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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


Juni 2023

Jetzt ist die Zeit – Kir­che, Kli­ma­schutz und Glau­be

Auf den Podien, in denen über den Umgang mit dem Klimawandel diskutiert wurde, waren Klimaforscher*innen und auch Klimaaktivist*innen vertreten.

Mit der Lo­sung »Jetzt ist die Zeit« fand vom 7. bis 11. Ju­ni 2023 der 38. Evan­ge­li­sche Kir­chen­tag in Nürn­berg statt. In über 2000 Ver­an­stal­tun­gen wur­de ge­fei­ert, dis­ku­tiert und re­flek­tiert. Mit ca. 60 Ver­an­stal­tun­gen war der Kli­ma­wan­del ei­nes der zen­tra­len The­men der Ver­an­stal­tung.

Auf dem Sebalder Platz, wo 600 Tage das Nürnberger Klimacamp stand, waren die Kirchentagsbesucher*innen eingeladen, an einer Klimabibel mitzuschreiben.

Wir woll­ten wis­sen, wie ste­hen die Veranstalter*innen und Kirchentagsbesucher*innen zur Kli­ma­kri­se und was er­war­ten sie von ih­rer Kir­che? Darf, soll oder muss die Kir­che zur Kli­ma­kri­se kla­rer Stel­lung be­zie­hen, wenn sie sich die Be­wah­rung der Schöp­fung auf die Fah­nen schreibt?

Mit einer Straßenblockade am Nürnberger Hauptbahnhof haben engagierte Christ*innen gemeinsam mit Klimaaktivist*innen den Verkehr zum Stillstand gebracht, um auf die Dringlichkeit des Handelns in der Klimakrise hinzuweisen.

Auf ver­schie­de­nen Po­di­en wur­de dar­über mit Wissenschaftler*innen, Theolog*innen, Politiker*innen und Aktivist*innen dis­ku­tiert. Mit Ver­an­stal­tun­gen wie ei­ner Geh­me­di­ta­ti­on und ei­ner Men­schen­ket­te wur­de das The­ma in die Stadt ge­tra­gen.

Pastor Quinton Ceasar sagte in seiner Predigt beim Abschlussgottesdienst: »Jetzt ist die Zeit zu sagen, wir sind alle die Letzte Generation. Jetzt ist die Zeit zu sagen, Black Lives always matter. Jetzt ist die Zeit zu sagen, Gott ist queer. Jetzt ist die Zeit zu sagen, we leave noone to die. Und jetzt ist wieder die Zeit zu sagen, wir schicken ein Schiff und noch viel mehr. Wir empfangen Menschen an sicheren Häfen. Safer Spaces for all.«

Die Not­wen­dig­keit, die kli­ma­po­li­ti­schen Ak­ti­vi­tä­ten zu in­ten­si­vie­ren, wur­de all­ge­mein be­jaht, über den Weg da­hin gin­gen die Mei­nun­gen al­ler­dings aus­ein­an­der.

Ein Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit setzten die Christians for future mit einer Menschenkette von St. Sebald bis zum Nürnberger Plärrer. Auch Luisa Neubauer von Fridays for Future war dabei.

Reicht es, Pe­ti­tio­nen zu schrei­ben, zu de­mon­strie­ren und zu dis­ku­tie­ren oder ist es not­wen­dig, zu Mit­teln des Zi­vi­len Un­ge­hor­sams zu grei­fen? Ein Grup­pe von Pfarrer*innen, kirch­lich en­ga­gier­ten Lai­en und Mit­glie­dern von Extinc­tion Re­bel­li­on und der Letz­ten Ge­ne­ra­ti­on war der Mei­nung, dass auf­grund der Dring­lich­keit des Han­delns, Re­den al­lei­ne nicht mehr aus­reicht. Sie kleb­ten sich wäh­rend des Kir­chen­tags vor dem Nürn­ber­ger Haupt­bahn­hof auf zwei Stra­ßen fest…

Jeden Abend trafen sich die Kirchentagbesucher*innen zu einem Tagesausklang und Kerzenmeer.

Der Film be­leuch­tet den Um­gang der evan­ge­li­schen Kir­che mit der Kli­ma­kri­se. In ei­ner Par­al­lel­mon­ta­ge von of­fi­zi­el­len Ver­an­stal­tun­gen des Kir­chen­ta­ges und der Stra­ßen­blocka­de­ak­ti­on wer­den die ver­schie­de­nen Ar­gu­men­te, Vor­stel­lun­gen und Be­weg­grün­de der Men­schen er­leb­bar, so dass die Zuschauer*innen die Mög­lich­keit ha­ben, sich ei­ne ei­ge­ne Mei­nung zu bil­den.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 50 Min.

Hier könnt Ihr den Film in gan­zer Län­ge an­schau­en!

Mai 2022

600 Ta­ge Nürn­ber­ger Kli­ma­camp – Zeit für neue Ak­ti­ons­for­men?

Im letzten Plenum auf dem Sebalder Platz wird das Vorgehen für die Kundgebung, den Verschenkemarkt und den Abbau besprochen.

»Ein Ju­bi­lä­um und ein En­de. So­was fällt oft zu­sam­men.«, sagt Mar­kus Feu­er­lein bei der Ab­schluss­kund­ge­bung des Nürn­ber­ger Kli­ma­camps. Er war seit dem er­sten Tag ak­tiv an der Mahn­wa­che be­tei­ligt, die En­de April, nach 600 Ta­gen des Cam­pie­rens am Se­bal­der Platz und in Sicht­wei­te des Rat­hau­ses be­en­det wur­de.

Nach 600 Tagen Dauermahnwache gab es auf dem Sebalder Platz nicht nur Zelte, sondern sogar kleine Bäume wuchsen im Klimacamp.

Sie kämpf­ten für Kli­ma­ge­rech­tig­keit, woll­ten die Öf­fent­lich­keit für die dro­hen­den Fol­gen des Kli­ma­wan­dels sen­si­bi­li­sie­ren und die Stadt da­zu be­we­gen, ih­re For­de­run­gen, die dem Stadt­rat seit 2019 vor­lie­gen, um­zu­set­zen.

Nachdem die Entscheidung gefallen ist, kann auch der Regen den Abbau nicht mehr stoppen.

Ihr An­spruch war, mit dem Camp ei­nen Ort zu schaf­fen, der frei von Re­pres­si­on und Dis­kri­mi­nie­rung ist, in dem Ent­schei­dun­gen ge­mein­sam und gleich­be­rech­tigt ge­trof­fen wer­den, ei­nen Ort, an dem sich jede*r si­cher und wohl füh­len kann.

Jani, Matteo und Markus (von links)

point hat drei Aktivist*innen wäh­rend der letz­ten Camp­ta­ge be­glei­tet. Mar­kus, Ja­ni und Matteo er­zäh­len über gu­te und schwe­re Zei­ten, dar­über, was mit der Mahn­wa­che er­reicht wur­de, was die Zeit im Camp mit ih­nen per­sön­lich ge­macht hat, und ob sie sich wei­ter po­li­tisch en­ga­gie­ren wol­len.

Als Gruppe bleibt das Klimacamp bestehen und plant neue Aktionen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

Dezember 2021

»Wir blei­ben, bis Ihr han­delt!« – Die Men­schen vom Nürn­ber­ger Kli­ma­camp

Zweimal in der Woche setzen sich die Klimacamper*innen im Plenum zusammen und diskutieren aktuelle Fragen, treffen gemeinsam Entscheidungen und legen fest, welche Dinge erledigt werden müssen.

Win­ter 2021: Auf dem Se­bal­der Platz, in un­mit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft zum Nürn­ber­ger Rat­haus, steht seit Sep­tem­ber 2020 das Kli­ma­camp. Mit ei­ner per­ma­nen­ten Mahn­wa­che ma­chen die Aktivist*innen seit mehr als ein­ein­vier­tel Jah­ren auf die dro­hen­den Fol­gen des Kli­ma­wan­dels auf­merk­sam.

Im Laufe der 15 Monate waren mittlerweile über 400 Aktivist*innen im Klimacamp aktiv.

Mit ih­rem Pro­test woll­ten sie er­rei­chen, dass die ge­wähl­ten Vertreter*innen der Stadt­ge­sell­schaft, die An­stren­gun­gen, das 2015 in Pa­ris be­schlos­se­ne Ziel, die Erd­er­wär­mung auf 1,5 Grad zu be­gren­zen, ver­stär­ken.

Das Klimacamp steht mitten auf dem Sebalder Platz, in Sichtweite zum Nürnberger Rathaus.

Dar­über hin­aus ha­ben die Aktivist*innen den An­spruch, mög­lichst re­pres­si­ons- und hier­ar­chie­frei mit­ein­an­der um­zu­ge­hen. Für sie ist das Kli­ma­camp auch der Ver­such, »ei­ne Uto­pie im Blick­feld des Rat­hau­ses zu le­ben«.

Man kann jederzeit ins Camp kommen, um sich zu informieren und mit den Aktivist*innen ins Gespräch zu kommen.

An­dre­as Kriegl­stein, der Frak­ti­ons­chef der Nürn­ber­ger CSU, ließ im Sep­tem­ber 2021 ver­lau­ten, das The­ma sei »durch­kom­mu­ni­ziert«, und die Aktivist*innen sol­len den Platz der Be­völ­ke­rung zu­rück ge­ben. Das sa­hen die Klimacamper*innen völ­lig an­ders. Ge­mäß Ih­res Wahl­spruchs »Wir blei­ben, bis ihr han­delt« wol­len sie das Kli­ma­camp auf­recht­erhal­ten und die Mahn­wa­che auch im zwei­ten Win­ter fort­füh­ren.

Damit die längste Demonstration, die es in Nürnberg je gab, nicht aufgelöst werden kann, müssen Tag und Nacht mindestens zwei Menschen im Klimacamp sein.

point hat die Aktivist*innen zwei­ein­halb Mo­na­te im Herbst und Win­ter 2021 bei ih­rem Pro­test be­glei­tet. Ent­stan­den ist ei­ne Re­por­ta­ge über Men­schen, die sich mit ih­rem Han­deln der dro­hen­den Kli­ma­ka­ta­stro­phe in ei­ner ih­nen ei­ge­nen Ra­di­ka­li­tät ent­ge­gen stel­len.

Im drit­ten Teil der Re­por­ta­ge sind Auf­nah­men vom Hun­ger­streik der letz­ten Ge­ne­ra­ti­on zu se­hen – die Auf­nah­men stam­men von John Mio Meh­nert, der zu­sam­men mit An­ny Rei­ser die Ak­ti­on vor dem Ber­li­ner Reichs­tag be­glei­tet hat.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 80 Min.

Juni 2021

Vom Acker auf den Tel­ler – In­itia­ti­ven in der öko­lo­gi­schen Land­wirt­schaft

Knoblauchsländer Obst und Gemüse findet am Nürnberger Hauptmarkt viele Abnehmer. Die Sensibilität der Verbraucher für Bioprodukte ist hier groß.

2019 lag der Um­satz von bio­lo­gi­schen Le­bens­mit­teln in Deutsch­land bei 12 Mil­li­ar­den Eu­ro – das ist ei­ne Stei­ge­rung um knapp 10 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr. Den­noch ma­chen Bio-Pro­duk­te le­dig­lich 6 Pro­zent des ge­sam­ten Le­bens­mit­tel­um­sat­zes in Deutsch­land aus. Nur 12 Pro­zent al­ler Land­wirt­schafts­be­trie­be ha­ben bis­her auf Bio um­ge­stellt.

Auch das ist Bio: Produktion von Gemüse unter Glas ist im Knoblauchsland auf dem Vormarsch.

Die­se Zahl lässt sich auch auf das Knob­lauchs­land im Nürn­ber­ger Nor­den über­tra­gen. Von den rund 130 Voll­erwerbs­be­trie­ben ha­ben sich nur et­wa 10 Pro­zent auf bio­lo­gi­schen An­bau spe­zia­li­siert. Die Öko­lo­gi­sche Land­wirt­schaft bleibt in ei­ner Ni­sche. Da­bei hat sie mehr zu bie­ten als ge­sun­de Le­bens­mit­tel: Sie er­hält un­se­re Na­tur und läßt uns im Ide­al­fall wis­sen, wo un­se­re Nah­rung her kommt.

Abokisten haben während des Corona-Lockdowns viele neue Abonnenten gewonnen. Per Mausklick erhält man seine individuelle Bio-Gemüsekiste nach Hause geliefert.

Dies ist bei­spiels­wei­se beim Prin­zip der Abo­ki­ste Hem­ho­fen der Fall. Der Lie­fer­ser­vice hat aus­schließ­lich Bio­pro­duk­te im An­ge­bot. Vie­le wer­den so­gar am Hof selbst pro­du­ziert.

Bei der Solidarischen Landwirtschaft wird ein enges Verhältnis zwischen Erzeuger und Verbraucher aufgebaut. Hier weiß der Stadtbewohner, wo sein Gemüse wächst.

Die So­li­da­ri­sche Land­wirt­schaft geht noch ei­nen Schritt wei­ter: Durch die Mit­glied­schaft ent­steht ein en­ges Ver­hält­nis zwi­schen Land­wirt und Ver­brau­cher. Der kann so­gar be­stim­men, was auf dem Feld an­ge­baut wer­den soll.

Viehzucht ist am Münzinghof ein wesentlicher Bestandteil der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Die Kühe sind hier nicht Nutztiere, sondern Kulturtiere.

Im Münz­ing­hof hat man sich schon lan­ge der bio-dy­na­mi­schen Land­wirt­schaft ver­schrie­ben. Ein wich­ti­ger Be­stand­teil des land­wirt­schaft­li­chen Kreis­laufs ist dort die na­tür­li­che und we­sens­ge­mä­ße Rin­der­hal­tung.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

Dezember 2019

Lust auf Last – Car­go-Bike-Boom in Nürn­berg

Kostenlose Miet-Lastenräder stellt die Initiative »Lastenrad für Alle« an mittlerweile fünf Standorten in Nürnberg zur Verfügung.

40.000 Cargobikes wer­den jähr­lich in Deutsch­land ver­kauft – ein Rie­sen­trend al­so, der sich mitt­ler­wei­le auch in Nürn­berg be­merk­bar macht. Die zwei- und drei­räd­ri­gen La­sten­rä­der sich­tet man im­mer öf­ter auf Rad­we­gen und Stra­ßen in der Re­gi­on. Ei­ne För­de­rung der Stadt Nürn­berg für den Kauf von La­sten­rä­dern mit und oh­ne Elek­tro­an­trieb gab dem Trend noch ein­mal ei­nen ge­wal­ti­gen Schub: Die För­der­sum­me von 100.000 Eu­ro für 2019 war in­ner­halb kür­ze­ster Zeit aus­ge­schöpft.

Paket-Zustelldienste liefern mit Lastenrad im Innenstadtbereich oft schneller als ein Zusteller mit dem Kraftfahrzeug.

In der Re­por­ta­ge wer­den Lastenradfahrer*innen por­trai­tiert und da­bei auf­ge­zeigt, wel­che Be­weg­grün­de es gibt, sich ein sol­ches Fahr­rad zu­zu­le­gen. Ne­ben dem öko­lo­gi­schen Ge­dan­ken gibt es Men­schen, die da­durch schnel­ler und mo­bi­ler sind, man­che se­hen es als Life­style, an­de­re er­set­zen da­durch den pri­va­ten Pkw, nut­zen es als Fir­men­fahr­zeug oder es steht der sport­li­che Ge­dan­ke im Vor­der­grund.

Den Hunden gefällt's: Gassi gehen mit dem »Christiana-Bike« stellt sich als pfiffige Geschäftsidee heraus.

Was macht die Lust auf La­sten­rä­der aus? Kann der Trend in Zu­kunft Ver­kehrs­pro­ble­me der Stadt lö­sen und wo lie­gen der­zeit noch Schwie­rig­kei­ten und Pro­ble­me bei der täg­li­chen Nut­zung? Die­sen Fra­gen wol­len wir in der Re­por­ta­ge nach­ge­hen und spre­chen da­bei mit Lastenradfahrer*innen, Ex­per­ten, Stadt­pla­nern und Men­schen, die sich dem The­ma La­sten­rad ver­schrie­ben ha­ben.

Mit dem Lastenrad zum Unterricht. Eine Mutter erzählt von ihnen Erfahrungen auf dem Schulweg.

Ein Film von Nor­bert Gold­ham­mer  •  Län­ge: 30 Min.

April 2015

Lö­sung des Gu­stav­stra­ßen-Strei­tes durch ein neu­es Im­mis­si­ons­schutz­ge­setz?

Am 13. April 2015 lud der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te der SPD, Car­sten Trä­ger, ge­mein­sam mit Flo­ri­an Pro­nold, dem Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär im Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Um­welt, Na­tur­schutz, Bau und Re­ak­tor­si­cher­heit (BMUB) un­ter dem Ti­tel »Ein mo­der­nes Im­mis­si­ons­schutz­recht für un­se­re In­nen­städ­te« zu ei­nem Fach­ge­spräch mit Ver­tre­tern aus der Po­li­tik so­wie des Schau­stel­ler- und Ho­tel- und Gast­stät­ten­ver­ban­des ins Für­ther Kul­tur­fo­rum ein. Im An­schluss dar­an stell­ten sich Flo­ri­an Pro­nold, Car­sten Trä­ger, und der Ober­bür­ger­mei­ster der Stadt Fürth, Dr. Tho­mas Jung, der Öf­fent­lich­keit.

Carsten Träger (am Pult) und Florian Pronold

Da das The­ma nicht nur in Fürth in­ten­siv dis­ku­tiert wird, ha­ben wir uns ent­schlos­sen, ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der wich­tig­sten Ar­gu­men­te des öf­fent­li­chen Teils der Ver­an­stal­tung auf un­se­ren you­tube-Ka­nal zu stel­len. In der Fürth-Me­dia­thek von Me­di­en PRAXIS e. V. ist das Vi­deo ab so­fort ab­ruf­bar:

Video auf YouTube anschauen Zu­sam­men­fas­sung der Ver­an­stal­tung
April 2014

Bio­han­del 2.0 – die Kah­les stei­gen aus

Inzwischen haben die Kahles auch ihren letzten Biomarkt geschlossen

Wolf­ram und Chri­sti­na Kah­le sind über­zeug­te Ver­fech­ter ei­ner öko­lo­gi­schen Le­bens­wei­se. 1980 macht Wolf­ram Kah­le sei­ne Über­zeu­gung zum Be­ruf und be­ginnt, auf Wo­chen­märk­ten in Nord­deutsch­land Na­tur­kost­wa­ren zu ver­kau­fen. Neun Jah­re spä­ter zieht er mit sei­ner Frau Chri­sti­na nach Mit­tel­fran­ken und er­öff­net in der hei­mi­schen Ga­ra­ge ei­nen er­sten Bio-La­den. Die alt­ein­ge­ses­se­ne hei­mi­sche Be­völ­ke­rung in der ca. 25 km von Nürn­berg ent­fernt ge­le­ge­nen Ge­mein­de Bai­er­s­dorf kann zu­nächst we­nig mit dem An­ge­bot an­fan­gen.

Qualität, möglichst aus der Region - darauf haben die Kahles immer Wert gelegt

Mit viel Ge­duld und gro­ßem Wer­be- und Über­zeu­gungs­auf­wand ge­lingt es, den La­den zu eta­blie­ren. Im Lau­fe der Jah­re ent­wickelt sich das Ge­schäft im­mer bes­ser – die bei­den ex­pan­die­ren. Ge­mein­sam mit Ge­schäfts­part­nern be­trei­ben sie zeit­wei­se fünf »BioMarkt«-Läden in Er­lan­gen und Um­ge­bung.

Regale befüllen, Kunden beraten, Wiegen und Kassieren: Die Arbeit eigenen Laden ist ebenso abwechslungsreich wie anstrengend

Noch im­mer mel­det die Na­tur­kost­bran­che je­des Jahr Um­satz­re­kor­de. Über­all schie­ßen Bio-Su­per­märk­te aus dem Bo­den, aber die Kah­les se­hen in die­sem Um­feld für sich und ihr Ge­schäfts­kon­zept kei­ne Zu­kunft: »Der Markt ver­langt, dass die Flä­chen im­mer grö­ßer wer­den, die Tak­tungs­zei­ten an der Kas­se im­mer schnel­ler wer­den, und da­mit ha­ben wir dann letzt­end­lich den kon­ven­tio­nel­len Su­per­markt kom­plett ko­piert und das, was wir an Le­bens­qua­li­tät in die­sen Ge­schäf­ten und mit die­sen Pro­duk­ten trans­por­tie­ren woll­ten, ver­ra­ten.«

Nach vielen Jahren als Vegetarier ernähren sich Wolfram und Christina Kahle inzwischen fast ausschließlich vegan

Für Wolf­ram Kah­le und sei­ne Frau hat die Na­tur­kost­be­we­gung im Lau­fe der Jah­re ih­re Idea­le aus dem Blick ver­lo­ren – Grund ge­nug für die bei­den, aus­zu­stei­gen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 54 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
November 2013

»Mit sich selbst im Grü­nen sein« – Netz­werk So­zia­le Land­wirt­schaft

Szenenfoto

Die Idee der Ver­bin­dung von Land­wirt­schaft und Sozialarbeit/Sozialpädagogik hat viel­fäl­ti­ge, von­ein­an­der un­ab­hän­gi­ge hi­sto­ri­sche Wur­zeln, u. a. das Wir­ken des ukrai­ni­schen Päd­ago­gen An­ton Sem­jo­no­witsch Ma­ka­ren­ko, aber auch die Im­pul­se Ru­dolf Stei­ners in der Heil­päd­ago­gik und Land­wirt­schaft. In den letz­ten Jah­ren er­lebt die­ser An­satz ei­ne neue Blü­te als Grü­ne So­zi­al­ar­beit und So­zia­le Land­wirt­schaft in ei­ner Viel­zahl von Ein­rich­tun­gen mit ganz un­ter­schied­li­chen Ziel­grup­pen.

Szenenfoto

Ihr ge­mein­sa­mes Ziel: Durch die Ver­bin­dung von Land­wirt­schaft, Gar­ten­bau und so­zia­ler Ar­beit Men­schen, die auf Grund ei­nes Han­di­caps auf dem er­sten Ar­beits­markt kei­ne Chan­ce ha­ben, Be­schäf­ti­gung zu ge­ben. Da­bei steht nicht die Ge­winn­ma­xi­mie­rung im Vor­der­grund, son­dern die Su­che nach ei­ner Tä­tig­keit, die Sinn stif­tet und Spaß macht, oh­ne zu über­for­dern.

Szenenfoto

Ob­wohl die­se Kon­zep­te schon seit Jah­ren er­folg­reich in der Ar­beit mit kör­per­lich und gei­stig be­hin­der­ten Men­schen, mit psy­chisch Kran­ken und ehe­mals Dro­gen­ab­hän­gi­gen an­ge­wandt wer­den, wird ih­nen in Deutsch­land ei­ne An­er­ken­nung als ei­gen­stän­di­ge The­ra­pie­form ver­wei­gert. Nicht zu­letzt um dies zu än­dern, ha­ben sich vie­le die­ser Ein­rich­tun­gen im Netz­werk »So­zia­le Land­wirt­schaft« zu­sam­men­ge­schlos­sen.

Szenenfoto

Der Film gibt Ein­blick in die Ar­beit von vier Ein­rich­tun­gen und zeigt auf, was sich die Be­tei­lig­ten von dem Netz­werk er­hof­fen.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 28 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.
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