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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Februar 2012

Un­ter­stüt­zung in­be­grif­fen? – Chan­cen und Gren­zen der In­klu­si­on

Noch ist es die gro­ße Aus­nah­me, dass Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung die Grund­schu­le be­su­chen, in der frei­en Wirt­schaft ar­bei­ten oder mit­ten im Stadt­teil in ei­ner Wohn­ge­mein­schaft le­ben. Was vor we­ni­gen Jah­ren noch un­denk­bar war, soll, wenn es nach den Vor­ga­ben ei­ner von der Bun­des­re­gie­rung ra­ti­fi­zier­ten UN-Re­so­lu­ti­on geht, zum Nor­mal­fall wer­den. Ziel der In­klu­si­on ist es, Men­schen mit Han­di­cap an al­len ge­sell­schaft­li­chen Be­lan­gen gleich­be­rech­tigt teil­ha­ben zu las­sen.

Seit 2002 gibt es an der Für­ther Pe­sta­loz­zi­schu­le ei­ne in­klu­si­ve Part­ner­klas­se. Vom er­sten bis zum vier­ten Schul­jahr wer­den hier Kin­der mit be­son­de­rem För­der­be­darf im Be­reich »gei­sti­ge Ent­wick­lung« ge­mein­sam mit Grund­schul­kin­dern un­ter­rich­tet.

Gegenseitige Unterstützung ist in der inklusiven Partnerklasse mittlerweile selbstverständlich

Die Viel­falt der Be­ga­bun­gen stellt ho­he An­sprü­che an die Leh­rer und er­for­dert zu­sätz­li­ches Per­so­nal, um auch den schwä­che­ren Schü­lern ein ih­ren Fä­hig­kei­ten ad­äqua­tes Ler­nen zu er­mög­li­chen. Ein Auf­wand, der sich aus Sicht der Leh­re­rin Ga­bi Wil­le lohnt: »Ich fin­de es ei­ne ganz wun­der­ba­re Art des Mit­ein­an­ders, die­se Freu­de, ein Buch in die Hand zu neh­men, beim ei­nen Kind zu be­ob­ach­ten, wäh­rend ein an­de­res jetzt schon mit Zah­len um­ge­hen kann, aber nicht spre­chen kann, und die­ses Er­leb­nis ist je­den Tag ein Ge­schenk, aber je­der Tag ist un­plan­bar.«

Martin Truckenbrodt gefällt sein Außenarbeitsplatz

Seit Herbst 2010 bie­tet die Le­bens­hil­fe Fürth Mit­ar­bei­tern der Werk­stät­ten die Mög­lich­keit, auf ei­nen Ar­beits­platz in der frei­en Wirt­schaft zu wech­seln. Mit Un­ter­stüt­zung ei­nes In­te­gra­ti­ons­be­auf­trag­ten ha­ben bis­her acht Mit­ar­bei­ter die­sen Schritt ge­wagt. Mar­tin Trucken­brodt ist ei­ner von ih­nen: Er ar­bei­tet im Wa­ren­la­ger ei­ner Wer­be­mit­tel­fir­ma und sieht die Mehr­be­la­stung, die die neue Ar­beits­stel­le mit sich bringt, po­si­tiv: »In den Werk­stät­ten war ich dicker, da nehm ich we­nig­stens ab, weil ich so­viel Be­we­gung hab«. Fir­men­chef Ro­land Brom­ba­cher ist mit Mar­tin mehr als zu­frie­den: »Der hat ei­nen wahn­sin­ni­gen An­trieb, der Kerl hat ei­ne to­tal gu­te See­le. Das kann man sich gar nicht vor­stel­len.«

Die ambulant begleitete Wohngemeinschaft bespricht den Speiseplan für die nächste Woche

Seit dem Früh­jahr 2010 gibt es in Fürth für Men­schen mit gei­sti­ger Be­hin­de­rung ei­ne Al­ter­na­ti­ve zum Wohn­heim. Die Le­bens­hil­fe hat in der Für­ther Süd­stadt ei­ne Woh­nung an­ge­mie­tet, in der jun­ge Er­wach­se­ne die Mög­lich­keit ha­ben, zu­sam­men zu le­ben. Li­sa, To­bi­as, Flo­ri­an und Ste­fan ha­ben sich be­wusst für das am­bu­lant be­glei­te­te Woh­nen in ei­ner Wohn­ge­mein­schaft ent­schie­den, »weil wir halt sel­ber al­les ler­nen, es­sen, put­zen, ein­kau­fen...« Seit dem Ein­zug ha­ben die WG-Be­woh­ner gro­ße Fort­schrit­te ge­macht und viel­leicht wird ihr gro­ßer Traum, ganz oh­ne Be­treu­ung le­ben zu kön­nen, ei­nes Ta­ges Wirk­lich­keit.

Drei er­mu­ti­gen­de Bei­spie­le, aber die be­trof­fe­nen Leh­rer und Päd­ago­gen war­nen da­vor, aus sol­chen Bei­spie­len zu schlie­ßen, dass dies die Lö­sung für al­le Men­schen mit Han­di­cap sein kann.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
Februar 2012

Zwei Jah­re Me­di­en PRAXIS e. V.-Blog

Heu­te vor zwei Jah­ren ist un­ser In­ter­net­blog on­line ge­gan­gen. Oh­ne un­se­ren Vor­stand und Va­ter des Pro­jek­tes Ralph Sten­zel hät­ten wir das wahr­schein­lich bis heu­te nicht ge­schafft.

Mit bis zu 800 Sei­ten­be­su­chen pro Tag hat sich die Re­so­nanz auf un­se­re In­ter­net­prä­senz seit dem Start kon­ti­nu­ier­lich ge­stei­gert. Al­len, die sich durch das Schrei­ben von Kom­men­ta­ren an die­ser Ent­wick­lung be­tei­ligt ha­ben, sei hier­für herz­lich ge­dankt!

Rück­mel­dun­gen auf un­se­re Fil­me freu­en uns nicht nur, sie sind auch ein wich­ti­ges und mo­ti­vie­ren­des Feed­back für uns in un­se­rem Be­stre­ben, ein qua­li­ta­tiv gu­tes Pro­gramm zu pro­du­zie­ren.

Die Re­dak­ti­on

Februar 2012

Dop­pelt ge­sät keimt bes­ser

Ei­ni­ge un­se­rer Zu­schaue­rin­nen und Zu­schau­er äu­ßer­ten ihr Be­dau­ern dar­über, daß un­se­re Fil­me gleich nach dem Tag ih­rer Erst­aus­strah­lung auf un­be­stimm­te Zeit im Ar­chiv ein­ge­la­gert wer­den und dann zu­nächst ein­mal im Wort­sin­ne »von der Bild­flä­che ver­schwun­den« sind. Viel bes­ser wä­re es, wenn die point Re­por­ta­gen re­la­tiv zeit­nah wie­der­holt wer­den wür­den, denn dann könn­te man sie auch Freun­den und Be­kann­ten wei­ter­emp­feh­len.

Wir kom­men die­sem Wunsch sehr ger­ne nach und be­gin­nen ab so­fort da­mit, un­se­re Neu­pro­duk­tio­nen im Ab­stand von zwei Wo­chen nach der Erst­aus­strah­lung zu wie­der­ho­len. Auch mehr­tei­li­ge Pro­duk­tio­nen sol­len nach dem er­sten Durch­gang in ei­nem un­mit­tel­bar an­schlie­ßen­den Zweit­durch­lauf über meh­re­re Sonn­ta­ge hin­weg ein wei­te­res Mal ge­sen­det wer­den; in die­sem Fall hängt die Zahl der Wo­chen bis zur Wie­der­ho­lung ei­nes Teils na­tür­lich von der Ge­samt­zahl der Tei­le ab.

Un­se­re zwi­schen den Neu­vor­stel­lun­gen aus­ge­strahl­ten Fil­me aus dem »Alt­be­stand« sol­len mit­un­ter auch zeit­nah wie­der­holt wer­den, da­mit un­se­re Zu­schaue­rIn­nen die Chan­ce be­kom­men, wei­te­re In­ter­es­sen­ten auf die­se Pro­duk­tio­nen an­zu­spre­chen und auf die dem­nächst fol­gen­de Ge­le­gen­heit zum ei­ge­nen An­schau­en hin­zu­wei­sen. Die Ent­schei­dung dar­über tref­fen wir im Ein­zel­fall, sie hängt ab von der Ak­tua­li­tät des The­mas und der Re­so­nanz im Pu­bli­kum. Schließ­lich möch­ten wir uns na­tür­lich auch die Mög­lich­keit of­fen­hal­ten, auf ak­tu­el­le Er­eig­nis­se (Ge­denk­ta­ge, Ju­bi­lä­en etc.) mit der er­neu­ten Aus­strah­lung the­ma­tisch pas­sen­der Fil­me zu re­agie­ren. Be­hal­ten Sie des­halb bit­te stets un­se­re Pro­gramm­vor­schau im Au­ge, die wir mit ei­nem grö­ße­ren zeit­li­chen Vor­lauf als bis­her lau­fend ak­tua­li­sie­ren.

Wir be­dan­ken uns bei al­len Tipp­ge­be­rIn­nen für ih­re aus­ge­zeich­ne­ten Vor­schlä­ge und freu­en uns über das kon­struk­ti­ve Mit­den­ken!