Zum Inhalt springen


Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


März 2011

Be­geg­nungs­stu­be Me­di­na e. V. – Brücken­bau­er zwi­schen den Re­li­gio­nen

1995 von jun­gen deut­schen und tür­ki­schen Mus­li­men ge­grün­det, be­fin­det sich die Be­geg­nungs­stu­be Me­di­na in der Nürn­ber­ger Süd­stadt in ei­nem ge­wöhn­li­chen Miets­haus, von au­ßen kaum er­kenn­bar. Ih­re Ver­eins­mit­glie­der ver­su­chen mit gro­ßem eh­ren­amt­li­chem En­ga­ge­ment, Vor­ur­tei­le ge­gen­über dem Is­lam ab­zu­bau­en und den Men­schen den Un­ter­schied zwi­schen ih­rer Re­li­gi­on ei­ner­seits und ei­nem von Tra­di­tio­nen und kul­tu­rel­len Über­lie­fe­run­gen ge­präg­ten Han­deln man­cher Mus­li­me an­de­rer­seits nä­her zu brin­gen.

Um in die Welt des Islams einzutauchen, tragen die Teilnehmer bei den Führungen in der Begegnungsstube Medina traditionelle Kleidung

Sie be­tei­li­gen sich an Ver­an­stal­tun­gen zum in­ter­re­li­giö­sen Aus­tausch, be­trei­ben ein Be­geg­nungs­zen­trum mit Mu­se­um und Mo­schee, wel­ches auch An­ders­gläu­bi­gen of­fen­steht, und la­den un­ter­schied­lich­ste Grup­pen in die Ver­eins­räu­me ein, um sie über ih­re Re­li­gi­on zu in­for­mie­ren. Da­bei ver­su­chen sie, den Men­schen zu ver­mit­teln, dass Eh­ren­mor­de, Zwangs­ehen oder Frau­en­un­ter­drückung auf al­te Tra­di­tio­nen zu­rück­ge­hen, aber nichts mit ih­rer Re­li­gi­on zu tun ha­ben, ei­gent­lich so­gar im Wi­der­spruch zu dem ste­hen, was im Ko­ran ge­schrie­ben steht.

Interkulturelle Modenschau beim Nevrozfest der Begegnungsstube Medina

Der kei­nem is­la­mi­schem Ver­band an­ge­hö­ren­de Ver­ein hat es durch sei­ne Ar­beit ge­schafft, das Ver­trau­en von vie­len Or­ga­ni­sa­tio­nen zu ge­win­nen. Über 10.000 Men­schen ha­ben al­lein im letz­ten Jahr die ko­sten­lo­sen und von den Ver­eins­mit­glie­dern auf eh­ren­amt­li­cher Ba­sis durch­ge­führ­ten An­ge­bo­te von Me­di­na wahr­ge­nom­men. In­zwi­schen be­su­chen so­gar Bun­des­wehr­sol­da­ten und Po­li­zei­an­wär­ter die Be­geg­nungs­stu­be, um sich über den Is­lam zu in­for­mie­ren.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Februar 2011

Das Dorf braucht sei­nen La­den

Wo sollten die weitgehend immobilen Alten sonst einkaufen?

Post­äm­ter, Le­bens­mit­tel­lä­den, Hand­wer­ker – im­mer öf­ter ver­schwin­den sie aus den Dör­fern un­se­rer Re­gi­on. Die länd­li­che In­fra­struk­tur ver­fällt lang­sam, aber ste­tig. Die Dorf­be­woh­ner pen­deln zur Ar­beit in die na­he­ge­le­ge­nen Groß­städ­te, und auf dem Rück­weg kau­fen sie in den Su­per­märk­ten oder ei­nem der den Städ­ten vor­ge­la­ger­ten Ein­kaufs­zen­tren die Din­ge des täg­li­chen Be­darfs.

Auch die Kinder können nur im Dorfladen 'shoppen' gehen

Und wenn man abends fest­stellt, dass das Salz ver­ges­sen wur­de, schaut man noch schnell im Dorf­la­den vor­bei – so­lan­ge es den noch gibt. Nur vom Ver­kauf des Sal­zes wird der al­ler­dings kaum über­le­ben kön­nen. Was aber, wenn er zu macht? Brau­chen die Dör­fer ih­re Lä­den wirk­lich?

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter

Februar 2011

Dan­ke an den Mann im Ma­schi­nen­raum

Ge­nau ein Jahr ist ver­gan­gen, seit un­ser Vor­stand Ralph Sten­zel das Me­di­en PRAXIS e. V.-Blog ins Netz stell­te. Von uns Prak­ti­kern jah­re­lang als wün­schens­wert, aber lei­der viel zu auf­wen­dig ab­ge­tan, war es ei­ne von Ralphs er­sten Hand­lun­gen als Vor­stand, uns auf die Wich­tig­keit ei­ner In­ter­net­prä­senz hin­zu­wei­sen und den Wor­ten bin­nen we­ni­ger Ta­ge auch Ta­ten fol­gen zu las­sen.

Und wie sich zeigt, mit Er­folg: Im­mer­hin 9545 Per­so­nen ha­ben un­ser Blog im er­sten Jahr be­sucht und 23.240 Sei­ten auf­ge­ru­fen, Ten­denz stei­gend (1.174 Blog­be­su­che mit 3.144 Sei­ten­auf­ru­fen im letz­ten Mo­nat). Für all die Mü­he und Zeit, die Du da­für ge­op­fert hast, lie­ber Ralph, un­se­ren herz­li­chen Dank.

Die Re­dak­ti­on

Januar 2011

Kunst in Fürth – Gei­sti­ge Nah­rung oder über­flüs­si­ger Lu­xus?

Protestaktion vor der kunst galerie fürth

Seit acht Jah­ren gibt es in Fürth ei­ne klei­ne kom­mu­na­le Kunst­ga­le­rie. Trotz ih­rer von al­len Sei­ten hoch­ge­lob­ten Ar­beit droht im Herbst 2010 die Schlie­ßung. Fi­nanz­kri­se und In­sol­venz des Ver­sand­hau­ses Quel­le ha­ben zu mas­si­ven Ein­brü­chen beim Ge­wer­be­steu­er­auf­kom­men ge­führt – die Stadt muss 20 Mil­lio­nen Eu­ro ein­spa­ren. Da sich die städ­ti­sche Ga­le­rie au­ßer­stan­de sieht, ei­ne Kür­zung ih­res Bud­gets zu ver­kraf­ten, schlägt die Stadt­ver­wal­tung die Schlie­ßung der Ein­rich­tung vor.

Jana Mantel bei einer kunstpädagogischen Führung mit Kindergartenkindern

Mit Un­ter­schrif­ten­ak­tio­nen, So­li­da­ri­täts­ver­an­stal­tun­gen und der Hil­fe von Spon­so­ren kann dies zu­min­dest vor­läu­fig ver­hin­dert wer­den. Was bleibt, ist die Fra­ge nach dem Stel­len­wert bil­den­der Kunst in Zei­ten lee­rer Kas­sen: Ist sie ein teu­rer Lu­xus­ar­ti­kel, der nur bei we­ni­gen Bür­gern auf In­ter­es­se stößt und des­halb ver­zicht­bar ist, oder ge­hört sie – und die Aus­ein­an­der­set­zung mit ihr – zur Grund­ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung – auch in ei­ner klei­nen, aber eben doch Groß­stadt wie Fürth?

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 18 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Dezember 2010

Die Laub­frö­sche – ein Jahr im Wald­kin­der­gar­ten

Ein Laubfrosch beim Abseilen vom Baum

In Deutsch­land gibt es be­reits mehr als 300 Wald­kin­der­gär­ten, da­von al­lein in Mit­tel­fran­ken acht. Die Idee der Na­tur­kin­der­gär­ten ent­stand in den 1950er Jah­ren in Skan­di­na­vi­en, in den 1990er Jah­ren wur­de das Kon­zept in Deutsch­land auf­ge­grif­fen. Seit­dem steigt die An­zahl der El­tern, die ih­re Kin­der lie­ber in ei­nen Wald­kin­der­gar­ten als in Re­gel­kin­der­gar­ten schicken, kon­ti­nu­ier­lich an. Fast al­le die­ser Ein­rich­tun­gen ha­ben lan­ge War­te­li­sten – trotz Zecken und Bor­re­lio­se. Im­mer mehr El­tern glau­ben, dass es für die Ent­wick­lung ih­rer Kin­der wich­tig ist, wenn sie die Vor­schul­zeit in der frei­en Na­tur ver­brin­gen, und das bei Wind und Wet­ter.

Der Platz der Laubfrösche im Wald

»Die Laub­frö­sche« ver­ste­hen sich als in­te­gra­ti­ver Kin­der­gar­ten. Sie ha­ben zwei Kin­der mit Han­di­cap in ih­rer Grup­pe. Je­den Mor­gen tref­fen sie sich am Wald­rand des Er­lan­ger Stadt­teils Kos­bach und ma­chen sich dann zu ih­rer im Wald ge­le­ge­nen Lich­tung auf. Mit 18 Kin­dern ist die Grup­pe sehr viel klei­ner als im Re­gel­kin­der­gar­ten. Und auch sonst gibt es ei­ni­ge Un­ter­schie­de. Ihr Spiel­zeug fin­den die Kin­der im Wald, Vor­ga­ben von Sei­ten der Er­zie­her gibt es nur an Pro­jekt­ta­gen. So bliebt viel Raum für das freie Spiel und Zeit für die Päd­ago­gen, die Kin­der zu be­ob­ach­ten und ge­zielt auf ih­re Pro­ble­me und Fra­gen ein­zu­ge­hen.

Singspiele halten warm bei -16 Grad

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
November 2010

Ein­ein­halb Jah­re an­ders­WOH­NEN – Ein­blicke in ein Wohn­ex­pe­ri­ment

Im Spät­som­mer 2009 sind sie zu­sam­men ge­zo­gen, 38 Se­nio­ren und 10 Al­lein­er­zie­hen­de mit ih­ren Kin­dern. Ei­gent­lich woll­ten sie sich ge­gen­sei­tig un­ter­stüt­zen und so ein Mehr an Le­bens­qua­li­tät ge­win­nen, doch schon nach we­ni­gen Wo­chen zeig­te sich, dass es nicht so ein­fach ist mit ei­nem fried­li­chen Zu­sam­men­le­ben, wenn un­ter­schied­lich­ste Cha­rak­te­re auf­ein­an­der tref­fen. Schnell stell­te man fest, dass die Kom­mu­ni­ka­ti­on un­ter­ein­an­der zu Miss­ver­ständ­nis­sen und Fehl­in­ter­pre­ta­tio­nen führ­te. So droh­te die Fra­ge, ob das Pro­jekt wach­sen und ein zwei­tes Haus ge­baut wer­den soll, Be­woh­ner, Vor­stand und Auf­sichts­rat der Ge­nos­sen­schaft in zwei La­ger zu spal­ten. Statt Ar­gu­men­te aus­zu­tau­schen, kam es zu per­sön­li­chen An­grif­fen. Ei­ni­ge frag­ten sich, ob sie »hier rich­tig« sind, zo­gen sich zu­rück oder dach­ten so­gar dar­über nach, das Pro­jekt zu ver­las­sen.

gemeinsame Adventsfeier

Der Film zeigt, wie stei­nig der Weg ist, wenn 74 Men­schen mit un­ter­schied­lich­sten Le­bens­vor­stel­lun­gen zu ei­ner Ge­mein­schaft zu­sam­men wach­sen wol­len. Er gibt aber auch Ein­blicke in die schö­nen Sei­ten des Wohn­ex­pe­ri­ments und zeigt Men­schen, die mit­ein­an­der Spaß ha­ben und ge­mein­sam neue Er­fah­run­gen ma­chen.

auch die Senioren machen neue Erfahrungen

Me­di­en PRAXIS e. V. hat das Wohn­pro­jekt von Be­ginn an be­glei­tet und dar­aus ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on er­stellt, die nicht nach Schul­di­gen sucht, son­dern viel­mehr Men­schen zeigt, die mit viel En­ga­ge­ment für ei­ne schö­ne ge­mein­sa­me Zu­kunft kämp­fen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 45 Min.

preisgekrönter Film Die­ser Film hat ei­ne Aus­zeich­nung be­kom­men.
auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Oktober 2010

Ge­bo­ren in Fürth – 100 Jah­re Na­than­stift

Augsburger Diakonissen mit Babies im Nathanstift

Zu Be­ginn des 20. Jahr­hun­derts lag die Säug­lings­sterb­lich­keit in Fürth bei fast 30%. Um die­se Si­tua­ti­on zu ver­bes­sern, spen­de­te der in Fürth auf­ge­wach­se­ne Ju­de Al­fred Na­than der Stadt 300.000 Gold­mark zur Er­rich­tung ei­ner Stif­tung. Da­mit wur­de ein Wöch­ne­rin­nen- und Säug­lings­heim ge­baut, das vor al­lem le­di­gen und in ärm­li­chen Ver­hält­nis­sen le­ben­den Frau­en zu gu­te kam. Die 1909 fer­tig­ge­stell­te Ein­rich­tung konn­te be­reits im er­sten Jahr ih­res Be­stehens die Säug­lings­sterb­lich­keit auf 10% drücken. Das Na­than­stift wur­de zum bay­ern­wei­ten Vor­zei­ge­pro­jekt.

Eines von rund 1600 Neugeborenen, die jährlich im Nathanstift zur Welt kommen

Vie­le Für­ther sind stolz, im Na­than­stift ge­bo­ren zu sein. Zu Eh­ren des gro­ßen Stif­ters wird auch die neu er­bau­te Frau­en­kli­nik den Na­men »Na­than­stift« tra­gen. Für den Ein­gangs­be­reich hat der Gra­fi­ker Ar­min Stingl ein Fo­to­mo­sa­ik ent­wor­fen. Der Film por­trai­tiert den Men­schen Al­fred Na­than und sein se­gens­rei­ches Han­deln für die Stadt Fürth und be­glei­tet die Ent­ste­hung des aus Fo­tos von im Na­than­stift ge­bo­re­nen Men­schen er­stell­ten Mo­sa­iks.

Einweihung des Portraitmosaiks im Eingangsbereich von Nathanstift/Frauenklinik

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 27 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich (zum Son­der­preis von € 12,–).
September 2010

Ein Schloss vol­ler Mu­sik

Musik ist der Lebensinhalt von Jan Kobow

Jan Ko­bow, ein in­ter­na­tio­nal ge­frag­ter Te­nor, hat vor gut zehn Jah­ren mit sei­ner Tan­te Schloss See­haus in Markt Nord­heim (Mit­tel­fran­ken) ge­erbt. Nach­dem er das Schloss weit­ge­hend re­no­viert hat, sind den gan­zen Som­mer über bei ihm Mu­si­ker zu Gast, pro­ben, ma­chen CD- und Rund­funk­auf­nah­men und ge­ben auch oft qua­li­ta­tiv hoch­ran­gi­ge Kon­zer­te auf dem Schloss. So ist es in­zwi­schen ein Ge­heim­tipp für Mu­sik­lieb­ha­ber weit über die en­ge­re Re­gi­on hin­aus ge­wor­den.

Jan Kobow fährt aus

Ein Film von Mo­ni­ka Zur­ha­ke und Jo­chen Vet­ter  •  Län­ge: 13:30 Min.

« Vorherige Seite Nächste Seite »