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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


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»A biss­la wos vo Färdd« – Die Gu­stav­stra­ße

Die Für­ther Stadt­ge­schich­te ist mit der Gu­stav­stra­ße un­trenn­bar ver­bun­den: Bis 1827 noch Bau­ern­gas­se ge­nannt, ist sie schon zu Zei­ten, als Fürth noch ein Markt­flecken war, von zen­tra­ler Be­deu­tung. Ent­lang der Ver­bin­dungs­stra­ße nach Würz­burg, Re­gens­burg und Bam­berg sie­deln sich vor al­lem Wirts­häu­ser und Ge­schäf­te an. Im 19. Jahr­hun­dert ent­steht so Fürths er­ste Ein­kaufs­stra­ße.

Jahrhunderte lang war die Gustavstraße Fürths bedeutende Geschäftsstraße. »Die Gustavstraße war ein Selbstversorgungszentrum. Da hats alles geben, vom Bäcker übern Metzger bis Milchhändler, Gemüshändler, Lebensmittelhändler, … sogar n Goldschmied hammer da gehabt.« Foto: Ferdinand Vitzethum

In den Nach­kriegs­jah­ren ent­decken die in Fürth sta­tio­nier­ten Sol­da­ten der U.S. Ar­my die Alt­stadt. Doch de­ren nächt­li­che Es­ka­pa­den las­sen die An­woh­ner nicht zur Ru­he kom­men: Sie weh­ren sich, und wenn man den Er­zäh­lun­gen und der Pres­se glau­ben darf, kam da­bei auch der ei­ne oder an­de­re Ei­mer mit kal­tem Was­ser zum Ein­satz...

Frieda Müller lebt seit ihrer Geburt in der Gustavstraße. Sie erinnert sich besonders gern an das Miteinander unter den Anwohnern: »Das war wunderbar. In der Zeit hat man ja jeden gekannt, das, was heute überhaupt nemmer ist. Streit und des, dass mir irgendwie in der Straß, dass da Feinde geben hat, hats überhaupt net geben.«

Letzt­end­lich en­det das Gan­ze mit ei­nem »Off li­mits« durch den Für­ther Stadt­rat. Von da an geht es mit der Gu­stav­stra­ße ste­tig berg­ab: Knei­pen ma­chen zu, die Men­schen zie­hen aus der ma­ro­den, sa­nie­rungs­be­dürf­ti­gen Alt­stadt weg. Als dann die neu ge­bau­te Um­ge­hungs­stra­ße auch noch den Durch­gangs­ver­kehr aus der Gu­stav­stra­ße ab­zieht, müs­sen fast al­le Lä­den schlie­ßen. Der Ab­riss droht.

Die Gustavstraße mit der wechselvollen Vergangenheit liegt heute zwar nicht mehr im Herzen von Fürth, wohl aber den FürtherInnen am Herzen.

Der je­doch konn­te ver­hin­dert wer­den: In­zwi­schen sind so­gar die mei­sten Häu­ser sa­niert und das Le­ben ist in die Gu­stav­stra­ße zu­rück­ge­kehrt. Aber der Streit um die Zu­kunft der Stra­ße ist neu ent­brannt. Da­zu dem­nächst mehr – in ei­ner wei­te­ren point Re­por­ta­ge.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 20 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.

Diskussion

  1. GünniS  •  25. Nov. 2012, 18:33 Uhr

    Ge­lun­ge­ne Do­ku, al­ler­dings sind bei den Bil­dern zur Hard­hö­he zwei Fo­tos rein­ge­rutscht wel­che die Kalb­sied­lung und die Herrn­stra­ße zei­gen. Und 15 Mi­nu­ten sind ein­fach zu we­nig.

    Schö­ne Grü­ße

    #1 

  2. Medien PRAXIS e. V.  •  25. Nov. 2012, 21:53 Uhr

    Hal­lo Gün­niS,

    dan­ke für den Kom­men­tar und fürs ge­naue Hin­schau­en! Der be­dau­er­li­che Re­cher­che-Feh­ler tut uns sehr leid – so­was soll­te ei­gent­lich nicht pas­sie­ren. Vor ei­ner er­neu­ten Aus­strah­lung wer­den wir die bei­den Fo­tos auf je­den Fall aus­tau­schen.

    Lei­der ist un­se­re Sen­de­zeit auf 15 Mi­nu­ten be­schränkt. Für die­je­ni­gen, die sich für das The­ma in­ter­es­sie­ren, gibt es ei­ne et­was län­ge­re Fas­sung (20 Mi­nu­ten) auf DVD.

    Ju­lia Tho­mas

    #2 

  3. Angelika Müller  •  25. Nov. 2012, 21:56 Uhr

    Hal­lo lie­bes Team von Me­di­en Pra­xis,

    ve­len Dank für den tol­len Bei­trag, ist echt su­per ge­wor­den.

    Auch von mei­ner Mut­ter vie­le lie­be Grü­ße und ein herz­li­ches Dan­ke­schön.

    #3 

  4. Diana  •  26. Jan. 2013, 16:48 Uhr

    All­mächt wo des schee!

    #4 

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