»Ein Jubiläum und ein Ende. Sowas fällt oft zusammen.«, sagt Markus Feuerlein bei der Abschlusskundgebung des Nürnberger Klimacamps. Er war seit dem ersten Tag aktiv an der Mahnwache beteiligt, die Ende April, nach 600 Tagen des Campierens am Sebalder Platz und in Sichtweite des Rathauses beendet wurde.
Sie kämpften für Klimagerechtigkeit, wollten die Öffentlichkeit für die drohenden Folgen des Klimawandels sensibilisieren und die Stadt dazu bewegen, ihre Forderungen, die dem Stadtrat seit 2019 vorliegen, umzusetzen.
Ihr Anspruch war, mit dem Camp einen Ort zu schaffen, der frei von Repression und Diskriminierung ist, in dem Entscheidungen gemeinsam und gleichberechtigt getroffen werden, einen Ort, an dem sich jede*r sicher und wohl fühlen kann.
point hat drei Aktivist*innen während der letzten Camptage begleitet. Markus, Jani und Matteo erzählen über gute und schwere Zeiten, darüber, was mit der Mahnwache erreicht wurde, was die Zeit im Camp mit ihnen persönlich gemacht hat, und ob sie sich weiter politisch engagieren wollen.
Ein Film von Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 30 Min.
Winter 2021: Auf dem Sebalder Platz, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nürnberger Rathaus, steht seit September 2020 das Klimacamp. Mit einer permanenten Mahnwache machen die Aktivist*innen seit mehr als eineinviertel Jahren auf die drohenden Folgen des Klimawandels aufmerksam.
Mit ihrem Protest wollten sie erreichen, dass die gewählten Vertreter*innen der Stadtgesellschaft, die Anstrengungen, das 2015 in Paris beschlossene Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, verstärken.
Darüber hinaus haben die Aktivist*innen den Anspruch, möglichst repressions- und hierarchiefrei miteinander umzugehen. Für sie ist das Klimacamp auch der Versuch, »eine Utopie im Blickfeld des Rathauses zu leben«.
Andreas Krieglstein, der Fraktionschef der Nürnberger CSU, ließ im September 2021 verlauten, das Thema sei »durchkommuniziert«, und die Aktivist*innen sollen den Platz der Bevölkerung zurück geben. Das sahen die Klimacamper*innen völlig anders. Gemäß Ihres Wahlspruchs »Wir bleiben, bis ihr handelt« wollen sie das Klimacamp aufrechterhalten und die Mahnwache auch im zweiten Winter fortführen.
point hat die Aktivist*innen zweieinhalb Monate im Herbst und Winter 2021 bei ihrem Protest begleitet. Entstanden ist eine Reportage über Menschen, die sich mit ihrem Handeln der drohenden Klimakatastrophe in einer ihnen eigenen Radikalität entgegen stellen.
2019 lag der Umsatz von biologischen Lebensmitteln in Deutschland bei 12 Milliarden Euro – das ist eine Steigerung um knapp 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch machen Bio-Produkte lediglich 6 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes in Deutschland aus. Nur 12 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe haben bisher auf Bio umgestellt.
Diese Zahl lässt sich auch auf das Knoblauchsland im Nürnberger Norden übertragen. Von den rund 130 Vollerwerbsbetrieben haben sich nur etwa 10 Prozent auf biologischen Anbau spezialisiert. Die Ökologische Landwirtschaft bleibt in einer Nische. Dabei hat sie mehr zu bieten als gesunde Lebensmittel: Sie erhält unsere Natur und läßt uns im Idealfall wissen, wo unsere Nahrung her kommt.
Dies ist beispielsweise beim Prinzip der Abokiste Hemhofen der Fall. Der Lieferservice hat ausschließlich Bioprodukte im Angebot. Viele werden sogar am Hof selbst produziert.
Die Solidarische Landwirtschaft geht noch einen Schritt weiter: Durch die Mitgliedschaft entsteht ein enges Verhältnis zwischen Landwirt und Verbraucher. Der kann sogar bestimmen, was auf dem Feld angebaut werden soll.
Im Münzinghof hat man sich schon lange der bio-dynamischen Landwirtschaft verschrieben. Ein wichtiger Bestandteil des landwirtschaftlichen Kreislaufs ist dort die natürliche und wesensgemäße Rinderhaltung.
40.000 Cargobikes werden jährlich in Deutschland verkauft – ein Riesentrend also, der sich mittlerweile auch in Nürnberg bemerkbar macht. Die zwei- und dreirädrigen Lastenräder sichtet man immer öfter auf Radwegen und Straßen in der Region. Eine Förderung der Stadt Nürnberg für den Kauf von Lastenrädern mit und ohne Elektroantrieb gab dem Trend noch einmal einen gewaltigen Schub: Die Fördersumme von 100.000 Euro für 2019 war innerhalb kürzester Zeit ausgeschöpft.
In der Reportage werden Lastenradfahrer*innen portraitiert und dabei aufgezeigt, welche Beweggründe es gibt, sich ein solches Fahrrad zuzulegen. Neben dem ökologischen Gedanken gibt es Menschen, die dadurch schneller und mobiler sind, manche sehen es als Lifestyle, andere ersetzen dadurch den privaten Pkw, nutzen es als Firmenfahrzeug oder es steht der sportliche Gedanke im Vordergrund.
Was macht die Lust auf Lastenräder aus? Kann der Trend in Zukunft Verkehrsprobleme der Stadt lösen und wo liegen derzeit noch Schwierigkeiten und Probleme bei der täglichen Nutzung? Diesen Fragen wollen wir in der Reportage nachgehen und sprechen dabei mit Lastenradfahrer*innen, Experten, Stadtplanern und Menschen, die sich dem Thema Lastenrad verschrieben haben.
Am 13. April 2015 lud der Bundestagsabgeordnete der SPD, Carsten Träger, gemeinsam mit Florian Pronold, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unter dem Titel »Ein modernes Immissionsschutzrecht für unsere Innenstädte« zu einem Fachgespräch mit Vertretern aus der Politik sowie des Schausteller- und Hotel- und Gaststättenverbandes ins Fürther Kulturforum ein. Im Anschluss daran stellten sich Florian Pronold, Carsten Träger, und der Oberbürgermeister der Stadt Fürth, Dr. Thomas Jung, der Öffentlichkeit.
Da das Thema nicht nur in Fürth intensiv diskutiert wird, haben wir uns entschlossen, eine Zusammenfassung der wichtigsten Argumente des öffentlichen Teils der Veranstaltung auf unseren youtube-Kanal zu stellen. In der Fürth-Mediathek von Medien PRAXIS e. V. ist das Video ab sofort abrufbar:
Wolfram und Christina Kahle sind überzeugte Verfechter einer ökologischen Lebensweise. 1980 macht Wolfram Kahle seine Überzeugung zum Beruf und beginnt, auf Wochenmärkten in Norddeutschland Naturkostwaren zu verkaufen. Neun Jahre später zieht er mit seiner Frau Christina nach Mittelfranken und eröffnet in der heimischen Garage einen ersten Bio-Laden. Die alteingesessene heimische Bevölkerung in der ca. 25 km von Nürnberg entfernt gelegenen Gemeinde Baiersdorf kann zunächst wenig mit dem Angebot anfangen.
Mit viel Geduld und großem Werbe- und Überzeugungsaufwand gelingt es, den Laden zu etablieren. Im Laufe der Jahre entwickelt sich das Geschäft immer besser – die beiden expandieren. Gemeinsam mit Geschäftspartnern betreiben sie zeitweise fünf »BioMarkt«-Läden in Erlangen und Umgebung.
Noch immer meldet die Naturkostbranche jedes Jahr Umsatzrekorde. Überall schießen Bio-Supermärkte aus dem Boden, aber die Kahles sehen in diesem Umfeld für sich und ihr Geschäftskonzept keine Zukunft: »Der Markt verlangt, dass die Flächen immer größer werden, die Taktungszeiten an der Kasse immer schneller werden, und damit haben wir dann letztendlich den konventionellen Supermarkt komplett kopiert und das, was wir an Lebensqualität in diesen Geschäften und mit diesen Produkten transportieren wollten, verraten.«
Für Wolfram Kahle und seine Frau hat die Naturkostbewegung im Laufe der Jahre ihre Ideale aus dem Blick verloren – Grund genug für die beiden, auszusteigen.
Ein Film von Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 54 Min.
Die Idee der Verbindung von Landwirtschaft und Sozialarbeit/Sozialpädagogik hat vielfältige, voneinander unabhängige historische Wurzeln, u. a. das Wirken des ukrainischen Pädagogen Anton Semjonowitsch Makarenko, aber auch die Impulse Rudolf Steiners in der Heilpädagogik und Landwirtschaft. In den letzten Jahren erlebt dieser Ansatz eine neue Blüte als Grüne Sozialarbeit und Soziale Landwirtschaft in einer Vielzahl von Einrichtungen mit ganz unterschiedlichen Zielgruppen.
Ihr gemeinsames Ziel: Durch die Verbindung von Landwirtschaft, Gartenbau und sozialer Arbeit Menschen, die auf Grund eines Handicaps auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben, Beschäftigung zu geben. Dabei steht nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern die Suche nach einer Tätigkeit, die Sinn stiftet und Spaß macht, ohne zu überfordern.
Obwohl diese Konzepte schon seit Jahren erfolgreich in der Arbeit mit körperlich und geistig behinderten Menschen, mit psychisch Kranken und ehemals Drogenabhängigen angewandt werden, wird ihnen in Deutschland eine Anerkennung als eigenständige Therapieform verweigert. Nicht zuletzt um dies zu ändern, haben sich viele dieser Einrichtungen im Netzwerk »Soziale Landwirtschaft« zusammengeschlossen.
Der Film gibt Einblick in die Arbeit von vier Einrichtungen und zeigt auf, was sich die Beteiligten von dem Netzwerk erhoffen.
Ein Film von Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 28 Min.
2009 kaufte Mühlenkraft e. V. in der Hersbrucker Schweiz die Harnbacher Mühle. Der Verein will das 21 Hektar große Gelände in den nächsten Jahren so entwickeln, dass Menschen mit Handicap hier nicht nur eine sinnvolle Arbeit finden, sondern ihnen auch ein möglichst freier Zugang zur Natur ermöglicht wird.
Unter dem Titel »Abenteuer für alle« organisiert der Verein bereits seit einigen Jahren Freizeiten in der Natur. Mit selbstgebauten Rollfietsen werden für gehbehinderte oder gelähmte Menschen Waldwege zugänglich, mit entsprechenden Schlauchbooten können sie sogar an einer Bootsfahrt teilnehmen.
Mit dem Ausbau des Geländes sollen in den nächsten Jahren diese Aktivitäten weiter entwickelt werden. Gleichzeitig soll die Harnbacher Mühle zu einem Ort der Begegnung werden, der Menschen mit Handicap interessante Arbeitsplätze bietet. Hierzu will der Verein eine Schule errichten, gastronomische Angebote machen und die Wald- und Wiesenflächen gärtnerisch bewirtschaften.
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg: Zunächst muss das nötige Geld besorgt werden. Keine einfache Aufgabe, zumal das Gelände auch noch in einem Naturschutzgebiet liegt.
Die Reportage zeigt zum einen die ersten Freizeitangebote, die hier für Jugendliche mit und ohne Handicap gemacht werden, zeigt das ehrenamtliche Engagement des Netzwerkes »Unternehmen Ehrensache«, die bei einem Corporate Volunteering Day den Verein bei Arbeiten auf dem Gelände unterstützt haben und begleitete eine Gruppe von angehenden Permakulturdesignern, die sich eine Woche damit beschäftigt haben, wie man die geplanten Aktivitäten des Vereines an der Harnbacher Mühle so verwirklichen kann, dass dabei möglichst wenig Eingriffe in die Natur erforderlich sind.
Ein Film von Julia Thomas und Thomas Steigerwald • Länge: 27 Min.
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