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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Mai 2025

Hei­di Sill – der Wunsch nach Frei­heit

Aus­strah­lung am Sonn­tag, dem 25. Mai 2025 um 19:30, 21:30 und 23:30 Uhr auf Fran­ken Fern­se­hen im Ka­bel und im Live­stream und um 21:45 Uhr auf Fran­ken Plus und ab Mon­tag auf un­se­rem You­Tube-Ka­nal

Die in Fürth ge­bo­re­ne und an der Kunst­aka­de­mie in Nürn­berg aus­ge­bil­de­te Künst­le­rin Hei­di Sill ist viel­schich­tig un­ter­wegs. Sie ist Zeich­ne­rin, In­stal­la­ti­ons- und Kon­zept­künst­le­rin und en­ga­giert sich seit ih­rer Stu­di­en­zeit für ih­re Künstlerkolleg*innen und Kul­tur­schaf­fen­de.

Heidi Sill beim Wandzeichnen im Kunstverein Zirndorf – beim Aufbau ihrer Ausstellung »Apokalypse« zur Biennale der Zeichnung 2025.

Nach ih­rem Stu­di­um und ei­nem Sti­pen­di­um an dem re­nom­mier­ten In­sti­tut des Hau­tes Etu­des en Arts Pla­sti­ques in Pa­ris, be­schließt Sie, nach Ber­lin zu zie­hen. In ih­rer al­ten Hei­mat war ihr »die Kunst­sze­ne zu klein, es fin­det kei­ne Be­we­gung statt….“, wie sie uns in ei­nem er­sten Por­trait vor 23 Jah­ren er­zähl­te.

Heidi Sill im Gespräch mit dem Künstler Andreas Oehlert bei dessen Ausstellung im »Bernsteinzimmer«. Beide verbindet eine langjährige Freundschaft.

Doch der An­fang in der Groß­stadt ist hart. Nie­mand kennt sie. Sie jobbt, um ih­ren Le­bens­un­ter­halt zu ver­die­nen – und ent­wickelt zu­gleich un­be­irrt ih­re Kunst wei­ter. Heu­te lebt Hei­di Sill von ih­rer künst­le­ri­schen Ar­beit. Ge­blie­ben sind die The­men, die sie seit Jahr­zehn­ten um­trei­ben: das Span­nungs­feld von Äs­the­tik und Ge­walt, Kör­per­bil­der jen­seits gän­gi­ger Nor­men, die Rol­le der Frau, Fra­gen von Sicht­bar­keit, Kon­trol­le und Be­frei­ung.

Heidi Sill unter ihrer Kunst-am-Bau-Arbeit »Leiter der Welt« in der PTB Berlin – eine Installation angelehnt an die Tieftemperaturforschung im Haus.

Ne­ben ih­rer frei­en künst­le­ri­schen Ar­beit rea­li­siert sie seit mehr als 10 Jah­ren auch Kunst-am-Bau-Pro­jek­te. Für Hei­di sind das kei­ne rei­ne Auf­trags­ar­bei­ten. Sie sieht dar­in die Mög­lich­keit, ihr künst­le­ri­sches Den­ken zu er­wei­tern und mit ih­rer Kunst neue Ziel­grup­pen zu er­rei­chen – im öf­fent­li­chen Raum, in wis­sen­schaft­li­chen In­sti­tu­tio­nen, im All­tag. Da­ne­ben en­ga­giert sich Hei­di Sill seit Jahr­zehn­ten kul­tur­po­li­tisch – als lang­jäh­ri­ge Vor­stän­din bzw. Spre­che­rin des BBK Ber­lin, als en­ga­gier­te Strei­te­rin für fai­re Künst­ler­ho­no­ra­re, für mehr Sicht­bar­keit von Künstler*innen.

Heidi Sill mit Stéphane Bauer (Kunstraum Bethanien, Berlin). Sie sprechen über Kürzungen im Kulturbereich und ihre frühere kulturpolitische Zusammenarbeit.

Auch wenn Hei­di sich nicht vor­stel­len kann, nach Nürn­berg zu­rück zu kom­men, die Ver­bun­den­heit zur al­ten Hei­mat ist ge­blie­ben. Sei es, um Freun­de zu be­su­chen oder für ei­ne Aus­stel­lung mit ih­ren Ar­bei­ten, wie vor we­ni­gen Wo­chen im Rah­men der Bi­en­na­le der Zeich­nung. Ein Por­trait über ei­ne Künst­le­rin, die et­was zu sa­gen hat, künst­le­risch und ge­sell­schafts­po­li­tisch.

Heidi Sill bei der Vernissage im Kunstverein Zirndorf, flankiert von Kuratorin und Thomas Heyden. Im Hintergrund: ihre Arbeiten zu Dürers Apokalypse.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.