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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Juli 2025

UNSER AMERIKA – 80 Jah­re Amis in Bay­ern

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Auf dem Army-Stützpunkt Hohenfels im Landkreis Neumarkt wird jedes Jahr ein Volksfest gefeiert – mit eigenem Bierkrug

Am En­de des Zwei­ten Welt­kriegs ka­men die Ame­ri­ka­ner als Be­sat­zer nach Bay­ern. Es war der Be­ginn ei­ner span­nungs­rei­chen Wech­sel­be­zie­hung, bei der sich das Kräf­te­ge­wicht im­mer wie­der ver­schob. In die­sem Film be­ge­ben wir uns auf die Spu­ren­su­che zu 80 Jah­ren Deutsch-Ame­ri­ka­ni­scher Ver­gan­gen­heit – an der Schwel­le zu ei­ner noch un­ge­wis­sen Zu­kunft.

Fürth-Kenner Bernd Jessusek (r.) zeigt Redakteur Peter Romir die Gustavstraße, durch die in den 50er Jahren noch Panzer rollten.

Der Start der Be­zie­hung war durch­aus schwie­rig: In Fürth fie­len die Be­sat­zer vor al­lem als trink- und rauf­freu­di­ge Un­ru­he­stif­ter auf – de­nen schließ­lich so­gar der Zu­gang zur Alt­stadt un­ter­sagt wer­den muss­te.

Er sieht Deutsche und Amis wie eine Familie: Col. Stephen C. Flanagan, Leiter der Militärbasen Hohenfels, Grafenwöhr und Vilseck

Heu­te ist das Ver­hält­nis ent­spann­ter. Im Stütz­punkt Ho­hen­fels fei­ern Deut­sche und Ame­ri­ka­ner je­des Jahr ein ge­mein­sa­mes Volks­fest und schau­en sich ge­gen­sei­tig Tra­di­tio­nen ab.

Stammgast im Fürther Stadtpark: Der Musiker George Kobrick kam nach Deutschland, als die Mauer fiel

Doch seit der zwei­ten Prä­si­dent­schaft von Do­nald Trump wird das Ver­hält­nis wie­der an­ge­spann­ter. Man­che Ame­ri­ka­ner, wie Ge­or­ge Ko­brick, füh­len sich des­halb in­zwi­schen in Deutsch­land mehr zu Hau­se als in Ame­ri­ka.

Jetzt erst recht: Trotz der Politik der aktuellen amerikanischen Regierung bestückte Katy Davis im Amerikahaus ein spezielles LGBTIQ+-Regal

Auch das Deutsch-Ame­ri­ka­ni­sche In­sti­tut im Ame­ri­ka­haus Nürn­berg spürt den Kul­tur­wan­del: Be­schäf­ti­gung mit Di­ver­si­tät oder Min­der­hei­ten ist nicht mehr of­fi­zi­ell er­wünscht – fin­det aber trotz­dem noch statt.

Ein Film von Pe­ter Ro­mir •  Län­ge: 30 Min.

Juni 2025

In ru­hi­gem Fahr­was­ser – Un­ter­wegs mit der Jo­han­nes von Ne­po­muk

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Tobias Zöller, Kapitän der Johannes von Nepomuk (rechts), im Gespräch mit einem der zwei Leichtmatrosen an einem Schleusenaufenthalt.

Er stammt aus ei­ner Fa­mi­lie mit sie­ben Ge­ne­ra­tio­nen Bin­nen­schiff­fahrt, hat Lo­gi­stik stu­diert, ist frisch­ge­backe­ner Va­ter – und lebt für sei­nen Job, der gleich­zei­tig Be­ru­fung ist:

Die 200 Meter lange Johannes von Nepomuk liegt bei Sonnenaufgang an der Schleuse Knetzgau, nordwestlich von Bamberg.

To­bi­as Zöl­ler ist Ka­pi­tän auf dem Schub­ver­band Jo­han­nes von Ne­po­muk, der Tau­sen­de Ton­nen Raps­schrot, So­ja­boh­nen oder Ei­sen­erz zwi­schen Rot­ter­dam, Bam­berg und Osi­jek in Kroa­ti­en be­wegt.

Der Main-Donau-Kanal verbindet die Wasserstraßen von der Nordsee bis zum schwarzen Meer miteinander.

Doch sein Be­ruf ist mehr als ein Trans­port­un­ter­neh­men: Es ist ei­ne Le­bens­art zwi­schen Tech­nik, Na­tur und fa­mi­liä­rer Ver­ant­wor­tung. Die Re­por­ta­ge be­glei­tet To­bi­as durch Schleu­sen, Werft­auf­ent­hal­te und lan­ge Fahr­ta­ge auf dem Main-Do­nau-Ka­nal.

An einer der vielen Schleusen zwischen Bamberg und Kelheim muss das Schiff sicher festgemacht werden.

Sie zeigt, wie aus ei­nem tra­di­tio­nel­len Hand­werk ein hoch­kom­ple­xer Be­ruf ge­wor­den ist, der mit Fach­kräf­te­man­gel, bü­ro­kra­ti­schen Hür­den und In­ve­sti­ti­ons­druck für grü­ne An­trie­be kämpft. Aber auch, wie ent­schleu­nig­ter Trans­port auf dem Was­ser ei­ne nach­hal­ti­ge Ant­wort auf ver­stopf­te Stra­ßen sein kann.

Auch das gehört zur Binnenschifffahrt: Die Nepomuk liegt an der Helling in der Werft in Erlenbach. Sie wird dort wird technisch überholt und wieder fit gemacht.

Der Bin­nen­schif­fer To­bi­as Zöl­ler be­rich­tet vom All­tag an Bord, von Leicht­ma­tro­sen aus der Ukrai­ne, von Re­hen, die durchs Was­ser schwim­men – und von Kind­heits­er­in­ne­run­gen auf dem Schiff, das frü­her für ihn auch Aben­teu­er­spiel­platz war. Er kennt die tech­ni­schen Fein­hei­ten sei­nes Mo­tors eben­so wie die Her­aus­for­de­run­gen ei­ner fa­mi­liä­ren Work-Life-Ba­lan­ce auf dem Was­ser.

Über 2000 Tonnen Rapsschrot werden am Hafen Nürnberg gelöscht.

Ein ein­drück­li­ches Por­trät ei­nes Man­nes zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Zu­kunft. Es zeigt, wie mo­der­ne Bin­nen­schiff­fahrt funk­tio­niert – und war­um das ru­hi­ge Fahr­was­ser zwi­schen hek­ti­schen Stra­ßen und oft ma­ro­den Glei­sen noch ei­ne Zu­kunft ha­ben kann.

Der Verkehr auf dem Main-Donau-Kanal ist eher überschaubar und mit den großen Binnenschifffahrtswegen beispielsweise auf dem Rhein nicht zu vergleichen.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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März 2025

Kann KI Kunst? – Zu Be­such an der Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste

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In der Klasse von Constant Dullaart wird neue Technik installiert – der Professor für Vernetzte Materialität setzt dabei auf Selbermachen und Open-Source-Modelle.

Künst­li­che In­tel­li­genz hält zu­neh­mend Ein­zug in un­se­ren All­tag – ob beim Schrei­ben, Re­cher­chie­ren, Über­set­zen oder Mu­sik­ma­chen. Doch was be­deu­tet die­ser tech­no­lo­gi­sche Wan­del für die Kunst? Wir ha­ben uns an der Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste in Nürn­berg um­ge­hört.

Constant Dullaart zeigt ein Beispiel aus einer Serie Euronet – er ließ ein KI-System aus Bilddaten europäische Kultur in Form von Objekten, Bauten und Persönlichkeiten visualisieren – hier das Beispiel eines unmöglichen Croissants.

Con­stant Dul­la­art ist seit 2022 Pro­fes­sor an der AdBK. In sei­ner Klas­se für Ver­netz­te Ma­te­ria­li­tät geht es dem Kon­zept­künst­ler, der schon lan­ge mit und über KI ar­bei­tet, dar­um, sei­nen Stu­die­ren­den mit­zu­ge­ben, wie Kunst im di­gi­ta­len Raum ent­steht, ver­teilt und wahr­ge­nom­men wird – zwi­schen Bild­schir­men, Codes, Apps und klas­si­schen For­ma­ten. Für ihn le­ben wir »in ei­ner iko­no­kla­sti­schen Zeit, in der sich al­les än­dert.«

Daniel Wessolek, Leiter des Media Labs der AdBK, backt mit Studierenden ein »Brezel-Sticker-Pack« nach.

Wir ha­ben Da­ni­el Wes­so­lek, den Lei­ter des Me­dia Lab der AdBK be­sucht. Hier kön­nen Stu­die­ren­de mit ana­lo­gen und di­gi­ta­len Tech­no­lo­gien ex­pe­ri­men­tie­ren. Der Fo­kus liegt auf tech­ni­schem Grund­la­gen­wis­sen, ei­ge­nem Pro­gram­mie­ren und auf der Fra­ge, wie man als Künstler*in di­gi­ta­le Tech­no­lo­gien ak­tiv mit­ge­stal­ten kann. Der KI steht er am­bi­va­lent ge­gen­über. »Bis­her ha­ben mich die Er­geb­nis­se nicht über­zeugt.«

Das Media LAB ist ein »Spielplatz«: Paul lernt heute, einen Lautsprecher zu löten.

Wir ha­ben den Stu­den­ten Ro­bin ken­nen ge­lernt, der mit Hil­fe von KI ein Mu­sik­vi­deo ge­ne­riert hat, mit Paul ge­spro­chen, der KI für Ex­pe­ri­men­te mit Klang und Mu­sik nutzt und den frisch ge­backe­nen Ab­sol­ven­ten Si­mon Schal­le ge­trof­fen, der in sei­ner Ab­schluss­ar­beit den Zu­sam­men­hang zwi­schen KI, Raum­fahrt und Res­sour­cen­po­li­tik the­ma­ti­siert.

In seiner Abschlussarbeit thematisiert AdBK-Absolvent Simon Schalle, wie Entscheidungen auf der Erde den Weltraum betreffen und wie dort künftig wichtige Rohstoffe ausgebeutet werden könnten.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 35 Min.

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In den So­zia­len Me­di­en ha­ben wir uns mit wei­te­ren Aspek­ten des The­mas Kunst und Künst­li­che In­tel­li­genz be­schäf­tigt:

- Play­list »Kann KI Kunst?« auf un­se­rem You­Tube Ka­nal
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Januar 2025

Ein­zel­han­del in der Kri­se – In­nen­städ­te auf der Su­che nach neu­en Kon­zep­ten

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Die Breite Gasse ist in die Jahre gekommen. Der Bodenbelag ist ein Flickenteppich und soll erneuert werden.

Im Ja­nu­ar star­ten die Um­bau­maß­nah­men in der Brei­ten Gas­se Nürn­bergs. Ein Neu­start soll ge­macht wer­den. Die Auf­ent­halts­qua­li­tät in der In­nen­stadt hat in den letz­ten Jah­ren schwer ge­lit­ten. Nürn­berg ist da nicht al­lei­ne. Der Ein­zel­han­del steckt seit län­ge­rem in der Kri­se. Auch an­de­re Städ­te ha­ben da­mit zu kämp­fen.

Im Januar 2025 starten die Umbaumaßnahmen, die laut Stadt einen Neustart für die Breite Gasse bedeuten sollen.

Nur, was nüt­zen neue Bän­ke, mehr Grün und schö­ne­re Bö­den, wenn der Leer­stand trotz­dem da ist? In der Brei­ten Gas­se ist die Si­tua­ti­on be­son­ders schlimm. Nur ganz we­ni­ge in­ha­ber­ge­führ­te Ge­schäf­te sind hier noch üb­rig. Viel Ramsch und Fast­food macht sich breit.

Die Nürnberger Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone gehört zu den größten in Europa und hat immer nach eine hohe Anziehungskraft.

Zu al­lem Über­fluss ste­hen auch die gro­ßen Area­le Kauf­hof und Ci­ty­Po­int seit Jah­ren leer. Den Kauf­hof hat nun die Stadt Nürn­berg selbst er­wor­ben. Der Ci­ty­Po­int hat ei­nen an­de­ren po­ten­ten Käu­fer ge­fun­den.

Der Leerstand in der Breiten Gasse gehört leider seit einigen Jahren zum Stadtbild.

Nürn­berg ist be­müht, den Ge­bäu­den wie­der Le­ben ein­zu­hau­chen. Sind sol­che Kon­sum­tem­pel doch An­zie­hungs­punkt und Fre­quenz­brin­ger, die vom Ein­zel­han­del ge­for­dert wer­den. Ak­tu­ell wird das Kauf­hof-Are­al mit Kunst und Kul­tur be­spielt. Ist das ein Kon­zept auch für an­de­re Nut­zun­gen?

Das leerstehende Kaufhof-Areal wird derzeit mit Kunst und Kultur bespielt. Die Stadt hat es gekauft und will es wieder ertüchtigen.

In­nen­städ­te wie Nürn­berg oder Fürth su­chen je­den­falls nach neu­en Ideen zur Be­le­bung ih­rer Ci­ties und Stei­ge­rung der Auf­ent­halts­qua­li­tät. Denn das Kon­sum­ver­hal­ten hat sich in den letz­ten Jah­ren ge­än­dert. On­line­han­del und die wirt­schaft­lich schwie­ri­ge La­ge lässt Kon­su­men­ten aus­blei­ben. Was kön­nen Städ­te al­so noch da­ge­gen tun?

In Fürth will man sich intensiv um die inhabergeführten Geschäfte kümmern und hat dafür drei Mitarbeiter eingestellt.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

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März 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil II

Der Wein­berg von Pa­trik Fritz un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, ist ein agri­kul­tu­rel­ler Ort. Hier wach­sen nicht nur Reb­stöcke, hier wächst im be­sten Fall auch im­mer Kunst und Kul­tur.

Im Sommer finden sich immer wieder illustre Gäste am Weinberg ein. Matthias Egersdörfer schreibt in seiner CURT-Kolumne über Fritz und seinen Wein am Burgberg.

Be­geg­nun­gen sind für den ein­zi­gen Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern wich­tig. Er selbst ist stark an Kün­sten in­ter­es­siert. Und so fin­den sich übers Jahr ver­teilt im­mer wie­der Ma­ler, Li­te­ra­ten und Mu­si­ker am Wein­berg ein. Ge­mein­sam und oft mit Gä­sten oder Pu­bli­kum wird der Wein­berg so zum krea­ti­ven Ort.

Die Künstlerin Lisa Wölfel portraitiert Personen aus dem Umfeld des Winzers. Sie erscheinen später auf den Etiketten des Weins von Patrik Fritz.

Mat­thi­as Egers­dör­fer schreibt in sei­ner CURT-Ko­lum­ne über den Wein­bau un­ter der Burg, der Zeich­ner Mi­cha­el Jor­dan fer­tigt da­zu die Il­lu­stra­tio­nen an. Die Künst­le­rin Li­sa Wöl­fel por­trai­tiert Men­schen, die mit Fritz und sei­nem Wein in viel­fäl­ti­ger Wei­se in Ver­bin­dung ste­hen. Dar­aus ent­ste­hen dann die Eti­ket­ten für den Haus­wein. Am Bar­den­tref­fen wird der Bal­kon von Pa­trik Fritz zur Büh­ne. Re­nom­mier­te Bands sor­gen für viel Be­trieb am zwi­schen den Wein­stöcken.

Zum Bardentreffen wird der Balkon des Winzers zur Bühne.

Wein wur­de schon vor 500 Jah­ren un­ter der Burg ge­pflanzt. Der 30-jäh­ri­ge Krieg und ei­ne klei­ne Eis­zeit ha­ben den An­bau aus­ge­bremst. Nur än­dert sich das Kli­ma wie­der. Der Wein pro­fi­tiert da­von. Auch der Nürn­ber­ger Pe­ter Schmidt ist Wein­bau­er. Im Knob­lauchs­land will er sein Glück mit dem Wein­an­bau ver­su­chen. Aber auch sei­ne al­ten La­gen in Main­fran­ken müs­sen sich auf den Kli­ma­wan­del ein­stel­len.

Zwei Wochen vor der Weinlese prüft Fritz den Zuckergehalt der Trauben mit dem Refraktometer.

Die Le­se im Wein­berg von Pa­trik Fritz bil­det dann je­des Jahr den Hö­he­punkt des Jah­res. Ge­mein­sam mit Freun­den wird der Haus­wein Clos No­ris dann ein­ge­bracht.

Die Lese ist der Höhepunkt des Weinjahrs von Patrik Fritz. Gemeinsam mit Freunden werden die Trauben für den Fränkischen Satz gekeltert.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den.

Aus sechs verschiedenen Sorten besteht der Wein von Winzer Fritz: Weißer und grauer Burgunder, Bukettraube, Gewürztraminer, Blauer Silvaner und Adelfränkischer.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Februar 2023

Frän­ki­scher Satz – Die Re­nais­sance des Wein­baus un­ter der Burg – Teil I

Un­ter­halb der Nürn­ber­ger Burg, am Öl­berg, wach­sen seit ein paar Jah­ren auf ei­ner Flä­che von ca. 30 Qua­drat­me­tern sechs ver­schie­de­ne Wein­sor­ten. Für die Tou­ri­sten, die vom Tier­gärt­ner Tor hin­auf zur Kai­ser­burg spa­zier­ten, ist das ei­ne klei­ne At­trak­ti­on. Bringt man Nürn­berg doch eher mit Bier als mit Wein in Ver­bin­dung.

Patrik Fritz ist der einzige Nürnberger Winzer innerhalb der Stadtmauern.

Was die we­nig­sten wis­sen: Der Stadt­win­zer Pa­trik Fritz pro­du­ziert aus sei­nen 40 Reb­stöcken ei­nen al­ten Frän­ki­schen Satz und lässt da­mit ei­ne al­te Tra­di­ti­on wie­der auf­le­ben. Denn vor rund 500 Jah­ren gab es schon ein­mal Wein­gär­ten in Nürn­berg. Holz­sti­che und hi­sto­ri­sche Chro­ni­ken aus der Zeit sind im Stadt­ar­chiv noch vor­han­den und zei­gen, dass der Wein in Nürn­berg ein­mal durch­aus Kon­junk­tur hat­te.

Der Weinberg von Fritz befindet sich unterhalb der Kaiserburg und wird im ökologischen Anbau betrieben. Schachtelhalm hilft gegen Schädlinge und macht die Rebstöcke widerstandsfähiger.

Durch die ver­än­der­ten kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se ist es nun wie­der zu­neh­mend mög­lich, Wein im Stadt­ge­biet an­zu­bau­en. Nürn­berg wird sich in Zu­kunft auf mehr Hit­ze­ta­ge ein­stel­len müs­sen. Dem­entspre­chend wird auch der An­bau von einst exo­ti­schen Pflan­zen mög­lich wer­den.

Im Stadtarchiv finden sich noch Zeugnisse vom Weinbau in Nürnberg, der vor 500 Jahren noch ein bedeutender Wirtschaftszweig war.

Aus den Trau­ben von Pa­trik Fritz’ Re­ben ent­steht Na­tur­wein. Sein Wein­berg ist ein na­tür­li­ches Öko­sy­stem. Die­se Her­an­ge­hens­wei­se an den Wein­an­bau ver­sucht er auch In­ter­es­sier­ten bei den »Stadt(ver)»führungen nä­her­zu­brin­gen.

Fritz öffnet bei den Stadt(ver)führungen gerne seine Pforten und erklärt den Gästen was in seinem Weinberg wächst und auf welche Weise angebaut wird.

Fritz ist zwar der ein­zi­ge Nürn­ber­ger Win­zer in­ner­halb der Stadt­mau­ern, im Knob­lauchs­land ent­stand je­doch im Früh­jahr 2022 eben­falls ein Wein­berg. Der Wein­bau­er Pe­ter Schmidt aus Buch ver­sucht sich im Nor­den Nürn­bergs mit Wei­ßem Bur­gun­der und Sau­vi­gnon Blanc.

Auch Peter Schmidt versucht sich mit Wein. Im Knoblauchsland hat er mit seiner Frau Weißen Burgunder und Sauvignon Blanc gepflanzt.

Der Wein­bau er­lebt in Nürn­berg al­so wie­der ei­ne Re­nais­sance und könn­te in Zu­kunft ne­ben Brat­wurst und Leb­ku­chen zum Ex­port­schla­ger wer­den. Der Kli­ma­wan­del macht es mög­lich...

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Juni 2021

Vom Acker auf den Tel­ler – In­itia­ti­ven in der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft

Knoblauchsländer Obst und Gemüse findet am Nürnberger Hauptmarkt viele Abnehmer. Die Sensibilität der Verbraucher für Bioprodukte ist hier groß.

2019 lag der Um­satz von bio­lo­gi­schen Le­bens­mit­teln in Deutsch­land bei 12 Mil­li­ar­den Eu­ro – das ist ei­ne Stei­ge­rung um knapp 10 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr. Den­noch ma­chen Bio-Pro­duk­te le­dig­lich 6 Pro­zent des ge­sam­ten Le­bens­mit­tel­um­sat­zes in Deutsch­land aus. Nur 12 Pro­zent al­ler Land­wirt­schafts­be­trie­be ha­ben bis­her auf Bio um­ge­stellt.

Auch das ist Bio: Produktion von Gemüse unter Glas ist im Knoblauchsland auf dem Vormarsch.

Die­se Zahl lässt sich auch auf das Knob­lauchs­land im Nürn­ber­ger Nor­den über­tra­gen. Von den rund 130 Voll­erwerbs­be­trie­ben ha­ben sich nur et­wa 10 Pro­zent auf bio­lo­gi­schen An­bau spe­zia­li­siert. Die Öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft bleibt in ei­ner Ni­sche. Da­bei hat sie mehr zu bie­ten als ge­sun­de Le­bens­mit­tel: Sie er­hält un­se­re Na­tur und läßt uns im Ide­al­fall wis­sen, wo un­se­re Nah­rung her kommt.

Abokisten haben während des Corona-Lockdowns viele neue Abonnenten gewonnen. Per Mausklick erhält man seine individuelle Bio-Gemüsekiste nach Hause geliefert.

Dies ist bei­spiels­wei­se beim Prin­zip der Abo­ki­ste Hem­ho­fen der Fall. Der Lie­fer­ser­vice hat aus­schließ­lich Bio­pro­duk­te im An­ge­bot. Vie­le wer­den so­gar am Hof selbst pro­du­ziert.

Bei der Solidarischen Landwirtschaft wird ein enges Verhältnis zwischen Erzeuger und Verbraucher aufgebaut. Hier weiß der Stadtbewohner, wo sein Gemüse wächst.

Die So­li­da­ri­sche Land­wirt­schaft geht noch ei­nen Schritt wei­ter: Durch die Mit­glied­schaft ent­steht ein en­ges Ver­hält­nis zwi­schen Land­wirt und Ver­brau­cher. Der kann so­gar be­stim­men, was auf dem Feld an­ge­baut wer­den soll.

Viehzucht ist am Münzinghof ein wesentlicher Bestandteil der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Die Kühe sind hier nicht Nutztiere, sondern Kulturtiere.

Im Münz­ing­hof hat man sich schon lan­ge der bio-dy­na­mi­schen Land­wirt­schaft ver­schrie­ben. Ein wich­ti­ger Be­stand­teil des land­wirt­schaft­li­chen Kreis­laufs ist dort die na­tür­li­che und we­sens­ge­mä­ße Rin­der­hal­tung.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

März 2017

Zau­ber­haf­te Trost­lo­sig­keit – mit Fred­der Wa­noth und El­mar Tan­nert nach So­ko­lov

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Vorfreude auf unbekanntes Terrain

Der Künst­ler Fred­der Wa­noth be­schäf­tigt sich seit über 20 Jah­ren auf eben­so ei­gen­wil­li­ge wie phan­ta­sie­vol­le Wei­se mit dem ur­ba­nen Raum, sei­nem Er­schei­nungs­bild und sei­nen so­zio­struk­tu­rel­len Be­zü­gen. Sy­ste­ma­tisch be­reist Wa­noth seit vie­len Jah­ren Ost- und Mit­tel­eu­ro­pa – auf sei­nen Rei­sen nach Tsche­chi­en, Po­len, Ma­ze­do­ni­en und Russ­land er­forscht der Künst­ler mit eth­no­lo­gi­schem Ge­spür die man­nig­fal­ti­gen For­men ur­ba­nen Le­bens und ur­ba­ner Ar­chi­tek­tur.

Fredder Wanoth intressiert sich eher für nicht offenkundige Fotomotive

Das Un­ter­wegs­sein ist für den Städ­te-Samm­ler und Städ­te-Er­grün­der Wa­noth ei­ne Pas­si­on, die ihn ab­seits des tou­ri­sti­schen Main­streams in Städ­te und Ort­schaf­ten führt, die der glo­ba­len Ni­vel­lie­rung noch et­was ent­ge­gen­zu­set­zen ha­ben. Fred­der Wa­noth zieht es vor, oh­ne Na­vi­ga­ti­on zu rei­sen, de­le­giert die schö­ne Auf­ga­be der Rei­se- und Rou­ten­pla­nung an kein sa­tel­li­ten-ge­stütz­tes Glo­bal Po­si­tio­ning Sy­stem (GPS), son­dern lässt sich trei­ben und von den Din­gen, die ihm be­geg­nen, be­rüh­ren.

In seinem Buch »Ein Satz an Herrn Müller« verarbeitet Reisebegleiter Elmar Tannert die gemeinsamen Erlebnisse mit Fredder, alias Alfred Wahnschaffe

Die Rei­se­ein­drücke wer­den mit ei­ner ein­fa­chen Kom­pakt­ka­me­ra fest­ge­hal­ten und spä­ter in Skiz­zen um­ge­setzt, die man dann in den zahl­rei­chen Rei­se­ta­ge­bü­chern und Ar­beits­jour­na­len des Künst­lers be­stau­nen kann. Gleich­zei­tig die­nen die Fo­tos als Ma­te­ri­al- und Ideen­spei­cher für sei­ne vi­sio­nä­ren ar­chi­tek­to­ni­schen Ge­gen­ent­wür­fe.

Manchmal ist Tannerts Geduld gefordert, wenn Fredder Wanoth auf der Suche nach dem richtigen Motiv ist

Häu­fi­ger Be­glei­ter – spe­zi­ell auf Zug­rei­sen – ist der Schrift­stel­ler El­mar Tan­nert. Ge­mein­sam fah­ren sie in die böh­mi­sche Klein­stadt So­ko­lov und wer­den da­bei von der Fil­me­ma­che­rin Cher­i­ma Na­sa be­glei­tet.

Zurück zu Hause werden die Reiseeindrücke künstlerisch verarbeitet

Ein Film von Cher­i­ma Na­sa  •  Län­ge: 30 Min.

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