ste­tig berg­ab: Knei­pen ma­chen zu, die Men­schen zie­hen aus der ma­ro­den, sa­nie­rungs­be­dürf­ti­gen Alt­stadt weg. Als dann die neu ge­bau­te Um­ge­hungs­stra­ße auch noch den Durch­gangs­ver­kehr aus der Gu­stav­stra­ße ab­zieht, müs­sen fast al­le Lä­den schlie­ßen. Der Ab­riss droht.

Die Gustavstraße mit der wechselvollen Vergangenheit liegt heute zwar nicht mehr im Herzen von Fürth, wohl aber den FürtherInnen am Herzen.

Der je­doch konn­te ver­hin­dert wer­den: In­zwi­schen sind so­gar die mei­sten Häu­ser sa­niert und das Le­ben ist in die Gu­stav­stra­ße zu­rück­ge­kehrt. Aber der Streit um die Zu­kunft der Stra­ße ist neu ent­brannt. Da­zu dem­nächst mehr – in ei­ner wei­te­ren point Re­por­ta­ge.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 20 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Juli 2011

Vi­de­os von den Prä­sen­ta­tio­nen der In­ve­sto­ren für ei­nen neu­en »Ein­kaufs­schwer­punkt« in Fürth

Am Don­ners­tag, dem 7. Ju­li 2011, stell­ten drei In­ve­sto­ren­grup­pen dem Pro­jekt­bei­rat, den Stadt­rats-Mit­glie­dern, dem Bau­kunst­bei­rat, dem Ar­beit­neh­mer­bei­rat, dem Be­hin­der­ten­bei­rat so­wie der Pres­se ih­re Kon­zep­te für ei­ne Neu­ge­stal­tung der Für­ther In­nen­stadt vor. Der et­was sper­rig be­nann­te »Ein­kaufs­schwer­punkt Ru­dolf-Breit­scheid-Stra­ße« soll da­zu bei­tra­gen, dass Fürth die teil­wei­se an die Nach­bar­städ­te ver­lo­re­ne Kauf­kraft wie­der zu­rück­ge­winnt und die auf Grund ih­rer gut er­hal­te­nen hi­sto­ri­schen Bau­sub­stanz at­trak­ti­ve In­nen­stadt zu neu­em Le­ben er­weckt wird.

Me­di­en PRAXIS e. V. war bei der Vor­stel­lung der Kon­zep­te da­bei und hat aus den Prä­sen­ta­tio­nen drei Zu­sam­men­fas­sun­gen er­stellt, die wir hier­mit der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ma­chen. Wir möch­ten da­mit ei­nen klei­nen Bei­trag da­zu lei­sten, dass die­ser für die Stadt Fürth so wich­ti­ge und weit­rei­chen­de Ent­schei­dungs­pro­zess mög­lichst trans­pa­rent von­stat­ten ge­hen kann.

Präsentation des Investors ATP/Ten Brinke Video auf YouTube anschauen Prä­sen­ta­ti­on des In­ve­stors ATP/Ten Brin­ke
Präsentation des Investors Fondara Video auf YouTube anschauen Prä­sen­ta­ti­on des In­ve­stors Fon­dara
Präsentation des Investors MIB Video auf YouTube anschauen Prä­sen­ta­ti­on des In­ve­stors MIB

Drei (ge­kürz­te) Mit­schnit­te von J. Tho­mas und Th. Stei­ger­wald  •  je ca. 11 Min.

Mai 2011

Die Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft – mit ei­nem neu­en Be­griff zu mehr Ak­zep­tanz?

Was ha­ben der Ta­xi­fah­rer, die Flo­ri­stin oder die Gra­fi­ke­rin mit der Oper zu tun? Wel­che Be­deu­tung ha­ben Kul­tur- und Krea­tiv­or­te für die Iden­ti­tät ei­ner Stadt? War­um se­hen die mei­sten Men­schen Kul­tur nicht als Wirtschafts‑, son­dern als Ko­sten­fak­tor? So oder ähn­lich lau­te­ten ei­ni­ge Fra­ge­stel­lun­gen, die von der Ar­beits­ge­mein­schaft Kul­tur im Groß­raum im Rah­men des Fe­sti­vals »ma­de in…« zur Dis­kus­si­on ge­stellt wur­den.

Was hat der Taxifahrer mit der Kultur- und Kreativwirtschaft zu tun?

Ziel der Ver­ant­wort­li­chen war es, auf die wirt­schaft­li­che Be­deu­tung der Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft hin­zu­wei­sen, die laut Aus­sa­gen von Kul­tur­staats­mi­ni­ster Bernd Neu­mann »hö­her ein­zu­schät­zen ist als die gan­ze che­mi­sche In­du­strie, und wenn sie den An­teil der Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft am Brut­to­in­lands­pro­dukt neh­men, dann ist der et­wa so stark wie der der ge­sam­ten Au­to­mo­bil­in­du­strie«. Kul­tur ko­stet dem­nach nicht nur, son­dern sie sorgt auch für Wert­schöp­fung.

Kreativwirtschaftschaftler auf dem Weg in die Kulturwerkstatt auf AEG

Aber kann die Eta­blie­rung ei­nes Be­griffs zu ei­ner an­de­ren Sicht auf die Kul­tur füh­ren oder wer­den da­durch die Gren­zen zu dem, was Kunst und Kul­tur aus­macht, ver­wischt? Und was hal­ten die Kul­tur­schaf­fen­den und Künst­ler da­von, dass sie mit Spie­le­ent­wick­lern, Ar­chi­tek­ten und an­de­ren Krea­tiv­wirt­schaft­lern mehr oder we­ni­ger un­ge­fragt in ei­nen Topf ge­wor­fen wer­den?

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 16 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
April 2011

Zünd­app – ei­ne Nürn­ber­ger Le­gen­de

1921 bau­te die Fir­ma Zünd­app ihr er­stes Mo­tor­rad. Über vie­le Jah­re war der Fir­men­na­me qua­si ein Syn­onym für ei­ne Epo­che, in der Nürn­berg das Zen­trum der deut­schen Mo­tor­rad­pro­duk­ti­on war.

fahrende Elefanten: Ausfahrt mit der Zündapp KS 601

En­de der 1930er Jah­re war Zünd­app zum fünft­größ­ten Mo­tor­rad-Her­stel­ler Eu­ro­pas her­an­ge­wach­sen und bau­te bis in die 1950er Jah­re tech­nisch gu­te und wirt­schaft­lich er­folg­rei­che Mo­tor­rä­der. Der Ver­such, mit dem »Ja­nus« – ei­nem selbst ent­wickel­ten Au­to – neue Ge­schäfts­fel­der zu er­schlie­ssen, miss­lang je­doch gründ­lich. Der Klein­wa­gen fand nur we­ni­ge Käu­fer und die im­mer grö­ßer wer­den­de Zwei­rad­kon­kur­renz aus Ja­pan tat ihr Üb­ri­ges: 1984 kam es zur In­sol­venz, die kom­plet­ten Pro­duk­ti­ons­an­la­gen wur­den nach Chi­na ver­kauft. Zu lan­ge hat­te man sich Mo­de­trends wi­der­setzt und statt de­sign­ori­en­tier­ter Mo­tor­rä­der mit »Sex-Ap­peal« be­tu­lich-bie­der wir­ken­de Klein­kraft­rä­der ge­baut.

erste Zündapp-Produktionsstätte in der Nürnberger Moltkestraße

Trotz­dem hat Zünd­app bei Mo­tor­rad­fans noch im­mer ei­nen gu­ten Klang, und das nicht nur in Nürn­berg. Ehe­ma­li­ge Werks­an­ge­hö­ri­ge, aber auch vie­le »Nach­ge­bo­re­ne« hal­ten die Tra­di­ti­on auf­recht und ih­re al­ten Zünd­app-Ma­schi­nen – meist be­stens re­stau­riert – in Eh­ren.

Ein Film von Mal­te Bur­de­kat, Ju­lia Tho­mas & Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 15 Min.

Februar 2011

Das Dorf braucht sei­nen La­den

Wo sollten die weitgehend immobilen Alten sonst einkaufen?

Post­äm­ter, Le­bens­mit­tel­lä­den, Hand­wer­ker – im­mer öf­ter ver­schwin­den sie aus den Dör­fern un­se­rer Re­gi­on. Die länd­li­che In­fra­struk­tur ver­fällt lang­sam, aber ste­tig. Die Dorf­be­woh­ner pen­deln zur Ar­beit in die na­he­ge­le­ge­nen Groß­städ­te, und auf dem Rück­weg kau­fen sie in den Su­per­märk­ten oder ei­nem der den Städ­ten vor­ge­la­ger­ten Ein­kaufs­zen­tren die Din­ge des täg­li­chen Be­darfs.

Auch die Kinder können nur im Dorfladen 'shoppen' gehen

Und wenn man abends fest­stellt, dass das Salz ver­ges­sen wur­de, schaut man noch schnell im Dorf­la­den vor­bei – so­lan­ge es den noch gibt. Nur vom Ver­kauf des Sal­zes wird der al­ler­dings kaum über­le­ben kön­nen. Was aber, wenn er zu macht? Brau­chen die Dör­fer ih­re Lä­den wirk­lich?

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter

September 2010

Ein Schloss vol­ler Mu­sik

Musik ist der Lebensinhalt von Jan Kobow

Jan Ko­bow, ein in­ter­na­tio­nal ge­frag­ter Te­nor, hat vor gut zehn Jah­ren mit sei­ner Tan­te Schloss See­haus in Markt Nord­heim (Mit­tel­fran­ken) ge­erbt. Nach­dem er das Schloss weit­ge­hend re­no­viert hat, sind den gan­zen Som­mer über bei ihm Mu­si­ker zu Gast, pro­ben, ma­chen CD- und Rund­funk­auf­nah­men und ge­ben auch oft qua­li­ta­tiv hoch­ran­gi­ge Kon­zer­te auf dem Schloss. So ist es in­zwi­schen ein Ge­heim­tipp für Mu­sik­lieb­ha­ber weit über die en­ge­re Re­gi­on hin­aus ge­wor­den.

Jan Kobow fährt aus

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter  •  Län­ge: 13:30 Min.

Juni 2010

Herr­scher über vie­le Völ­ker – aber oh­ne Land

Matthias Rühl beim Imkern

Ein Im­ker kämpft für das Über­le­ben der Bie­nen – In der Re­gi­on als po­la­ri­sie­ren­der Un­ru­he­stif­ter um­strit­ten, in sei­ner Fach­kennt­nis aber von al­len an­er­kannt: Mat­thi­as Rühl, Vor­sit­zen­der der Im­ker des Land­krei­ses Neustadt/Aisch. Sein All­tag ist ge­prägt vom zu­neh­men­den Über­le­bens­kampf sei­ner Bie­nen, de­nen land­wirt­schaft­li­che Na­tur­ver­wer­tung und de­ko­ra­ti­ves Na­tur­ver­ständ­nis schwer zu schaf­fen ma­chen.

Beim Schulen des Nachwuchses

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter  •  Län­ge: 13:30 Min.

Juni 2007

Auf­bruch in die Zu­kunft

Mit dem Hammelschießen ging es los

Auch auf dem Land stirbt die Mehr­ge­ne­ra­tio­nen-Fa­mi­lie lang­sam aus. Schlei­chend wur­de die­ses So­li­dar­prin­zip im Ver­lauf der letz­ten 15 Jah­re auf­ge­weicht. Der Bür­ger­mei­ster der Ge­mein­de Lan­gen­feld, Rein­hard Streng, ist ge­mein­sam mit den Frau­en der dörf­li­chen Gym­na­stik­grup­pe auf­ge­bro­chen, das Dorf so­zi­al zu­kunfts­fä­hig zu ma­chen. Die »Dorf­lin­de« soll ent­ste­hen, ein Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­haus mit Gast- und Ta­ges­pfle­ge, Be­treu­ungs­an­ge­bo­ten, Ser­vice­an­ge­bo­ten, Re­gio­nal­the­ke...

Das Bürgerbüro ist eröffnet

Da gibt es viel zu tun, vor al­lem aber muss die Mehr­heit der Dorf­be­woh­ner ins Boot ge­holt wer­den, denn die Män­ner sind noch im­mer der Mei­nung, das ma­chen wir selbst – und über­las­sen die Pfle­ge der Se­nio­ren dann doch den Frau­en. Der Film zeigt das zä­he Rin­gen des Bür­ger­mei­sters und der Frau­en, die mit je­dem Er­folg – aber auch nach je­dem Rück­schlag – noch en­ga­gier­ter kämp­fen.

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter  •  Län­ge: 12:30 Min.

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