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Medien PRAXIS - Das point Reportage Sendungs-Blog


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»Mach Dein Ding«

58 jun­ge Men­schen im Al­ter von 12 bis 25 Jah­ren ka­men im No­vem­ber 2008 zu­sam­men, um ge­mein­sam ein ei­ge­nes Hip-Hop Mu­si­cal zu ent­wickeln. Un­ter der An­lei­tung er­fah­re­ner Coa­ches aus den Be­rei­chen Tanz, Ge­sang und Rap wur­de fast ein gan­zes Jahr je­den Sonn­tag mit viel En­ga­ge­ment und gro­ßem En­thu­si­as­mus ge­probt und an­schlie­ßend mit gro­ßem Er­folg in der Stadt­hal­le Fürth auf­ge­führt. Über die Hälf­te der teil­neh­men­den Ju­gend­li­chen ha­ben ei­nen Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund und kämp­fen dar­um, in Deutsch­land ei­ne neue Hei­mat zu fin­den. Die Ju­gend­li­chen er­zäh­len oh­ne Scheu über ih­re Träu­me, ih­re klei­nen und gro­ßen Nö­te und dar­über was ih­nen das Pro­jekt ge­bracht hat.

Die Rapper beim Auftritt in der Stadthalle

Haupt­schü­le­rin Ma­ria spricht da­von, dass sie zum er­sten Mal in ih­rem Le­ben ei­ne Sa­che durch­ge­hal­ten hat, Schul­ka­me­rad An­di er­zählt, »oh­ne das Mu­si­cal wä­re ich heu­te viel­leicht auf Dro­gen«, die tür­kisch­stäm­mi­ge Elif meint, »je­der Mensch hier ist an­ders, aber je­der auf sei­ne Art schön«, für die aus der Ukrai­ne stam­men­de Ali­na sind »so­vie­le ver­schie­de­ne Per­sön­lich­kei­ten auf ei­nen Hau­fen je­des mal ein Er­leb­nis«, für Jay, des­sen El­tern von den Phil­ip­pi­nen stam­men, be­deu­tet das Mu­si­cal »neue Freun­de, viel Spaß, viel Krea­ti­vi­tät« und für die Mol­da­wie­rin Ana­sta­sia sind die Ju­gend­li­chen »zu ei­ner gro­ßen Fa­mi­lie ge­wor­den, die ich auf kei­nen Fall wie­der her­ge­ben will«.

Die Jugendlichen von now and 4ever

Aber nicht nur die Ju­gend­li­chen sind von sich und ih­rem Er­folg be­gei­stert, auch der So­zi­al­päd­ago­ge der Haupt­schu­le Sold­ner­stra­ße ist der Mei­nung, dass es kein Zu­fall ist, dass die mei­sten Ju­gend­li­chen das Pro­jekt durch­ge­hal­ten ha­ben und meint: »Al­les das, wo­von ein So­zi­al­päd­ago­ge träumt, ist ein­ge­tre­ten.« Ein Film, der zeigt, wie­viel man er­rei­chen kann, wenn sich Ju­gend­li­che mit ih­ren Be­dürf­nis­sen ernst ge­nom­men füh­len.

Ein Film von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald  •  Län­ge: 63 Min.

Diskussion

  1. Medien PRAXIS e. V.  •  8. Okt. 2009, 0:01 Uhr

    Pres­se­spie­gel: »Hip-Hop-Mu­si­cal als Bin­de­glied« (Für­ther Nach­rich­ten)

    #1 

  2. Horny (Norbert Hendrych)  •  12. Feb. 2010, 9:45 Uhr

    Ich kann nur kom­men­tie­ren, dass der Bei­trag all das wi­der­ge­spie­gelt hat, was das Mu­si­cal aus­ge­macht hat und bei den Ju­gend­li­chen po­si­tiv wirk­te. Es war wie der Bei­trag ein ab­so­lu­ter Er­folg, bei dem vie­le Träu­me in Er­fül­lung gin­gen. Ich möch­te hier­mit noch­mals ein gro­ßes Lob und dan­ke an die Me­di­en PRAXIS aus­spre­chen. Macht wei­ter so.

    #2 

  3. Ronja  •  21. Feb. 2010, 12:45 Uhr

    Die Re­por­ta­ge hat vor al­lem den Pro­zess der Ent­ste­hung und die Teil­neh­mer ge­zeigt. Klar ist je­der der da­bei war – und das zu Recht ;-) – auch stolz auf das Er­geb­nis, aber das, was die­ses Pro­jekt aus­ge­zeich­net hat, ist, was es in den Ju­gend­li­chen be­wirkt, mit den Men­schen »ge­macht« hat. Eue­re Do­ku­men­ta­ti­on hat ge­nau die­ses dar­ge­stellt und mir selbst erst so rich­tig be­wusst ge­macht.

    Mit viel Lie­be für De­tails und ei­nem gro­ßen Maß an Ein­füh­lungs­ver­mö­gen hat die­se Do­ku­men­ta­ti­on Ju­gend­li­che po­trai­tiert – mit all ih­ren Wün­schen, Träu­men und Äng­sten – , oh­ne sie da­bei zu ent­blö­ßen. In Zei­ten me­di­al öf­fent­li­cher zur Schau Stel­lung, setzt die­ser Be­richt ein deut­li­ches Zei­chen, dass es eben auch an­ders geht.

    #3 

  4. Moritz  •  8. Mrz. 2010, 18:54 Uhr

    In­halts­lo­sig­keit muss nicht sein!
    So und nicht an­ders, muss ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on aus­se­hen.
    Ech­te Men­schen und ech­te Ge­schich­ten sind es, die in Zei­ten der »Mei­dia­len­lee­re« feh­len und die­se wer­den uns hier, auf ei­ne ein­fühl­sa­me, aber zu­gleich span­nen­de Wei­se prä­sen­tiert. Seit nun mehr ei­nem Jahr, ha­be ich mei­nen TV-Emp­fang ab­ge­mel­det, weil ich die­sen (ent­schul­di­gen sie bit­te die Aus­drucks­wei­se, aber et­was pas­sen­de­res ist schwer zu fin­den) Schwach­sinn nicht mehr er­tra­gen kann. Die Zei­ten, als man noch das Wort Bil­dung im Zu­sam­men­hang mit Fern­seh­be­rich­ten brin­gen konn­te, sind lan­ge vor­bei und da ist die­se Do­ku­men­ta­ti­on ein­fach er­fri­schend an­ders. Für Pro­jek­te die­ser Art sind der­einst Fern­seh­ge­büh­ren ein­ge­führt wor­den und hier­für wür­de ich sie auch nur zu ger­ne zur Ver­fü­gung stel­len.
    Ein gro­ßes Lob an Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald, für so­viel En­ga­ge­ment und den Mut ANDERS zu sein! Dan­ke!

    #4 

  5. Anja Schwalm  •  16. Mrz. 2010, 17:59 Uhr

    Ein herr­li­ches Ge­gen­bei­spiel zu Pop­stars & Co.! Hier stel­len rich­ti­ge Men­schen ein rich­ti­ges Pro­jekt auf die Bei­ne und das Gan­ze wird ein­fühl­sam er­zählt, oh­ne dra­ma­ti­sche Ner­ven­kri­sen und künst­lich auf­ge­bau­ten Psy­cho­ter­ror. Men­schen kom­men zu­sam­men und ent­wickeln ei­ne Be­gei­ste­rung, von der sie selbst bis­lang noch kei­ne Ah­nung hat­ten. Wie bei al­len Fil­men von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald hat man nicht das Ge­fühl, die Men­schen zu be­ob­ach­ten, son­dern man lernt sie ken­nen.

    #5 

  6. Willi Weigand  •  29. Mrz. 2010, 16:08 Uhr

    Aus dem wirk­li­chen Le­ben ge­grif­fen!
    Die­se Do­ku­men­ta­ti­on ist ei­ne tol­le und run­de Sa­che und zeigt was in un­se­ren Ju­gend­li­chen ei­gent­lich so steckt. Ent­ge­gen vie­ler Vor­ur­tei­le und Pau­scha­li­sie­run­gen über die Ju­gend zeigt der Bei­trag deut­lich, was man doch er­rei­chen kann und wie ju­gend­li­che Be­gei­ste­rung frei­ge­setzt wird. Auf ein­drucks­vol­le und ver­ständ­nis­vol­le Wei­se wird dies in der Re­por­ta­ge von Ju­lia Tho­mas und Tho­mas Stei­ger­wald dar­ge­stellt. Gro­ßes Lob für die­sen ge­lun­ge­nen Bei­trag!

    #6 

  7. Im Fokus der Mensch: Julia Thomas und Thomas Steigerwald » Fürther Freiheit  •  24. Okt. 2010, 11:38 Uhr

    [...] dem All­tag in und um Fürth, so­zu­sa­gen in Sicht­wei­te ih­res zen­trums­na­hen »Haupt­quar­tiers«: »Mach Dein Ding« et­wa ist ein vier­tei­li­ge Do­ku­men­ta­ti­on über ei­ne durch­aus in­ho­mo­ge­ne Grup­pe Ju­gend­li­cher, die [...]

    #7 

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