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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


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Ur­su­la Kreutz – »Der All­tag ist mein Ate­lier«

Ur­su­la Kreutz ist ei­ne der Künstler*innen, de­ren Ar­bei­ten man der­zeit auf dem Nürn­ber­ger Jo­han­nis­fried­hof in dem Kunst­pro­jekt »Un­end­lich still...« se­hen kann. Wir ha­ben Ur­su­la Kreutz vor ei­ni­gen Jah­ren fil­misch por­trai­tiert.

»Kunst hat die Fähigkeit, mich im Augenblick zu verankern, also mir eine gewisse Gegenwärtigkeit vor Augen zu führen, im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn ich mich auf Kunst einlasse, auch als Rezipient, bin ich gegenwärtig.«

Ur­su­la Kreutz ist ei­ne viel­sei­ti­ge Künst­le­rin. Aus­gangs­punkt ih­rer Ar­beit ist ei­ner­seits die in­ten­si­ve, in­ter­dis­zi­pli­nä­re und ex­pe­ri­men­tel­le Er­for­schung der Mög­lich­kei­ten des Me­di­ums Fo­to­gra­fie, an­de­rer­seits das über­grei­fen­de The­ma der Er­in­ne­rung und da­mit ver­bun­den das Hin­ter­fra­gen von Wahr­neh­mung. Da­bei macht sie sich oft­mals selbst zum Ge­gen­stand der Hin­ter­fra­gung, in­dem sie in ih­ren Ar­bei­ten in Form ei­ner »Selbst­un­ter­su­chung« vi­su­ell und teil­wei­se auch phy­sisch prä­sent ist.

Teilansicht von »metabriss« (c) Ursula Kreutz

Ih­re fo­to­gra­fi­schen Ar­bei­ten sind oft­mals auf fo­to­be­druck­ten trans­pa­ren­ten Stof­fen auf­ge­tra­gen, die ei­nen leich­ten Moi­ré-Ef­fekt so­wie kal­ku­lier­te Un­schär­fe her­vor­ru­fen, und wer­den in Bild­kä­sten oder in von ihr ge­stal­te­ten Räu­men prä­sen­tiert. Durch die Trans­pa­renz des Ma­te­ri­als und ei­ne Ver­dop­pe­lung der Mo­ti­ve ent­ste­hen Über­blen­dun­gen, die zu viel­schich­ti­gen Pro­jek­ti­ons­flä­chen trans­for­miert wer­den und beim Wech­seln des Be­trach­tungs­win­kels im­mer neue Ein­drücke beim Pu­bli­kum her­vor­ru­fen.

Ursula Kreutz zeigt einen ihrer Bilderkästen - hier aus der Serie flussfahrt

In den letz­ten Jah­ren hat sich Ur­su­la Kreutz im­mer öf­ter mit In­stal­la­ti­on und Per­for­mance aus­ein­an­der­ge­setzt. Ar­bei­ten wie exil oder CMX und de­ren Ab­wand­lun­gen bzw. Wei­ter­ent­wick­lun­gen ha­ben ei­nes ge­mein­sam: Die Künst­le­rin ist nicht nur Teil des Wer­kes, sie sieht in den Ar­bei­ten auch ei­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit sich und ih­rer per­sön­li­chen Ent­wick­lung.

Standbild aus CMX_pro (c) Ursula Kreutz

Vor we­ni­gen Wo­chen wur­de Ur­su­la Kreutz mit dem Kul­tur­för­der­preis der Stadt Fürth aus­ge­zeich­net. point hat sie in ih­rem Ate­lier be­sucht und lässt sie über ih­re Kunst und ih­re Wahr­neh­mung der Welt re­flek­tie­ren.

Ursula Kreutz im Atelier

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 30 Min.

auf DVD erhältlicher Film Die­ser Film ist auf DVD er­hält­lich.

Diskussion

  1. Hans-Peter Miksch  •  21. Dez. 2016, 10:27 Uhr

    Wie­der ein sen­si­bler Film über ein The­ma aus der Stadt Fürth, das sonst so nie­mand auf­grei­fen wür­de.

    #1 

  2. Juergen Rosner  •  21. Dez. 2016, 12:48 Uhr

    Sich zu in­sze­nie­ren, den Be­griff des Selbst­por­traits krea­tiv zu er­wei­tern, setzt Ur­su­la Kreutz in ih­ren Ar­bei­ten seit lan­gem um und kann als Künst­le­rin nicht oft ge­nug prä­sen­tiert wer­den. Dan­ke da­für!

    #2 

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