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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


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Ein An­ker in see­li­scher Not

Freak­run­ning ist ei­ne Lauf­grup­pe für Men­schen mit und oh­ne psy­chi­sche Er­kran­kung. Die Grup­pe fällt schon al­lei­ne durch ih­ren ge­wollt pro­vo­zie­ren­den Na­men auf. Freak­run­ning geht an­de­re We­ge als her­kömm­li­che Selbst­hil­fe­grup­pen. Die Lauf­grup­pe gibt es seit über fünf Jah­ren und die Zahl der Mit­lau­fen­den wächst ste­tig. Wir spre­chen mit Jörg Bay­er – dem Grün­der von Freak­run­ning – und be­glei­ten die Grup­pe auf ih­rer wö­chent­li­chen Tour um den Wöhr­der See. Da­bei kom­men wir auch mit wei­te­ren Läu­fern ins Ge­spräch und be­fra­gen Me­di­zi­ner, war­um ge­ra­de Aus­dau­er­sport­ar­ten bei psy­chi­schen Pro­ble­men ei­ne The­ra­pie­mög­lich­keit sein kön­nen.

Die Freakrunner sind eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit und ohne psychischen Erkrankungen

Vol­le Rücken­deckung für die­ses au­ßer­ge­wöhn­li­che Kon­zept gibt es vom Ver­ein »Nürn­ber­ger Bünd­nis ge­gen De­pres­si­on«. Er wur­de im Ja­nu­ar 2001 als bun­des­weit ein­zig­ar­ti­ges Mo­dell­pro­jekt in Nürn­berg ins Le­ben ge­ru­fen und hat sich mitt­ler­wei­le sehr er­folg­reich eta­bliert. Eve­lyn Kretz­schmar en­ga­giert sich seit der Grün­dung in dem Ver­ein und ist in der Re­por­ta­ge kom­pe­ten­te An­sprech­part­ne­rin zu den Fra­gen, wie die ge­sund­heit­li­che Si­tua­ti­on de­pres­si­ver Men­schen ver­bes­sert und wie das Wis­sen über die­se Krank­hei­ten in der Be­völ­ke­rung er­wei­tert wer­den kann.

Mediziner am Klinikum Nürnberg belegen den positiven Effekt von Sport bei psychischen Erkrankungen

Selbst­hil­fe­grup­pen sind heu­te ein an­er­kann­ter und un­ver­zicht­ba­rer Teil un­se­res Ge­sund­heits- und So­zi­al­sy­stems. In Mit­tel­fran­ken gibt es der­zeit fast 900. Ge­ra­de bei psy­chi­schen Pro­ble­men wie De­pres­si­on oder bi­po­la­ren Stö­run­gen kann Ge­mein­schaft hel­fen. Die Kon­takt- und In­for­ma­ti­ons­stel­le für Selbst­hil­fe­grup­pen, kurz »Kiss« in Nürn­berg in­for­miert, be­rät und un­ter­stützt zu al­len Be­lan­gen rund um die ge­sund­heits­be­zo­ge­ne und so­zia­le Selbst­hil­fe. Wir stel­len die­se Ein­rich­tung vor und spre­chen mit Mit­ar­bei­tern und Ver­ant­wort­li­chen über ih­re Ar­beit und die Er­fah­run­gen im Um­gang mit den ver­schie­de­nen Grup­pen, zu de­nen auch die Freak­run­ner ge­hö­ren.

Nicht nur Betroffene, auch die Angehörigen leiden unter der psychischen Erkrankung eines Familienmitglieds

Die 30-mi­nü­ti­ge Re­por­ta­ge zeigt am Bei­spiel der Freak­run­ner, wel­chen Halt und wel­che Un­ter­stüt­zung Selbst­hil­fe­grup­pen den Be­trof­fe­nen und An­ge­hö­ri­gen bei psy­chi­schen Pro­ble­men ge­ben kön­nen. Der Film möch­te da­mit auch die Ent­stig­ma­ti­sie­rung die­ser Er­kran­kun­gen vor­an brin­gen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Diskussion

  1. Horst Maximilian Sitzler  •  1. Aug. 2019, 18:16 Uhr

    Grund­sätz­lich kann al­les Nut­zen brin­gen, was da­zu bei­trägt, Be­trof­fe­ne in ei­ne er­geb­nis­ori­en­tier­te Ge­mein­schaft zu brin­gen und vor al­lem dann auch zu ak­ti­vie­ren! Denn das ist das gro­ße Elend psy­chisch be­hin­der­ter Men­schen: pas­siv wer­den, de­pres­siv, in Ei­gen­dre­hung ver­fal­len, Angst vor wei­te­ren Nie­der­la­gen und schließ­lich angst­be­ding­te Blocka­den in al­len Le­bens­be­rei­chen!

    Und dann wird es ver­dammt schwer, da je­mals wie­der her­aus zu fin­den! Auf na­tür­li­che Wei­se Hil­fe brin­gen kann ei­ne Ge­mein­schaft auf viel­fäl­ti­ge Wei­se! Für mein Emp­fin­den ist es schon ein Rie­sen­schritt , z. B. ge­mein­sam zu sin­gen! Auf­ste­hen, ge­ra­de ste­hen und auch mal LAUT zu sin­gen!

    Mit freund­li­chen Grü­ßen,
    Horst Ma­xi­mi­li­an Sitz­ler
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    #1 

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